✓ Lieder. 2. Lohengrins Erzählung. ln fernem Land, unnahbar euren Schritten, Liegt eine Burg, die Monsalvat genannt; Ein lichter Tempel stehet dort inmitten, So kostbar als auf Erden nichts bekannt. Drin ein Gefäß von wundertät’gem Segen Wird dort als höchstes Heiligtum bewacht: Es ward, daß sein der Menschen reinste pflegen, Herab von einer Engelschar gebracht. Alljährlich naht vom Himmel eine Taube, Um neu zu stärken seine Wunderkraft: Es heißt der Gral, und selig reinster Glaube Erteilt durch ihn sich seiner Ritterschaft. R. Wagner. Wer nun dem Gral zu dienen ist erkoren, Den rüstet er mit überirdischer Macht; An dem ist jedes Bösen Trug verloren, Wenn ihn er ersieht, weicht dem des Todes Nacht. Selbst wer von ihm in ferne Land’ entsendet, Zum Streiter für der Tugend Recht ernannt, Dem wird nicht seine heü’ge Kraft entwendet,^ Bleibt als sein Ritter dort er unerkannt. So hehrer Art doch ist des Grales Segen, Enthüllt muß er des Laien Auge flieh’n: — Des Ritters drum sollt Zweifel ihr nicht hegen, Erkennt ihr ihn, — dann muß er von euch ziehn. — Nun hört, wie ich verbot’ner Frage lohne! Vom Gral ward ici. zu euch daher gesandt: Mein Vater Parzival trägt eine Krone, — Sein Ritter ich — bin Lohengrin genannt. 7. v. Eichendorff. 4. a) Wer auf den Wogen schliefe, Ein sanft gewiegtes Kind, Kennt nicht des Lebens Tiefe, Vor süßem Träumen blind. Doch wen die Stürme fassen Zu wildem Tanz und Fest, Wen hoch auf dunklen Straßen Die falsche Welt verläßt: Der Freund. Hugo Wolf. Der lernt sich wacker rühren, Durch Nacht und Klippen hin Lernt er das Steuer führen Mit sichrem, ernstem Sinn. Der ist von echtem Kerne, Erprobt zu Lust und Pein, Der glaubt an Gott und Sterne, Der soll mein Schiffmann sein!