Volltext Seite (XML)
4- Wein an den Felsen der brausenden Winde, o Mädchen von Inistore! Beug über die Wogen dein schönes Haupt, lieblicher du als der Geist der Berge, wenn er am Mittag in einem Sonnenstrahl über das Schweigen von Morven fährt. Er ist gefallen, dein Jüngling liegt darnieder, bleich sank er unter Cuthullins Schwert. Nimmer wird Mut deinen Liebling mehr reizen, das Blut von Königen zu vergießen. Trenar, der liebliche Tren’ar starb, o Mädchen von Inistore! Seine grauen Hunde heulen daheim, sie sehn seinen Geist vorüberzieh’n. Sein Bogen hängt ungespannt in der Halle, nichts regt sich auf der Heide der Rehe. (Ossian) FRANZ SCHUBERT Hirtenchor Hier auf den Fluren, mit rosigen Wangen, Hirtinnen, | eilet zum Tanze herbei! Laßt euch die Wonne des Frühlings umfangen, Liebe und Freude sind ewiger Mai. Hier zu den Füßen, holde dir, grüßen, Herrscherin von Arkadien, wir dich. Flöten, Schalmeien tönen, es freuen deiner’die Fluren, die blühenden, sich. ‘ Von Jubel erschallen die grünenden Hallen der Höhen, die luftig, der Fluren, die duftig erglänzen und strahlen in Liebe und Lust, in schattigen Talen, da schweigen die Qualen der liebenden Brust. Jägerchor Wie lebt sich’s so fröhlich im Grünen, im Grünen bei fröhlicher Jagd, von sonnigen Strahlen durchschienen, wo reizend die Beute uns lacht. Wir lauschen, und nicht ist’s vergebens, wir lauschen im duftenden Klee, o. sehet das Ziel unsres Strebens, ein schlankes, ein flüchtiges Reh! Jetroffen bald sinkt es vom Pfeile, doch*Liebe verletzt, daß sie heile, nicht bebe, du schüchternes Reh, die Liebe gibt Wonne für Weh!