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ErrgebNoUlsfrrunö Erpedttio«, Drnck und verlas von C. M. SLrinn in Schueebnz. Nr. 100 Die Stelle de« Todtenbettweister« vr. von Woydt. Beierfeld, de» SS April 1893 Der Kirchenvorstand Die Stelle de« Todtenbettweister« in Beierfeld mit eine« dnrchschniülith«« Jahre« einkomwen vo» 450 Mark ist vakant. Bewerber »ollen stch Hit zum IS. Mai bei de« Unterzeichneten melde». Ä Schaukeln auf den Drahtseilbarriereu »nd de« Ket'e« de« SiegeSdenkwal«, da» votschelsplck und alle sonstige», die öffentliche Sicherheit beetntrLchtigeudea «r« mit Lärme» »erbnadeae» Ki»derspi«l« auf de« Plätze» »nd Straße» stad »erboten. 8 24. Da« unbefugte Oeffnen der WaffrrstLnd«, die Verurreiulgunz und Beschädtg«»- der Hydranten, sowie Wafferbehältniffe durch Laschen, Einwässern, vtehtri»kea »nd d«gl. ist vorbehältlich der Bezahlung der Kosten für Reinigung de« verunreinigt«» Wasserbehält« »iffe« bei Strafe »erböte». Elter», Pslrgeeltern habe» ihr« Kinder, Pfleglinge, welch« stch «in« dir t» 88 22, 28 und 24 gedachten Handlungen schuldig gemacht haben, t« vertret«». 8 27. Zuwiderhandlung«» gegen diese Straße»»rdnung »erden mit Geldstrafe hi« -» SO Mk. «der Haft bi« z» 14 Lagen geahndet Tageblatt für Schneeberg und Umgegend Amtsblatt für die königliche» «nd städtische» Behörden in L»e, Brünbai»,'Harteusttiu, Jahaaitgeargenstadt Lößnitz, Neustädtel, Elchneeberg, Gchwarzeuderg ««- Wildmstls 8 28. Da« Betreten und Beschädigen der Anlage«, da« Bemale« ««d Beschmutzen der Tagesgeschichte. Schneeberg, de» 80. April 1898. Wochenschau. Der Besuch unserer Kaiserfa«ilie in Rom bildete eine fortgesetzte Kette von glänzende» Schaustellungen, Lustbarkeit«« aller Art, vo» Auszügen «nd Autflügen «ach den schönsten Punkten de« schönen Italien«. Da« leicht erregt« Bolk der int«r«ffante» Halbinsel hatte r« förmlich darauf abgesehen, jede dieser Gelegenheiten zu einer Huldigung für den Kaiser zu gepalten. Dabei vergaß «a» aber «icht, auch di« übrigen Fürstlichkeit«« «ach Gebühr auszuzeichnen. Sehr richtig be- mtheilt die „Jtalie" de« Werth der fremdländischen Ver tretung mit folgenden Worte«: Wa« vom Standpunkte der zwischen Italien «nd den anderen Mächten, Deutschland «»«genommen, bestehenden Beziehungen au» bemerkbar erscheint, ist die Anwesenheit de« Erzherzog« Rainer, sowie de« Großfürsten Wladimir in Rom, die beidr auf« Engste verwandt find mit den Herr- schem Oesterreich« resp. Rußland«. Besonder« charakteristisch ist die Anregung de» Zaren, »elcher einen so hervorragenden Vertreter nach der italienischen Hauptstadt entsandte, «ine Anregung, welcher sodan» auch die mit der russische« Kaiser- familte verwandten Höfe folgten. Dieser Schritt beweist wie der«« die fest« Absicht de« Zaren, stch nicht vo« Weg« de« Frieden» abletten z« lassen. R«r eine, aber sehr be««rkbare, Unterbrech»«; sand der allgemein «nseren Kaiserliche» Herrschaften entgegeogebracht« Jubel bei der Auffahrt zum Battka«. Kühle, frostige Höflich keit trat an d>« Stelle der Urberschwängltchkett «nd »ich erst wieder, al« der Besuch bet« Papste abgethan »ar. Die „Tribnna" schrieb darüber: „Der Dentfch« Kaiser erfüllt« »it seinem Papstbesnch «in« vielleicht al« Pflicht oder al« Paffeud -«trachtet« Handlung, aber die Italiener begleitete« ih» »eder mit Wünsche« «och «it Grüßen, wissend, daß er im Botica« n«r Klage« »nd Beschwerde« gege« ihr Recht und di« Unversehrtheit ihre« Vaterland«« hören würde. Der Kaiser «»ß diesen plötzlichen Umschwung in der Haltteng wahrnehtnrn «nd feine ganze Bedrnttmg verstehen. Er wird heut« die Menge wieder froh «nd festlich finde«, wenn er znr B«grüß««g der Truppe» «efbrtcht, drum Italien die Vertheldignng srtnrr Ei«h«it «nd Freiheit anverttaut hat. Die Wolke, die stch gestern zwischen de« junge» d«»tschen Kaiser «nd da« italienische Bolk gelegt, wird so zerstreut »erde«. Aber in der Wiederkehr der begeisterten B«grüß««g wird Kaiser Wilhelm einen »euea Bewet« für di« s«st«n Bor» fitze der Italiener, betreffend ihr« Hauptstadt, finde«. Bekanntmachung. Der am 30. April die «S Jahre» fällig »erdrude 1. Lermia der Einkowmeuste»« anf da» Jahr 1898 ist bis längsten« den 15. Mai a. c. von vormittag« 8—12 Uhr Mittag« bei Vermeidung der ZwangtvvUftrecki-ng an «nfere StadtsteuerEinnahwe z» entrichten. Zohanngeorg nstadt, den 29. April 1898. Der vattlantsche „Boniteur de Rom«*, der al» dar Spezialorgan de« Cardinal.Staat»sekretär« Rampolla gilt, ««int zu dem Besuche de» Kaiser» bei« Papite, feder wahre Christ müsse stch freuen, daß der Chef der lutherischen Kirche i« Papste da» oberste Haupt de« ganzen Christeutham» an erkenn« «nd sich t« «varigelischm Juogbrunn«n d«» Papst thum» bade! Ein« Kritik dieser Znsole»z ist überflüssig. Man ersteht daran» aber, z« welchen Consequenzen «» führt, wen« «an jener Richtung auch nur «inen Finger reicht. Die wei tere« Berichte über Einzelheiten de» Kaiserbesuche» im Batica« kann man auf stch beruhen lasten. Die Audienz de» deutschen Staatssekretär« de- Auswärtigen beim Papste und die besonder« eilige Mitteilung davon im „Reichsanzeige - zeigt, daß die Besuche im Vatiean einen politischen Charakter haben sollen. Bei der Audienz de« deutsche» Staat-sek-etär« werde« wohl nicht nur „allgemein« Tragen" zur Besprechung gekommen sein; aber wir enthalten un« auch hier uahelt«gme«r Combinationen. Wir begnügen »n« zunächst mit der That fache, daß Freiherr v. Marschall gesundheitlich tn der Lag' «ar, dem Papste seine Aufwartung zu machen, wihrna der päpstliche Staat»sekrrtLr durch Unpäßlichkeit an der Erfüllung der Pflichte» seiner Stellung und auch gehtnderi war, für dir Verl«thu«g de« Schwarzen Arlerordev« seinen Dank »^zu statten. Die ganze Regie diese» Thrill der Vorgänge in Rom muß d«n Glauben erwecke«, al« ob deutscherseits größer« Werth anf di« Beziehungen zum Batica« gelegl »erde, al« im Batica« a«f die Beziehung«« zum deutsche« Kaiserreiche. Wir bedauern, daß dieser Schein erweckt r>trd — wir würden e» freilich noch mehr bedauer«, wenn e« kein bloßer Schein wäre. Der Theil der Vorgänge in Rom, welcher al« Zrugniß für «ine Wendung in der deutschen Politik de» Batica-, gegenüber aufgesaßt wird, findet in der deutschen Press«, so weit sie nicht ganz oder halb im Baun« de« Erntrum« steht dieselbe ve«rth«ilu»g. Die „Brauusch». Lande« Ztg." meint, daß Cardinal Ledochowskt „versöhnt" sei. „Daß aber diese Errungenschaft mehr gekostet habe, al» eine goldene Taba»- dose, «Merli^t keinem Zweifel. Di« Clerieal«« »«rden jub«ln, die übrige« Deutschen trauern, dem» an« der Freundschaft de»Battean» »nd seiuer Anhänger seien für da» deutsche Volk noch nie gtdeihliche AustLude hervorgezange». Am «etstm Kopfschüttelu hat die hohe Sn»zeichu»ng erfahr««, »«lch« von Allerhöchst« Stelle au» dem Kardtnat 8«dochow«ki zu Th«tl geworden ist, der bekanntlich f. Z. al« Erzbischof vo» Posen «nd Snesm »egen beharrlichen Ung« horsam» gegen di« Befehl« de» Kaiser« Wilhelm I. gemaßre gelt »erden mußt«, »icht di« kostbar« Brillaatvos«, d»rch k Seidel, Vorsitzender- weiche der reuitmte Kmdtual auSg^eichnttwUrdt^^ da Aich.ige an drr Sache, sondern die Anrede de» Kaiser«, di« nach der „Köln. Bolkztg." gekantet hat: „Eminenz »erde» gebeten, di» Bergaugenheit z« vergefftn; al« jene traurige» Ereigriffe vorkamr«, wußte ich nicht« davon." Da« deutsche Bolk wollte an dies« Mitsheilung d«« ultramontanrn Blatt«» nicht glauben und verlangte burch sriq« Preste nachdrücklich eine Richtigsttlluig de« »»begreiflich« Äorkommniffe«. Nach länger«» Zöger» erklärte denn auch endlich der „ReichSanzeigek", „die Form, «elche die „Köli. BolkSztg." ritzer a» „den Kardinal Ledochow-kt gerichteten Aeußrung dt» „Kaiser« gegeben, sei vollständig erfunden." Hätte da« doch tn Bezug auf den Inhalt ebenso versichert werden mögen! Die Militärcommlst'on hat den höchst umfangreiche» Bericht rasch«, festgestrvt, al» man erwalLet hatte. Ec tfl Dienstag bereit« zur Virthrtlung gelangt, und die Abzeord- net-n haben eine Woche Z«it, ih« zu stndi- !en. Sehr wünschen»wrrth ist aber, daß er auch dranß« im Lande die ernsteste Beachtung find«. Der Reichstag hat da« Aktenwaleriai de» Abz Ahl»rrdt tu Empfang genommen und dasteibe einer besondere» Kom mission zur Prüfung über wiesen. Da« Gesetz über de» Brr» rath militärischer Geheimnisse »nd da« W-rchergesetz kam« znr dritten Lesung. Kaum hat stch tn Belgien die Begeisterung über di« Helbemhat der Constituante, nämlich über die Annah«« de« Pluralwahlsystem«, gelegt, so beginnt stch di« Ernüch terung allenthalben geltend zu machen, und alle Par» teien frage» stch, »a« sie «it dem complicirten System Nyssen« rigemlich anfa-gr» sollen. Di« znuächü interrssirt« Arbeiter beginne» «inzasehrn, daß da» Syüem Nyssen» ihre» Wünschen tau« ent spricht, da bet den nächsten Wahle» jeder Arbettersttmm« zwei oder drei Bürgrrstimmen gegenüber stehe» «erden. (?) Die katholische Mehrheit bedauert bereit», daß sie stch durch de» Arbeiterau«ftand in Furcht und Angst hat »ersetz«» lassen «nd «vchte da» System Nyssen« a« liebste» rückgängig machen. Die Radikale», ohne der«» Hilf« da« Plnralwahlsyft«« gar nicht zu Stande g«ko«««a wäre, be ginne« ihr Kind auch schon zu vrrlrugnra, «ad da die gr« mäßigten Liberale» von Anfang au de» neuen Wahlsystem abhold »area, so bleibt ihm nur ein einziger aufrichtiger An» Hänger, sein Erfinder, der gelehrt« Löwener Universität«« Professor Nyssen«. W««n nicht all« Anzeichen trügen, wird au di« Stell« de« bt«h«izen Schlachtruf«: Nieder «tt de« Sensu-wahlrecht! bald der Krieg«ruf folge»: Stieb« mit »«i« n«rT^i Dienstag, 2. Mai 1893. «re» mer:rM-r!.»nv , -nearr vv Pfemnge« z - " - E« haben da« Aufgebot beantragt 1. da« Königliche Finanz-Ministerium in allgemeiner Vertretung de« Staattfi»« cn« bezüglich eine« angeblich am 4. Oktober 1890 in Neustädtel i» der Näh« d«« Gasthofe« „Karttbader Han« g»fu»d«n«n, bei« Stadtrath zu Neu« städtel hinterlegten Geldbettage« von 724,01 Mk., 2. Christian« Friederike verw. Hauck geb. Heinz in Schneeberg bezüglich de« verlöre» gegangenen, verwnthlich gestohlenen Schneeberger Stadtschuldschein«« Int ao. 12 über 1000 M. E« werden daher All« diejenigen, welche Ansprüche an die unter 1 erwähnte Geld« snneene erheben, sowie drr Juhaber der unter 2 erwähnten Urkunde aufgefordert, innerhalb der nächsten S Monat« und spätesten« in dem anf dm 26. Juli 1893, Bormittag« 11 Uhr, nor de« unterzeichneten Amt«gerichte anberamnten Aufgebot«termin ihr« Ansprüche «nd Rechte, i>er Inhaber der unter 2 erwähnten Urkunde unter gleichzeitiger Vorlegung derselbe», auzn- «elde«, widrigenfall« da« Depositum unter 1 dem Staat«fiSeu« zu Etgmthn» überwiesen »nd die Krastlo«erklär«ng der Urkunde unter 2 erfolgen wird. Schneeberg, am 23. Dezember 1892. Königliches Amtsgericht. Roitzsch, H. R. Für «in«n 1 «jährigen M«schw, der gesund und i« laudwirthschaftlicheu Ai beiten «ufgewachseu ist, suche« wir Di,«st bet einem Landwtrth, vwlcher denselben in straffer Zucht hält. Schneeberg, d«n 28. April 1898. , vr. vo» Woydt, Nachdem in letzter Zeit durch da« Botschtkspiel «in Unglück«sall herbetgeführt wor den ist, auch sonst vielfach Uebertretunge« vov Kindern gegen di« Straßtnordnnng vorg« komm«» find, wird nachstehend auf die 88 28, 24 und 27 der Straßmordnung vo« 27. Mai 1884 mit de« Bemerken hingewirseu^ daß die Uebertretnug« «wachstchttich a» Li»- d«r« «uv Elter» geahndet werden sollen. Schneeberg, de» 29. April 1898. Klotz Nachdem di« A»«traguug drr Einkommensteuer Zettel für 1893 für hiesigen Oet beendet ist, wrrd« diejiaig« Steuer Pflichtigen, welchen Sie ««zettel nicht hat behändigt wer» de« könne«, nach 8 48 de« Gesetze« aaf-efordert, stch »egrn ihre« Ei»schätzuug«rrgeb»iff«» an die hiesig« Ortssteaer Einnahme zu wenden. Pöhia, den 27. April 1893. Der Gemeindevorstand. L«ller<