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Tageszeitung unö Anzeiger für Dippvl-isnml-e, Schmieöeberg u. U. - VezuatprelS: Für einen Monat 2.— - - mit Zutraaen; einzelne Nummer 10 Rpfg. I i :: Gemeinde-Verbon-S-Glrokonto Nr. 3 :: t 7 Fernsprecher: Amt Dippol-Isioalde Nr. 403 4 t :: Postscheckkonto Dresden 125 48 :: Netteste Zeitung des Bezirks Dieses Blatt enthält dle amtlichen Bekanntmachungen der Amlshauptmannschaft, des Stadtrals und des Finanzamts Dippoldiswalde ' Anzeigenpreis: Di« 40 Millimeter breite : t Mtllimeterzeile 6 4wfa.r im Tritt«!! di« V3 I : Millimeter breite Mtllimeterzeile 18 Rpfg. 4 : :: Anzeigenschlutz: 10 Uhr vormittags. :: 4 ? :: Zur Zett ist Preisliste Nr. 4 gültig. :: z Nr. 302 Dienstag, am 29. Dezember 1936 102. Jahrgang Nus! Ker Äe'MKh und Kem Kachseman- 4 Dippoldiswalde. In der Nacht zum Montag, 28. Dezem ber, wurde in ein Wochenendhaus an der Talsperre Maller eingebrochen und eine größere Menge Wäsche, sowie einige Decken gestohlen. Fenster und Türen waren mit brecheisen- artigen Gegenständen erbrochen worden, wodurch beträcht licher Schaden angerichtet wurde. — Bermutlich in der glei chen Nacht ist auch das Berkaufshäuschen kukz unterhalb der Borsperre unter gleichen Umständen erbrochen worden. Hier machten die Täter jedoch keine Beule. — Der Tat dringend verdächtig sind 2 Radfahrer, die mit gefüllten Rucksäcken gegen 1,30 Uhr in Richtung der Sperrmauer fahrend gesehen wurden. Allem Anschein nach setzten sie die Fahrt in Richtung Dresden fort. Sachdienliche Anga ben werden an den Gendarmerieposten Dippoldiswalde er beten. Dippoldiswalde. Am 2. Weihnachtsfeiertag beging die älteste Einwohnerin unserer Stadt, Frau Christiane verw. Göhler, ihren 92. Geburtstag. Am 24. Dezember sprach Bürgermeister Hummel im Beisein von Berw.-Insp. Heine bei ihr vor und beglückwünschte sie auf das herzlichste, wo bei er ihr auch einen Geldbetrag aus den Erträgnissen der Rüdiger-Stiftung aushändigte. Sadisdorf. Die Jugend von.Sadisdorf und Naundorf veranstaltete am 2. Feiertag unter Leitung von Kantor Weidlich einen Unterhaltungsabend. Die Dorfkapelle, die aus 17 Jugendlichen besteht, spielte Märsche und Volks lieder. Zwei lustige Einakter, die die Besucher bald in hei tere Stimmung brachten, folgten. Die Veranstaltung, die wohlgelungen und überaus stark besucht war, endete mit fröhlichem Tanze. Als erfreuliches Ergebnis können dem WHW 77 M. zugeführt werden. Dönschten. Dos Weltinergymnosium Dresden hatte sein Schullandheim in Dönschten während der-letzten acht Wochen schließen müssen, um einen größeren Umbau vornehmen zu lassen. Durch den Einbau eines Kellers für die Zentralheizung ist nun mehr genügend Raum zur Aufbewahrung von Koks, Kartoffeln und anderen Lebensmitteln gewonnen worden. Auch der Watch- raum für dle Schüler wurde erweitert, und durch den Einbau einer steinernen Treppe die Feüesficherheit des Hauses erhöht. Sehr zu begrüßen ist auch der Gewinn eines Trockenraumes sür durchnäßt« Kleidungsstücke und nasses Schuhwerk. Zum Schluß der Bauarbeiten waren der Baumeister und die Bauarbeiter zu einer schlichten Feier bei Kaffee, und Kuchen eingeladen worden. Als Vertreter der Gemeinde Dönschten nahm der Bürgermeister an der Feier teil. Die Heimleiterin halte den Tisch für die 15 Gäste mit TanncWrün und brennenden Lichtern festlich geschmückt. 3m Namen des Rektors sprach Heimverwalter Studienrat Pg. Dr. Morgenstern dem Baumeister und allen am Bau beteiligten Ka meraden den Dank aus für die zur vollsten Zufriedenheit ausge führten Arbeiten. Er gedachte dann -es Führers und seines gros sen Aufbauwerkes. Jedem Arbeitskameraden wurde noch ein Kuchenpaket für die Ehefrau mitgegeben. Dresden. Am 4. Januar 1937 wird die Schifferberufs- fchule Dresden feierlich eröffnet werden. Es handelt sich hierbei um die erste staatlich anerkannte Berufsschule Deutschlands, bei der die Deutsche Arbeitsfront die Trägerin ist. Diese Schule ist neuartig und einzig in ihrer Art. Schiffsjungen erhalten hier erstmalig Gelegenheit zu einer regelrechten Erfüllung ihrer Berufsschulpflicht. Die Schule ist ans der schwimmenden Jugendherberge „Sachsen" unter- gebrachl und im Neustädter Hafen verankert. Meißen. Als in der Nacht zum 1. Feiertag ein Last kraftwagenzug mit zwei Anhängern die Wilsdruffer Straße passierte, versagte in einer Kurve die Bremse. Auf der ab schüssigen Straße prallte der Lastzug infolgedessen mit voller Wucht gegen eine Mauer, wobei ein Baum und eine Gas laterne umgerissen wurden. Der durch den Unfall angerich tete Sachschaden ist erheblich. Die Fahrer kamen glück licherweise unversehrt davon. Der verunglückte Lastzug, der aus Magdeburg kam, mußte am Morgen des 1. Feiertag abgeschleppt werden. Oelsnih i. V. Am 2. Weihnachlsfeicriag wurde auf der Slraße Oelsnitz—Hof ein mit zwei Personen besetzter Personen- krafiwogen von einem ihm entgegenkommenden Lastauto angefah- ren. Der Fahrer des Personenkraftwagens, ein Mietwagen- besttzer aus Oelsnitz, und sein Fahrgast, der 15 jährige Albin Opel «us Gassenreulh, wurden verletzt, der letztere so schwer, daß er an den Folgen der erlittenen Verletzungen im Krankenhaus Oelsnih »erstarb. - . _ Zlaatrbegrabnir für von Seeck Die Beisetzung des Generalobersten von Seeckt wird als Staatsbegräbnis erfolgen. Das vom Führer und Reichskanzler »angeordnete Staatsbegräbnis findet am Mittwoch um 13.00 Uhr auf dem Jnbalidenfriedhof in Berlin statt. Die Tranerparade, die ihren Weg vom Trauerhause in der Liechtensteinallee zum Jnbalidenfriedhof nimmt, trifft dort nm l2.45 Uhr ein. Sie Wird bom Kommandeur der 23. Division, Gene ralmajor Busch, geführt und besteht aus einem Bataillon > des Infanterieregiments 67 mit Mnsikkorps »nd Spiel leuten, sowie den Fahnen des l. Gardcregiments, einen» j Bataillon des Infanterieregiments 9, einer Schwadron ! des Kavallerieregiments 9 und einer Batterie des Artille- ! rieregiments 23, die auch die bespannte Lafette für den Sarg des Verewigten stellt. Außerdem bilden zwei Kom panien der Wachtruppe Spalier. Ministerpräsident Generaloberst Göring hat an die Gattin des verstorbenen Generalobersten von Seeckt zu gleich im Namen der Luftwaffe ein in herzlichen Worten gehaltenes Beileidstelegramm gesandt. Nachruf des NeichslriegsmiMers Der Reichskriegsminister nnd Oberbefehlshaber der Webrmacbt. Generalfeldmarschall von Blomberg, ver ¬ öffentlicht für den verstorbenen Generaloberst von Seeck« l folgenden Nachruf: „In tiefer Trauer steht die Wehrmacht an der Bahre des ' Generaloberst HanS von Seeckt. Deutschland verliert tn ihm einen vorbildlichen Soldaten, einen Wegbereiter völkischer Er- nrnernng und einen großen Wchrschöpfer. In der dunkelsten Stunde des Vaterlandes übernahm Ge-i ucral von Seeckt eine Aufgabe, wie sic einst Scharnhorst zu losen hatte. Im Zweifronteukamps gegen das .Haßdiktat von Versailles und gegen die inneren Feinde Deutschlands schuf er das Neichsheer als Pflegestätte preußisch deutscher Soldatcn- tugeudcn, als eiserne Klammer des Reiches nnd als Keim zelle des neuen Bolkshccrcs. Generaloberst von Seeckt, der von uns ging, lebt in der Wehrmacht des Dritten Reiches weiter. Wir folgen der Losung, die er dem Hundcrttauscnd-Mann-Heer bei der Gründung gab: „Wir »vollen das Schwert scharf, den Schild blank halten." Generalfeld'marschall von Blomberg hat ferner Frau von Seeckt persönlich ausgesucht und ihr sein Bei leid zum Heimgang des Generalobersten von Seeckt ans gesprochen. ' Trauer bei der Wehrmacht Der Oberbefehlshaber des Heeres, Generaloberst voi« Zahlen, die nachdenklich stimmen 46 000 Verletzte klagen an! Im Jahre 1930 wurden in über 46 000 Fällen Meir ichen durch herabfallende Gegenstände verletzt; 92 dieser llnglücksfälle verliefeit tödlich. Mancherlei. Unfälle, bei denen man von unglück lichem Znfall spreche,! kann, geschehe». In der Seknnde »es Schrecks können die Nerven versagen; auch kann richt Vorauszusehendes eintreten. Sogar bei aller Vor- icht kann ein Unfall eintretcn, den man als entschuldbar sezeichnen kann. Diese 46 000 Verletzte aber, diese 12 Toten, sind Opfer leichtfertiger Nachlässigkeit ge worden. Viele Unfallnrsachen lassen sich leicht ausmcrzen. Ein Bügeleisen hat nichts auf dem Fensterbrett zu suchen. Blumentöpfe müssen so befestigt werden, daß sie nicht herabfalleu können. Kinder brauchen nicht mit schweren Gegenständen am Fenster spielen. Fenster, besonders Fensterscheiben, sind so oft wie nötig zu prüfen, ob sie poch festsihen. Besondere Aufmerksamkeit muß Geräten nnd Werk- »enaen auf Neubauten zuacwendet werden. Da lieat »lles lose, da wird alle's "in jeder Minute gebraucht, »a kann nichts so gut verwahrt werden, daß man sagen !önnte, hier kann nichts passieren.. Unten aber steht Dein! Volksgenosse und wird vielleicht durch Deine Unachtsam-! eit für seine Lebenszeit unglücklich gemacht und mit ihm! eine Angehörigen. Sechsnndvierzigtausend warnen ernstlich! Zwei- »ndneunzig Menschen mutzten ihr Leben verlieren, weil »ndere leichtfertig mit Gerät nnd Handwerkszeug um gingen. Diese Unfälle sind nicht entschuldbar. Jeder i nuß den Kampf gegen die gefährliche Achtlosigkeit auf- nehmen. Auch der Hausbesitzer, von dessen Dach sich! rin Ziegel löst, trägt die Unfallschnld. Rechtzeitig hat er! )en Zustand seines Gebäudes zu prüfen; dazu gibt esj Handwerker, die dies sachverständig besorgen. Unfallverhütung ist Sache der Selbsterziehung. Werl >us seine Sachen achtet, achtet auf das Leben und die! Gesundheit seiner Bolksgenoflen. Crimmitschau. 130 Volkswohnuugen. Nach-! »em im Herbst ds. Js. 28 Volkswohnuugen bezugsfertig and 24 im Rohban errichtet worden sind, wird für daS kommende Jahr der Bau von 80 Volkswohnuugen ge plant. Ans den dafür eingereichten Plan sind 8180V Reichsmark Reichsdarlehen in Aussicht gestellt worden. Zwickau. Das Bornkindl stand aus. Die ilte erzgebirgische Sitte der Aufstelluug eines Bornkindls in der Weihnachtszeit erlebt in der Johanniskirche in Weitzenborn ihre Erneuerung. Aus Zwickau stammen sie ältesten Schriftstücke, die das Vorhandensein solcher Bornkindl bis zum Jahr 1567 nachweisen. In Kriegs- jeiten, insbesondere im Dreißigjährigen Krieg, war daS! Bornkindl der Weißenborner Kirche bei Plünderungen! -es Gotteshauses wiederholt in Mitleidenschaft gezogen, wer immer durch ein nenes ersetzt worden, bis 1875 die j llufstellnng unterblieb. Jetzt stiftete ein Gemeindemit-§ zlied ein nenes geschnitztes Bornkindl; bei der Auffüh-t cung eines Krippenspicks wurde die alte Sitte der Hul- »igung des „nengeborn Kindl* lBornkindl) zum neuen! Leben erweckt. s Wettervorheriagc öes> Neichswetteröienftes AuSgabeorl Dresden ' für Mittwoch: Aus Südwest bis West drehende Winde. Frühnebel, tagsüber stark dunstig, aufkommende Bewölkung. Tempe raturen etwas ansteigend, besonders in höheren Lagen. Nachtfrost.