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Weitzeritz-Jeilung Tageszeitung un- Anzeiger sür Dippol-iswal-e, Schmieöeberg u. U. Aetteste Zeitung des Bezirks Dieses Blatt enlhäll die amtlichen Bekanntmachungen Ker Amlshauplmannschaft, des Sladlrals und des Finanzamts Dippoldiswalde Nr. 285 Montag, am 7. Dezember 1936 7 Vezugtprei«: Für einen Monat 2.— 7 mit Zutraaen; einzelne Nummer 1v Rpfg. ? :: Gemeinde-Verbands-Girokonto Nr. S : Fernsprecher: Amt Dippoldiswalde Nr. 403 i 7 Postscheckkonto Dresden 125 48 :: 1 Anzeigenpreis: Die 46 Millimeter breite Millimeterzeile 6 Rosa.: >m Terlteil die 83 Millimeter breite Mllllmeterzelle 18 Rpfg. I :: Anzeigenschluß: 10 Uhr vormittags :: - :: Zur Zeit ist Preisliste Nr. 4 gültig. :: z 102. Jahrgang WstMtMs krsstdiiis am laist kitt liatiaiialeii Z-lidaritiit Ueber eine Million mehr! Zum dritten Mate gab das deutsche Poll am Tag der . nationalen Solidarität wieder jenes einzigartige Beispiel wahrer Kameradschaft und echten Gemeinschaftssinns, wie wir cs in den beiden Vorjahren schon erlebten. Auch die- scs Mal wieder hatte» sich alle führenden Männer von Partei und Staat, der Wirtschaft, .sinnst, der Wissenschaft nnd der Presse cingcrciht in das Millionenhecr der un bekannten Sammler. Um die führenden Köpfe des neuen Deutschland scharte sich in Begeisterung und bereitwillig ster Gebefrcudigkcit das ganze deutsche Volt. In dieser Opferbereitschaft tam zugleich überzeugend der Danl an den Führer zum Ausdruck, daß er durch die Arbeitsschlacht ; und die Wchrhaftmachung dem deutschen Volk ein hofs- nungsfrohes Wcihnachtsfest beschert hat. Das Rcichsministerium für Volksaufklärung und Pro paganda gibt bekannt: Das Ergebnis der diesjährigen Sammlung am „Tag der nationalen Solidarität" im ganzen Reiche beträgt 5 363 267,51 RM. Im Vergleich dazu betrug das Ergebnis des Jahres 1935 4.084813.49 RM und das des Jahres 1934 4 021000 RM. Gegenüber dem Ergebnis des Jahres 1935 bedeutet das Ergebnis des „Tages der nationalen Solidarität" 1936 also eine Stei gerung um 1278 454.02 RM oder um 31,2 v. H. Dr. Eoebbels dankt alle« Reichsminister Dr. Goebbels veröffentlicht folgend» Erklärung: „Angesichts des einzigartigen Ergebnisses der diesjährige» Zammluttg am „Tage der »atio»alc» Soli darität" ist cs mir ci» Bedürfnis, alle» dara» Beteiligten, den ungezählten bekannten und unbekannten Sammlern, aber auch de« vielen Millionen Spen dern herzlichen und aufrichtigen Dank zu sagen. Die deutsche Nation hat sich bei dieser Großaktion des Winter- hilsswerkcs für die Armen lind Notleidenden in diesem Jahre zu einer Art sozialer Volksabstimmung zusammen- gcschlossen. In friedlichem Opferwillen haben wir Deut schen eine Schlacht auf dem Felde der Volksgemeinschaft gewonnen. Zugleich aber war dieser Sammeltag seinem Sinn und Zweck gemäß ein demonstratives Bekenntnis aller im öffentlichen Leben stehenden dentschcn Männer und Frauen zu jenem großen Herr unbekannter Sammler, die durch ihr unermüdliches stilles Wirken das Winter- lsilfswerk zur grüßten sozialen Einrichtung der Gegenwart gemacht haben. Sic feien deshalb besonders in diesen Dank mit eingeschlosscn. Der 5. Dezember 1936 ist damit ein Markstein im sozialistischen Aufbauwerk des Führers geworden. Mil lionen Kinder der vom Winterhilfswerk betreuten Volks genoffen, denen wir am 21. Dezember eine besondere Weihnachtsfrcude bereiten wollen, werden mit glänzen den Augen und glücklichen Herzen der Nation ihren Dank für den am 5. Dezember bewiesenen Opferwillen ab statten." * Unter den Sammlungen für das Winterhilfswerk des deutschen Volkes ist der Tag der nationalen Solidarität der Höhepunkt. An diesem Sammeltage geht es wie an keinem anderen uni das Erlebnis der Polksge m e.i n - schäft. Die vielen bekannten und unbekannten Samm ler, die im politischen oder wirtschaftlichen Leben an füh render Stelle stehen, sind es, die an diesen: Tage zur Lin derung der Not nicht nur gelten, sondern selbst Spenden erbitten. Die bescheidenen Md unbekannten Samm ler, die alle Tage und Wochen deS Jahres irgendwo die Sammelbüchsen rühren, sehen an diesem Tage, daß nie mand, schlechthin niemand sich und uns zu gut ist für die sen Dienst an der Nation. Das Ergebnis des Tages der nationalen Solidarität des Jahres 1936 hat die kühnsten Erwartungen übertroffen. Während in anderen Ländern viel, ja, nur allzuviel von Demokratie geredet wird, ist sie in Deutschland verwirklicht worden. Das deutsche Volk hat — im Gegensatz zu anderen Ländern — sein Geld unbedenklich seiner Führung anvertraut und hat sich gegen den Bolschewismus immunisiert. Das deutsche Volk hat mit diesem Sammelergebnis erneut seine geschlossene Gemeinschaft bewiesen nnd daß es zu jedem Opfer bereit ist. Dieser Tag der nationalen Solidarität hat erneut ein Bekenntnis zum echten Sozialismus gegeben, ein Sozialismus, der in krassem Gegensatz steht zum So zialismus in jenen Staaten, in denen man davon zwar große Worte macht, denen aber keine Taten folgen, so Nus-er Seimat und Sem Kach-entan- Dippoldiswalde. Die Straßensammlung am Tage der nationalen Solidarität erbrachte im Kreise Dippoldiswalde 2872.10RM., die Gaststätten-Sammlung überdies 260.72 RM., so daß im ganzen 3 i 32.82 RM. einkamen. Davon sind gegen 450 RM. in ausländischen Münzen aller Art. Das Ergebnis dieser Sammlang ist um nahezu 50 o/o höher als der gleichen Sammlung des Vorjahres. — In der Ortsgruppe Dippol diswalde brachte die Sammlung 370.31 RM., davon 46.60 aus Gaststätten-Sammlung. Außerdem befanden sich noch in den Büchsen >5.45 Kronen und 57 Münzen Zoller Art. - Dippoldiswalde. Ist Wintersport im Gebirge, dann hißt' in Dresden auf dem Wiener Platze an hohem Fahnenmaste die KVG eine weiße Flagge und die Wagen der Zinnwal- der Linie haben weiße Wimpel. Die Flagge wehte, und Sporlmöglichkeit in Altenberg war vorhanden, wenn sie auch Donnerstag-Freitagfrüh noch besser war; denn der Wärmeeinfall mit Regen am Freitag nachmittag hatte die Ekibahn verharrschen lassen, trotzdem zogen nicht wie sonst an Sportsonntagen die Ungezählten hinauf. Wir haben es immer beobachten können, daß der Wintersport erst richtig mit Weihnachten einsetzt, vorausgesetzt, daß es da nicht, wie schon oft, regnet. Nun, gestern war also der Berkehr mit Eisenbahn und Bus nicht so stark. Nur morgens aufwärts und abends abwärts muhten einige wenige Verstärkungen eingesetzt werden. Verhältnismäßig recht stark war der Privatkraftwagenverkehr. Da fuhren, besonders abends abwärts, die Wagen oft in langer Kette. An die Fahrer wurden auf den Gebirgsstraßen, und nicht da allein, schon bei uns in der Heide, große Anforderungen bezüglich ihrer Fahrkunst gestellt. Die Straßen waren vielfach recht glatt und leicht konnte der Magen, besonders beim scharfen Bremsen, in den Graben rutschen. In Dippoldiswalde ka men zum Kreisappell die Politischen Leiter zusammen, so daß vor der Reichskrone ein großer Wagenpark aufgefah ren war. Sonst war es recht ruhig in der Stadl. Vielfach wurde schon zum nächsten, zum Silbernen Sonntag, wie überhaupt für das hoffentlich recht gute Weihnachtsgeschäft gerüstet. — Die Kreisdien ststelle K.d.F. hat für Freitag, den >8. Dezember, für die Oper „Der Freischütz" von Karl Maria von Weber Karten zum Verkauf übernommen. Be stellungen sind bis spätesten» kommenden Mittwoch beim zuständigen Ortswart K.d.F. oder bei der Kreisdienst- stelle K.d.F. Dippoldiswalde, Schließfach 20, abzugeben. A Dippoldiswalde. Bevor die die Deutsche Müller- schule besuchenden Kurzkursler in die Meisterprüfung „stei gen" und dann wieder der Heimat zueilen, war von dem Fach- j schulschaflsführer und dem Direktor der DMD sür Sonnabend , abend zu einem Semesterball eingeladen worden. Der Reichs- ; Kronensaal war dazu aus Beständen des Männergesangvereins festlich mit grünen Ranken und Bändern und einem großen Transparent DMD über der Bühne geschmückt worden, unü die Kegelbahn halte man zu einer Tanzdiele hergerichtet. Bald war denn auch Betrieb „oben" und „unten". 3m Saale spielte die Tanzkapelle Nowak, Dresden^ zum Tanze auf, auf der Kegelbahn war Schallplattenmusik. Nach Fachschulschastsführer Ruderisch, der versicherte, daß die Schülerschaft, wenn fie von Dippoldis walde scheide, sich nicht nur des hier auf der Schule Erlernten, sondern auch immer gern der hier genossenen srohen Stunden er innern werde, sprach auch Direktor Dr. Eckardt. Seine Gruß- worke galten besonders auch Bürgermeister Hummel, der hier zu nächst einmal Einblick in die frohe Seite des Besuchs des Müller schul« bekomm». Ein solcher Abend schaff« aber auch Verbiß düng mit der Einwohnerschaft und zeige ihr die Vedeütung -er Schule. Der unterhaltende Teil wurde bestritten von einem Hu moristen Naumann, Dresden, der in seinen Borträgen recht un terhaltend war. So errang eine Berwandlungsszen« mit Trom- peten-Soli ganz besonderen Beifall. Der Besucher der Schule, Kaul, wartete mit einem selbstverfaßten und vorgetragenen Sang auf: „Zn drei Semestern ist alles vorbei". Auch ihm dankte man herzlich dafür. Bor allem aber fand man sich zum Tanze und Lehnte diesen gern recht lang« aus. 15. bis 17. Dezember: Kommt zu den HI-Werbeabenden sür das WHW. . — Bon der Fliegerortsgruppe. War der 18. November den- Segelfliegern noch etwas neblig und näßlich in Erinnerung, so empfing sie gestern morgen strahlender Sonnenschein. Auch der aufkommende Südwest wurde lebhaft begrüßt, und bald war „Dippold D1" im UebungZgelände. Hier herrschte nun reger Be trieb. Auch viele Kraftwagen, deren Besitzer doch möglichst schnell ins Gebirge wollten, hielten und bildeten eine lange Kette aus der Reichsstraße. Sie'hatten auf einmal Zeit und beobachteten mit Muße die einzelnen Leistungen. Freilich, „auf Strecke" gingsam gestrigen Tage noch nicht. Das Gelände hier ist auch den An forderungen nicht recht gewachsen. Bald sollen ja auch die Flug übungen auf dem der Ortsgruppe mit zur Verfügung stehenden Fluggeländr in Schönfeld fortgesetzt werden. Wenn die Segel flieger in letzter Zeit etwas weniger in Erscheinung traten, so waren sie doch keineswegs untätig. Eine Neukonstruktion und Erneuerung der Ruder erforderten emsige Wcrkstatlarbeit. So bald wie möglich sollte ja der Flugbetrieb wieder ausgenommen werden., . — Zn das Gülerrechtsregifler ist eingetragen worden, haß die Verwaltung und Nutznießung des Landwirts Richard Wittig in Gombsen an dem Vermögen seiner Ehefrau Emma Martha geb. Schwab« durch Ehevertrag ausgeschlossen ist. Gombsen. Gestern abend gegen 7 Uhr brannte die auf freiem Felde stehrnde Strohfeime des Bauern Schanze nieder. Sie enthielt etwa 800 Ztr. Stroh. Dresden. Am Sonnabend früh stieß auf der Ringstraße ein Autobus mit einem Ctratzenbahnzug zusammen. Der Triebwagen wurde dabei aus den Schienen gehoben und stellte sich quer über die Fahrbahn. Mehrere Fußgänger er litten durch umherfliegende Giassplitter leichte Verletzungen. In der Straßenbahn befanden sich keine Fahrgäste. Chemnitz. In einem Chemnitzer Lichtspieltheater geriet arn Freitagabend während der Filmvorführung eine Filmrolle infolge Hängenbleibens im Bildwerfer in Brand. Die Feuer wehr beseitigte jede weitere Gefahr. Durch einwandfreies Ar beiten der Sicherheilsvorrichtungen hatten die im Lichtspiel theater weilenden Besucher nicht das Geringste von dem Brand gemerkt. Zwickau. Im März 1029 war das . noch nicht eine»« Monat alte außereheliche Kind einer Lichlentanner Emwohne» rin unter Umständen verstorben, die darauf schließen ließen» daß es mit Schwefelsäure umgebracht worden sei. Als Täler war der Vater des Kindes, der 1907 geborene Arthur EriH Zäuner, verhaftet und am 6. August >929 vom Schwur gericht Zwickau zum Tode verurteilt, später aber zu 15 Jahre»« Zuchthaus begnadigt worden. Ein Wiederaufnahmeverfahren hatte den Erfolg, daß die Strafvollstreckung unterbrochen und Zäuner auf freien Fuß gesetzt worden war. ZSunex hatte nunmehr ein zweites Wiederaufnahmeverfahren beantragt, dar vor dem Zwickauer Schwurgericht nach zweitägiger Verhand lung mit dem Freispruch Zäuners mangels Beweises endete. Nach wie vor ergaben sich zwar belastende Momente, das Schwurgericht folgte jedoch den Gutachten der Sachverständi gen, die dahin lauteten, daß das Kind nicht durch Säure ge tötet, sondern infolge Entzündung der Atmungsorgane ver storben sei. Löbau. Auf der Flur Breitendors wurde ein neunjähriger Schulknabe in einem Fuchseisen, einem sogenannten Schwanen hals, gefangen aufgefunden. Der Knabe war beim Betreten der Feldslur in das Eisen getreten und hatte sich nicht uner hebliche Wunden zugezogen. Zum Glück entdeckte man das Kind vor Eintritt der Dunkelheit. WM«rvorh«r>ap» -es «nchswetter-leuft«» Ausgabe»«» Dresden f sür Dienstag: Minde auf nördliche Richtung drehend, später abflauend. Noch wolkig. Schneeschauer. Temperaturen weiter fallend,