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Tageszeitung un» Anzeiger für Dippoldiswalde, Schmiedeberg u. II. Netteste Zeitung des Bezirks Dieses Blatt enthält die amtlichen Bekanntmachungen der Amtshauptmannschaft, des Stadlrats und des Finanzamts Dippoldiswalde Ar7245 Montag, am 19. Oktober 1936 " 102. Jahrgang Anzeigenpreis: Die 46 Millimeter breite t : Millimeterzeile 6 Npfg-r Im Terlteil dir SS ? ' Millimeter breite Milllmeterzeile 18 Rpsg. - : :: Anzeigenschluß: 16 Uhr vormittags. :: - : :: Zur Zelt ist Preisilste Nr. 4 gültig. :: r : Bezugspreis: Für einen Monat 2.— 5 z mit Zutragenr einzelne Nummer 16 Rpfg. t r :: Gemeinoe-Verban-s-Girokonto Nr. 3 :: ß s Fernsprecher: Amt Dippol-iswal-e Nr. 463 j :: Postscheckkonto Dresden 125 48 :: : Oesterreichs Bundeskanzler: schlich mit limKrMMU Naum, bei zukünftigen ähnlichen Veranstaltungen mehr Be- ' einen einheitlichen Wein auszuschenken. Die Musik wird Den^aL verstehen hie Ankunft ernennen l Im weitern bat der Vorsitzende die Mitglieder, wohl Kritik an den Maßnahmen der Vereinsleitung zu nehmen, aber dabei die nötige Offenheit walten zu lassen und diese Kritik an der rechten Stelle (Vorsitzender oder Beirat) anzu bringen. Er bat die Iungschühen, recht vollzählig am Dienste teilzunehmen, und die Mitglieder, dem Kassenboten die Ge schäfte zu erleichtern. Der jetzt abgeschlossene Vertrag deS Schützenverbandes mit dem ambulanten Gewerbe wird La sten bringen, aber der Vorsitzende hofft, daß, wie bisher, ein gutes Verhältnis zwischen Gesellschaft und den Fieranten weiterbesteht, so daß diese Lasten dann zu tragen sind. Die Hauptversammlung beschloß, den traditionellen Schützen schmaus (Martinsgans) am 23. November in der „Reichs krone" abzuhalten und dabei, wie der Beirat vorschlug. Westliche, später aus Noldwest drehende und böig auf frischende Winde. Nach Durchzug einer schwachen Regenfront wechselnd bewölkt. Aufkommende Schauertätigkeit. Kühler. teiligung zu finden. Das Sonntagsschießen ist am 11. Ok tober eingestellt worden, die Iahresbestmünze soll — es ist das letzte Mal, da der Sächs. Schühenbund mit Jahresende zu bestehen aufhörk — am 25. Oktober ausgeschossen werden. Weiler soll das Kleinkaliberschießen auch an den nächsten Sonntagen noch fortgesetzt werden, da der Schießraum jetzt vom Aufenthaltsraum durch eine Glaswand angetrennt ist. Aus den Nethen der Schühenfrauen ist der Munsch laut ge worden, ebenfalls mit Kleinkaliberbüchse schießen zu lernen. Dem Wunsche will man gern entsprechen. Die Mitglieder werden daheim Nachfrage halten und dem Beirat berichten. Kothe, vor Eintritt in die Tagesordnung des so jäh verschie denen Mitgliedes Carl Hahn gedachte, zu dessem Gedenken > sich die Anwesenden von den Plätzen erhoben. Der Vor- . sitzende gab bekannt, daß 2 Mitglieder für Jahresende ihren Austritt erklärt haben, daß 3 neu ausgenommen wurden, 1 Mitglied ausgeschlossen wurde. Anschließend hielt er Rück schau auf das letzte halbe Jahr. Er rühmte den schönen Zu sammenhalt und konnte mitteilen, daß das Vogelschießen nicht nur gut verlaufen ist, sondern auch finanziell gut ab- schnikt. Am Damenvogelschießen beteiligten sich 48 Schühen frauen, ebenfalls ein gutes Resultat. Auch das Reiler- schießen verlief recht gut, doch mußte der Vorsitzende die ge ringe Beteiligung beim Kreisfchießen tadeln. Er habe beim Schießen viel mehr Schützen erwartet und gab der Hoffnung von Musikdir. Jahn geliefert werden. Der Beitritt zur Stagma wurde genehmigt, die Mitteilung des Vorsitzenden, daß der Beirat bestrebt ist, im kommenden Jahre den Mik- gliedsbeitrag herabzusehen, wurde gern gehört. Nach eini gen internen Anfragen und darauf erfolgter Antwort bat der Vorsitzende, die Interessen der Gesellschaft mit dem bis her gezeigten Idealismus zu wahren und zu fördern unk» schloß mit dem Gedenken an den Führer. Ein Kamerad schaftsabend schloß sich an und hielt die Schützen und Iung- schützen noch längere Zeit zusammen. Rieso. Am Donnerstag stürzte in Fichtenberg das Wohn haus des Arbeiters Robert Weder, das schon seit einiger Zeit baufällig war, unter der Einwirkung des Sturmes in sich zu sammen. Menschen sind glückl cherweise nicht zu Schaden ge kommen. Front als Auftakt für den Sonntagsappell stattgefunden^ bei der Bundeskanzler Schuschnigg politisch bedeutsame Erklärungen abgab. Nach einem geschichtlichen Ueberbli^ über das Werden Oesterreichs ging er zunächst auf die Besprechung wirtschaftlicher Fragen über. Er erklärte mit Nachdruck, daß eine Schillingabwertung nicht borgenom men werde. Eine weitere bedeutsame Erklärung des Bun deskanzlers bezog sich auf die österreichische Staats flagge. In Zukunft wird nach der Ankündigung Schusch^ niggs die Krukeukreuzfahne der Vaterländischen Front im Jnlande der Staatsflagge glcichgesetzt sein. Die Doll- fußhymnc wird neben der alten Hymne von Haydn zur! zweiten Nationalhymne erhoben. Im nächsten Abschnitt seiner Rede nahm Dr. Schusch nigg zum Abkommen vom l l. Juli Stellung. Er erklärte, daß dieses Abkommen nicht von der innenpolitischen Seite zu betrachten sei. Die Selbständigkeit Oesterreichs und die Totalität der Vaterländischen Front sei über jeden Zwei fel erhaben. Die Bedeutung des Abkommens liege viel mehr auf n a t i o n a l p o l i t i s ch e m Gebiet. Es sei zu hoffen, daß mit ihm eines der schmerzlichsten Kapitel der deutschen Geschichte endgültig der Vergangenheit an gehört. „Wir wollen Oesterreich als souveränen Staat", so erklärte der Kanzler wörtlich, „jenes Oesterreich, das sich jetzt laut und deutlich als deutscher Staat be kennt, was ich in alle Zukunft auch nicht ändern will. Das österreichische Polk ist sich über alle augenblicklichen welt anschaulichen Gegensätze hinweg seiner kulturellen Ge meinschaft mit dem ganzen deutschen Voll bewußt. Wir sind eins mit der Auffassung der deutschen Neichsregie- rung, das; das Abkommen vom 11. Juli dem europäi schen Frieden dient." Äus-er Heimat rm- dem Sachlenlanö Dippoldiswalde. Ein heftiger Skurm brauste gestern übers Land, er heulte in den Schornsteinen und pfiff um die Ecken, riß das Laub von den Bäumen und trieb mit ihnen ein tol les Spiel, er brach dürre Aesle'von den Bäumen und spielte mit allem, was nicht niet- und nagelfest war. Ab und zu .trieb er auch Regenschauer daher und peitschte die Tropfen gegon die Fenster. Soweit es sich Heuke, wo sich die Luft wieder beruhigt hat, überschauen läßt, ist der Sturm bei uns aber doch ohne größere Schäden vorübergegangen. Selbst Dachziegel, an denen er sonst oft sein Mütchen kühlt, Haler nur wenige auf die Straße geworfen. Vielleicht, daß der Sonnkagsverkehr etwas darunter gelitten hat, denn er war nur recht schwach, aber im Monat Oktober hat sowieso nie mand besondere Freude hinauszuziehen, trotzdem gerade die Laubbäume Mit ihrer herbstlichen Farbenpracht in dieser Zeit am schönsten sind. Nun haben sie aber schon viel davon verloren. In den Gärten ist es wesentlich lichter geworden, dafür liegt das Laub auf den Straßen und bildet bei Regen für manchen Autofahrer eine Gefahr. Die Temperatur ist gegenüber Monatsbeginn wieder wesentlich gestiegen. Viel leicht kommen nun doch noch einige schöne Herbsttage. Dippoldiswalde. Im WHW gab es am Sonnabend/Sonn- tag die erste „Straßenschlacht" dieses Winters, und sie wurde siegreich geschlagen; denn die nach hier gekommene immer hin recht ansehnlich hohe Zahl der Abzeichen ist fast restlos an den Mann gebracht worden. Die „Grenzlandwappen" waren aber auch so schön, daß mancher gern ein zweites nahm, und die Zahl derer ist gar nicht so klein, die alle 12 gesammelt haben. Wenn dann gleich 12 Stück auf einmal lesgeschlagen waren, dann freuten sich die, die sich in den Dienst des WHW gestellt hatten. Deren Zahl war nicht ge ring. Unermüdlich, noch spät abends, gingen sie durch die Straßen und Gaststätten. Es wird kaum jemand geben, dem die hübschen Wappen nicht angeboten wurden. Der Erfolg dieser ersten Straßensammlung dieses Winters kann gut bestehen neben dem des ersten Eintopfsonntags vor acht Tagen. Dippoldiswalde. Mit Rücksicht auf den d. November als Heldengedenktag und Mittwoch, den 18. November als Herbst bußtag muß das Kirchweihfest in diesem Zähre auf den 1. und 2. November voroerlegt werden. — 2n dieser Woche stehen nach einer-Bekanntmachung des Bürgermeisters die Freiwillige Feuerwehr und die Pflicht feuerwehr zur Herbst-Hauptübung in Alarmbereitschaft. Der Alarm erfolgt durch Anschlag der Sturmglocke und die Sig- nalisten der Freiwilligen Feuerwehr. Dippoldiswalde. Unsere Stadt hat, wie bekannt, mit der hier gut eingeführten Neuen Sächs. Landesbühne (Leitung Hans Oehler) für das Winterhalbjahr vier Gast spiele abgeschlossen. Am nächsten Mittwoch wird das erste Gastspiel stattfinden; es wird gespielt „Lottchens Geburtstag", ein Lustspiel, das allen gefallen wird. Die Gastspiele finden wieder im Schützenhause statt. Dippoldiswalde. Regierungsassessor Männel bei der Amts hauptmannschaft Dippoldiswalde wurde mit sofortiger Wirkung nach München zum Stellvertreter des Führers versetzt. Dippoldiswalde. Der Weg zur außerordentlichen Hauptversammlung der priv. Schützengesell» schäft führte die Schützen diesmal nach dem Huthaus, des sen Wirt, Howack, Mitglied -er Gesellschaft ist. Eine statt liche Zahl halte sich eingefunden, als der Vorsitzende, Alfred Wettervorhertage -es Neichswetter-ieastes Aufgabeort Dresden für Dienstag: Der 2. B undesappell der Vaterländischen Front , Oesterreichs fand am Sonntagmittag auf dem Geiändc ! des berühmten Militär-Ererzicrplatzes des alten Oester reichs, der Schmelz in Wien, statt. Aus den Bundes ländern waren etwa 150.000 Frontmitglicder heran gebracht worden. Für Wien war die Teilnahme für jedes Frontmitglied Pflicht. Man schätzt die Menschenmenge, die sich versammelt hatte, aus 400 000 Personen. Der Vundesappell wurde mit einer Fcldmcsse cinge- ! leitet, an die sich eine Weihe von Frontsahncn schloß. Im ' Mittelpunkt der Knudgebung stand die Rede des Bundes- > kanzlcrs Dr. S ch nschnig g. Er wandte sich zuerst an die /Arbeit er und erklärte, das; es die oberste Sorge der österreichischen Staatsführung sei, allen Oesterreichern Brot und Arbeit zu ver schaffen. . trincn Klassenkampf werde es niemals mehr geben. „Ar- beiter", so erklärte er, „laßt euch nicht von Leuten ver- j Hetzen, die wieder in ihre Parteisekretariatc zurückkehreu i wollen." An die österreichischen Baue r n richtete der j Bundeskanzler die Ausjwrderung, die Regierung im ! Kampfe tim die Senkung der Lebensmittelprcise zn unter- - stutzen. Bezüglich der österreichischen N a t i o n a l s o z i a - /listen sagte der Kanzler: „Wir sind bereit, ohne uns durch Einzelgänger und Gruppen beeinflussen zu lassen, geduldig und konsequent die Wege zu ebnen, die zu einer weiteren Befriedung > fuhren, jenen Zeitpunkt abznwnrten, der nun einmal un vermeidlich abznwartcn ist, nm die im haßerfüllten Brn- derkampf geschlagenes Wunde» zu heile«." , Im Hause der BÄKHesgesetzgcbuug halte am Sonn abend eine Tagung der Amtswalter der Vaterländischen .. .... - -i-