Volltext Seite (XML)
Tageszeitung un» Anzeiger M Dippolüiswalüe, Schmiedeberg «. U. Aelteste Zeitung des Bezirks -vieles Blatt enthält die amtlichen Bekanntmachungen der AmtShauplmannfchaft. des Stadlrats und des Finanzamts Dippoldiswalde Nr. 240 Dienstag, am 13. Oktober 1936 — i" - Bezugspreis: Für einen Monat 2.— mit Zukragen; einzelne Nummer 10 Rpfg. :: Gemeinoe-Verbands-Glrokonto Nr. 3 :: Fernsprecher: Amt Dlppolölswalöe Nr. 403 :: Postscheckkonto Dresden 125 48 :: ? Anzeigenpreis: DI« 46 Millimeter breite - - Millimelerzelle 6 ^fg-! im Teriteil bi« 93 - t Millimeter breit« Millimetrrzell« 18 Rpfg. ? t :: Anzeigenschluß: 10 Uhr vormittags. :: : t :: Zur Zeit ist Preisliste Nr. 4 gültig. :: .»«„»«MDl, 102. Jahrgang Äus -er Heimat «n- -em Sachftattmd Dippoldiswalde. Der Jahrmarkt-Montag hielt am Nach mittag nicht das, was er am Bormittag versprochen hatte. Das schöne, wenn auch frische Wetter ging kurz nach Mittag in Regen über, und dieser hinderte viele, nach der Stadt herein- zukommen, dadurch blieben die Budengajsen recht menschenleer. Zog man von den darin Stehenden noch die Kinder ab, dann blieb gar nicht viel übrig. Zwischen 3 -4, wo sonst der regste Verkehr herrscht, konnte man die Marktbesucher i tatsächlich zählen. Noch por b Uhr hatte man auch den Fähr verkehr über den Markt wieder sreigegeben. Die Fieranten waren in der Mehrzahl wohl wiedergekommen, sie packten aber auch schon zeitig wieder ein. Als um 7 Uhr ein neuer Regenguß etnsetzte, wurde der Markt vollends leer. Das Ge schäft hat bei den Stand-Verkäufen nicht die erhoffte Ein nahme gebracht, die Ladengeschäfts-Inhaber hingegen sind im allgemeinen zufrieden, soweit es den Sonntag betrisft, der Montag konnte um vieles besser sein. Dippoldiswalde. Soldatenbund. Standortkame radschaft Dippoldiswalde. Am vergangenen Sonntag fand ein Treffen der Kameraden !m Gasthof Naundorf statt. Der .Wirt, Kamerad Dietze, hakte für gemütliche Räume gesorgt. Nach Erledigung des geschäftlichen Teiles, der mit Rücksicht auf die mitanwesenden Kameraden-Frauen sehr kurz gehal- ten wurde, entwickelte sich fröhliches kameradschaftliches Le ben, so daß alle bedauerten, als die Zeit zum Aufbruch her annahte. In letzter Zeit hat der hiesige Standortleiter, Ka merad Neumann, eine ganze Zahl Werbungen zum Beitritt in den vom Neichskriegsminister ins Leben gerufenen Sol datenbund ergehen lassen. Mögen sie nicht ungehört blei ben; denn es ist Ehrenpflicht eines jeden, der in Ehren aus der Wehrmacht ausgeschieden ist, dem Bunde beizutrelen. — Ein wenig Ueberlegung! Wenn man ein Uebel erkannt hak, besteht auch die Möglichkeit, mit ihm fertig zu werden. So ist es z. B. mit dem Verderb von Nahrungsmitteln. Seit Jahr zehnten verderben in Deutschland in den Haushalten und in der l Wirtschaft überhaupt alljährlich für etwa 1'/- Milliarden Reichs mark an Lebensmitteln. Es ist kaum auszuüenken, was für diese gewaltige Summe für das Volksganze hätte geleistet werden kön nen. Aber es ist nicht nur für die Gesamtheit ein ungeheuerer Verlust, sondern auch jede Hausfrau büßt täglich mehrere Pfen nige ein. Mit ein wenig Ueberlegung und Sorgfalt Kanu jede Hausfrau Verluste vermeiden. Sie sollte vor allem nur das kau fen, was die Jahreszeit,an leichtverderblicher Ware bietet, damit nichts beim Händler umkommt. Vorräte sollte sie überhaupt nur halten, wenn sie dieselben gut aufbewahren Kanu, so daß sie nicht verderben. Auch für die täglichen Speisen müssen gute Aufbewah- runasmöglichkeiten vorhanden sein. Viel kann auch eingespart werden, wenn all« Speisen auf richtige Art zubereiket werden, da mit keine Nährwerte verloren gehen und keine zu großen Men gen verbraucht werden. Auch mit Speiseresten sollte nicht leicht sinnig umgegangen werden, denn auch aus ihnen lasten sich noch schmackhafte Gerichte machen. Welcher Hausfrau sollt« es nicht möglich sein, nach diesen einfachem Grundsätzen zu handeln? Es hat keinen Sinn, wenn nur die Landwirtschaft und der Handel durch Schaffung von Lagerräumen, Kühlhäusern usw. bestrebt sind, die erzeugten Nahrungsmittel zu erhalten, wenn daneben ober ungeheuere Mengen in den Haushalten verderben. Jede Hausfrau muß sich überlegen, daß sie für die verdorben« Ware neue kaufen muß, also den Markt doppelt belastet und damit ge wissermaßen anderen Menschen ihren Anteil fortnimmk. Hermsdorf i. E. In der Nacht zum Sonnabend wurden in zwei in der Orksmitte gelegenen Grundstücken Einbrüche verübt. Zn das eine Haus -rangen die Diebe durch ein an der Hinterfront gelegenes kleines Fenster ein und gelang ten in die -Hohnküche. Dort durchsuchten sie den Wirk- schastsschrank. Dabei fiel ihnen eine Geldtasche mit Inhalt - von 1,50 RM. in die Hände. Aus dem Hausflur des Grund- j stückes entwendeten sie ein Damen- und ein Herrenfahrrad, j In dem nahe davon gelegenen zweiten Grundstück, wo sie sich ebenfalls durch ein Fenster Eingang verschafften, fan- ! den sie nur Kleinigkeiten. Die Diebe haben es scheinbar auf Fahrräder und Geld abgesehen. Geifing. Ein schwerer Kraftwagenzusammenstoß ereignete sich am Sonntag nachmittag auf der Staatsstraße Geising — Zinnwald in der Nähe des Sandwerkes. Ein tschechischer Per sonenwagen, der talwärts auf der falschen Straßenseite fuhr, ' stieg aus einen bergwärts fahrenden Dresdner Kraftwagen. Der SA-Sturm 6/178, Lauenstein, der unmittelbar nach dem Zusammenstoß die Unfallstelle passierte, leistete erste Hilfe und beseitigte auch das Straßenhindernis, das die beiden schwer beschädigten Fahrzeuge bildeten. Wie durch ein Wunder sind bei dem Zusammenstoß Personen nicht zu Schaden gekommen. ' Mr haben vorgesorgt! Rudolf Hetz über politische ES war ctn großer Tag, den die in der bayrischen Ostmark gelegene Stadt Hof, einst eine der rötesten Hoch burgen des Kommunismus, am Sonntag beging. Die neue Adolf Hitler-Halle wurde durch den Stellvertreter des Führers Rudolf Heß eingeweiht. Stürmischer Jubel schlug dem Reichsminister bei seinem Eintreffen in der Stadt entgegen. Die Begeisterung kannte keine Grenzen, als Heft in seiner Begrüßungsansprache im Rathaus be tonte, daß gerade das ehemals rote Hof in der Kampfzeit eine führende Stellung errungen habe. Er könne bestäti gen, daß der Führer bei alle» zurückliegenden Wahlen immer mit besonders gespannter Erwartung und dann mit um so größerer Freude gerade aus den Ausfall der Hofer Wahlergebnisse geblickt habe. Der Minister begrüßte dann einzelne Mitglieder der alten Partcigcuossenschast persönlich und begab sich hierauf »ach dem weithin er leuchteten Neubau der Stadthalle, wo 6VV» Fcstteilnehmer zttr Weihefeier versammelt waren. Rach musikalischen Darbietungen hielt Rudolf Hetz eine bedeutsame Rede, in der er das Problem der Ver sorgung des deutschen Volkes mit Nahrungsmitteln und die Frage der Preisgestaltung für landwirtschaftliche Pro dukte des täglichen Bedarfs behandelte. Auf Hof ein gehend, betonte er, daß obwohl die Stadt und das ganze Gebiet wirtschaftlich ein Notstands--und Grenzgebiet seien, auch hier wie überall diejenigen Volksgenossen und Volks- genossinnen, deren Lebensverhältnisse verhältnismäßig karg seien, zn den Besten und Treuesten des Führers ge hörten. Sie hätten die Gewißheit, daß der Führer alles und wirtschaftliche Freiheit für sie täte, was nur ein Mensch tun könne, und in diese»! Neberzeugung werden sie auch nicht enttäuscht werden. „Wie ungeheuer sind doch die Leistungen des neuen . Reiches allein auf wirtschaftlichem Gebiet!", so führte Rudolf Hetz aus. „Was bedeutete es doch, im Januar l933 einen Staat zn übernehmen, der vor dem Zusammenbruch steht, mit einer Wirtschaft, die eigentlich längst hätte Konkurs ausagen müssen, und dann innerhalb kürzester Frist mittels dieses Staates, mittels dieser Wirtschaft die Gesundung herbei- zuführen, Millionen wieder in Arbeit und Brot zu brin-s gen, eine moderne Wehrmacht auszubanen und zugleich« mit diesen gewaltigen Anstrengungen unserem Volke daS Brot zu sichern! Die deutsche BrotoerlorgMg gekichert Diese Sicherung des Brotes für das deutsche Volk mutzte geschehen durch die Erhöhung der Eisenerzeugung an Lebensmitteln. Wir haben erreicht, daß das deutsche Volk mit Brot und Mehl, Kartoffeln, Zucker und Trink milch zu lvO Prozent, also vollkommen aus deut scher Erzeugung, versorgt werden kann. Gemüse und Fleisch müssen wir zu einem geringen» Prozentsatz des Gesamtbedarfs, Eier und Molkereierzeug nisse zu einem etwas höheren, und den, Fettbedarf zn einem noch relativ hohen Prozentsatz durch Einfuhr aus dem Auslande decken. Aus dieser Lage ergebe» sich die Schwankungen in der Versorgung und in der Preisgestal- Dresden. Am Neustädter Markl fuhren am Montag vor mittag ein Autobus und ein Personenkraftwagen gegeneinander. Drei Personen wurden bei dem Zusammenpralle so schwer ver letzt, daß sich ihre Einlieferung ins Krankenhaus erforderlich machte. Dresden. Dieser Tage wurde eine in der Antonftraße woh nende Frau von Dieben yeimaesucht und um etwa 2N>0 M. be- stöhlen. Da das Geld gut versteckt und in Abwesenheit der Ge schädigten weggekommen war, richtete sich der Verdacht gegen einen im Hause verkehrenden 22 jährigen Mann. Die Kriminal polizei verfolgte aber eine andere Spur. Sie ermittelte als Täte rin die Tochter der Bestohlenen.. Das 18 jährige Mädchen hakte den Diebstahl auf Veranlasiung feines gleichaltrigen Geliebten ousgesührt. Dieser wollt« von dem Gelbe ein Motorrad.kaufen. Der gestohlene Betrag konnte fast restlos herbelgefchafft werden. Schaffende sammeln und geben! Am 17. und 18. Oktober 1. ReichSfirahensammlung des Winkerhilfswerkes 1936/37. Dresden. Straßenbahnen stießen zusam men. Infolge falscher Weichenstellung stießen am Montag mittag am Straßenbahnhof Tolkewitz zwei Straßenbahnzüge zusammen. Dabei wurden drei Personen leichter, eine Frau erheblich verletzt. Es entstand beträchtlicher Sachschaden. Dohna. Einem schweren Verkehrsunfall siel am Sonn abend' die neunjährige Ingeborg Mönnich zum Opfer, als sie aus einem Grundstück auf die Straße und einem Motorrad fahrer ins Rad lief. Das Mädchen erlitt so schwere Ver letzungen, 1>aß es nach seiner Ueberführung ins Johanntter- krankenhaB, am Sonntag morgen starb. Der Motorradfahrer wurde leicht berletzt. Pirna. Auf der Dippoldiswalder Straße stieß ein Kraft wagenfahrer in der Nacht zum Montag mit seinem Wagen zunächst an eine Böschung, dann gegen einen Baum und mit dem beschädigten Wagen zuletzt noch- gegen einen Stein der Grabenbrücke. Hierbei wurde ein Rad des Wagens ab gerissen und der Wagen überschlug sich. Der Fahrer hat schwer^ Schädeloerletzungen daoongetragen. Die Mitsahrende, aus Heidenau stammend, hat eine Gehirnerschütterung erittten. Nossen. In Wendischbora wurde am Sonnabend ein drei jähriger Knabe von einem Autobus erfaßt und auf die Straße geschleudert. Der unglückliche Junge erlitt so schwere Verletzungen, daß der Tod bald danach eintrat. Das Kind war uner wartet auf hie Straße getreten. Oschatz. 2n der Nähe von Oschatz wurde ein au» Richtung Leipzig nach Dresden fahrender Autobus in einer Kurve von einem Güterfernlastzug angrfahren. Bei dem Zusammenstoß wurden 3 Personen verletzt. Sie wurden in das Oschatzer Krankenhaus eingeliesert. Nach den bisherigen Ermittlungen ist der Unfall auf das Schneiden der Kurve durch den Fahrer des Lastzuges zurückzusühren. Lommatzsch. Zehnjahresfeier der Orts»' gruppe. Die Ortsgruppe der NSDAP, beging die Feier ihres zehnjährigen Bestehens in Anwesenheit des Innen ministers Dr. Fritsch. Auf einem Kreisappell aller Gliede- rungen und einer öffentlichen Kundgebung hielt Kreisleiter Oberbürgermeister Drechsel aus Meißen Ansprachen, worin ^^^ heimatlich-kulturelle Aufgabe aller Gliederungen der NSDAP, betonte. Nach der Kundgebung fand ein gemein sames Eintopfessen statt, zu dem die Ortsgruppe über zwei hundert alte Volksgenossen als ihre Gäste eingeladen hatte. Oberoderwltz. Eine Mutter verzweifelte. Die Frau des Konditormeisters Wenzel, Mutter von vier Kin dern, nahm sich nach einigen mißglückten Selbstmordver suchen mit ihrem vier Jahre alten Kind im Bleichteich das Leben. Die Frau war durch lange Krankheit schwermütig geworden. Herrnhut. Sorgt für Löschwasser! In Neun dorf wurde die Knochenmühle von Max Seibt durch Feuer vernichtet. Da kein Wasser zur Verfügung stand, konnte der Brand nicht wirkungsvoll bekämpft werden. Die Ma schinen sowie Fertigerzeugnisse fielen den Flammen zum Ovier. Die Brandursache ist noch nicht geklärt worden. Chemnitz. Komm uni st en zu Zuchthaus ver» urteilt. Das Schwurgericht verurteilte den früherer* kommunistischen Stadtverordneten Fischer wegen Meineides, zu einem Jahr drei Monaten, den emunddreißig Jahre alten! Heckert zu einem Jahr sechs Monaten, den siebenundzwanzig Jahre alten Türper zu einem Jahr neun Monaten Zucht haus. Der vierundzwanziajährige Johannes Paul Nischwitz kam mit neun Monaten Gefängnis davon. Die Verurteilten ^"en in den Gerichtsverhandlungen gegen die Mörder der SS.-Männer Steinbach und Gutsche die Unwahrheit beschworen und wichtige Vorgänge verschwiegen. Ehenmitz. Zusammenprall auf der Brücke. Auf der Brückenstraße in Wüstenbrand stieß ein dreiund- dreißig Jahre alter Einwohner aus Pleißa mit seinem Kraftrad gegen einen Personenkraftwagen. Der Kraftrad- sahrer wurde gegen das Brückengeländer geschleudert und auf der Stelle aetötet. Wettervorherlage -eü Keichswetter-ienstes Ausgabeork Dresden * f für Mittwoch: Wechselnd, aber meist stärker bewölkt. Regenschauer^ im Gebirge auch Schneeschauer. Abkühlung. Auffrischende Minde aus Nordwest.