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Lageszeilung unö Anzeiger sür Dippvlöiswalöe, Schmieöeberg u. U. - Bezugspreis: Für «inen Monat 2.— - t mit Zutragen; einzeln« Nummer 10 Rpfg. - t :: Gemeinde-Verban-S-Glrokonto Nr. 3 :: E § Fernsprecher: Amt DippoldiLwalde Nr. 40S >? A :: Postscheckkonto Dresden 12S48 :: Netteste Zeitung de» Bezirks Dies«« Matt enthüll die amtlichen Bekanntmachungen der AmlShauplmannschaft, des Stadlrals and des - Finanzamts Dippoldiswalde Freitag, am 18. September 1936 Nr. 2>9 ' 102. Jahrgang Dl« 4S Mllllmetrr breite .; Im Terttell die 93 Ilmeterzrile 18 Npsg. Anzeigenpreis: Die« Millimeterzeile 8 NM Millimeter breit« MM! . :: Anzeigenschluß: 10 Uhr vormittags. :: Zur Zeit Ist Pr«itliste Nr. 4 gültig. Nus -er Heimat und -em Sach^uumS Dippoldiswalde. Zm Laufe des gestrigen Tages trafen hier die Fahrzeuge des Verpflegstroh' ein, die an der Ver- pflegs-Ausgabestelle, der Turnhalle des ATV., die Verpfle gung der Division fürs Manöver-Ende fahlen. Der Trotz mutzte für die vergangene Nacht auch hier verquartiert wer den. Angesagt waren 105 Mann, für die auch Einzetquar- tiere bereit gestellt waren, es kamen dann aber 250 Mann, und daher mutzte auf Massenquartiere zugekommen werden im „Goldnen Stern", „Stadt Dresden" und „Bahnhotel". Der zuständige Offizier hatte übrigens alle in Massen- quarkieren unterzubringen gewünscht. Aber auch hier Zeigte sich wieder die Gastfreundschaft unserer Einwohnerschaft, viele von den 145 Mann waren noch aus den Massenquar tieren geholt worden. Die 80 Fahrzeuge wurden auf dem Markte aufgefahren. Die ganze Fläche des Marktes war von den Fahrzeugen bestanden. Heute vormittag gegen 9 Ilhr fuhren die Wagen nach verschiedenen Richtungen hin ab. Dippoldiswalde. Mit einem Wein fest im Schützen haussaale wird am Sonnabend die Woche der deutschen Traube und des Meines eröffnet werden. Die Turnerinnen des ATV., die Männergesangvereine, die Spielschar der Blanke-Werke und die Tanzkapelle Börner werden das Fest ausgestalten. Dippoldiswalde. Am Fremdenhof „Gtadt Dresden" macht sich eine durchgehende Dacherneuerung nölig. Diese Gelegenheit wird benützt, um den einen Teil des Gebäudes, der nur aus Erd- und einem Obergeschoß besteht, um ein Stock aufzustrecken. Dadurch wird eine sehr schöne Woh nung gewonnen. Dippoldiswalde. Nach mehrjähriger Pause hält der Kreis verein sür Innere Mission am nächsten Sonntag ein Kreisfeft mit Feftgottesdienst und Nachversammlung in der Reichslrone ab. — Das Befinden der im Pirnaer Krankenhaus unterge brachten Verletzten des Autounglücks in Glashütte ist zu friedenstellend. Auch im Befinden der in den übrigen Krankenhäusern untergebrachten Verletzten ist bisher keine Verschlimmerung eingetreten. Höckendorf. Vom Reichsparleikig kommend, bezog am Mikt- wochvormitbag die 4. Schwadron des Rei ter-Regiments 10 mit 7 Offizieren, 122 Unteroffizieren und Mannschaften sowie 123 Pfer den unseren Ork. Sehnsüchtig erwartete man daS Eintreffen der Schwadron, zumal durch dos nahe Manöver unseren Ort in den letzten Tagen öfters Soldaten passierten. Als sie dann Einzug hielt, herrschte bei der Bevölkerung freudige Stimmung, beson ders unter -er Jugend. Ein Teil der Einwohnerschaft wurde aus der Goutaschkonone gespeist. Am Nachmittag fanden sich weitere 30 Mann ein. Die Soldaten wurden bet dem weitaus größten Teil der Oüartiergeber ausgezeichnet verpflegt und waren mit Ihrer Unterkunft bestens zufrieden. 3m Gasthof „Erbgericht" fand am Abend Manöverball statt. 3n bester Harmonie wurden hier Soldaten und Bevölkerung zusammengeführt. Donnerstag früh gegen 7 Uhr rückte die Schwadron InS Manöver. Reinhardtsgrimma. Am 4. September waren es 25 Jahre, daß der frühere Bürgermeister Arnold von der Amtshauptmannschaft als Standesbeamter flirren hiesigen Standesamtsbezirk verpflichtet wurde. Freud und Leid hat er oft nebeneinander gesehen. Während dieser Zeit sind von ihm 983 Geburten beurkundet, 529 Ehen geschloffen und 702 Sterbefälle eingetragen worden. 3ohnsbach Unser Ort halte zu den Manövern keine Ein quartierung, obwohl die Einwohnerschaft dies gern gesehen hätte. Am Dienstag in den frühesten Morgenstunden und noch bis Mittag kam ein Teil der motorisierten Truppen durch unseren Ort, so daß die Einwohnerschaft wenigstens etwas von den dies jährigen Hcrbstübungen zu sehen bekam. Üohnsbach. War im Vorjahre hier eine recht gute Apsel- ernte zu verzeichnen, so ist es in diesem 3ahre gerade das Gegen teil. Die wenigen wurden nun auch noch bei dem dieser Tage wehenden starken Winde abgeschüttelt. Börnchen bei Lauenstein. Der hier wohnhafte Kaufmann Artur 3ähnigen fuhr am Montag früh auf der Fahrt nach ! seiner Arbeitsstelle über Dittersdorf nach dem Müglitztal. Kurz bevor die Straße unterhalb von Glashütte in daH Müglitztal einmündet, ritz die Kette des Fahrrades und I. i kam schwer zum Sturz. Neben anderen Verletzungen trug ' er Knochenbrüche davon, die seine Ueberführung ins Kran- j kenhaus nölig machte«. ! Heidenau. 3m Auftrage des Reichsstatthalters Mutsch mann.und des Innenminister Fritsch besuchte am Donners tag Bürgermeister Schreiber die von dem Autobusunglück Menst an der Nation Der Führer an die Soldaten des V. Armeekorps In Anwesenheit des Führers und Reichskanzlers und deS ReichSkriegSminifters und Oberbefehlshabers de« Wehrmacht, Generalfeldmarschall von Blomberg, hielten die Truppen des V. Armeekorps bei Giebelstadt in de« Nähe vü» Würzburg als Abschluß der KorpSmanöver eine große Parade ab, bei der den Truppen auch die neuen Fahnen verliehen, wurden. An l 00 000 Zuschauer wohnten der feierlichen Uebsr- gabe der neuen Fahnen und dem herrlichen militärischen Schauspiel bei. Unter den vielen Ehrengästen sah man neben Reichsorganisationsleiter Dr. Ley, Staatssekretär , Flieger Milch, zahlreiche führende Persön- ParM, der Länderregierungen Bayerns, Württembergs und Badens, SA.-, SS.- und NSKK.- sichere Offiziere, sowie einige Offiziere fremder Staaten. -.,2" einem Viereck hatten die Fahnenkompanie, die Offiziere des Generalstabs und die Kommandeure der Bataillone und Abteilungen, denen die neuen Fahnen Wurden, Ausstellung genommen. Der Führer "nt dem Oberbefehlshaber der Wehrmacht, Gene ralfeldmarschall von Blomberg, dem Oberbefehls haber des Heeres, Generaloberst Freiherr vonFritsch, Oberbefehlshaber der Gruppe II, General der Artillerie, Ritter von Leeb, die Front ab und richtete dann an die Truppe folgende Ansprache: „Soldaten des» v. Armeekorps! In wenigen Wochen sind genau I8 Jahre vergangen, seit die große Armee, das stolzeste Wahrzeichen unseres Voltes, getroffen von eiucm heimtückischen Anfall, die Wassen und die allen Faynen senken mußte. In einem! Friedensverlrag, der uns als Diktat aufgezwungen wurde, hat der Gegner die Beseitigung dieses einzigartigen großen Heeres gefordert. Er tat dies in der Ueberzeu- gung, damit nicht eine Organisation aus dem Wege zn räumen, sondern um dem deutschen Volke einen tödlichen. Schlag zu versetzen. Und dieser Schlag würde möglich ge macht und hingenommen durch gewissen- und verantwort tuschslose Politiker. Was unser Volk seither durchmachew mußte, ist uns, auch euch alle» bekannt: Nicht eine fried- volle Entwicklung, nicht eine Zeit der Völkerverständigung und Völkerversöhnung ist gekommen, sondern die Zelt deS deutschen Jammers, des Elends und der Verzweislungk Wenige Monate nach dem Zusammenbruch des alten Heeres entstand eine junge Bewegung in Deutfchland mit dem Ziel, das deutsche Volk und das deutsche Heer wieder aufzurichten. Dabei standen sich zwei Auffassungen viele Jahre lang gegenüber. Die erste meinte, Deutschland könne nur glücklich sein, wenn es am wehrlosesten wäre. Die zweite behauptete dagegen, daß das Glück nur dem zuteil werden kann, der es in feinen starken Fäusten zu halten vermag. Seitdem sind 18 Jahre vergangen: Die zweite Auffassung hat gesiegt! Sic hat das deutsche Volk wieder ausgcrichtet und diese Ausrichtung damit gekrönt, daß ein neues großes Volksheer entstand, dessen Soldaten ihr heute seid! Das große Erbe der alte» Armee, daS von dem kleinen 100 000-Mann-Hccr wcitergepflegt wurde, geht damit jetzt wieder über au eine große gewaltige Armee des ganzen deutschen Volkes! Ihr seid unn die Träger dieser einzigartigen großen Tradition, die Repräsentanten eines nenen großen deut ¬ ln Glashütte ins Zohanniterkrankenhaus eingelieferken Ver letzten. Er sprach ihnen im Auftrage dieser die besten Wünsche sür eine baldige Wiedergenesung aus und über reichte ihnen ein Blumenangebinde. Mohorn. Einige junge Leute waren von Döbeln nach Dres den gefahren und hatten nachts ihren letzten Wagenanschluß ver paßt. Sie machten sich zu Fuß auf den Weg in -er Richtung KessclS-orf—Grumbach. Hier erreichten beide einen Lastzug, setz ten sich auf -ic VerbindungSstange zum Anhänger und fuhren so bis Mohorn mit. Hier sprang der eine ab, um sich nach dem Ort zu erkundigen. Beim Wiederaufspringen kam -er Lehrling zu Fall unter den Anhänger und wurde ein Stück mitoeschleift un- von der Bremsslange arg zugerichtet. Der Verunglückte mußte nach dem Freitaler Krankenhaus gebracht werden. Schirgiswalde. Einen Glückstraum Halle ein auswärts wohnender Mann, der des nachts die Nummer eines ge winnbringenden Lotterieloses träumte. Kurz entschlossen fuhr er nach Schirgiswalde und besorgte sich hier fünf Zehn tel dieses Loses. Tatsächlich ging auch sein Traum in Er füllung, indem in der 5. Klaffe darauf ein Gewinn von 30 000 RM. siel, so daß der Glückliche den recht ansehn lichen Betrag von etwa 13000 RM. erhält. Die übrigen Zehntel des Glücksloses Nr. 113 556 wurden in Schirgis walde, Crostau und Kirschau gespielt. Grünhainichen. In der Baumwollspinnerei von Eebr. Weber brach Donnerstag mittag auf bisher ungeklärte Ur sache ein Feuer aus, das sich stuest ausbreitete. Im Haupt gebäude brannten zwei Säle vollständig aus, wobei Maschinen und Material den Flammen zum Opfer fielen. Es besieht s Gefahr, daß der Fußboden der ausgebrannten Räume ein stürzt, was den Schaden, der schon jetzt beträchtlich ist, noch vergrößern würde. Großschönau. In der Scheune des Ortsbauernsührers Bruno Weber in Waltersdorf an der Lausche löste sich während des Heraufziehens von Futter die Heuzange und stürzte Weber ins Gesicht. Der Getroffene brach bewußtlos zusammen. Er lrug schwere Verletzungen am Kopse davon. Oclsnitz i. E. Einer Radfahrerin aus Lugau siel in der Bahnhofstraße ein von dem herrschenden Sturm losgebro- j chcner Ast eines alten Skraßenbaumes auf den Kopf. Die ! Verletzungen machten die Ucbcrführung ins Bezirkskranken- ! Haus Stollberg nötig. Zwickau. In einem Waschhaus aus der Mefijtraße ge- rieten die Kleider einer älteren Frau, die der Feuerung zu nahe gekommen war, in Brand. Die Bedauernswerte zog sich so schwere Verbrennungen zu, daß sie starb. Zwickau. An der Ecke Schul- und Schillerstraße stießen zwei Lieserkrastwagen zusammen. Dabei geriet ein Wagen auf den Fußsteig und fuhr hier vier Fußgänger an. Bon diesen wurden zwei schwer und zwei leichter verletzt. Em Beifahrer trug leichtere Verletzungen davon. Königsbrück. Giftige Abwässer schädige»! Zolksernährung. Zn der Pulsnitz konnte zwischen königsbrück und Stenz ein großes Fischsterben beobachtet oerden. Sämtliche Weißfische in der Pulsnitz dürsten — oahrscheinlich durch Einlassen giftiger Abwässer — vernichtet ein. Zn großen Massen sab man junge Fische in letztere «rckenden Bewegungen auf dem Waffe« schwimmen; auch größere Fische bis zu einem Gewich« von über ein Kilo rieben verendet ab. Der Fischbestand der Pulsnitz dürste nit diesem Absterben auf Zahre hinaus einen fühlbaren Zerlust erlitten haben. Chemnitz. Der TodderKraftradfahr«r».Z» Schönau stieß ein Kraftradfahrer «nit einem Perfonenkrair- wagen zusammen und wurde ein Stück mit geschleift- Der Kraftradfahrer, der Tankstellenbesitzer Neubert ar» Lhamritz. trug so schwere Verletzungen davon, daß er bald «»och f^ner Einlieferung ins Krankenhaus verschied. Der PerirwEraft» wagen war bei dem Versuch, den ZusonWreRftrÄ W Dor* meiden, eine Böschung hinobgestürzt; die vier kam«, mit geringfügigen Verletzungen davon. Falkenstein. Schüler rettet ein Kind. Z« einem Vergnügunyspark bei Dorssradl 'kürz:, ein iochs^drigos Mädchen beim Spielen in eines der Staubecken. Der Han delsschüler Rolf Boumganner von hier, der die Hilferufe des abtreibenden Kindes vernommen hatte, stürzt« sich in voller Kleidung ins Wasser und konnte do, Kind unter eigener Lebensgefahr retten. ^lingenchaU Schon jetzt drei Grad Kälte. In den letzten Nachten herrschte im Oberen Vogtland eine für diese Jahreszeit empfindliche Kälte-, das Üuecksilber sanl auf über drei Grad unter Null. Der Frost richtete erklär licherweise manchen Schaden an. Adorf i.V. Uebe roll Ausbau. Um jeder künf tigen Ueberschwemmungsgesahr vorzubeugen, soll die Elste« innerhalb des Stadtgebietes reguliert werden. Die notwen digen Arbeiten «Insassen 18 000 Tagewerke bei etwa 290 00« Reichsmark Kosten. Aus dem Hummelberg sollen vier zwanzig Siedlerstellrn geschaffen werden; außerdem wu . v für das kommende Frühjahr die Geldmittel zum Bau eine» Kriegsopscrsiedlung als sicher in Aussicht gestellt. Wettervorhertag- -es Retchswetter-renstes Aufgabeort Dresden für Sonnabend: Wolkig bis heiler, trocken, warm. Abflauende Winds aus Süd bis Südost.