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102. Jahrgang Montag, am 14. September 1936 Nr. 2,5 Jes Mrers treue Kurde niaMiert - Der MO M Nürnberg Unter den Klängen ihres schönsten Heimatliedes „Schiess Wig-Holstein, meerumschlungen" marschierten dann die- 1b k - tz k ß rhein, aus Schlesien und Thüringen. Die Rheinländer aus der endgültig von den Sklavenketten von Versailles befreiten Westmark schritten in besonders starker Zahl heran. Nach dem Vorbeimarsch der Kurpfälzer und Westfale»! änderte sich das Bild. In ihren kurzledernen Hosen und mit weihen Wadenstutzen zogen die Bayern der Gruppe Männer der Nordmark vorüber. Die Sachsen folgten. Dann die Gruppenblocks der Standarten vom Nieder- dem Kreisschiehen geleistet worden ist, und dankte ihm herzlich dafür, bedeutete allerdings dabei auch, daß er leider recht wenig Dank geerntet habe. Die Schützen blieben dann in froher Runde noch längere Zeit beisammen. — Äm Sonntag ereignete sich auf der Cunnersdorf— Reinhardtsgrimmaer Straße ein schwererUnfall. Ein die abschüssige Straße hinabfahrender Lehrling verlor die Gewalt über sein Rad, fuhr an einen Straßenbaum und zog sich eine schwere Schüdelverletzung zu. Beim Abtransport nach dem Krankenhause ist er an der Unfallstelle verschieden. Nach den angeslellten Erörterungen liegt ein Verschulden dritter Personen nicht vor. — Heute morgen gegen 3 und "/,6 Uhr passierten kleinere motorisierte Abteilungen von West nach Ost unsere Stadl. (Wei teres über das Manöver siehe Sonderarkikel auf der 4. Seite des gauptplatbes.) — Am I I. September wurde von einem in dem zur Apotheke gehörenden Grundstück eingestellten Fahrrad eine elektrische Scheinwerferanlage gestohlen. Am gleichen Tage gegen 13 Uhr wurde aus dem Vorraum des Kellerge schosses der Hans-Schemm-Schule ein einer Schmiedeberger Schülerin gehörendes Damen-Fahrrad gestohlen. Das Fahrrad wurde am. Sonntag in Dresden sichcrgestellt. Dippoldiswalde. Aufgeboten wurden der Hotelkellner Kurt Werner Jungnickel aus Schellerhau (Puymühle) mit der Packerin Gertrud Valeska Eidner, hier; Müllermeister Reinhold Ambro sius Scholz aus Nieder-Jeutritz, Kreis Neiße, mit Elfriede Herta Schäfer, hier; Arbeiter Franz Trella mit der Arbeiterin Anna Nosa Pauline Reuter geb. Sengebusch, beide von hier; Kellner Artur Eduard Kurt Neu ans Dresden mit der Hausangestellten Marke Margarete Zeiler aus Altenberg; Angestellter Georg Lothar Jungnickel mit der Stütze Martha Johanna Elsbeth Jurk, beide aus Hermsdorf am Wilisch Die Ehe haben ge schlossen:. Kaufmann Hans Paul Oskar Dersch, hier, mit Ler Geschäftsinhaberin Hildegard^Eina^Krause aus Dresden- Netteste Zeitung des Bezirks Dieses Blatt enthält dle amttlchen Bekanntmachungen der Amtshauptmannschaft, des Stadlrals und des Finanzamts Dippoldiswalde MettervocherMge »«s »uchswttt«r»»»st« AoSgabeort Dresden ! für Dienstag: Frühdunst. Meist stärker bewölkt. Vereinzelt gcwitt^ rige'Regenfälle. Winde um Südwest. , Bald nachdem der Führer unter einem unbeschreib lichen Jubelsturm die Luitpoldarena verlassen hat, zogen auch seine treuen Kämpfer wieder ans dem riesigen Ge viert. Die Blöcke sormieren sich zu gewaltige» Marsch säulen, und bald hallen die Straßen wieder von dröhnen dem Gleichschritt, klingendem Spiel und frohem Marsch gesang. Von der Arena geht der Marsch der SA. zunächst zum HaupGahnhos, dann biegen die Kolonnen, immer wieder mit lauter Freude begrüßt, in die breite Straße am Fraucntorgraben ein. Am „Deutschen Hos" vorbei führt der Marschweg in spitzem Winkel zurück in die Alt stadt mit ihren malerischen alten Giebelhäusern und ihrem herrlichen Schmuck. Ein Zeuge unvergänglicher deutscher Pracht und Herrlichkeit in Vergangenheit und Gegenwart ist an diesem Tage wieder der festlich geschmückte Adolf- Hitler-Platz. Schon um '/-l l Uhr waren die großen Tri bünen, die den Platz an drei Seiten umsäumen, dicht ge füllt. Auch an allen Fenstern und aus den Dächern der Vorbauten sah mau Kopf an Kops, und alles harrte nun der Ankunft des Führers. Als der 'Führer dann über den weiten Platz schritt, dankte er immer wieder hinaus zu den Tribünen für die endlosen Heilrufe. Der Führer begrüßte die Ehrengäste und bestieg dann seinen Wagen. Da rückte über die Brücke her die Spitze des gewaltigen Zuges der braunen und schwarzen Kolonnen heran. Stabschef Luhe, der sie bis zum Führer geleitete, erstattete die Meldung. Und nun begann der stundenlang währende Marsch der Kampfgefährten Adolf Hitlers. In Zwölferrcihrn rückten die Blocks an. Mit ausgestrecktcm Arm grüßten die vielen tausend Männer in den Braun hemden ihren Führer, der mit strahlendem Gesicht alle diese Getreuesten seiner Gctrcncn wiedcrgrüßte. Und bei jedeni von ihnen las man aus den leuchtenden Augen ein Bekenntnis der Treue und Hingabe. I» ihrer straffen Haltung zeigten diese Männer, daß es heute noch genau so ist wie einst in den Anfängen der Bewegung. SA. marschiert mit ruhig festem Schritt Zum ersten Male wurden in diesem Jahr die ältesten Fahnen aus der Kampfzeit, oft vergilbt, zerfetzt und zer schlissen, nicht in den geschlossenen Fahnengruppen, son dern als Heiligtum vor den Standarten getragen. Ein Löbtau; Gartenarbeiter Paul Mar Hübner, hier, mit der Hausangestellten Elsa Lisbeth Morche aus Seitendorf der Hirschfelde. Dresden, 12. September. Am Sonnabendmorgen wurde im Prießnitzgrunde von Spaziergängern eine 70 bis 75 Jahre alte Frau tot aufgefunden. Als Todesursache wurde Schlag anfall sesigestellt. Die Personalien, der Toten stehen noch nicht fest. - - > ' . - . Löbau. 3n der Sandgrube seines Schwiegersohnes bei Kleinschweidnitz wurde der 70 Jahre alte Bauer Jähne von ! Sandmassen verschütte!. Bei den Bergungsarbeiten sand man ' die aufrechtstehende Leiche des alten Mannes. Oelsnitz (Erzgeb j Am Dopner-tag ließ sich am Baßn- j Übergang der Aeußerey-Stollberger, Straße der .32 Jahre Joses Bieda von einer Lokomotive überfahren. Der Lebe s- müde litt an einer schweren Nervenkrankheit und hat deshalb seinem Leben aus Verzweiflung darüber ein Ende gesetzt. ! Zwickau. In Lichtentanne wurde ein sechsjähriges Mädchen von einem Personenkraftwagen überfahren. Das Kind tag ' einen Schädelbruch davon und wurde dem Heinrich-B'^ - j Krankenhaus zugeführt. Nach den polizeilichen Ermittln, .,-n i ist das Kind in den Wagen hineingelaufen. i Symbol dafür, daß der Geist, der einst diese Männer in i den Kampf um das Dritte Reich führte, auch heute lebt s und wacht. ! Der Stab und ein Marschblock der Obersten SA.-Füh- rung, die hinter der Blutfahne schritten, bildeten die Spitze der Formationen. Dann zog Gruppe um Gruppe am Führer vorbei. An der Spitze jeder Gruppe mar schierte der Führer der Gruppe, der Adolf Hitler Meldung erstattete und dann vor dem Wagen des Führers, wo auch der Stellvertreter des Führers, Rudolf Heß, Stabs chef Lutze und die ersten Führer der SA., Hermann Gö ring und Hauptmann Pfeffer, Aufstellung geklommen hat ten, den Vorbeimarsch seiner Gruppe mit abnahm. So, kamen die Franken daher, nach ihnen die Gruppen Ost-! mark und Südwest, die Gruppe Hama, in der man eben-! so wie in den später marschierenden Gruppen aus dem ''lordprovinzen des Reiches viel Marine-SA. marschieren sah. Dann kamen die Männer der Bayerischen Ostmark, die Gruppen Ostlqnd und Nordsee, und dann unter den Klängen des Niedersachsen-Liedes die Niedersachsen, die neben dem Gruppenführer Kasche auch Gruppenführer Rust zu Adolf Hitler führte. Während anschließend an die Niedersachsen die Gruppe Pommern marschierte, verteil ten NS.-Frauenschaft und SS.-Männer an die zahlreichem Schwerkriegs-Jnvaliden, die als Ehrengäste vor den brei ten Fronten der drei Tribünen Platz genommen haben, Erfrischungen. Die nächste Gruppe waren die Berliner > und Brandenburger. Und da brauste besonderer Jubel! auf. Generaloberst Göring war dieser Gruppe entgegen gegangen, um in seiner Eigenschaft als SA.-Obergruppen- führer mit seiner Berliner SA., die Obergruppenführer! von Jagow führte, vor Adolf Hitler vorbeizumarschieren.! Dippoldiswalde. Nach einer empfindlich kalten, sternen klaren Nacht stand der gestrige Sonntag ganz , in strahlen- dem Sonncnglanze. Aber die Sonne hat schon viel an ihrer Kraft verloren und ein lebhafter Südostwind wAste eben- i falls dafür, daß die Temperatur nicht besonders hoch stieg. Eie hielt sich immer nur bis gegen 15 Grad. Es war m- s folgedessen der Ausflugsverkehr nicht so stark wie sonst, um so reger wurde in den Gärten gearbeitet, um Früchte zu bergen, ehe eine noch größere Kälte sie vernichtet, oder um Herbstarbeilen zu erledigen, zu graben, umzupflanzen usw. Auf den Feldern war der Bauer eifrig an der Arbeit, die letzten Garben Hafer, weiter oben im Gebirge allerdings auch noch Roggen einzufahren, Flachs zu ernten, Grummet zu wenden oder in die Scheuer zu bergen. Ueberall sah man fleißige Hände am Merke. 5n der Stadt war es recht ruhig, da nur wenige Fahrzeuge hier parkten. Bald nach Mittag zogen die Schützen zum Neikerschießen autz. Viele zog der Zirkus an. Sowohl die Nachmittags- als auch die Abend vorstellung waren, wie die Eröffnungsvorstellung am Sonn abend abend gut besucht. Mas geboten wurde, war gut, überragte vor allem das bedeutend, was man sonst von einem Zirkus geboten bekommt, dessen Los es ist, heule hier, morgen da seine Zelte aufzuschlagen und dabei auch kleinere Orte aufzusuchen. Das Tiermaterial war vorzüg lich und deren Leistungen hervorragend. Die Späße der Clowns fanden Anklang und Beifall. Viele Einwohner der Stadt benutzten den schönen Tag auch zu einem Nundgang um die Talsperre, auf der es freilich auch ruhiger geworden ist, oder zu einem Spaziergang in die Heide und nach be nachbarten Orten. Sind die Straßen auto-ärmer geworden, kann sich ja auch der Spaziergänger wieder mehr dort zei gen. Auf Berge zu steigen, Wilisch, Lerchenberg usw., war lohnend, ja selbst auf den Höhen, Wendifchcarsdorfer Höhe, Erashöhe, Sadisdorfer Höhe hatte man schon eine herrliche, klare Fernsicht. Alles in allem: man freute sich des schönen Sonntags und nutzte ihn, so gut man konnte, jeder in seiner Art. Bezugspreis: Für einen Monat 2.— - mit Zutragen; einzelne Nummer 10 Rpfg. - :: Vemeinde-Derbands-Glrokonto Nr. 3 Fernsprecher: Amt Dippoldiswalde Nr. 483 ? Postscheckkonto Dresden 123 48 :: ß Anzeigenpreis: Die 48 Millimeter breite f Millimeterzeile 8 Rpfg.; im Tertteil die V3 ' Millimeter breit« Millimeterzeile 18 Rpfg. ? :: Anzeigenschluß: 10 Uhr vormittags. :: : :: Zur Zeit ist Preisliste Nr. 4 gültig! :: ? Dippoldiswalde. Die letzte sommerliche Veranstaltung der priv. Schützengesellschaft ist alljährlich das Reiler schießen. 3m allgemeinen findet es am 1. Sonntag des Sep tember statt, diesmal mußte es, des kaum vorübergegangenen Kreisschießens wegen, um etwas verschoben werden und wurde gestern abaehalien. Um 2 Uhr zogen die Schützen zur Aue, und bald knallten lebhaft die Büchsen auf dem so schönen Schieß- flande der Gesellschaft; denn auch ein Preisschießen war mildem Reikerschießen verbunden, zu dem der Schießausschuß wertvolle Preise herangehylt hatte. Um 6 Uhr vereinigten sich die Schützen zur Königsproklamation. Der Gesellschaftsführer Kolhe erwähnte dabei, daß die Schützen -le letzten Jahre immer Sonnenschein zu ihrer Spätsommer-Veranstaltung gehabt hüllen, und sei es auch kühl gewesen, im Schießstande wurden die Schützen warm. Er gedachte dann des Kreisschleßens als Mes schönen, offenen Kämp fens und ließ durchblicken, daß sich damit noch eine Generalver sammlung Ende September oder Anfang Oktober beschäftigen werde. Auf die Reiter-Königsscheibe schossen 14 Schützen. Es Ist das wenig und Wege mühten gefunden werden, den Schützen das Schießen darauf noch leichter zu machen. Er dankte dann dem bisherigen König auf die Reilerscheibe, Oswin Risse, der in ge radezu vorbildlicher Weife feinen Schützenpflichten nachgekommen lei und sich an allen Veranstaltungen beteiligt habe, wo es galt,- oie Gesellschaft zu vertreten. Auch seinem Marschall Rudolf Nitzsche wurde gedankt. Als neuer König wurde Fabrikant Karl Oppelt proklamiert, der sich diese Würde mit einer vortrefflichen 2» (zum 2. Male) erworben hat; fein Marschall wurde Brauecxi- direktor Rube. Mit besten Wünschen wurden beiden die Insig nien überreicht. Dabei erwähnte Alfred Kolhe in humorvoller Weise, daß beim nächstjährigen Schützenfeste die -Führung der Kompanie nur auf zwei Schultern liegen wird, weil alle anderen Schützen-Offiziere sich Ehrenämter erschossen haben. Nach Dan- kcsworlen der scheidenden Reiter-Majestät gab Oppelt seiner Freude Ausdruck, daß es Ihm gelungen sei, zum zweiten Male sich dieses Ehrenamt erschossen zu haben und endete mit einem Schützen-Heil auf die Gesellschaft. Die Proklamalionsfeier schloß der Gesellschafksführer Kolhe mit einem Gedenken an den Füh- der unserem Vaterlande Ruhe und Ordnung gegeben hat und bewahrt, während ringsum der Bolschewismus tobt. — Bei dem Preisschießen, über das dann bcricylet wurde, ist nicht mit dem Eiser geschossen worden, wie sonst. 3m Ganzen beteiligten sich daran 43 Schützen, die zusammen 282 Nummern schossen. Es ist das daS gleiche Verhältnis wie im Vorjahre. Die Schleß- resullate waren vorzüglich. 27 Preise wurden verteilt, davon er- rangen den 1. Preis Kurt Müller mit 58 Ringen, 2. Hans Lan- aer 53 A., 5-, Alli Marlin 55 R., 4. Kurt Marlin 54 R., 5. Al- Kolhe 54 R„ » Martin Heerklotz 53 R., 7. Alfred Gönner 53 R., 8. Otlo Semrich 53 M Rud. Gönner 53 R. uff. Max Hamann, der stK v-'Gesellschaftsführer, gedachte dann noch mit anerkennrnde" Morten der vielen Arbeit, die vom Gesellschasls- sührer Alfred Kolhe im önleresse der Gesellschaft und auch bei «.LÄÄLd Klock - ein Wille! eiszeritzJeilung Tageszeitung und Anzeiger für Dippoldiswalde, Schmiedeberg u. U.