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- Donnerstag, am 3, September 1936 102. Jahrgang Rr. 206 Fernsprecher: Ami Dippol-ISwal-e Nr. 403 :: Postscheckkonto Dresden 12S48 :: Netteste Zeitung des Bezirks Dieses Blalt enthält dle amtlichen Bekanntmachungen der Amtshauplmannschafl, des Stadlrals und des Finanzamts Dippoldiswalde ? Bezugspreis: Für einen Monat 2.— «Kur ß mit Zuträger^ einzelne Nummer 1v Rpfg. t :: Gemeinoe-DerbandS-Glrokonlo Nr. 3 :: E Anzeigenpreis: Die 46 Millimeter breite - Millimeterzelle 6 Rvfa.: tm Tertteil die 93 : Millimeter breit« Millimeterzeile 18 Rpsg. : :: Anzeigenschluß: 10 Uhr vormittags. :: : :: Zur Zeit ist Preisliste Nr. 4 gültig. ZeWritzHelkmg Tageszeitung un- Anzeiger sür Dippol-iswal-e, Schmie-eberg u. U. -er Heimat «a- -em Sachjenlanö Veulsche 8>>me preisgekrönt Triumphaler Erfolg auf der Filmtunftschau in Venedig Dippoldiswalde. Die Ausscheidungswettkämpfe der Hitler-Jugend des Bannes 216 und des Iungbannes 216 in Dippoldiswalde am Sonntag, 6. September, werden mit einer Morgenfeier um 7,30 Uhr ans dem Marktplätze eingeleitet, wo bei der Kreisleiker Freund sprechen wird. Zahlreiche Beteiligung der Einwohnerschaft an der Arbeit der jungen Generation, die bei den Wettkämpfen einen Teil der steten Arbeit vorführen will, wird erwartet. Das Tagesprogramm gestaltet sich folgender maßen: 7,30 Uhr Morgenfeier auf dem Marktplatz, 8,15 Uhr Be ginn der Wettkämpfe, 11,30 Uhr Ende der Wettkämpfe, 13 Uhr Fußball der D3-Einheiten, 15 Uhr Handballspiel von M-Führern gegen HZ-Führer, 16,30 Uhr Schlußfeier. — Die Betrikbsgemeinschaft „Das Deutsche Handwerk" führt in der Zeit vom 16. September bis I. Oktober eine Werbewoche unter dem Thema „Das Handwerk in der Deutschen Arbeitsfront" durch. Mit diesem werden an allen Plätzen Kundgebungen verbunden, auch in Dippoldiswalde. — In dem Entschuldungsverfahren sür den Bauer Otto Hugo Hahmann in Johnsbach ist dem Landwirt schaftlichen Kreditverein Sachsen in Dresden, die Ermächtigung zum Abschluß eines Zwangsvergleichs erteilt worden. — Die im Grundbuche für Großölsa auf den Namen der Liddy Malanie verehel. Kleinert geb. Günzel (zufolge des Zu schlagsbeschlusses des Amtsgerichts Dippoldiswalde vom 21. Januar 1936 der Landwirt Gottfried Ludwig August Werner in Oelsa) eingetragenen Grundstücke sollen am Dienstag, den 27. Oktober, vormittags 10 Uhr, an der Gerichtsstelle im Wege der Zwangsvollstreckung versteigert werden: 1. Blatt 14, nach dem Flurbuchs I Hektar 88,6 Ar groß und nach dem Verkehrswert (einschließlich 650 NM. Erntevorräte und 2307 RM. Wert des Inventars) auf 9387 RM. geschätzt. — Die Brandversicherungssümme beträgt 11 400 RM.; Das Grundstück besteht aus Gebäude, Hofraum, Garten und Feld und ist bebaut mit Wohngebäude mit 2 Anbauten, Neben gebäude, Scheune und Futterschuppen mit Anbau (Nr. 14 der Ortsliste für Oelsa) und liegt auf der nördlichen Seite von Oelsa. Ein Teil der Felder (81,9 a) liegt i/r Stunde von den Gebäuden entfernt am Abhange des Seifersdorfer Tales. 2. Blatt 83, nach dem Flurbuche 36,7 a groß und nach dem Verkrhrswert auf (einfchl. 33 RM. Wert der Erntebestände 1936) 583 RM. geschätzt. Das Grundstück» besteht aus Wiese und liegt am Abhange des Seifersdorfer Tales, etwa 1/2 Stunde weit von den Gebäuden entfernt. — 3n diesem Jahre beobachtet man häufig, daß Bir nen und Aepfel schon auf den Bäumen an fangen zu faulen. Sie bekommen braune Flecken, die schnell größer werden und sich mit grauweißlichen, oft in konzentrischen Ringen angeordneten Schimmelpolstern bedecken. In der Folge fallen sie meist ab, um auf dem Erd boden völlig zu verfaulen. Die Erscheinung ist auf Mo- niliapilze zurückzuführen, die sich bei dem feuchten Sommer- wetter stärker als sonst vermehren und verbreiten konnten. - Ilm einer Wiederkehr des Schadens im nächsten Jahre vor zubeugen, müssen die befallenen Früchte sorgfältig gesam melt und vernichtet bzw. tief vergraben werden. Keines falls darf man sie unter den Bäumen liegen lassen oder auf den Komposthaufen werfen. Was man sonst noch gegen die Moniliakrankheit tun kann, ist aus einem Merkblatt er sichtlich, das von der Staatl. Hauplstelle für landw. Pflan zenschutz, Dresden-A. 16, Stübelallee 2, GH., gegen Einsen dung des einfachen Briefportos zu beziehen ist. Reichstädt. Gestern gegen 21,15 Uhr stießen auf der Straßenkreuzung am Niederen Gasthofe ein Kraftradfahrer und ein Radfahrer zusammen. Beide wurden verletzt und ihre Räder leicht beschädigt. Die Ursache dürfte darauf zurück zuführen sein, daß auf der unübersichtlichen Kreuzung die nötige Vorsicht außer acht gelassen wurde. Seifersdorf. Einen recht bedauerlichen Unfall erlitt ge stern gegen 8 Uhr -er Hausbesitzer und Versicherungsagent Otto Pietzsch, hier. Als er einen unbespannten Wa gen nach der Dorfstraße fuhr, kam dieser auf der abschüssi gen Straße ins Rollen und P. bei dem Versuch, dest Wa gen anzuschleifen, zu Fall. Dabei fuhr ihm der Wagen über eine Hand und einen Fuß.auch scheint Pietzsch noch andere Berletzungen erlitten zu habend Dr. Kabisch, Oelsa, leistete erste Hilfe un- ordnete die Ueberführung ins Freitaler. Krankenhaus an. l Die deutsche ^Filmkunst erzielte ans der 4. Jnternatio- - aalen Filmkunstschau in Venedig einen geradezu trium phalen Erfolg. r. ' Der Prcisrichtetnusschus) erkannte den höchsten der zu verleihenden Preise, d^n Mussolini-Pokal, dem deut sche» Luis-Trenk^r-Ftlck „Der Kaiser von Kalifvr- , nie»" zu. Darüber hinaus wurde das deutsche Filmschaffen noch » vurch die Verleihung von zwei weiteren Preisen und von 1 mnf Medaillen ausgezeichnet. Der Film »über die Olhm- rischen Winterspiele „Jugend der Welt" erhielt als bester Dokumentarischer Film den Duce-Preis und der Film ,Schlußakkord" als bester Musikfilm den Preis des Thea- !er-Jnstituts. Mit Medaillen wurden ausgezeichnet die Spielfilme „Ave Maria" und „Verräter" sowie die Kul- iur- und Lehrfilme „Metall des Himmels", „Ein Meer lersinkt" und „Die Kamera fährt mit". Damit hat Deutschland die größte Zahl von Preisen rus der Filmkunstschau erhalten und klar unter Beweis gestellt, daß seine Filmkunst ein lebendiger Organismus st, der sich in Richtung auf die gesteckten Ziele tatkräftig Durchsetzt und mit glänzendem Erfolge im internationa len Wettbewerb bestehen kann. Die Vielzahl der Anf- jeichnungen für die verschiedensten filmischen Leistungen >eigt, daß sich der deutsche Film nicht nur in einem ein- jigen Fach bewährt, sondern auf allen Gebieten Höchst leistungen hervorbringt, die als solche auch anerkannt verden. * Reichsminister Dr. Goebbels hat an den Film regisseur Luis Trenker telegraphisch seine herzlichsten Glück wünsche zur Verleihung des Mussolinipokals für seinen Film „Der Kaiser von Kalifornien" ausgesprochen. * * Als der Nationalsozialismus die Macht übernahm, da fand er auf allen Gebieten — dem politischen, wirtschaft lichen, technischen, sportlichen, künstlerischen, überall — Nie dergang, völligen Niedergang vor. Seine Gegner prophe zeiten nach dem 30. Januar 1933 das Ende jeglichen freien Kunstschaffens in Deutschland; denn ein autoritäres Regime, das auf allen Gebieten Richtung weisen wolle, lasse Kunst nicht gedeihen, die „Freiheit" brauche. Nun, jene Prophe zeiungen waren falsch, wie alles, was die Machthaber und ihr Gefolge aus der Zeit von Deutschlands Niedergang ta-» ten und sagten. - Durch die Leistungen des Nationalsozialismus ist Deutsch-» land aus einem vollkommen niedergebrochenen Staat wie-« der eine Großmacht geworden, geachtet im Kreise der Vök Ker. Das Wirtschaftsleben ist aufgeblüht, 6 Millionen von dem 7-Millionen-Arbeitsheer sind in Lohn und Hrot ge-» bracht wor-en. sind welche technischen GroßleisttzyMN sind» von Deutschland vollbracht morden. Unsere deutschen Renn wagen stehen seit Jahren an der Spitze und haben fast alle internationalen Rennpreise für sich geholt. Was Deutsche land auf sportlichem Gebiete leistet, das haben die Olympk schen Spiele gezeigt. Die von unseren Olympia-Kämpfern errungenen vielen Gold-, Silber- und Bronze-Medaillen sind kein Zufallsergebnis, sondern das Ergebnis einer straf-» fen politischen Führung. - Geradezu trostlos sah es auf dem Gebiete der Film-» ' industrie aus, als der NalionalsoziaKsmus zur Macht kam. Eine gewisse Regeneration war notwendig, die nach einer schweren Krise dank eines klaren Kurses nunmehr auch auf dem Gebiete der Filmkunst Deutschland an die Spitze ge stellt hat. Das ist jetzt klar erwiesen worden. Ein inter nationales Forum, auf dessen Zusammensetzung und Mei nungsbildung Deutschland keinerlei Einfluß hatte, hat der j deutschen Filmkunst einstimmig die höchsten Preise zuer- > kannt. Das ist ein Erfolg der filmpolitischen Leitung wie ' des Filmschaffens selbst. Damit ist aber allen, die die politische Führung des nat.- - soz. Deutschland kritisierten und einem schrankenlosen Indi- j vidualismus das Wort redeten und dabei die Meinung ver traten, daß für künstlerisches Schaffen allein die Ansicht deS » einzelnen Künstlers maßgebend ist, klar und deutlich bervie- sen, daß der Nationalsozialismus mit seinem überall rich tungweisenden Wirken weiter gekommen ist, als anders Na-» » tionen mit ihrer sog. Geistes- und Kunstfreiheit. Wir kön> nen uns dessen freuen, was der Nationalsozialismus in Deutschland Großes vollbracht hak, wofür vor wenig Wo chen die Olympischen Spiele, jetzt die internationale Film> Kunstschau in Venedig schlagende Beweise sind. Dresden. Leichte Besserung der Elbe schiff fahrt. In Sachsen kam es zufolge der im Ouellgebiet der Elbe aufgetretenen Niederschläge nicht zu so' ungünstigen Wasseroerhältnissen, wie sie in den Vorjahren ^u dieser Jahreszeit zu verzeichnen waren. Stückgut und Mästengut gelangten etwa in der gleichen Höhe wie im Vormonat an oen sächsischen Plätzen zur Entlöschung. Zu Tal zeigte sich im Stückgutgeschäft wiederum eine geringe Aufwärtsbewe- guna. Die Verladungen an Massengut entsprachen mengen mäßig etwa dem Umfang des Vormonats. Leerraum ist in Sachsen in bedeutendem Umfang vorhanden. In Böhmen zeigten die Ankünfte zu Berg auch im Berichtsmonat keiner lei Aufwärtsbewegung: es kamen hauvtsächlich Salz, Schicht gut, Schwefelkies und Erze zur Entlöschung. Die Verladun gen zu Tal zeigten etwa das Bild des Vormonats und bestan den neben Stückgut in der Hauptsache aus Glas, Zucker, Zellulose, Holz und Ton. Leerraum war auch an den böh mischen Umschlagsplätzen genügend vorhanden. Appell au alle Ardeitgeder ' Von der Reichsführung SS. wird mitgcteilt: Zum ersten Male übernimmt auf dem Neichspartestag 1936 die Schutzstaffel der NSDAP, den gesamten Absperr- und Sicherheitsdienst. Die übrigen Verbände der NSDAP. Werden dadurch entlastet. Während die Deutsche Arbeits front die Arbeitgeber gebeten hat, Arbeitnehmer, die am Reichsparteitag l936 tcttnehmen, für hie Zeit vom 9. bis 12. September zu beurlauben, bittet nunmehr der Reichs- führer SS. die deutschen Arbeitgeber, die für die Ab- sperrung in Nürnberg angesetzten Angehörigen der Schutzs staffel der NSDAP, für, die Zeit vom 6. bis 15. September» von der Arbeit freizustellen, da siL rechlzeitig vor Beginn des Neichspart-itages in Nürnberg eintreffen müssen und erst nach Abschluß des Rei.chspatteitages in Sämniel- trllnsporten wieder heimbeforder« werden können. Chemnitz. In der Dienstbesprechung des Obekbürgermek sters mit den Beigeordneten wurde Kenntnis davon genom men, daß in nächster Zeit die für den alten Nakhausttmn be stimmte Kunstspieluhr eingebaut werden soll. Bürgermeister Schmidt teilte weiter mit, daß sich der Stifter der Kunstsptel- ! uhr, Fabrikant Franz Langer, bereiterklärt Habs, noch wei tere 15 000 Mark für die Beschaffung eines Glockenspieles, bestehend aus 25 Glocken, zur Verfügung zu stellen. Auch dieses Glockenspiel wird im alten Rathausturm eingebaut werden. Diese in Deutschland wohl einzigartige Verbin dung einer Kunstspieluhr mlt einem Glockenspiel dürfte ein neuer Anziehungspunkt für die Stadt Chemnitz werden. Zwickau. Ein erst 19 Jahre alter Hohenstein. Ernstthaler Einwohner mußte sich vor hem Zwickauer Landgericht wegen versuchter Erpressung, Diebstahl« und Einbruchs veraniworten. Er hatte an einen Fabrikdirektor ein Schreiben gerichtet und diesen aufgefordert, dem Ueberbringer des Briefes 3000 RM. auszuhändigen; andernfalls würden die Töchter des Direktors umgebracht werden. Der Erpresser konnte jedoch rechtzeitig entlarvt werden. Außerdem hatte der jugendliche Verbrecher, der angab, durch schlechte Literatur auf die schiefe Bahn ge kommen zu jein, bei einem Schneider einen Stossbalken mit- gehen heißen. Auch bei seinem früheren Meister hatte er einer» Einbruch verübt und dabei einen Geldbetrag erbeutet. Der Nn» geklagie kam mit eine^ Gesamtstrafe von einem Jahr Ge fängnis davon. Wettervorherlag« des »nchswetterdienstes Abgabeort Dresden 1 für Freitag: Mäßiger, zeitweise auffrischen-er Wind um West. Wok KIg, Gewitlerbildung, noch warm.