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Tageszeitung un- Anzeiger für Dippol-iswal-e, Schmieöeberg u. A. Aelteste Zeitung des Bezirks Dieses Blatt enthält die amllichen Bekanntmachungen der Amlshauplmannschafk, des StadtralS und des Finanzamts Dippoldiswalde -»-»"> -l»" -».»» Anzeigenpreis: Die 46 Millimeter breite : Millimeterzelle 6 Rosa.; im Tertteil die 93 : Millimeter breite Millimekerzeile 18 Rpfg. : :: Anzeigenschluß: 10 Ahr vormittags. :: :: Zur Zeit ist Preisliste Nr. 4 gültig. :: : t Bezugspreis: Für einen Monat 2.— : : mit Zutragen: einzelne Nummer 10 Rpfg. t L :: Gemeinde-Berbands-Girokonto Nr. 3 :: I .1 Fernsprecher: Amt Dippolülswalbe Nr. 403 z 1,:: Postscheckkonto Dresden 125 48 :: t 102. Jahrgang Freitag, am 10. Zuli 1936 Nr. 159 Aus -er Heimat und dem Sachtentan- Dippoldiswalde. Gestern nachmittag nach 4 Ahr ballten sich die Wolken zusammen und langsam zog ein Gewitter auf. Es hielt sich immer in größerer Entfernung von unse rer Stadt. Ein einziger Blitz muß im Weichbilde der Stadt, vermutlich in der Nähe des Gerberplatzes, eingeschlagen ha ben. Heftiger Donner rollte, aber schon der nächste Blitz war wieder weit entfernt. Schaden ist nicht entstanden.. Der folgende Negen war dringend nötig. Leichter Wind hat die Temperatur weiter abgekühlt. Dippoldiswalde. Auf der Altenberger Straße kam es gestern vormittag zu einem leichten Anfall. Die Frau Z. wollte beim Schulhof die Fahrstraße überqueren. Sie hatte auch erst noch sich nach nahenden Fahrzeugen umgeschaut, aber doch einen langsam die Straße herabfahrenden Kraft wagen nicht beachtet und lief in diesen hinein. Bom Hinte ren Kotflügel wurde sie an der Schulter erfaßt und auf die Straße geworfen, wodurch sie eine stark blutende Wunde am Hinkerkopfe und Prellungen erlitt. Bon Hilfsbereiten wurde sie in das Hamannsche Grundstück gebracht, wo ihr weitere Hilfe zuteil wurde. Die Schuld dürfte die Verletzte allein treffen. — Auf dem Kirchplahe fuhr heute früh ein jugendlicher Radfahrer eine Frau um, die vom Fußsteig herabgekreken war, aber den Fahrer erst vorüberlasscn wollte. Letzterer entfernte sich, ohne sich um dih, Ueber- fahrene zu kümmern, die glücklicherweise nur Hautabschür fungen davontrug. — Eine Unart schlimmster Art ist es, wenn Kinder Gegen stände oder Straßenfchmutz nach fahrenden Kraftwagen werfen. So wurde gestern abend in der Wolframsdorfer Straße ein Kraftwagen von einem etwa Dreijährigen mit Schlamm be worfen, sowohl als er auswärts fuhr, als wie er zurückkam. Eltern hasten für ihre Kinder und solche Haftung kann ihnen in ähnlichen Fällen wie dem geschilderten teuer zu stehen kommen, denn ein Unglücksfail kann leicht daraus entstehen. Hoffentlich hat der Vater in obigem Falle nicht mit unge brannter Asche gespart. — Wer jetzt noch mit der NS-Gemeinschaft Kra^k durch Freude in Urlaub fahren will, hat im August und Septem ber noch sehr günstige Fahrten offen. Es sind zu allen Fahr ten nach dem Moseltal, nach dem Bayrischen Wald, nach der Ostsee, nach der Lüneburger Heide, nach dem Schwarz wald und dem Rhein überall noch Plätze frei. Die freien Arlaubsreisen erstrecken sich auf die Monate August und September. Alle näheren Einzelheiten sind im Monatsheft der NS-Gemeinschaft Kraft durch Freude für Zuli auf Seite 21 zu ersehen. Anmeldungen für diese Fahrten nehmen die Ortswarte der NS-Gemeinschaft Kraft durch Freude und die Kreisdienststelle der NS-Gemeinschaft Kraft durch Freude, Postfach 20, an. — Bei reckt guter Gesundheit kann heute Maurer Bern hard Heerklotz, in der Rosengasse wohnhaft, seinen 80. Ge- burtstag feiern. — Aufgehoben worden sind das am 21. September 1934 für die Bäuerin Olga Dora verehel. Zimmermann verw. gew. Bernhardt geb. Sandig in Reichstädt Nr. 82 eröffnete Entschuldungsverfahren nach Bestätigung des Enlschuldungsplanes und am 3. Oktober 1934 für den Bauer Johann Wilhelm Ku st ermann in Sadisdorf eröff nete Cntschuldungsverfahren nach Bestätigung des Ber gleichsvorschlages. Reinhardtsgrimma. Bor einigen Tagen, unternahm die Betriebsgemeinschaft des hiesigen Rittergutes unter Leitung > ihres Betriebsführets, Da--Swoboda—eine Betrlebsfahrt s nach Potsdam und Berlin. MeseDekrlebsfahrk, die von der NS-Gemeinschaft Kraft durch Freude organisiert wurde, verlief für die Teilnehmer äußerst interessant und anregend; denn von den 35 Teilnehmern waren erst 2 in Berlin gewe sen. In Potsdam wurde das Schloß Sanssouci und die ! Garnisonkirche besucht, während in Berlin die Avus und der ' Zoo besucht wurde. Der Betriebsführer hat für die Fahrt sämtliche Kosten übernommen und hat auch seinen Gefolg- schaflsmitgliedern die ausfallende Arbeitszeit, bezahlt. Höckendorf. Di« Ortsgruppe Höckendorf der NSDAP ver anstaltet «inen KameradfchaftSabend, der gleichzeitig «In« Erln- nerungtfeier zum 5 jährigen Bestehen der Ortsgruppe sein soll. Höckendorf. Am da» Interesse für den Schwimmsport noch mehr zu fördern und überall die Erkenntnis zu wecken, dah jeder „Vie Hlotte bleibt im Mittelmeer" Erklärung Hoares im Unterhaus London, 10. Juli. Im Unterhalts erklärte der Erste Ceclord, Sir Samuel Hoare, auf eine Anfrage, cs bestände nicht die Absicht, die britische Flotte aus dem Mittelms^r zurürkzuzichcn; aber cs sei beabsichtigt, zu sehr naher Zu kunft diejenigen Einheiten zu entlassen, die vorübergehend aus den Hcimalgcwässcrn und änderen Ucbcrsccstationen nach dem Mittelmeer entsandt worden seien. Der liberale Abgeordnete Mander fragte hierauf ironisch, für welchen genauen Zweck die Schiffe im Mittel meer behalten würden, da die Regicrnng doch nicht die Absicht habe, irgendeines ihrer Schiffe zu „riskieren". Peter MacDonaId ^konservativ! fragte darauf, ob die britische Flotte nicht schon über 300 Jahre im Mittel meer sei. Daraufhin erhob sich Hoare und sagte, er könne dem Abgeordneten versichern, das, die britische Flotte wahr scheinlich noch weitere drei Jahrhunderte im Mittelmeer bleiben werde. (Beifall der 'Regierungsmehrheit.) -i- Dcr Erste Lord der Admiralität hat mit dieser Mit teilung im Unterhaus bestätigt, das; die britische Flotte im Mittelmeer aus einen normalen Zustand zurückgeführt werden soll, wie bereits knrz angedeutct wurde. Diese Maßnahme bedeutet, daß im Lause der nächsten Wochen einige der vor Alexandrien und Malta liegenden Schiffe in die englischen Heimathäfen, nach Gibraltar sowie nach Neuseeland und Australien und Ostasien zurüükchren wer den. Die nach Rückkehr dieser Einheiten im Mittelmeer verbleibende Flotte wird jedoch voraussichtlich stärker sein, als die britische Flotte es vor dem Ausbruch des abessini schen Feldzuges war. Die gesamte« Einrichtungen für die Unterbringung und Verpflegung einer größeren Flotte bleiben jedoch erhalten, so daß cs unter Umständen leicht sem wird, die Flotte wieder im Mittelmeer zusammc»- zuziehen, falls dies erforderlich werden sollte tlm die Mittelmeer-AbmachMMN Italienische Antwort auf Baldwins Erklärungen Die Erklärungen, die Ministerpräsident Baldwin im englischen Unterhaus über die Flottenabmachungcn Eng lands im Mittelmeer abgab, finden in italienischen politi schen Kreisen große Beachtung. Man glaubt, daß sie den Weg für eine noch weitergehende und vielleicht sogar end gütige Klärung dieser Frage anbahnen können. Das halbamtliche „Giornale d'Jtalia" ist der Meinung, daß man mit den „symptomatischen Erklärungen" Baldwins. die Mittelmeerabmachungen Englands infolge der Aufhebung der Sanktionen als automatisch verfallen betrachten könne. Ls fei offensichtlich, daß nach dem Widerruf der Sanktionen auch jeder Anlaß eines italienischen Gegenstoßes und damit auch der Abwehr einer italienischen Drohung verschwunden sei. Italien nehme von diesen Erklärungen Kenntnis, warte aber vorerst ab, ob sie auch in greifbare Tatsachen umgesetzb werden wurden. Die politische Einstellung Italiens könne sich nur nach Tatsachen richten; das sei besonders auch des wegen angebracht, weil die fraglichen Flottenab ma ch ungen eine durch wch!^ gerechtfertigte italienische Tendenz hätten, die in Widerspruch zur traditionellen ! italienisch-englischen Freundschaft im Mittelmeer und zu den s Freundschaftsverträgen Italiens mit Frankreich, Griechen land und der Türkei stehe. Wie leicht würde dadurch auch s das System des Gleichgewichts im Mittelmeer zu ungunsten Italiens gestört. Die „Tribuna" erklärt, die Flottenabmachungen Eng- < lands hätten praktisch den Wert einer Mobilmachung aller - großen und kleinen Mittelmeerstanten und stellten die i schlimm st eGefahrfürdenallgemeinenFrie- ! den dar. Diese provisorische Politik sei höchst gefährlich und müsse schnellstens liquidiert werden, um in einen neuen, möglichst endgültigen Abschnitt einzutreten. Italien werde dazu einen wertvollen Beitrag leisten können, zuerst aber ' müsse das Gelände von den Trümmern sreigemacht werden. Die bereits angekündigten Zusatzhaushatte für die englische Flotte, die Armee und die Luftstreitkräfte wer den heute veröffentlicht. Die zusätzlichen Ausgaben für die Luftflotte belaufen sich aus über 10 Millionen Pfund, so daß der diesjährige Lufthaushalt eine Summe von rund 50 Millionen Pfund gegenüber 25 Millionen Pfund dem Vorjahre erreicht. Einschließlich der neuen Erhöhungen werden sich die diesjährigen Gesamtausgaben für die englische Aufrüstung auf rund 190 Millionen Pfund belaufen, während sie! im Vorjahre 130 Millionen Pfund betragen. Seit der Bekanntgabe des Haushalts sind also ins gesamt 29,952 Millionen Pfund Sterling nachgefordert worden. Die Ziffern verteilen sich wie folgt: für die l Flotte 1,059 Millionen laußer den im Mai geforderten i 10,3 Millionen), für das Heer 6,6 Millionen Pfund, für! die Luftwaffe 11,7 Millionen Pfund, für Munitionsfa-! briken 0,293 Millionen Pfund. ! In der Verlautbarung zu den Zahle» über die Flotte wird mitgeteilt, daß aus den Mittel» des Nach- IragshauShaltes folgende Schiffe zusätzlich gebaut wer den sollen: 2 Kreuzer von 5000 Tonnen, 1 Torpedoboot» führer und 8 Zerstörer, l Flugzeugmutterschiff und 4 Unterseeboote, so daß das Flottcnbauprogramm für 193S insgesamt 7 Kreuzer, 18 Torpedoboote bczw. Ftottillen- sührer, 2 Flugzeugmutterschiffe und 8 U Boote umfaßt. Außerdem würden, so wird mitgctcilt, bestimmte Summen für vorbereitende Arbeiten benötigt. Die Mehrkosten für das Heer werden mit den Kosten inr Zusammenhang mit dem abessinischen Feldzug und gewissen Maßnahme» zur Ausfüllung von Lücken in der Ausrüstung begründet. Die Kosten im Zusammenhang gesunde Deutsche notwendigerweise ein Schwimmer werden muß, wird im hiesigen Gemeindeschwimmbod ein Schwimmfest durch geführt. Die Schuljugend, die reifer« Jugend und Mitglieder des Vereins für Leibesübungen warten hierbei mit schwimm- und wassersportlichen Leistungen auf. Höckendorf. Die Einwohnerzahl betrug am 1. dieses Monais wie im Bormonat 1495. Di« Erwerbslosenzahl ist fast unverän dert geblieben: 14 l12) Wohlu.-Lmpfänger, 5 <3) Alu.-Empfänger, 20 116) Kru.-Empfänger, insgesamt 39 <31) Erwerbslose. Zur gleichen Zeit des Vorjahres waren insgesamt 38 Erwerbslose vor handen. . , Oelsa. Sechs große Busse der KVG kamen am Mütwoh nachmittag durch unseren Ort, dichtbesetzt mit etwa 300 Men schen, auf einer Fahrt ins Blaue. 2n jedem Wagen herrichte frohes Lachen. Am Dienstag abend passierte die Reichsführer schule Dresden bei einem Außendienst, der sie über Edle Krone nach der Talsperre Malter geführt hatte, unsern Ort. Sie hüten geschichtliche Sehenswürdigkeiten in der Heike besicht gt. Grumbach. 3n der Nacht zum Donnerstag fuhr ein Chemnitzer Kraftwagen gegen einen Straßenbaunu Der Wagen ging dabei in Trümmer. Zwei Auloinsassen wur den Kel dem starken Anprall schwer und einer leicht verletzt. Marienberg. 3n Großrückerswalde wurden am Mitt woch zwei lfechoflowaklsche Staatsangehörige, di« mehrere Einbrüche verübt hatten, verhaftet. Bei -er Festnahme wollte einer der beiden von der Schußwaffe Gebrauch ma chen, konnte jedoch rechtzeitig daran gehinderk werden. 3m Besitz der Berhafteten wurden aus Diebstählen herrührende Geldbeträge sowie Uhren und Schmuckgegenstände gefunden. Osckah. Zum Wochenende war Edith Müller von hier auf einer Motorradfahrt mit ihrem Bräutigam in der Nähe von Bruckdorf bei Halle tödlich verunglückt. Bald nach dem folgenschweren Unfall äußerte der Bräutigam, den Tod seiner Braut nicht überleben zu können. Er wurde jetzt bei Halle als Leiche au» der Saale geborgen. Zwickau. Ein 68 Jahre alter Zwickauer Einwohner hatte sich vor der Großen Strafkammer in Zwickau wegen schwe rer Kuppelei und Zuhälkerei zu verantworten. Während der Urteilsberatung brachte sich der Angeklagte mit elnfm Ra siermesser Schnitte in die Pulsader bei. Der Angeklagte, der einem Arzt zugeführt wurde, erhielt ein 3ahr sechs Mo-c nate Zuchthaus. Wettervorhertage ' -es Neichswetter-ieaftes . Ausgabeorl Dresden ' für Sonnabend: Stark wechselnde Bewölkung. Bereinzell noch gewitt« rlge Schauer. Kühl. Müßige westliche Winde.