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Tageszeitung un- Anzeiger sür DWol-iswal-e, Schmieöeberg u. A. k Bezugspreis: Für einen Monat 2.— 1 t mit Zutragen; einzeln« Nummer 10 Rpfg. ß 1 :: Gemeinoe-Berbands-Girokonto Nr. 2 :i 1 Fernsprecher: Amt Dippolölswalde Nr. 403 ß § :: Postscheckkonto Dresden 12S 48 :: z Nr. 146 Netteste Zett««g des Bezirks Dieses Blatt enthält die amtlichen Bekanntmachungen der Amtshauptmannschaft, des Stadlrats und des Finanzamts Dippoldiswalde r Anzeigenpreis: Die 46 Millimeter breite : - Millimeterzeil« 6 Rpfg.; im Tertteil die 93 : r Millimeter breite Millimeterzeile 18 Rpfg. r - :: Anzeigenschluß: 10 Uhr vormittags. :: : :: Air Zeit ist Preisliste Nr. 4 gültig. :: : Donnerstag, am 25. Zum 1936 102. Jahrgang Aus der Heimat und dem Sachfenlsnd Dippoldiswalde. Johannistag. Menn das Jahr auf der Höhe steht, die Sonne am längsten ihre Strahlen zur Erde sendet, wenn es überall grünt und blüht, vor allem auch die Rose ihre Blüten entfaltet, feiern wir den Jo hannistag und mit ihm das Sommer-Totengedenken. Was uns der Sommer an Blumen gibt, das kragen wir hinaus auf den Friedhof und schmücken damit die Gräber unserer Lieben. Auch gestern glich unser Friedhof wieder einem herrlichen Garten. Bom frühen Morgen an war ein Wall fahrten nach den Gräbern, und besonders nach dem Abend läuten gingen noch viele hinaus, die dann zur Iohannisfeier sich in der Nikolaikirche versammelten, wo Sup. Fügner in herzangreifenden Worten zu der Gemeinde sprach. Nach Schluß des Gottesdienstes klangen die Weisen des Bläser chors über den Friedhof hin und begleiteten die Andächtigen auf ihrem Heimwege. Dippoldiswalde. Die Reichsarbeitsgemeinschaft für Schadenverhütung hatte für Mittwoch abend nach dem Sit zungssaal der Kreisleitung den neu gegründeten Aktions ausschuß zu einer Besprechung geladen. Kreispropaganda leiter der NSDAP, Lehmann, eröffnete die Sitzung, gab die Zusammensetzung des Arbeitsausschusses bekannt, be richtete über Zweck und Ziel desselben in eingehender Weise. In erster Linie sei dem Arbeitsausschuß die Aufgabe gestellt, bei der jetzt bis zum 28. Juni laufenden Großaktion „Ver- hütet Hausunfälle" aufklärend zu wirken. Ueberall und bis zum letzten Volksgenossen soll Aufklärung hineingekragen werden, aber nicht nur in dieser Zeit und zu dieser Groß- aknon, sondern immer und überall soll belehrt, gewarnt und mit Beispielen und Zahlen der Sache gedient werden. Wie erschreckend hoch die Zahl der täglichen Unfälle im Haus, im Verkehr, im Betriebe usw. usw. ist, die zum Teil zum Tode führen, andernteils vorübergehende und dauernde Schädigung der Gesundheit unserer Volksgenossen nach sich zieht, liest jeder in der Zeitung, und trotzdem führen Unacht samkeit, Leichtsinn und Nachlässigkeit täglich zu immer grös seren Unfallzahlen. Was diese Unfallzahlen für die Volks gemeinschaft und für den einzelnen bedeuten, möchte.sich je der einmal durch den Kopf gehen lassen. Müßte da nicht jeder Volksgenosse aufhorchen, wenn er hört, daß jährlich in Deutschland im Straßenbahnverkehr und in den Betrie ben 15 000 Menschen tödlich verunglücken, ebensoviele, ja noch mehr lebenslänglich zu Krüppeln werden, und die Zahl der im Haushalt Verunglückten bei 16 Millionen Haushal tungen ebenso hoch ist. Welche Not und Elend entsteht dar aus und wieviel Volksvermögen geht dadurchzugrunde. Der Kampf gelte aber nicht nur der Gefahr, sondern auch dem Verderb! Was durch unsachgemäße Behandlung, Lage rung der Nahrungsmittel, Gegenstände usw. dem Volksver mögen verloren geht, steigt ins Unermeßliche. Millionen, ja Milliarden deutsche Reichsmark sind es! Auch die Schäd lingsbekämpfung muß mit aller Energie durchgeführt wer den. Was z. B. die Feld- und Hausmäuse, Ratten usw. vernichten, ist ungeheuer, deshalb vernichtet sie. Auch dem „Roten Hahn" muß ganz energisch zu Leibe gerückt werden. Doch — was sind auch hier die Ursachen: Unachtsamkeit, Nachlässigkeit, Leichtsinn! Das muß aushören. Lichtbilder, die zeigten, wie man es tun und nicht tun soll, vervollstän digten die Ausführungen der beiden Redner Lehmann und Börner (vom Amt für Schadenverhütung). Pflicht eines je den Volksgenoffen und insbesondere des Arbeitsausschusses ist es nutt, wie schon erwähnt, überall aufklärend zu wirken. Z» erwähnen sei noch, daß diese Aufklärungsschmalfilme jederzeit bei der Aeichsarbeitsgemeinschaft für Schaden verhütung angefordert werden können und bei Versamm lungen der Hausbesihervereine usw. usw. laufen sollen. Dippoldiswalde. Schönes Weiter vorausgesetzt, wird der Freiwillige Kirchenchor morgen Freitag 9 Uhr abends im Hindenburgpark ein Parksingen veranstalten. — Vermißter tot aufgefunden. Die Krimi- nalabteilung Freiberg teilt mit: Am Dienstag abend, gegen V-7 Uhr, wurde in Hainsberg im Orlsteil Coßmannsdorf beim Schlemmen des Mühlgrabens am Rechen eine männ liche Leiche unter verdächtigen Umständen aufgefunden, so daß es zunächst zweifelhaft erschien, ob ein Verbrechen oder Selbstmord vorlag. Durch sofortige Nachforschungen durch eine Sonderkommiffion der Kriminalabtellung Freiberg in Verbindung mit dem Gendarmerieposten Hainsberg konnte > Tumult in -er belgischen ltammer Die Flamen verlangen Flämisch als Amtssprache In der belgischen Kammer verlas Ministerpräsident van Zeeland am Mittwoch die Regierungserklärung. Gleich zu Beginn forderten die Mitglieder des Nationalflämischen Blocks mit heftigen Zurufen den Ministerpräsidenten auf, seine Erklärung nicht in französischer sondern in flämischer spräche vorzutragen. Der Tumult war so groß, daß van Zeeland zunächst nicht mehr zu Worte kommen konnte. Mehrere flämische Abgeordnete standen auf und erhoben Einspruch dagegen, daß heute noch im Parlament der französischen Sprache offiziell der Borzug gegeben werde, obwohl die Mehrheit sich aus Flamen zusammensetze. van Zeeland wollte beschwichtigend wirken, indem er erklärte, daß zum Ausgleich im Senat die Regierungserklä rung zuerst in flämischer Sprache verlesen und ins Franzö sische übersetzt werde. Diese Erklärung van Zeelands hatte jedoch nicht die erhoffte Wirkung. Verschiedene National- slamen entgegneten, für sie sei es eine grundsätzliche For derung, daß künftig Flämisch die offizielle Sprache sei, die mit Rücksicht auf die flämische Mehrheit Belgiens den Vor zug vor dem Französischen verdiene. Kammerpräsident Huysmans, ein Flame, konnte in dem illaemeinen Lärm weder sick noch dem Ministerpräsidenten Gehör verschaffen. Schließlich legte sich der Sturm und van Zeeland konnte seine Erklärung in französischer Sprache fort» letzen. Am Schluß kam es zu neuen Zwischenfällen, al» Flnanzminister ds Man (flämischer Sozialist) auf die Red nertribüne trat, um die Regierungserklärung ins Flämischs- zu übersetzen. Unter lauten Protestrufen verließen die Mitglieder des Nationalflämifchen Blocks geschlossen den Sitzungssaal mit »er Erkläruny, daß sie an der Uebersetzung einer französi- jchen Rede kein Interesse hätten Zur Außenpolitik beschränkte sich die Regierungserklä rung auf die Feststellung, daß die bisherige Politik fortgesetzt werde. In der Frage der Landesverteidigung werde sich die Regierung mit den wirksamsten Mitteln die Unverletz lichkeit des Staatsgebietes sichern. Auf die Forderung der Flamen ging die Regierungs erklärung nur mit wenigen Sätzen ein. Die Regierung sei fest entschlossen, die vollständige und loyale Anwendung und Durchführung der Sprachengesetze zu gewährleisten. Die Regierung habe Verständnis für die autonomen Wünsche, die immer mehr bei den flämischen und wallonischen Volks teilen sich ausbreiteten. jedoch einwandfrei festgestellk werden, daß es sich um einen ! 21 Jahre alten Anstalksinsassen aus Rabenau handelte, der bereits seit 14. 6. 36 vermißt wurde und Selbstmord durch Ertrinken verübt hatte. , — Die Sächsischen Banknoten— ausgestellt am II. Ok tober 1024 — verlieren mit Ablauf des 2. Juli 1036 ihre Gültigkeit. Bis zum genannten Tage werden die Noten von den Kassen der Sächsischen Bank in Zahlung genommen oder j in Reichsvanknoten umgetauscht. Nach diesem Zeitpunkt erlischt jede Einlösungspslicht der Kassen. Glashütte. Am Dienstagabend sprach der Forschungs- reisende Walter Stötzner im Auftrage der hies. NSDAP- Ortsgruppenleitung über das östliche, z. T. unerforschte Ti bet mit seiner wild zerklüfteten, chaotisch verworrenen geo logischen Struktur, mit seiner überreichen Pflanzenwelt. Eingehend behandelte er die Religionsfragen. Lichtbilder bildeten eine wertvolle Ergänzung des gesprochenen Wortes. Der Spork im BDM ist die Quelle für körperliche und gei stige Frische, die für eine gute Arbeitsleistung unserer Mä del im Alltag unbedingt notwendig ist. Dresden. 3400 Arbeitslose weniger. Die Arbeitslosigkeit im Stadtgebiet sank im Mai trotz der für das Baugewerbe ungünstigen Witterung um rund 3400 aus 40196 Arbeitslose am Ende des Monats; sie unterschritt damit den Tiefpunkt des Vorjahres, der mit 42 766 Arbeits losen damals erst im August erreicht wurde. Dresden. VomKraftwagendesBatersüber- fahre n. Im Güterbahnhof Reick wollte die vieMhnjährige Ilse Mast aus Wölkau (Ämtshauptmannschaft Pirna) vom Lastkraftwagen ihres Vaters während des Umlenkens ab- steigen. Das Mädchen stürzte dabei vor ein Hinterrad und wurde tödlich überfahren. Am Steuer des Kraftwagens saß der Vater. Nach den.Feststellungen der Polizei trifft di« alleinige Schuld die Verunglückte. Vauhen. VorOOJahrenfuhrdieer st «Eisen bahn. Am 24. Juni 1846 wurde die Eisenbahnstrecke Dres- den—Bautzey dem öffentlichen Verkehr übergeben. Der Bau dieser Bahn hatte bereits im Jahre 1844 von Dresden au« s begonnen und war bis Ende 1845 bis Bischofswerda fertig- i gestellt worden. Je dreimal täglich fuhr damals der Zug der Sächsisch-schlesischen Eisenbahn die Strecke von Dresden nach Bautzen und zurück; etwa 145 Minuten wurden zu einer Fahrt benötigt. Erst im Jahre 1847 war diese Strecke auch - bis Görlitz fertig ausgebaut. ! Schwarzenberg. Am er st en Arbeitstag verun- glückt. In Bockau stürzte beim Abbruch eines alten Lager gebäudes eine Wand ein und begrub zwei Bauarbeiter unter sich. Der achtunddreißigjährige Arbeiter W. Stemmler aus Bockau tonnte nur als Leiche aus den Trümmern geborgen werden; sein Arbeitskämerad Brocke wurde schwer verletzt. Der tödlich Verunglückte stand nach langer Erwerbslosigkeit am ersten Tag wieder in Arbeit. Jöhstadt. Die bedeutend erweiterte Jugendherberge wurde nunmehr geweiht und dem öffentlichen Betrieb übergeben. Cie führt den Namen „Claus von Pape". Zwickau. Glimpflich davongekommen. In der Aeußeren Dresdener Straße stießen zwei Kraftwagen zusammen. Der eine, der sich auf einer Probefahrt befand, stürzte um, der andere wurde in den Straßengraben gedrückt. j Im selben Augenblick kam ein Polizeibeamter an oer Un fallstelle vorüber, wurde von einem oer Kraftwagen erfaßt, zur Seite geschleudert und an der Brust verletzt. Die Wagen insassen kamen glimpflicher davon. -oom Blitz getötet. Während eines schweren Gewit ters, das über Mering bei Augsburg niederging, schlug ein Blitzstrahl in eine Holzhütte, in der neun Arbeits» dicnstmänner des dortigen Arbeitsdienstlagers vor dem Regen Schutz gesucht hatten, ein. Ein 21 Jahre alter Ar-- beitsmann, Spengler Johann Heislinger aus Burgau^ wurde getötet, zwei Arbeitsmänner erlitten Verletzungen. Die übrigen, die sich in der Hütte befanden, wurden be täubt. i - , i. n i MMmhNsW des MMtttttW« Ausgabeork Dresden ff für Freitag: Wolkig. Temperaturen weiter absinkend, tagsüber aber noch ziemlich warm. Vorwiegend trocken. Mäßige Windei aus nördlichen Richtungen. Wettervorhersage für die Zett vom 25. Juni bis 4. Juli Die in der letzten Vorhersage für diese Woche angekün-^ dete Verschlechterung des Wetters und Abkühlung hak im Westen und in der Mitte des Reiches bereits begonnen. Sie wird in den nächsten Tagen, an der Küste teilweise un ter Nebelbildung, auch auf den Osten Deutschlands über-, greifen. Bei verbreiteten westlichen und nordöstlichen Win-? den wird die Abkühlung weiterhin, jedoch im Westen und» j Süden nur langsam, fortschreiten-. Dabei ist im Westen und ! Süden mit vorwiegend freundlichem Welter — -abgesehen vom Alpenvorland — nur geringen Niederschlägen, in Schle sien und Ostpreußen dagegen mit bewölkterem Wetter und> Niederschlagsschauern, die anfangs gewittriger Art sein ! werden, zu rechnen. Allmählich wird sich das Wetter noch- ! in stärkerem ^caße unbeständig und kühl gestalten, dabei je doch im Großen und Ganzen wiederum im Westen unter dem Einfluß zeitweilig abziehendex Lustbewegung meist wärmer und freundlicher sein als im Osten. In der zweiten Hälfte der nächsten Woche ist eine Besserung des Wetters wahrscheinlich. Im Mittel über ganz Deutschland wird die Zahl der Tage mit Niederschlag von mindestens- 0,1 Milli- > Meter mehr als 4 betragen.