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Bezugspreis: Für einen Monat 2.— : t mit Zutraaen; einzeln« Nummer 10 Rpfg. : k :: Vemetnoe-Berbands-Girokont» Nr. 3 :: ? k Fernsprecher: Amt Dippoldiswalde Nr. 403 s L :: Postscheckkonto Dresden 12648 :: s Nr. 145 Netteste Zeitung de» Bezirks Dieses Blatt enthält dle amtltchen Bekanntmachungen der Amlshauplmannschast, des Stadtrats und des Finanzamts Dippoldiswalde Mittwoch, am 24. Ium 1936 - . z Anzeigenpreis: Die 48 Millimeter breite t ß Milltmeterzeil« S Rpka.; lm Tertteil -le 03 t : Millimeter breite Millimeterzeile 18 Rpfg. L t :: Anzeigenschluß: 10 Uhr vormittags. :: t ? :: Zur Zeit «st Preisliste Nr. 4 gültig. :: : 102. Jahrgang > — Nus der Heimat uud dem Sachsenland Dippoldiswalde. Gestern Dienstag begann an derDeuk - schen Müllerschule der 2. Kurzlehrgang von achlwöchiger Dauer, zu dem sich 33 Teilnehmer elngefunden haben. Nach einer Begrüßung durch Studiendirektor Dr. Eckardt und Skadkrat Schwind fand die feierliche Flaggen- hissung statt. 88 Besucher der normalen 3- und 4semestri- gen Lehrgänge und 33 Besucher der Kurzlehrgänge besuchen augenblicklich die Deutsche Müllerschule. — Bor einer Woche verließen die Teilnehmer des 1. Kurzlehrganges die Schule, die mit dem hier Gebotenen sehr zufrieden waren. Der größte Teil, 19 Besucher, legte anschließend erfolgreich die Meisterprüfung vor der Meisterprüfungskommisslon an der Deutschen Müllerschule ab. Dippoldiswalde. Zwei hiesige Betriebe haben innerhalb -er letzten Wochen Bekriebsfahrten unternommen. Betriebsführer Rudolf Schmidtchen, PappenfabriL Dippoldiswalde, unternahm mit seiner Gefolgschaft eine Fahrt nach dem Schwesterwerk Wingendorf i. Schief, und Ler Betriebsführer Reichel fuhr mit der Gefolgschaft der , Firma Wäscherei Ewara nach Pillnitz. Die Fahrt ersterer Gefolgschaft führte über Bautzen nach Hochkirch, wo in der Gaststätte „zum Alten Fritz", der hier nach der Schlacht bei Hochkirch wohnte, Frühstücksrast gehalten wurde, weiter nach Reichenbach, dem Geburtsort des Be triebsführers und über Görlitz nach Wingendorf, Nach einem Rundgang durch die Fabrikräume wurde gemeinsam .mit der Gefolgschaft des Wingendorfer Werkes das Mit tagessen eingenommen und dann getanzt. Beiden Gefolg schaften wurde vom Betriebsführer die DAF-Mütze ge schenkt. Am späten Nachmittag wurde die Heimfahrt an- getreken. — Die Fahrt der „Ewara"-Gefolgschaft ging über Reinhardtsgrimma, Buschhaus, Pirna nach Pillnitz. Dort wurde nach einem Rundgang durch den Schloßpark Kaffee rast im Park-Kaffee gehalten und darauf mit dem Konzert dampfer.„Leipzig" nach Dresden gefahren. Der Autobus beförderte die Gefolgschaft über Freital, Rabenau nach dem „Heidehof", wo sie bei Humor und Tanz in wahrer Kame radschaft und Betriebsgemeinschaft schöne Stunden verlebte. Für Speise und Trank war reichlich Sorge getragen. Nach Mitternacht wurde gemeinsam unter Gesang der Heimweg angetreten. — Bei beiden Betriebsfahrte^ wurde feiten der Betriebssichrer des Führers gedacht, der erst wieder Gefolg schaften und Belriebsführer zu einer Einheit zusammen- gesührt hat, und aus den Reihen der Gefolgschaften heraus den Belriebsführern gedankt. — Zum Ankauf von warmblütigen volljährigen Reik- und Zugpferden für die Heeresverwaltung sollen im Lande Sachsen öffentliche Markte abgehalten werden nm 14. Au gust 8 Uhr in Bautzen, 19. August 8 Uhr in Dresden, 20. August 8 Uhr in Zwickau, 21. August 8 Uhr in Leisnig. In teressenten können Näheres bei den Bürgermeistern und Ortsbauernführern des Bezirks erfahren. Höckendorf. Sonnwendfeier. Am Sonnabend abend ver sammelten sich Jungvolk und 3unamädch«n auf dem hies. Turn platz des Turnvereins „Deutsche Eicke", um dem uralten Brauch unserer Borfahren, die Sonnenwende zu feiern, nachzukommen. Die Feier begann mit dem Gesang des Liedes „Flamme empor" und war umrahmt von Feuersprüchen und Gesängen. OG.-Amks- leiter Schubert hielt in Bertretung des Ortsgruppenleiters die Feuerrede. Die H3 war zur Sonnenwendseier nach Dippoldis walde beordert. - - Schönfeld. Nachdem das seit Jahren Wiegende Anthra zitwerk neu ausgebaut worden ist, ist nunmehr mit der För derung begonnen worden. Glashütte. Der behelfsmäßige Anschluß des auf dem Areal unterhalb des Gaswerkes festgestellten und gefaßten Ouellwassers an das städtisch« Leitungsnetz erfolgt nunmehr, nachdem die Lair- dtSstell« für öffentliche Gesundheitspflege die chemisch und bak- teriologisch einwandfreie Beschaffenheit des Masters festgestellt hat. , Glashütte. Dle am Montag eingekroffene Einquartierung leine Kompanie Pioniere mit drei Offizieren) belebte das Straßen- bild außerordentlich. Der Marktplatz war Park- und Stellplatz und die Äugend wie auch mancher „Alte" waren beim Äewehr- reinigen, der Befehlsausgabe, dem Ausmarsch und auch beim Essenfassen aus der „Gulaschkanone" dabei. Die Kompanie ist noch bis Mitte Äuli unterwegs. Attenberg. Die Verkabelung der 15 000-Volt-Hoch- spannungsfreileltung. die am Raupennest entlang führt, wird nunmehr von der Aktiengesellschaft Sächsische Werke in Angriff genommen. Die da» Landschaftsbild beeinträchtigenden Hoch spannungsmasten werden verschwinden. Durch die Derkabe- I ..t» ' . LU- . - . Hrankeich und der deutsche Zriedeurplan Außenpolitische Erklärung vor dem Parlament Die französische Regierung gab im Parlament die an- gekündigte Erklärung über die Außenpolitik ab, die zuvor in einem Ministerrat einer letzten Prüfung unterzogen war. Entgegen den üblichen. Gepflogenheiten verlas Ministerpräsident Blum die Erklärung im Senat, wäh rend in der Kammer Außenminister Delbos sprach. In der Erklärung heißt es u. a.: Auf internationalem Gebiet wie auf allen anderen wird die Politik der Negierung eine freimütige sein. Wir vürden dem uns vom Lande erteilten Auftrag zuwider- zandeln, wenn wir nicht zuerst seinen Friedenswillen be- ionen würden. Ein Volk, das so viele Beweise seines Mu- es gegeben hat, kann diesen Friedenswillen bekunden, ohne raß dies als ein Zeichen des Verzichts erscheint. Es kann !s um so mehr tun, als die Macht, über die es zur Siche rung seiner Verteidigung, zur Einhaltung seiner Verpflicht Mngen und zur Mitarbeit an der notwendigen Verstärkung >er kollektiven Sicherheit verfügt, niemals wirklicher und virksamer gewesen ist als jetzt. Die Befürchtungen, die jeitweise diejenigen haben, die in der Verwirklichung einer reuen Ordnung den Uebergang zur Unordnung erblickten, nüssen jetzt behoben sein. Eine im bürgerlichen Brieden ind mit der tätigen Mitarbeit der Kammer und des Senats »erfolgte Entwicklung kann nur das Ansehen steigern, das vir bei unserer internationalen Tätigkeit brauchen. Wir wollen den Frieden für alle Völker, den Frieden nit allen Völkern. Unser Friedenswille ist zu aufrichtig, ,m nicht ein tätiger Friedenswille zu sein. Deshalb woi- en wir mit allem Nachdruck unsere Völkerbuudstreue bc- onen. Die Prüfungen, die der Völkerbund durchmacht, ntfremden uns den Völkerbund nicht, sondern stärken »nfere Entschlossenheit, ihn zu einer wirksameren Organi- ation der kollektiven Sicherheit auszubauen, die zwei Be ringungen erfordert: die Achtung des Gesetzes und der ntcrnationalen Verträge und die Wiederherstellung eines »urch zu viele Erschütterungen, Enttäuschungen und Be- ürchtungcn wankend gewordenen Vertrauens. Für Aufhebung der Sauttwueu In diesem Geist hat die Regierung das Problem der, Sanktionen gegen Italien geprüft. Frankreich hat sich »iesen Sanktionen trotz seiner verwandtschaftlichen Pande! ;u dem nalientschen Volle angeschlossen. Der Völker-- vundsrat hgtte einmütig die Angriffstatsache festgestellt. Zrankreich mußte so den Völterbundssatzungen die Treuen -alten, aber beim gegenwärtigen Stand der Dinge wäre. Die Aufrechterhaltung der Sanktionen nur noch eine sym- oolische Geste ohne wirkliche Wirksamkeit. Die französische Regierungserklärung befaßt sich danw mit der Frage der kollektiven Sicherheit. Im einzelnen ivird angeregt, der Abschluß eines Donaupaktes sowie rines Abkommens, das alle Mittelmeerstaaten von Spa nien bis zur Balkanentente zusammenfaßt. Für West- ruropa wünsche Frankreich ein Abkommen, das der am 7. März eröffneten Krise ein Ende bereite. Wörtlich heißt es dann: , „Bei unserer Anstrengung zur Wiederherstellung der kollektiven Sicherheit zweifeln wir nicht an der vorbehalt- osen Unterstützung der großen britischen Demokratie. Wir legen um so größeren Wert daraus, als die enge und rertrauensvolle Zusammenarbeit unserer beiden Länder vie wesentliche Bürgschaft des Friedens in Europa ist., Frankreich rechnet über Großbritannien hinaus auf di» herzlichen Gefühle der amerikanischen Demokratie, Krankreich ist des machtvollen Beistandes seines Freundes, verSowjetunion, gewiß, mit der Frankreich ein Pakt- ses Beistandes, der allen offen steht, verbindet, ein Palt,! ven uns unsere gemeinsame Sorge um den Frieden vor zeschrieben hat? ! Nachdem die Regierungserklärung dann noch die Not- vendigkeit der französisch-polnischen Freundschaft sowie! )ie Zusammenarbeit mit der Kleinen Entente und der, öalkanentente hervorgehoben hat, beschäftigl sie sich dann, üngehend mit den Beziehungen Frankreichs zu Deutsch» and. Die Parteien, die heute in der Volksfront vereinigt! lung wird die Betriebssicherheit der Stromlieferung bedeutend erhöht, die umso nötiger ist, als in absehbarer Zeit wahr scheinlich das Gaswerk Lauenstein seinen Betrieb einstellen wird. Von der Tiefbausirma Weißbach—Dippoldiswalde ist der Bau des Kabelkanals an der Teplitzer Straße begonnen worden. Die von Hirschfelde über Dresden-Süd und Ulbern dorf kommende Hochspannungsleitung liegt über Schmiede berg, Bärenfels und Schellerhau bis zum Umspannhäuschen hinter dem Galgenteich bereits in Kabel. Nunmehr wird die restliche Strecke nach Altenberg in Angriff genommen. Strom unterbrechungen, wie wir sie Weihnachten 1933 durch Eis bruch erlebten, können dann nicht mehr eintreten. Dresden. Montag früh wurden in der Großen Frohngasse Anwohner durch Hilferufe geweckt. Gleich daraus sahen sie, daß ich durch ein Fenster einer Erdgeschohwohnung nach der Moritz- kraße zu ein 14- vis 1g jähriger Bursche entfernte. Er hatte sich n das Zimmer einer Frau eingeschlichen, sie im Schlafe über- allen und gedrosselt. voler des S1r«ßeiwerrehrr 131 Tote, 4522 Verletzte in der letzten Woche! ES schien, als ob die Bekanntgabe der Unfallziffern eine Besserung herbeigeführt hatte. Die Wochenziffern an Toten waren seit Beginn der Bekanntgabe: 147, 134, 110, 88. Diesmal ist die TodeSzisser wieder um 43 em- porgeschnellt. Haben die Zahlen ihren Schrecken bereits verloren? Kraftfahrer, hupt nach Möglichkeit gar nicht, sondern fahrt vorsichtiger, Radfahrer, bleibt scharf rechts und fahrt in belebter Straße grundsätzlich zu einem; Fußgänger, überquert die Straße schnell und aus dem kürzesten Wege und ihr, Gespannsüyrer, auch gegen euch kommen jetzt viele Klagen! sichen Arbeitskammern, Pg. Grüllich, das Wort. 2n seinem Referat über „Soziale Selbstverwaltung" führte er u. a. aus, daß ohne Mitarbeit der Wirtschaft die Lösung der sozialen: Fragen unmöglich sei. Gaubetriebsgemeinschastswalter Roth stellte in seiner Ansprache die Aufgaben der Arbeitsausschüsse heraus. Diese sollten keine Beschlüsse fassen, sondern nur Vor arbeit leisten. Langenwolmsdorf. Ein Knecht schlug, nachdem er eine Fuhre Klee aufgeladen hatte, wie üblich, die Sense hinein. Dabei wurde ein Osterjunge, der sich unbemerkt oben in den Klee gelegt hatte, ins Gesäß getroffen. Er erlitt starken Blut- I Verlust, wurde zunächst von einem Sanitäter verbunden uni» ' dann von dem herbeigerufenen Arzt ins Krankenhaus Stolpen ? gebracht. ' Siebenlehn. Bei Ausschachtungsarbeiten an der Reichs» autobahn wurden kürzlich am sogenannten Grünen Weg eine , Anzahl vollständige Skeletts und Menschenschädel gefunden. I Wie festgestellt worden ist, handelt es sich hierbei um die > Ueberreste von in den Pestjahren 1621 und 1680 verstorbenen Siebenlehnern, für die, da der damalige Friedhof hinter der Kirche zu klein gewesen sein dürfte, ein Pestfriedhof (wie er auch in der Chronik bezeichnet wird) angelegt wurde. wieder ewe FaWmelDims DNB meldet: Eine enalischeZettung »erbreitett vor einigen Tagen, „BotsMster von Ribbentrop habe in London gegen den britischen Botschafter in Berlin, Sir Erie Phipps, Intrigen gesponnen und die Ramen gewisser dritt» scher Persönlichkeiten genannt, die als Botschafter m BerKy akzeptabel sein würden". Diese Meldung des englischen Matz» tes, die auch zu einer Anfrage im englischen Unterhaus geführt hat, ist selbstverständlich frei erfunden. Dresden. Am Dienstag fand im Kongretzsaal der Gau- wattung Sachsen der DAF die Eröffnungssitzung der Haupt- arbettsausschüsse der ReichSberufsgruppe „Nahrung und Genuß" statt. Nach einer Begrüßung durch Gaufachgruppen- walter Pg. Boendgen ergriff der Leiter des Büros der säch- Mt«Mtz«sW de; WtMtteüleillv § Ausgabeorl Dresden s für Donnerstag: ' Wolkig. Temperaturen etwas absinkend, aber nochj ziemlich warm. Neigung zu vorübergehenden gewitterarlt-» gen Schauern. Mäßige, vorwiegend nördliche Winde. ,