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Umgebung fold) ZBerEe geboren roerben Eonnen. 3cfj mill nicfyt oerfueßen, ber ©in= fonie eine golie gu geben, bie oerßbiebenen ßeben«alfer wählen gu oerfeßieben in ißren Xejrf= unb Silberunterlagen, unb ber atßfgeßnjäßnge Jüngling ßörf oft eine ZBelf= begebenßcif au« einer ZHußE ßerau«, too ber ZHann nur ein ßanbeöereigni« ßeßf, roäßrenb ber ZlEußEer tveber an ba« (Sine norfj an ba« ZInbere gebaut hat, unb eben nur feine beße DTIufiC gab, bie er auf bem ^ergen hafte. 2lber baß bie Zlußenroelf, toie ße f>eufe ftra^lf, morgen bunEelf, oft hineingreift in ba« 3nnere beö Sicßfer« unb Zltuß'Eer«, ba« roolle man nur aucß glauben .. . Spier ift, außer meißerlicßer ntußEa= lifeßer XetßniE ber Stompofifion, noeß ßeben in allen gafern, St'olorif bi« in bie feinße ZIbßufung, Sebeufung überall, ßßärfßer Zluöbrud? beö ©ingelnen, unb über baö Wange eublitß eine ZEomanfiE au«gegoffen, toie man fie ßßon anberörooßer an grang ©cßuberf Eennf. Unb biefe ßimmlißße ßänge ber Sinfonie, toie ein biier ZEoman in oier Sänben efroa oon 3ean Paul, ber aucß niemal« enbigen Eann unb au« ben beßen ©tünben groar, um aueß ben ßefer hinterher naeßfeßaffen gu laffen." 2ln „(Srläuf erung" felbß gibt ©cßumann bie folgenben ©äße: „ZIEan fühlt überall, ber Äomponift roar feiner ©eßßicßfe ZIEeißer, unb ber 3 u famtnenhang roirb bir mit ber 3cit aueß rooßl Elar werben. Siefen (Sinbruif ber ©ießerßeif gibt gleicß bie prunE^aff romanfißße ©inleifung, obrooljl hier noef) alle« geßeimniöooll Oerljütlf feßeint. ©änglicß neu ijf aueß ber Übergang oon ba in ba« 2llIegro; ba« Xempo feßeint ßcß gar meßf gu änbern, mir ßnb angelanbef, roiffen nießf roie. Sie eingelnen ©äße gu gergliebern, bringt roeber un« nod) anberen greube; man müßte bie gange ©infonie abfeßreiben, Oom nooellißißßcn ßßaraEfer, ber ße bureßroeßf, einen Segriff gu geben. ZEur Oom groeifen ©aße, ber mit fo gar rüßrenben ©fimmen gu un« fprießf, mag icß meßf oßne ein ZBorf feßeiben. 3n ißm ßnbef ßcß aueß eine ©feile, ba too ein .Sporn toie au« ber gerne ruft, ba« feßeint mir au« anberer Sphäre ßerabgeEomtnen gu fein. „Spier laufcßf au cf) alle«, al« ob ein himmlifeßer ©aft int Orcßeßer ßerumfcßließe." Ser Sinfonia longa, in beren ©eßeßföErei« aueß ba« Es„-Sur=.StlaoierEongerf be« anberen ©cßuberfsPropbefen, grang ßi«gf«, gefjört, feßt unfer 3 c >ß5 fnt, ff c Paul ©raener eine Sinfonia brevis entgegen. (3ur ZBorferEIärung: in ber im 13. bi« 16. fYaßrßunberf gebräueßließen ZEotenfcßrift, ber ZIEenfuralnofafion, Eannfe man bie [nota] Longa unb bie [nota] Brevis, bie lange unb bie Eurge (Hofe.) ZItif Paul ©raener, ber am 11. fjfanuar 1872 in Serien geboren tourbe, Eommt ein ffomponiß gu ZBorf, ber in ber älteren ©enerafion ber lebenben beutfeßen „Slompo* nißen ein geroießfigeö ZBorf mitgufpreeßen ßaf. @r gehört mit ©frauß (* 1864) unb ,(?an« Pßßner (“ 1869) gu ben ßerDorragenbßen ZEerfrefern eine« fpätromantifeßen ©fil«, ben er meißerltcß beßerrfeßt. ©roßen (Srfolg baffen feine Opern, bie gum Xeil in Sre«ben uraufgefüßrf mürben, unb feine OrcßeßerroerEe, barunter bie oielgefpielte „glöfe oon ©anöfouri". Zion feinen ©hören fei bie „ZIEarieroÄanfafe" genannt, bie ZBerner ßabroig mit ber Sre«bner Philharmonie gur Uraufführung braeßfe, oon feinen ßiebern bie Eongeniale ZEerf onung Don (Sßrißian ZIEorgenßernö „©algeto liebem". Sie 1932 enfftanbene Sinfonia brevis, op. 96, geigt, roie ßcß in ©raener« ©cßaffen, ba« lange 3 e ß bem SEmprefßoniomu« oerfeßrieben roar, neuElafßgißtfcßc Senbengen bemerEbar madjen. ©leid) ber erfie ©a^ beginnt mit einem £h ema > in feiner gemeffenen Strenge unb in ber imifaforifd)en ZEerarbeifung, bie foforf im briffen 2aEf einfefyt, bei 33ad) ßehen Eönnfe. ZBie benn überhaupt man bei bem ZBerE nid)f an bie Elaffifdge ©infonie bcnEen barf, fonbern an bie ifalienifcf)e Ord>effer= ©onafe beö 17. 3ub r ^ un ^ er<ö > nat h beren ©runbriß (fifmell — langfam — fdmell) ©raener« „Sinfonia" gearbeitet iß. Ser langfame ZRiftelfafs iß babei ben ®freid)ern allein Dorbehalfen. Zlichf nur in ihrer Äürge, in ber gangen .Spaltung ßicfjf biefe Sinfonia brevis oon ©djuberf« Sinfonia longa ab. Siefer Unferfdjieb iß meßr al« ein 3 u fall. Sn ißm fpiegelt ficf> eine ZItußEroenbe roiber. Dr. Karl I.aux,