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Tageszeitung un- Mzeiger sür Dippol-iswalöe, Schmie-eberg u. A. Aelteste Zettnng des Bezirks vleft« Blatt enthält dl« amtlichen Bekanntmachungen de» Amtshauptmannschaft, de« Stadttat« and de« Finanzamt« Dippoldiswalde Nr. 113 Freitag, am 15. Mai 1936 B-»a«-«.tt: Far einen Monst L RÄ elnzrkie Nummer 1v Npf«. u Vemeiüe-Derbandt-Vtrokonto Nr. > rr Fernsprecher: Amt Dippolditwallx Rr. 40« Postscheckkonto Dresden 122 48 - Anzeigenpreis: Di« 4» Millimeter breite - - Milllmekerzetl« 8 4ttfar im Tertteil die VS - f Millimeter breite Mtvimeterzeil« 18 Npf» f Anreigenschtuß: 18 Ahr vormittags. k Zur Zeit «st PreisiG« Rr. 4 gültig r Z »02. Jahrgang Seitliches Md SWHHes Dippoldiswalde. Die lehkvergangenen Tage haben wir verhältnismäßig viel und auch starke Regenfälle gehabt. Trotzdem zeigt der Weißerihpegel noch kein besonders star kes Anwachsen an. Infolgedessen ist auch der Stand der Talsperre immer noch recht niedrig. Trotzdem ist ein Spa ziergang am Ufer entlang schön, zumal den schmalen Steig am östlichen Ufer. Da kann man sich Erfreuen am Blick auf den dunklen Wald am jenseitigen Ufer, aus dem leuchtend ' hier und da das Helle Grün der Birken schaut, an dem bun ten Vielerlei auf den Miesen und an dem guten Stand der Saaten. Hier und da blickt auch das Auge auf blülenüber- ladene Obstbäume. Diese alle haben sa in diesem Jahre einen Blütenansah, wie man ihn selten gesehen hat. Frciwilligenscheine. In einem Erlaß an die Nachge ordneten Behörden weist der Neichsinnenminister daraus hin, daß nach den gegebenen Bestimmungen in die Er gänzungseinheiten auch Freiwillige der Geburtsjahr- . gänge 1900 bis 1912 eingestellt werden können. Auch sie haben bei ihrer Anmeldung dem Truppenteil den Frei willigenschein vorzulegen. Anträge auf Ausstellung von Freiwilligenscheinen dürfen daher, wie der Minister be merkt, nicht abgelehnt werden, weil die Antragsteller das 25. Lebensjahr überschritten haben. Die polizeilichen Mcldebehörden haben vielmehr auch den Personen der genannten Geburtsjahrgänge auf Antrag Freiwilligen scheine im Sinne der Vorschriften über das Erfassungs- Wesen auszustellen. Glashütte. Der wirtschaftliche Aufstieg der Glashütker Indu strie Hal auch eine namhafte Belebung des örtlichen Baumarkles zur Folg«. Neben einigen Bauvorhaben von privater Seite und Baulichkeiten größeren Stils, die mit dem im Gang befindlichen Bahnbau in Verbindung stehen. Ist es die Gemeinnützige Bauge nossenschaft Glashütte, die in diesem Jahre noch zwei Neun-Fa- milienhäufer errichten will. Auch von Seiten der Sladkgemeinde ist die Erstellung von vier Vier-Familienhäusern Im Flachbau ge plant. Weiter steht die Stadtverwaltung im Begriff, den Bau eines Feuerwehrgerätetzauses -durchzuführen. In dem Gebäude sollen u. a. auch vier Familienwohnungen, die Sanikätsstube, die Freibank und eine größere Kraftwagenhalle der KVG unterge bracht werden. Im Prießnitztale ist in aller Stille ein Heim für die Glashütker Hitler-Jugend erstanden. Mit verhältnismäßig be scheiden«» Mitteln, di< durch öffentliche und private Stellen auf gebracht worden sind, ist ein recht ansehnliches Gebäude geschaffen worden. An dem Vorgarten und der Umzäunung wird noch ge arbeitet. Das Heim enthält einen Tagesraum mit Sitzgelegenhei ten für 180—200 Personen, einen kleineren Aufenthaltsraum für 25—30 Personen, weiterhin einen geräumigen Waschraum. Auch ist für Zubereitung von Mahlzeiten, zum Master wärmen usw., auch zum Trocknen von Kleidungsstücken Gelegenheit geboten. Im oberen <Dach-)Geschoß find Räume vorhanden, die für etwa 150 Personen Uebernachtungsmöglichkeiten — als Mastenquartier — bieten. Dresden. Auf der Kreuzung überholt — «ein Toter. Auf der Kreuzung Alaunstraße—Bischfos- weg fuhren infolge zu hoher Geschwindigkeit zwei Kraft- . radiahrer gegeneinander. Beide Fahrer wurden so schwer verletzt, daß sie dem Krankenhaus zugeführt werden muß- ten, wo der fünfundoierzigjährige Max Seiler starb. Auf dem Schlesischen Platz stieß am Donnerstagnachmit tag ein städtischer Autobus, mit einem Lastkraftwagen zu sammen. Bier Personen würden schwer verletzt und muh ten ins Krankenhaus gebracht werden. Eine Person kam mit leichteren Verletzungen davon. Die Ursache des schwe ren Verkehrsunfalles steht noch nicht fest. Dre»vea. Elbe-Hochwasser kommt. Infolge der anhaltenden Niederschläge der letzten Tage ist die Elbe nahezu ein halbes Meter gestiegen. Der hiesige Pegelstand betrug am Donnerstag früh 222 Zentimeter. Vom Ober lauf des Stromes wird Wuchswasser gemeldet, so daß für Freitag mit einem Stand von etwa drei Meter über Null gerechnet werden muß. . Leisnig. In den frühen Morgenstunden des Donnerstag erschoß ein hiesiger Einwohner in der Bahnhofsvorstadl seine Frau und sein Kind und hierauf sich selbst. Die Frau sah außerdem der Geburt eines zweiten Kindes entgegen. Der Grund zur Bluttat ist in dienstlichen Verfehlungen des Mannes zu suchen. SeKnitz. In Ulbersdorf war, wie gemeldet, ein Landwirt- schaftsgehUfe beim Verbrennen von Unkraut in die Flammen gestürzt. Dey dabei erlittenen schweres Brandwunden ist der LnMäiiche nunmehr im Krankenhaus erlegen. HWm. Die Zittauer Ratsherren bewilligten in ihrer öf fentlich«» Beratung am Donnerstag u. a. 40 SOO AM. für den Straßen- und Kanalbau im Stadtteil Großporltsch, wo Der veutsche Plan ak Zriedenzgrundlage Erklärung im englischen Oberhaus Als Abschluß zur Aussprache im englischen Oberhaus über die Völkerbundsreform und die Sanktionsfrage wandte sich im Namen der Regierung der Uttterstaatssekretar im Au ßenministerium, Lord Stanhope, gegen die Vorschläge, häufig Äertragsrevtsionen durchzuführen, und verwies in diesem Zusammenhang auf den Deutschen Plan, Nichtan griffspakte auf fünfundzwanzig Jahre abzuschließen. Wenn man befriedigende Verträge dieser Art erhalten könne, dann sei die Grundlage, auf die jede Nation ihre Politik aufbauen könne, um so sicherer, je länger der Zeitraum sei. Lord Stanhope erklärte, man müsse einen Unterschied zwischen dem italienischen Feldzug in Abessinien und dem deutschen Vorgehen im Rheinland machen. Italien habe entgegen allen seinen Verträgen und vorherigen Vermis chungen ein anderes Land angegriffen. Deutschland habe auch einen Vertrag verletzt, aber schließlich habe es doch nur seine Ansprüche in seinem eigenen Gebiet durchgesetzt. Das sei zwar sehr unrecht, aber durchaus verschieden von dem Angriff eines Landes gegen ein anderes gewesen. Die Grundlage aller Politik müsse die Heiligkeit der Verträge sein. Vie neue Regierung in Vien Was erwartet, von den maßgebenden österreichischen Re- I gierungsstellen aber geleugnet wurde, ist Tatsache geworden: die Neubildung der Regierung. Wie wir bereits in letzter Nummer unter den letzten Nachrichten berichteten, ist Vize- ' Kanzler Fürst Starhemberg zurückgetreten, was zur Demis sion des Bundeskanzlers Dr. Schuschnigg führte. Er bean tragte beim Bundespräsidenten die Enthebung vom Amte und wurde von diesem alsdann mit der Neubildung der Re gierung beauftragt. Die Namen der Mitglieder der neuen Negierung haben wir bereits veröffentlicht. WM der CtzrtWH-Sozialen Die Umbildung der österreichischen Negierung, die nach langen Auseinandersetzungen zustande gekommen ist, wird allgemein als eine große Ueberraschnng betrachtet. Ueberall erschienen Sonderausgaben der Blätter, in denen der amtliche Wortlaut über die erfolgte Regierungsumbil dung ohne weitere Kommentare mitgeteilt wurde. Auf den Straßen bildeten sich Menschenansammlungen, in de-> nen die Lage erörtert wurde. Es erregt besonderes Auf-> sehen, daß Starhemberg aus dem Kabinett ausgeschtedeni ist. Man erwartet nun, daß die Entmilitarisierung deri Heimwehren widerstandslos erfolgen wird. Bundeskanz-! ler Dr. Schuschnigg, der nunmehr außer dem Bundeskanz leramt und dem Heeresministerium auch noch das Außen ministerium übernommen hat, übernimmt sozusagen mit freierer Hand die Gewalt in Oesterreich. Die neuen Män ner im Kabinett stehen ihm persönlich nahe. Die neue Lage wird allgemein als Erfolg der Christlich-Sozialen gewertet. Weiterführung des Dollfuh-Kurfes . Halbamtlich wird zu der Regierungsumbildung fol gende Verlautbarung herausgegeben: „Mit der heute durchgeführtcn Neubildung der Regierung Schuschnigg ist ein weiterer und sehr entscheidender Schritt auf dem Wege der Konsolidierung Oesterreichs erfolgt. Der bis nun be standene Dualismus zwischen beiden ausschlaggebenden eine größere Anzahl von Bolkswohnungen errichtet werden soll. Für die Anlage von Wasser- und Gasleitungen in die sem Stadtteil wurden rund 22 000 AM. bereitgestellt. Annaberg. Am Mittwochabend wurden in ihrer Woh nung in Buchholz ein Ehepaar und besten 13 jähriger Sohn mit Leuchtgas vergiftet tot aufgefunden. Die Eheleute stehen im 43. Lebensjahr. Allem Anschein nach handelt es sich um Mord bezw. Selbstmord im gegenseitigen Einverständnis. Schneeberg. DerTodinderKuroe. Als die vier zehnjährige Schülerin Else Weidauer in schneller Fahrt auf ihrem Rad die Auer Straße hinabfuhr, geriet sie in der Kurve zu weit nach links und prallte gegen einen Kraft wagen. Mit einem schweren Schädelbruch wurde sie ins Krankenhaus gebracht, wo sie in bedenklichem Zustand dar niederliegt. 0b Millionen schassen hinlerm Pflug, an der Werkbank und in den Kontoren, zum Dienst an der Gemeinschast in der DAZ sind sie alle verschworeni Chemnitz. 340 Kriegersiedlunaen. Don der Krieaersiedlung sind mit Unterstützung der Stadtverwaltung am Stadtrand 340 neue Siedlungsheime errichtet worden. Beim Richtfest teilte der Vorsitzende der Krieaersiedlung, Rechtsanwalt Dr. Dathe, mit, daß die Gesellschaft zum Zei chen des Dankes für die Unterstützung seitens der amtlichen Stellen SOO zum Dankopfer der Nation zeichnen werde. Bürgermeister Schmidt wie» darauf bin, daß die Errichtung von nochmals 380 Kleinwohnungen in Aussicht genommen sei. ! Leipzig. Drei tödliche Unfälle. Der zweiund- fünfzig Jahre alte Auaust Roux wurde beim Ueberfchreiten der Fahrbahn in der Höllische Straße von einem Persoyen- , kraftwagen erfaßt und zu Boden geilstem Roux erlitt dabei einen löblichen Schadelbruch. — Der siebzehn Iahe« alte Müllerlehrlina Rolf Treutler geriet in der Mühl« Zchtnen, vermutlich beim Auflegen eine» Treibriemen» auf j «in lausendes Schwungrad, in das Getriebe. D«r jung« ! Mensch wurde rpit Hirn Körper zwischen Treibriemen und «Schwungrad yindurchgezogen und getötet. — Auf der Strecke zwischen Burgchemnitz und Muldenstein traf den achtund- dreißigjährigen verheirateten Bahnunterhaltungsarbeiter Köpke aus Buch ein herabfallendes Stück Kohle von dem Tender eines D-Zuges. Köpke wurde besinnungslos in das Bitterfelder Krankenhaus gebracht, wo er starb. > Klingenthal. Ein recht seltener Fang glückte dem hiesig gen Einwohner Bruno Reichelt, dessen Grundstück nahe des Waldes liegt. Als er beim Füttern seiner Tauben in den Taubenschlag kam, traf er dort einen ausgewachsenen Waschbär an, der sich bereits zwei junge Tauben einverl«ibt hatte und scheinbar dadurch, daß nunmehr seine Körperfülle angewachsen war, nicht mehr aus dem Schlage heraus konnte, so daß ihn Reichelt elnfangen konnte. Wie aber -er Waschbär in die Wälder des Obervogtlandes, aus de-- nen er zunächst ohne Zweifel gekommen ist, gelangte, ist ein Rätsel. Eine Pelztierfarm, aus der er möglicherweise ent sprungen sein könnte, ist nicht in der Nähe. Somit ist an- zunehmen, daß der Waschbär eine weite Wanderung hinter sich Hatte. velonih i.v. Sechs Neubauernstellen. Das von der Sächsischen Bauernsiedlung angekauft« Rittergut Sachsgrün, das nun aufgeteilt werden wird, wird sechs Bauern eine Lebensgrundlaae geben» Die Neubauern er halten auch Wald zu ihrem Grundstück. MwMftllW ttt WWMttMlH« Nusgabeort Dresden 4 für Sonnabend: ' Schwache Winde aas östlichen Richtungen, Krochen. Heiter. Spüler wolkig. Temperaturen zunächst noch wenig geändert.