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Aetteste Zeitung des Bezirks Montag, am 27. April 1936 102. Jahrgang Nr. 98 > s Z cs 3 'S - -El, -3 « heraus. Die Angeklagten wurden zu je 3 Monaten Gefängnis verurteilt. Hoyerswerda V/L In Buhland ereignete sich auf dem Grundstück des Steinweiks Menzel ein tragischer Unglücksfall. Ein Schulmädchen, dessen Eltern in dem Grundstück wohnen, spielte mit anderen Kindern auf dem Werkplatz, wobei einer von den dort aufgestellten Grabsteinen im Gewicht von über 5 Zentnern umgeworfen wurde und das unglückliche Mädchen unter sich begrub. Die Verunglückte konnte nur als Leiche ge borgen werden. Die Polizeilichen Untersuchungen wurden als bald ausgenommen. "AL gungsteilnehmer sowie die Ehrengäste willkommen. Lebhaf tes Interesse fand eine Vorführung von Frisuren durch Ka merad Lindemann, der kürzlich bei einem Wettbewerb in Berlin den 1. Preis errungen hatte. Während der Mit tagspause wurde eine Ausstellung von Frisuren, die von Chemnitzer Meistern hergestellt worden waren, besichtigt. Am Nachmittag fand eine Hauptversammlung der Kranken- und Skerbeunlerstützungskasse des früheren Landesverban des der sächsischen Friseurinnung statt. Die Tagesordnung enthielt als einzigen Punkt die Auflösung dieser Unter stützungskasse, die auch einstimmig beschlossen wurde. Um 16 Uhr nahm dann ein Schaufrisieren im großen Saal des Kaufmännischen Vereinshauses seinen Anfang. Die Teil nehmer des Wettbewerbs hakten Gelegenheit, in vorgeschrie benen Zeiträumen ihre Kunst bei den einzelnen Frisurarten unter Beweis zu stellen. Burgstädt. Vier junge Leute mußten sich vor dem Burg städter Strafrichter verantworten, weil sie auf ihren Eisen bahnrückfahrkarten das Datum geändert hatten. Sie konnten die Rückfahrt in der oorgcschriebenen Zelt nicht antrcten und glaubten nun, durch ihre Handlungsweise den Verfall der Karten verhindern zu können. Die Fälschungen kamen jedoch , Dieses Blakt enkhälk die amtlichen Bekanntmachungen dei Amlshauptmannschaft, de« Sha-Kats und de« Finanzamt« Dippoldiswalde MlttMinsW »es BUMtstrdMu AuSgabeort Dresden für Dienstag: Nach Aegenfällen während , der Nacht morgen vielfach nebelig. Anfangs noch leichte Schauer, später wolkig, teil weise ausheiternd. Allgemein kühler als heule/ aber noch mild. Z Tageszeitung un- Anzeiger für Dippol-iswatöe, Schmie-eberg u. A Bezugspreis: Für einen Monat r.— - »tt Zutrauen: einzeln« Rammer 1ü Rpfg. :: Gemeint r-Verbands-Dirokonlo Rr. 8 :: I Fernsprecher: Amt Dippoldiswalde Nr. 4vt - Postscheckkonto Dresden 12S 48 i Reichrautobahn Leipzig-Halle Das erste Teilstück des gewaltigen Aufbauwerkes des Führers dem Verkehr übergeben handwerlrgesellen aus Wanderschaft Dr. Ley kündigt die Errichtung von Gesellenheimen an au» einer großen Anzahl von handwerksberufen nach wohl- durchdachtem plan aus die Wanderschaft geschickt worden. Weitere große Trupps werden in den nächsten Wochen fol gen. Die eigentliche Wanderschaft erstreckt sich aus eine Zeit von etwa acht Wochen und endet vorläufig an einem Au»- tauschplah. Wie überall Im Reich so gab auch in Berlin die Ver abschiedung der wandernden Handwerksgesellen am Sonn tagmittag Anlaß zu einer feierlichen Kundgebung. Morsch- mäW gerüstet, mit Blumen geschmückt, den Wanderstock in Am Sonnabendnachmittag wurde unter außerordentlich starker Beteiligung durch den Generalinspektor für das deutsche Straszenwesen, Dr. Todt. die Reichsaulobahn Leipzig—Halle dem Verkehr übergeben mit den Worten: ! „Als Generalinspektor für das deutsche Straßenwesen über gebe ich die Reichsautobahn Halle-Leipzig als erstes Teil- stück der großen Verbindung vom Rordwesten des Reiches zu seinem Südosten dem Verkehr und damit dem deutschen Volk. Die Straße ist frei!" Damit wär das erste Stück dieser oom Führer eingeleiteten gewaltigen Aufbauarbeit des natio nalsozialistischen Deutschland im Gau Sachsen der Benutzung sreigegeben worden. Durch dieses sreigegebene Stück der Reichsautobahn werden die wichtigsten Städte Mitteldeutschlands mit ihrem wirtschaftlich hochentwickelten Hinterland durch den Schnell oerkehr enger verbunden: Halle mit seiner Berg- und Hüt tengroßwirtschaft und Leipzig, als Messestadt das „Schau fenster der Welt" und Ausfallstor der wirtschaftlichen Er zeugnisse des Gaues Sachsen. Dieses neue Teilstück vermit telt die Verbindung mit der Reichsautobahnstrecke nach Magdeburg und von dort aus an die Nord- und Ostsee; darin liegt die tiefere Bedeutung der Reichsautobahn f ü r Sachsen, nämlich die F ö r d e r u n g d e r A u s s u h r für Vie Erzeugnisse seiner vielseitigen Großwirtschaft, von der Vie Arbeitserhaltung für den schaffenden sächsischen Volksgenossen zum großen Teil ab- hängt. Dazu kommt die Steigerung es Fremden verkehrs in das landschaftlich schöne Sachsen, der mittel bar ebenfalls zur Arbeitsbeschaffung beitrügt. Wenn auch ver Gau Sachsen auf seine vorbildlichen Straßen stolz sein ! kann, so dürften doch die durch Sachsen führenden Reichs- vutobahnen nach ihrer Fertigstellung zahlreiche Kraftfahrer vus dem Reich und aus dem Ausland veranlassen, Sachsen zu besuchen. - Die Teilstrecke führt von Peißen, nördlich von Halle, nach Wiederitzsch, nördlich von Leipzig. Hunderte von Kraft wagen sammelten sich auf den Anfahrtstraßen zur Reichs- autobahn und Tausende von Volksgenossen in Peißen, an der Berlin, 26. April. Der vor einem Jahr aus Veranlassung Dp. Leys wie der eingeführte alte Brauch des Gesellenwanderns hatte die Hoffnungen, die sich mit ihm verbanden, in solchem Um fange erfüllt, daß man sich entschlossen hat, das diesjährige Gesellenwandern in erheblich verstärktem Umfange durch zuführen. waren es damals nur erst 1000 Gesellen aus dem Fleischer-, Bäcker- und Sonditoren-Handwerk, die .für ein 3ahr hinauszogen, so find jetzt schon mehr als 1SÜÜ Gesellen Strecke unterwegs und in Wiederitzsch, um der Eröffnung beizuwohnen; Ehrenabordnungen oer Parteigliederungen! lahmen längs der Strecke Aufstellung. An der Eröffnungs feier am Peißener Damm nahmen u. a. teil für den dienst»; lich verhinderten Reichsstatthalter Mutschmann Kreisleiter- Oönicke (Leipzig), SA-Gruppenführer Schepmann and SA-Gruppenfubrer Kob und als Vertreter der Wehr macht der Kommanoeur der 14. Division, Generalleutnant Freiherr Kreß von Kressenstein, und der Leiter der Heeres- mckrichtenschule, Generalleutnant Sachs, sowie die füh renden Männer der Partei und deren Gliederungen, der Staats- und städtischen Behörden. Der Leiter der Obersten Bauleitung Halle, Reichsbahn- »berrat Ruckwied, wies darauf hin, daß der alte Ge- Sanke, Halle und Leipzig durch eine Autostraße zu verbin den, nun in die Tat umgesetzt worden sei durch den Auf- »auwillen des Dritten Reiches. Trotzdem die Bahn durch Flachland führe, hätte die Jngenieurkunst große Aufgaben »rfüllen müssen; so seien zur Aufschüttung des Peißener Dammes, der über vier wichtige Verkehrsverbindungen führe, iOO 000 Kubikmeter Erde herangebracht worden, dazu komme roch die Kreuzung mit der Nord-Süd-Linie bei Schkeuditz. Nach der Ansprache des Gauleiters und Staatsrates Iordan übergab Dr. Todt die Teilstrecke dem öffentlichen Verkehr. Der von Dr. Todt gesteuerte Kraftwagen fuhr nun mf die Autobahn und zerriß das weiße Band; es folgten Ke Wagen, in denen die Volksgenossen saßen, die durch hrer Hände und ihres Geistes Arbeit den gewaltigen Plan Ws Führers in die Tat umsetzten und voller Stolz auf ihre geleistete Arbeit blicken können. Den ersten Wagen schlos sen sich Hunderte von Kraftwagen an. In seiner Begrüßungsansprache in Wiederitzsch kenn zeichnete Oberbürgermeister Dr. Goerdeler die hohe wirtschaftliche Bedeutung der Städte Halle und Leipzig. Nach einer Rundfahrt durch Leipzig fanden sich alle an der Eröffnungsfeier Beteiligten zu einem kameradschaftlichen Beisammensein in Halle zusammen. s 3 P; LS? Artliches und Siichlisches Dippoldiswalde. Der April ist ein wetterwendischer Ge sell. Das spürten wir auch gestern wieder, am letzten Sonn tag des Monats. Wer da nach dem Sonnabendwelter und dem Barometerstands auf gut Wetter — wenigstens für den Vormittag — getippt hatte, der hatte sich gründlich verrech- , net. Der Sonntag begann mit Nebel und Negen, und erst in den späteren Nachmittagsstunden konnte die Sonne der Nebel Herr werden, durchs Gewölk brechen und die Spa ziergänger mit ihren Strahlen wärmen und das Blühen in der Natur dem Auge gleich noch einmal so schön darstellen. Die Baumblüte ist bei uns noch recht weit zurück. In den letzten acht Tagen haben die Bäume infolge der Kälte und des Regens nur wenig getrieben. Im Niederland, in der Lößnitz stehen die Bäume in herrlichem Blütenschmuck, aber auch die Blätter haben schon sehr getrieben, so daß das Weiß der Blüten verschwindet. Aber schön ist es doch, hier wie dort, das Erwachen der Natur aus dem Winkerschlafe zu verfolgen. Wie jubeln die Vögel schon am frühesten Morgen, wie viel schöner sind die grünen Wiesen und Fel der als die grauen im Herbst und Vorfrühling, nur unsere Talsperre ist diesmal nicht frühlingsmäßig. Sie müßte bis zum Rande gefüllt sein; statt dessen liegt der Spiegel ach so lief, daß, wenn nicht ausgedehnte Regenfälle im Juni kom men, Ende August kaum noch viel Wasser darinnen sein wird. Aber darüber wollen wir uns heule noch keine Ge danken machen. — Da der Vormittag des gestrigen Sonn tag gar so schlecht war, war auch den ganzen Tag über der Verkehr recht schwach. Dazu kann das Erzgebirge jetzt noch wenig bieten. Die Reichsstraße blieb recht leer, die Züge waren nur schwach besetzt. Lediglich Spaziergänger sah man am Nachmittag in größerer Zahl. Nun rüstet man auf den 1. Mai, dem am 3. der nächste Sonntag folgt. Beide Tage sind Fest- und Feiertage des schaffenden deutschen Volkes. Dippoldiswalde. Theater in der Reichskronc. Wenn Ehren- und Abschiedsvorstellungen für Schauspieler bei Wanderbühnen steigen, dann ists das Zeichen, daß das Ensemble zum Weggang rüstet und außer den Stammbesuchern besinnt sich dann manch einer erst zu einem Besuche. Die, die zu der gestri gen Ehren- und Abschiedsvorstellung des beliebten Schauspielers der z. Z. hier gastierenden Berliner Theatcrgesell- schaft Kurt Schmidt-Wedig gekommen waren (es hätten natürlich bei weitem mehr sein können), werden den Besuch nicht bereut haben, zumal die Operette „Eine Frau ohne Kuß" von Walter Kola über die Bretter ging. Daß sich, wenn man eingefleischter Junggeselle und berühmter Frauenarzt ist, zu einem indischen Fürsten berufen wird, aber nur unter der Bedingung — verheiratet zu sein und noch dazu Lie Frau mitbringen muß, schnell seine Sekretärin (die einem im Stillen auch noch liebt!) zum Schein heiratet unter der. Bedingung, in 6 Wochen sich wie der scheiden zu lassen, die schwierigsten Situationen ergeben, dürfte wohl klar sein . . . Geht auch sonst alles programmäßig tadel- und makellos vonstalken, der Schluß wird anders. Die im abgeschlossenen Ehevertrag vorgesehene Scheidung ist nicht nötig, ober die richtige Verheiratung. . . All« Schauspieler gaben Ihr Bestes und es wäre nur zu wünschen, daß diese Künstlerschar auch in Dippoldiswalde wenigstens bei ihren letzten Vorstellungen vor ausvernauflem Haus spielen dürften; ihre Leistungen verdien ten eS wirklich. — Im Handelsregister des hiesigen Amtsgerichts ist das Erlöschen der Firma Richter Lc Dr. ing. Psautsch G.m.b.H. in Dippoldiswalde eingetragen worden. Dresden. Wegen gewerbsmäßiger Abtreibung wurde eine 45 Jahre alte Frau aus Dresden-Löbtau von der Kriminal- - polizei festgenommen. Es. konnte ihr nachgewiesen werden, haß sie bei einem 16jährigen Mädchen einen verbotenen Eingriff vorgenötnmdn hat. Dresden. Am Sonntagabend fuhr ein aus Dorfhain stammender Motorradfahrer beim Ueberholen mit einem Kraftradfahrer aus Pirna zusammen. Der rücksichtslose Fahrer eklttt schwere innere Verletzungen und mußte ins Krankenhaus gebracht werden. Meißen. Am Freitag wurden durch Riesaer Pioniere drei auf dem Gelände des ehemaligen Jacobi-Werkes stehende Schornstekfte umgelegt. Die Sprengung der drei Schornsteine, von denen der größte etrüa 36 Meter hoch war, ging glatt vonstatten. Auf dem Abbruchsgelände wird eine neue Wohn siedlung errichtet werden. , , , Chemnitz. Die 33. Arbeitstagung der sächsischen Friseure, die am Sonntag in Chemnitz stattfand, war aus ganz Sachsen gut besucht. Nachdem Obermeister Heller die Anwesenden im Namen der Ortsgruppe Chemnitz be müht hatte, hieß BeztrkSmeister Jacobi, Dresden, die Ta- 3 s-3 - Anzeige«»««»: Dt« 4« Millimeter brrlt« l - Mlllimeterzell« S Rosa.; tm Tertteil dl« SS - l Mllllm«t«r breit« Mmtmeterzetl« 18 Rpfg. j Anzeigenschluß: 1V Ahr vormittag». - Zur Ktt lst Pr«lsltp« Rr. 4 gtlltlg