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Tageszeitung unö Anzeiger für Dippolüiswalöe, SchMeöeberg u. A. I Ber»asp,«i«: Für «M«n Mmutt » — ! ntt Zokraxen; einzeln» Nummer 10 Npf». ; :: DemelnLe-Berbandt-Vtrykontt Nr. 8 r: : Fernsprecher: Amt Ptpvoldltwatd« Nr. 4V» Pastscheckkonch Dresden 125 48 —S Nr. 96 !7-V ' —— Aetteste Zeitung des Bezirks Diese« Mall enthält dl« amlllchen Bekanntmachungen »er Amlrhanplmannschasl, de« Sladtral« und de« Finanzamt« Dippoldiswalde - Anzeige»»»»!«: Di« 4« Millimeter drett« - - Mulimeterzeil« 6 Npfa.; im Terttell die SS - , Millimeter breit« MtMm«terzeU« 18 Apsg j Anzeigenschluß: 10 Uhr vormittag«. - Zur Zett »st Preisliste Nr. 4 ,-l«, O....O Freitag, am 24. April 1936 102. Jahrgang Seitliches und SWsches Dippoldiswalde. Wie wir erfahren, wird Schulleiter Hesse am 1. Mai die hiesige Schule verlassen und ein Lehr amt an der Schule in Bischofswerda übernehmen. Beamte werden zum Wehr- und Arbeitsdienst beur laubt. Gemäß einem Erlaß des Reichs- und preußischen Innenministers für sämtliche Reichs-, Staats- und Ge meindebehörden ist allen Beamten, die zur Ableistung ihrer aktiven Dienstpflicht zur Wehrmacht oder zum Arbeitsdienst einberufen werden oder freiwillig eintreten, der erforder liche Urlaub unter Fortfall der Bezüge zu gewähren. Die Anrechnung der im aktiven Wehr- oder Arbeitsdienst ver- > brachten Zeit auf das Diäten- und Anwürterdienstalter und als außerplanmäßige Dienstzeit wird in den Besoldungs vorschriften geregelt werden. Das allgemeine Dienstalter der planmäßigen Beamten wird von der Ableistung des aktiven Wehr- und Arbeitsdienstes nicht berührt. Oberfrauendorf. Im hiesigen Gasthofssaale, der stark be setzt war, bot gestern abend die Gaufilmstelle Sachsen der NSDAP eine Borführung des Filmes „Die Reiter von Ostafrika", der den Kolonialkrieg im Weltkrieg behandelt. Es waren packende Bilder, die an der Leinwand vorüber zogen und einen Ausschnitt zeigten aus dem harten Leben, den Mühen und Drangsalen unserer Kolonialkrieger. Vor- auf gingen Einlcikungsworke des Organisationsleiters Grund und ein Film aus dem „Solinger Stahlwerk", der die Herstellung von Messern und andeern Stahlwaren zeigte. Altenberg. Der Ausbau der Eisenbahnlinie Heidenau- Altenberg macht sichtliche Fortschritte. Der Bauplan wurde zeitlich bis jetzt eingehalten; man erwartet, daß im kommenden Winter bereits erstmalig von Dresden über Hei denau nach Altenberg auf der neugebauten Bollspurstrecke durchgehende Züge verkehren können. Der aus hauptsäch lich wintersportlichen Erwägungen heraus entstandene Aus bauplan war durch zwei Gründe besonders beeinflußt. Ein mal mußten die Baukosten erdenklich niedrig gehalten wer den und zweitens schrieb das enge, kurvenreiche Tal die Trasse oft vor. Auf der rund 42 Kilometer langen Berg strecke von Heidenau bis Altenberg werden die Züge um 634 Meter gehoben. Der Kurvenradius ist bedeutend geringer als bei normalen Eisenbahnlinien. Während der Bergfahrt werden aus diesen Gründen doppelte Anforderungen an die Triebfahrzeuge gestellt. Die Reichsbahn hat nunmehr für diese besondere Aufgabe Steilstrecken-Tender-Lokomotiven mit je fünf gekuppelten Achsen bauen lassen. Die Trieb achsen sind mit den neuartigen, nach dem Erfinder genann ten Klauh-Eckardt-Gestell versehen. Dieses Lenkfahrgestell erzielt eine besonders große Kurvenläufigkeit. Zwei der neuen Lokomotiven besitzen den sogenannten Lutter-Möller- Antrieb, das heißt von den fünf gekuppelten Achsen ist je weils die erste und letzte mit einem übersetzten Zahnrad system versehen. Diese Art Zahnradlokomolive wird in einem allerdings schwächeren Modell seit Jahren in der Hamburger Hafenbahn, die sich auch durch kleine Kurven auszeichnet und auf der große Lasten befördert werden müs sen, verwendet und hat sich dort, sowie auch bei Probefahr ten auf sächsischen Bergstrecken, die letzthin vorgenommen wurden, bestens bewährt. Die Maschinen, die jetzt zum Bau ln Auftrag gegeben worden sind, etwickeln fast 2060 ?8 und besitzen so große Kessel, daß während der schweren Berg fahrt von Geising nach Altenberg die Leistung der Maschi nen vollauf gewährleistet ist. Diese schweren Maschinen ver- - mögen Bogen von 85 Meter Halbmesser noch einwandfrei zu durchfahren. Bei beiden Lokomotivsystemen handelt es sich nicht, um Versuche, sondern um bewährte und ausge reifte Systeme, die hier erstmalig für diese Spezialmaschinen in neuer Zusammenstellung verwendet werden. Eine der großen Maschinen läuft im Reichsbahndirektionsbezirk Dresden bereits längere Zeit zur vollsten Zufriedenheit zur Probe. Dieser gänzlich neue Lokomolivtyp, der bisher nur in schwächeren Bauarten vorhanden war, fällt überall dem Beschauer auf. Aber nicht nur gänzlich neue Lokomotiven, sondern auch neuartige besondere Personenwagen werden von der Reichsbahn beschafft. Diese neuen Wagen ähneln den neuen Eiizugwagen, haben jedoch außer den beiden End- oinstiegen noch einen Mitteleinstieg. Alle Einsiege sind mit Schiebetüren versehen. Di« Innenausstattung der neuen Wagen ist, wie man im Volksmunde gern sagt, ,^obel". In dem unmittelbar hinter den Einstiegen liegenden Raum kön nen in eisernen Gestellen 70 Paar Skis unlergebracht wer den, außerdem sind die Gepäcknetze für diesen Zweck beson- Schulen N5-Mhrertums Die Ordensburgen der NSDAP Der Sonderberichterstatter der NSK., W. Rit zen, hat eine Reise zu den Ordensburgen der .>»->:NSDAP gemacht, und berichtet darüber u. a.: Ein halbes Jahr nach der Machtergreifung (welch ge waltige Tätl) war die Forderung der nationalsozialistischen Führung nach würdigen Ausbildungsstätten des politischen Führernachwuchses schon zu Bauplänen gläubiger und die Größe,des Ziels verstehender Architekten geworden. Im Jahr nach dem Sieg der Bewegung begannen die Arbeiten an den Bauplätzen, das Roden der Wälder, das Sprengen der Fel sen, das Ausschachten des Bodens. Und zwei Jahre danach erheben sich dort, wo 1934 noch Sturm über Eifeler Höhen- gestrüpp und Felsblöcke fegte, noch tiefer Schnee unberühr tes Allgäuer Land deckte und der Wind in pommerschen Kie fernkronen sang, in Gehalt und Ausmaßen gewaltige Bau- ! onlagen, für die es keinen Vergleich gibt, weil sie kein Vsr- ! bild haben, weil sie neuartig, einzigartig in Forderung und Durchführung sind: Stätten verewigten Glaubens, Burgen unseres Ordens, die man bereits aus einer Reise besichtigen und erleben kann. Keiner, der nicht schon »das Gesicht der Burgen erblickte, ihre Sprache vernahm, und den Geist der Gemeinschaft und 'Kameradschaft als Gast und Bewohner erlebte, kann sich auch nur im entferntesten ein Bild von ihrer baulichen Gestaltung, ihrer architektonischen Eigenart und innersten Ausdruckskraft machen. Denn nichts Ueberliesertes ist hier bei jeder der Or densburgen gültig, wo im besten Sinne des Wortes die Weltanschauung des Dritten Reiches als Bauherr waltete, Frage deshalb nicht nach einem Baustil und glaube, eine Antwort mit Begriffen aus bekannten Dauepochen zu er halten, es sei denn, daß dir die Bezeichnung deutsches Bauen eine ahnungsvolle Vorstellung vermittelt. Denke auch nicht» eine Ordensburg könnte endgültige Antwort geben^ Sie sinl^ in der Lösung der gestellten Aufgaben, in der Vauausfüh- runa^alle drei äußerlich sehr verschieden, gestaltet, so uns die EifN vöm Allgäu und Pommern verschieden ist und siv nur das Deutsche als "Gemeinsames und als gleichen Cha rakter haben. Natürlich, die Ordensburgen künden alle von dem einen heißen Glauben und Willen, stehen sür eine verschworene Gemeinschaft gleichsam bereit, haben auch dieselben baulichen Grundformen mit den Gemeinschaftshäusern, den Kamerad- schaftsbauten, den weihevollen Feierstätten, Sportplätzen uni» Ehrenhallen. Sie zeigen alle große, weite Jnnenhöfe und langlau fende packende Ausblicke durch die Hallen und Gänge in die Schönheit der Landschaft. Aber wenn man hört, daß die Burg Vogelsang ein Schieferdach trägt, Sonthofen mit Schindeln gedeckt ist und Crössinsee mit Schilf, dann wird man glauben, daß die Bauanlagen nicht gewaltsam über einen Leisten geschlagen wurden. Das Gemeinsame, das Wesen der drei Burgen, hak uns die Reise schnell vermittelt. Zwei Gedanken brann ten immer in uns, wenn wir aus dieser Reise von der ei- ! nen zur nächsten Burg fuhren: , Der Iukunstwille und das Ringen um die Verewigung des nationalsozialistischen Reiches und die neue deutsche Vaugestaltung, der politische und kulturelle Kern dieser Schöpfungen. Jede Ordensburg, die wir sehen konnten, stärkt diese Gewißheit, das Gemeinsame der Bestimmung und Gestal tung richtig verstanden zu haben. Wir erkennen es aus der ' trotzigen, massiv-felsigen, kämpferisch-hartey Burg Vogel- ders ausgebildet und groß. Ein Teil dieser neuen Wagen läuft auch bereits zur Probe, und zwar zwischen Dresden und Tharandt. Altenberg. Nochmals Winter. Nachdem es seit Sonntag mit kurzen Unterbrechungen geschneit hatte, setzte in der Nacht zum Donnerstag ein heftiges Schneetreiben ein. das den ganzen Tag über anhielt. In den Abendstun den trat ein kurzes Gewitter auf. Die Waldungen zwischen Zinnwald, Oberbärenburg' und Rehefeld sowie an der böhmischen Grenze sind tief verschneit. Die Waldwege sind kaum passierbar. Die Verkehrsstraßen sind nur mit Vor sicht befahrbar. Die Landschaft zeigt ein völlig winterliches Bild; in den Gärten haben die Nachtfröste vielfach Schäden angerichtet. Hainsberg. Sein goldenes Arbeiksjubiläum konnte die ser Tage der Rollmaschinenführer Moritz Reinhardt aus Hainsberg begehen, der seit 50 Jahren der Gefolgschaft der Thodeschen Papierfabrik in Hainsberg angehört. Dem Ju bilar wurden zahlreiche Ehrungen zuteil. Besondere Freude erregte ein Glückwunschschreiben des Führers. Bad Schandau. Als der bei einer hiesigen Firma be schäftigte Kutscher Heim die Pferde anschirren wollte, wurde er von einem Hufschlag getroffen. Er trug so schwere Ver letzungen davon, daß er bald nach seiner Einlieferung ins Krankenhaus starb. Freiberg. Ein Handwerk blüht au». Nach dem Jahresbericht der deutschen Gerberlchule war die Schule im Schuljahr 1935/36 von vieründvierzig Schülern besucht, dar unter neun Ausländer. Dreizehn Schüler legten die Ge sellenprüfung und sechs Schüler die Meisterprüfung cib. Der auffallend höhe Anteil von Schülern mit mittlerer und ! Hochschulreife zeigt, daß sich infolge der Ueberfüllung der , akademischen Berufe viele junge Leute heute handwerklichen : Berufen züwenden. Das ist umso bedeutungsvoller, als sich bereits ein Mangel an tüchtigen Fachleuten auch im Ger bereiberuf bemerkbar macht. Lhemnih. E i n e T o t e d u r ch p l ö tz l i ch e s B r e m - j sen. Auf der Fahrt von Markersdorf nach Burgstädt bremste ein Kraftradfahrer sein Rad, auf dem ein dreiund- zwanzimähriges Mädchen Mitsuhr, plötzlich so stark, daß das Mädchen mit großer Gewalt auf die Straße geschleudert wurde und einen tödlichen Schädelbruch erlitt. Chemnitz. Am Donnerstag vormittag entstand im Kauf männischen Vereinshaus, dem größten Gesellschaflshaus in Chemnitz, auf bisher nach ungeklärte Ursache ein Bühnen ¬ brand. Obwohl nur wenig Ausstattungsgegenstände auf der Bühne waren, verursachte der Brand eine völlige Verqual mung des großen Saales. Angestellte des Hauses bekämpf ten das Feuer mit zahlreichen Feuerlöschgerä^en und konn ten ein weiteres Umsichgreifen des Brandes verhindern. Nach dem Eintreffen der Feuerwehr konnte das Feuer rasch nisdergekämpft werden. Die auf der Bühne aufgestellten Dekorationen und der große Vorhang wurden ein Raub der Flammen. j Chemnitz. Zwischen Borna und Glösa wird gegenwärtig an der Regulierung des Chemnihflusses gearbeitet. Der Fluß erhält ein neues Bett, das in einer Länge von einem Kilometer bereits fertiggestellt ist. Die Arbeiten werden in drei Bauabschnitten durchgeführt und geben vielen Hundert Volksgenossen Beschäftigung. Zittau. Der umständlich?'Materiallranspork für den Bau des Dr. Heinke-Turmes auf dem Breiteberg bei Haine walde ist jetzt soweit fortgeschritten, daß die Bauarbeilen in einigen Tagen in Angriff genommen werden können. Die Grundsteinlegung ist für Ende Mai vorgesehen, und bereits Ende.August hofft, man, den Turm der Oeffentlichkell zu übergeben. In der Ehrenhalle für den Zittauer Heimatfor scher Dr. Heinke wird eine geologische Sammlung ihren Platz finden. Hochkirch. Kinder in Verkehrsgefahr. Die Tochter des Gutsbesitzers Lange aus Plötzen wurde, al» sie sich mit Kindern auf dem Weg in die Schule befand, von einem Kraftradsahrer angefahren und so schwer ver letzt, daß sie ins Löbauer Krankenhaus eingeliesert wer den mußte. Die Kinder waren hinter einem Lastwagenzu- plötzlich aus die andere Straßenseite geiaüsen, so daß sie der Kraftradfahrer nicht rechtzeitig bemerken konnte. MitlMtzttsW ttt IlMMüMM AuSgabeork Dresden , l für Sonnabend: Wechselhaftes Wetter. Mäßige, teils frische, zwischen Südost und Nordwest schwankende Winde. Nach leichten Regenfällen vorübergehende Aufheiterung. Später wieder neue Eintrübung. Temperaturen nur wenig höher als heute,