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Tageszeilung unö Anzeiger für Dippolöiswalöe, Schmie-eberg u. A. - Bezua4x<«is: Für einen Monat 2.— ^-4! s - mit Zulroxen; einzelne Nummer 1V Rpfg- - :: Gemeint «VerbandS-Glrokonü» Rr. S :: s ' Fernsprecher: Amt Dippoldiswalde Nr. 403 - s Postscheckkonto Dresden 125 48 Aelteste Zeitung des Bezirks Diese- Blatt enthält die amtlichen Bekanntmachungen der Amtshauptmannschaft, des Stadtrats und der Finanzamt« Dlppoldirwald« Sonnabend, am 14. März 1936 Nr. 63 : I - Anzeigenpreis: Die 46 Millimeter breite - - MIllimeterzetle S Rpfa.; im Terttell di» 93 - j Millimeter breit« Milllmeterzeil« 18 Npsg. - Anzeiaenschlnß: 1v Uhr vormittags. - Zur Zeit Ist Preltliste Nr. 4 gMg ; 162. Aahrgmg Sertlichcs und SliGslhes Dippoldiswalde. War es gestern nachmittag schon recht nebelig gewesen, so setzte in der 6 Nachmittagsstunde Nebel- rieseln und Eissprühregen ein. Infolgedessen wurde es auf den Strafzen recht glatt. Der Verkehr wurde dadurch arg be hindert, und mancher Kraftwagen streifte Siraßenbäume oder rutschte gar in den Graben. Heute morgen war es noch nicht besser. Die Kraftwagen kamen nur schwer vorwärts. Auch die Post traf erst mit einstündiger Verspätung ein. Am Poßen- dorfer Berge hatte sie warten müssen, bis die Straße genü gend gestreut worden war. Dippoldiswalde. Dem Führer die Treue! Daß die Par tei genau noch wie in den schwersten Kampfzeiten ihre Schlagkraft und Einsatzbereistchafk besitzt, bewies eine Dienstbesprechung, die der Borbereitung des Wahlkampfes im Kreise Dippoldiswalde galt. Auch aus den entferntesten Ortsgruppen des Kreises waren die Politischen Leiter er schienen, um aus dem Munde des Kreisleiters die notwen digen Richtlinien für die Wahlschlacht zu empfangen. Alle Mittel und Kräfte, so führte u. a. Pg. Freund aus, wer den von der Partei eingesetzt werden, um ein Ergebnis zu erzielen, auf das wir stolz sein können. Alle Gliederungen der Partei haben sich in den Dienst der Wahlpropaganda ge stellt, und alle verfügbaren Möglichkeiten werden restlos ausgeschöpft werden, um auch den letzten Volksgenossen von der geschichtlichen Bedeutung der Wahl zu überzeugen. Je der Nationalsozialist wird in diesen Tagen daran denken, daß die besten Propagandamittel nicht Film und Funk al lein sind, sondern daß es das gesprochene Wort ist? Ueber- all, sei es im Büro, im Betrieb oder am Stammtisch werden sich deutsche Männer über die gewaltige Tat des Führers unterhalten und immer daran denken, daß A d o l f H i t l e r innerhalb von drei Jahren Großes und Gewaltiges für Deutschland geschaffen hak. Die Saar kehrte heim, das Reich wurde frei, eine stolze Wehrmacht erstand, Millionen fanden wieder Arbeit und Brot. In Anbetracht dieser gewaltigen Leistungen ist alles andere bedeutungslos. Bei der Gelegen heit werden deutsche Bolksgenossen das großzügige Frie densangebot besprechen, das in dem eindrucksvollen Memo randum des Führers der Welt zur Kenntnis gebracht wor den ist. Das Deutschland Adolf Hitlers will keinen Krieg, es will den Frieden mit allen seinen Nachbarn, um sein friedliches Aufbauwerk vollenden zu können. Diese Tat sache muß auch dem letzten Bolksgenossen klar geworden sein. Nachdem im weiteren Berlauf des Abends durch den Kreispropagandawalter noch weitere organisatorische An weisungen erledigt worden waren, klang die Dienstbespre chung in einem Treuegelöbnis für den Führer aus. — Die priv. Schützen-Gesellschaft hält morgen das WHW- Ovferschießen auf ihrem Schießstand auf der Aue ab. Das Schießen ist offen für alle Schießsporttreibenden. — Die hier gastierende Berliner Theakergesellschafk bringt Sonntag abend die Operette „Das Land des Lächelns" von Lehar zur Aufführung. Dippoldiswalde. „ A r - N i" - L i ch t s p i e l e. Der Europa-Film der Cin^Allianz, „Die englische Hei rat", nach dem bekannten, gleichnamigen Roman von Ludwig von Wohl, ist ein amüsantes musikalisches Lustspiel ersten Ranges. Man muh schon dieses Filmlustspiel mit seinen überaus reichen verzwickten und verwickeltsten Situa tionen und Szenen selbst sehen und hören ... Und noch dazu- wenn die Darsteller, wie hier, nur auserwählte Kräfte sind: Renate Müller, Adele Sandrock, Hilde Hildebrandt, Georg Alexander, Adolf Wohlbrück usw. Daß Adele Sandrock die Zügel der j Famlliengemeinschaft fest in ihrer Hand hak, ist wohl selbst- . verständlich — und doch hat sie nicht genügend aufgepaßt, sonst hätte sie, wie sie selbst zugibt, diese Schlacht (wohl die erste?!) nicht verloren. Renate Müller Hal durch ihr ein faches und selbständiges Auftreten die Herzen aller (sogar das ihrer Schwieger-Großmama!). — Auch das Beipro- Deutscher Bekenntnis Adolf Hitler über die Befriedung Europas In seiner gewaltigen Rede zur Eröffnung des Wahl; kampfes aus der Großkundgebung in Karlsruhe führte der Führer ukkd Reichskanzler aus: Drei Jahre geht der Kampfder nationalsozialistischen Bewegung jetzt in Deutschland. Ein bei spielloses Ringen ging diesem Kampf voraus. Wir haben da mals keine reiche Erbschaft übernommen, sondern einen voll kommen zerfallenen Staat und eine zerfallene Wirtschaft. Auf allen Gebieten ein Zusummenbruch. Niemand hatte mehr den Glauben, daß es noch einmal gelingen würde, die deutsche Wirtschaft wieder in Gang zu setzen. Allein schlim mer noch als dies war der Verfall der deutschen Arbeits kraft. Fast 7 Millionen Erwerbslose. Und noch schlimmer als das: Millionen Deutsche, die ihren Beruf nicht mehr ausüben konnten, und Millionen junger Deutscher, die her anwuchsen, ohne einen ordentlichen Beruf zu lernen. Ls war die Zeit, in der das deutsche Volk aufhörte, ein Volk von gelernten Arbeitern zu sein, und begann, ein Volk von Hilfsarbeitern zu werden. Jeder Mensch konnte vor aussehen, daß diese Entwicklung, durch drei, vier, fünf Jahre fortgesetzt, zu einer Katastrophe führen mußte. - Dieser wirt schaftlichen Entwicklung entsprach auch unser innerpolitischer Zerfall. 46 Parteien versuchten damals, das deutsche Volk zu vertreten. Lauter Fähnchen und nicht eine einzige deutsche Fahne. Deutschland befand sich im Zustand vollkommener Auflösung! Keine großen politischen Gedanken, keine gro ßen Ideale und keine Triebkraft — außer bei einer einzigen Bewegung — bei unserer Nationalsozialistischen Partei! Wir sehen weiter in dieser Zeit nicht nur den Parteienzerfall, sondern den Zerfall des Volkes an sich in zahllose Gruppen, in Stadt und Laud, in Arbeiter und Bauern, in Angestellte und Beamte, in Proletarier und Akademiker, in Katholiken, Protestanten, Monarchisten, Republikaner usw. Deutschland' hatte damals aufgehört, von einem Volk bewohnt zu sein, und war stattdessen Heimstätte geworden für einander wi-- derstrebende und widerstreitende Jnteressentengruppen. Und dem entsprach dann auch die Stellung Deutschlands in der Welt. Das Jahr 1918 war nicht nur ein Zusammen bruch, der die deutsche Nation in ihrem inneren Leben traf, nein, ein Zusammenbruch, der ihre Stellung auf viele Jahre der Außenwelt gegenüber festlegte. Deutschlands Fall war aber nicht der Fall eines Volkes allein oder eines Staates, er war auch der Fall Europas. Denn seil diesem deutschen Aall sehen wir in Europa eine Periode ewiger Krisen, fortgesetzter Spannungen uni» laufender Katastrophen. Dieses Europa und die ganze Welt, sie sind seitdem nicht ruhiger, die Gegensätze sind nickt ge ringer geworden. Im Gegenteil, sie sind starker und kraner als je zuvor. Mißtrauen erfüllt yeute die Völker. Auf der einen-Seite haß, aus der anderen Seite Neid oder Furcht. So wie unser deutsches Volk im Innern zerfallen war, erleben wir es auch bei den anderen. In diesem Zustand traten wir am 30. Januar 1933 die Macht an. Damals hatte ich nichts hinter mir als diese eine Bewegung, aber auf sie stützte ich mich, denn aus sie konnte ich mich blind verlassen, und meinen Glauben, der mich selbst nie verlassen hat! Mit dieser Kraft begann ich den Kamps um ein neues Deutsch land. Ich hatte mir damals einige Punkte oorgenommen und mir heilig geschworen, von diesen Punkten nie zu las sen. Ich bin eingetreten für die deutsche Ehre in der Ueber- zeugung, daß, wie ein einzelner Mensch nicht ohne Ehre zu bestehen vermag, auch ein Volk nicht ohne Ehre leben kann (hier setzt tosender Beifall ein). Nur charakterlose Menschen können glauben, daß solche Ehrbegriffe für das Vaterland gramm ist sehr entsprechend. Der Natur- und Kulturfilm „Indiens steinerne Wunder" zeigt Indien mit seinen gewal tigen jahrhunderte- und jahrtausendealten Tempelbauten. Beim Anblick dieser Bauten legt sich wohl jeder die Frage vor: Wie war das möglich, derartige Kunstwerke mit den primitivsten Geräten zu schaffen? — Ein Puppenfilm bringt die Lachmuskeln kräftiger als man ahnt in Bewegung. — Die Ufa-Tonwoche bringt wieder viel Interessantes. Wir erleben die Ueberführung und Beisetzung des Landesgrckp- penleiters Gustloff, die Eröffnung der Automobil-Ausstel lung 1936 in Berlin durch den Führer. Prächtig sind die Aufnahmen von der Winter-Olympiade in Garmisch-Par tenkirchen und erleben auch die weihevolle Schluhfeier mit der Einholung der Olympia-Flagge. Dippoldiswalde. Am kommenden Montag wird nach der Hauptversammlung des Heimatoereins Lehrer Fischer seinen Lichtbildervortrag „Heimat" halten. Der Redner ist uns allen ja so bekannt, daß ein jeder weiß, diesen Vorlrag zu besuchen, wird lohnend sein. Heimat, unsere liebe deutsche Heimat wird der erste Vortragsteil sein. Dann wird der Be griff enger gefaßt, erzgebirgische Heimat, weiter die Hei mat in den Tageszeiten und zuletzt die Heimat in den Jahres zeiten. Manche Bilder werden frohes Erinnern an die aller- engste Heimat wecken. Fischers Lichtbilder sind ja künstlerische Feinheiten, das ist bekannt. Wer nicht kommt, läßt sichel entgehen, umsomehr, als kein Eintrittsgeld erhoben wird. — Der ReichÄnnungsverband des Mechanik«rhanbwerkS und der Reichsverband des Deutschen Fahrradeinzelhandcls werden vom 10. bis 15. 6. in der alten Fahrrad- und Nähmaschinenstadt Bielefeld «ine Reichskaaung abhallen, die gleichzeitig mit einer Fachausstellung der Fahrrad-, Nähmaschinen- u. BLromaschinen- Öndustrie verbunden sein wird. Die beiden genannten Verbände vertreten die Interessen von über 30 000 Fachhändlern und Me chanikern. — Erholungsheim „Schloß Elstra". Wie der Bezirks fürsorgeverband Dippoldiswalde mitteilt, wird das Erho lungsheim „Schloß Elstra" bei Kamenz auch in diesem Jahre erholungsbedürftigen Kriegsbeschädigten und Kriegshinterbliebenen zugängig gemacht , werden. Das Heim wird am 14. April 1936 eröffnet. Der Belegungsplan sieht eine getrennte Belegung des Heims nach Geschlechtern vor. Da das Heim einErholungs^ heim, kein Genesungs- oder Krankenheim ist, müssen Kranke, insbesondere Lungenkranke, sowie solche Personen, die an einer ansteckenden Krankheit leiden oder mit Krampf anfällen behaftet sind, von der Aufnahme ausgeschlossen werden. Krankenpflege mit ärztlicher Behandlung sowie Krankenkost können nicht gewährt werden. Der Berpfleg- satz für den 3 Wochen dauernden Erholungsaufenthalt be- trägt 3.— RM. pro Tag. Kriegsbeschädigte (auch erho lungsbedürftige Leichtkriegsbeschädigte) erhalten 50.— RM., Kriegshinterbliebene 40.— RM. Beihilfe aus zentralen Mitteln, zu den Kurkosten. Kriegsbeschädigte haben außer dem Anspruch auf Fahrpreisermäßigung. Aufnahmegesuche sind sofort an dir zuständige amtliche Fürsorgestelle für Kriegsbeschädigte und Kriegshinterbliebene zu richten, die , auch weitere Auskunft erteilt. j Dresden. Wie berichtet, war am 6. März in der Dresdner ! Heide ein 25jähriges Mädchen mit schweren Haksverketzungen tot aufgesunden worden. Der Seltionsbefund der Leiche hat nunmehr ergeben, daß Selbstmord vorliegt. Das Mädchen ist aus Schwernznt freiwillig in den Tod gegangen. » . : - - ----- WMMtersW des MWMMsltt Ausgabeort Dresden i für Sonntag: , ' Mäßige Winde aus nördlichen Richtungen. Anfangs! noch neblig trübe. Später Bewölkung von West nach Ost allmählich auflockernd. Nachlassen der Niederschläge. Tem peraturen wenig geändert. Für Montag meist wolkig, vor-- wiegend trocken. Nachts Frostverstärkung. Garnisonen Deutschlands Md Garnisonen des Friedens!