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Tageszeitung und Anzeiger sür Dippolölswalüe, Schmieöeberg u.A k Bezuatprei«: Für «inen MonatLeuk - mtt Zutra«nr einzelne Nummer 10 Rpfg- z :: Gemeint «-Verbands-Girokonto Nr. 8 :: - Fernsprecher: Amt DippoldiSwalL« Nr. 40» ' - Postscheckkonto Dresden 128 48 Netteste Zeitung des Bezirks Diese« Blatt enthält dle amtlichen Bekanntmachnngen der Amlshaupkmannschafl, de« Stadttalt und de« Finanzamt« Dippoldiswalde - Anzelgenvreit: Dle 48 Millimeter breite - - Millimeterzelle 6 Rpfa.; 'im Terltell die SS - j Millimeter brelt« Mimmeterzetl« 18 Rpfg. i Anzelgenschlnß: 10 Uhr vormittag«. Zur Zeit ist Preisliste Nr. 4 gülll, Nr. 41 . Dienstag, am 18. Februar 1936 102. JchMNg Sertlilhes und SWfihes Dippoldiswalde. In der Reichskrone fand gestern abend eine Versammlung der Ortsgruppe der NSDAP statt, in der Ortsgruppenleiter Preußer zunächst eine Reihe Mittellungen und anschließend das Arbeitsprogramm für die kommenden Wochen bekanntgab, und die Parteigenossen, die diese» Jahr zum Reichsparteitag nach Nürnberg fahren wollen, aufforderte, zunächst unverbindlich ihre Anmeldung bis 28. Februar ein- zureichrn. Der Ortsgruppenamtsleiter der NSB, Insp. Zetzsche, be richtete weiter über das örtliche Winterhilfswerk in der Zeit vom l. Oktober 1935 bis Ende Januar 1936. Betont sek, daß die vom WHW gewährte Unterstützung eine zusätzliche ist, daß Ansprüche auf das WHW nicht hergeleitet werden können. Die Betreuten werden nach dem Grad ihrer Hilfs- bedürftlgkeit in 3 Gruppen geteilt. Mitunter werden recht eigen artige, um keinen schärferen Ausdruck zu gebrauchen, Ansinnen an das WHW gestellt. Das zeigten die Ausführungen, in denen weiter auch betont wurde, daß mit den zur Ver fügung stehenden Mitteln haushälterisch umgegangen wird. Es wurden dann eine Menge von Zahlen elngegangener und verteilter Gaben genannt und betont, daß das örtliche WHW. auch für die Abteilung „Mutter und Kind" und für das Milchfrühstück in der Hans-Schemm-Schule Zusätzliches leistet. Der Bericht schloß mit einem Appell der Beitritt zur NSV. Die anschließende Verteilung von Mitgliedsbüchern leitete Orts gruppenleiter mit einem Abschnitt aus der Rede Dk Leys „Arbeitsfront und Partei" auf der Tagung der DAF. in Chemnitz ein. Im 2. Teil des Abends liefen zwei Schmal filme, zu denen Kantor Bernau die Erläuterungen gab. Der erste Film „Zeugen deutscher Vorzeit" behandelte Fund und Ausgrabungen eines Urnenfeldes und Bergen der Funde sowie deren Bearbeitung in geschichtlicher Hinsicht, der 2. Film war betitelt: „Kulturarbeit in Kamerun" und zeigte, was deutscher Fleiß, deutsche Energie und Unternehmergeist in dieser einst deutschen Kolonie geschaffen hat, und wie alles das den Vertrag von Versailles Lügen straft, wenn dort gesagt ist, wir seien nicht fähig und würdig, Kolonien zu besitzen und zu verwalten. Beide Filme waren weitgehend unterrichtend und lehrreich. Dippoldiswalde. Wie Ortsgruppenleiter Preußer in der Versammlung gestern abend bekannt gab, soll am 8. März, dem Sonntag Reminiszere — Heldengedenktag, die Weihe des Kriegerehrenmals stattfinden, das bekanntlich im Hindenburgpark ausgestellt wird. Die Kriegergestalt, die nach dem Entwurf von Prof. Türke—Dresden von unseren hei mischen Bildhauern, Gebr. Gönnert, hergestellt wurde, ist be reits fertig. — Die Urlanberfahrt der NS Gemeinschast „Kraft durch Freude" XXIIl/183 vom 12. bis 20. September nach Ober- bayern ist für das Kreisgebiet Dippoldiswalde überfüllt. Es wird dazu keine Anmeldung mehr entgegen genommen. Volksgenossen, die dieses Jahr mit der NSG. „Kraft durch Freude" auf Urlaub fahren wollen, möchten schnellstens die Anmeldung abgeben. Es kann für keine Fahrt «in Melde schluß mitgetellt werden. Nur die Teilnehmer werden berück- sichtigt, die den Bedingungen der NSG. „Kraft durch Freude" entsprechen und ihre Anmeldungen zuerst abgegeben haben. — In ihrem 91. Lebensjahre verstarb gestern die zweit- älteste Einwohnerin unserer Stadt, Frau Pauline verw. Röser. Bis vor noch nicht langer Zeit war sie körperlich und geistig noch recht rüstig. Erst nach ihrem 90. Geburts tage ließen die Kräfte sichtlich nach. — Auf Anttag de» Bauern Otto Richard Lotze in Htrschbach ist das Entschuldungsverfahren eröffnet worden. Zur Entschuldungsstelle wurde der Landwirtschaftliche Kredit- verein Sachsen in Dresden ernannt. Dresden. Dresdner Musiker in Belgrad. Das Dresdner Streichquartett veranstaltete am Sonnabend in der Volksuniveriität in Belgrad einen Konzert-Abend. Der große Vortragssaal war nahezu ausverkauft. Das Quar tett brachte Werke von Beethoven, Schubert und Mozart zum Vortrag. Die Zuhörer spendeten den Dresdner Musi kern starten Beifall. Dem Konzert wohnte auch der deutsche Geschäftsträger von Janson bei. Dresden. DiekleineHelgaEichlernochnicht gefunden. Alle Nachforschungen der Polizei nach der seit Freitag verschwundenen dreieinhalb Jahre alten Helga Eichler sind bisher ergebnislos verlaufen. Rach Angaben der Großmutter soll das Kind zu einer Familie im Hinterhaus UiAigen sein, bei der es nicht angekommen ist. Gleichzeitig 's,/'? Bettler in dem Grundstück beobachtet worden: ob er »^verschwinden des Mädchens im Zusammenhang ' kann nicht gesagt werden. > * . / - Kriegszustand über spanische Städte Madrid, 18. Februar. Der spanische Ministerpräsident Hal über die Städte huesca und Ladi, sowie über einige weitere Orte den Kriegszustand verhängt, da alarmierende Nachrichten aus mehreren Provinzen in Madrid elnllefen. Madrid, 18. Februar. Der spanische Ministerrak hat beschlossen, über ganz Spanien den Alarmzusland zu verhängen. Der Mi nisterpräsident wurde ermächtigt, den Kriegszustand in den jenigen Provinzen zu erklären, wo diese Maßnahme not wendig erscheint. Die Familie des Staatspräsidenten hat ihre Privatwohnung verlassen und ist ltt den Nationalpalast übergefiedelt, um Belästigungen aus dem Wege zu gehen. Der Ministerpräsident erklärte, daß der Voltswille un bedingt respektiert würde. Ebenso aber würde er die Ord nung im Lande mit allen Mitteln aufrechterhalten. In den VorstPten Madrids kam es zu Schießereien, wobei ein Toter und mehrere Verwundete am Platze blieben. Dle in Madrid eintreffenden wahlrelultale lassen dar auf schließen, daß die vereinigte Linke (Linksrepublikaner, Sozialdemokraten, Kommunisten und die Syndikalistische Partei) doch noch dle absolute Mehrheit sür das kommende Parlament erreichen wird. Schon setzt durchziehen Kundgebungszüge die Straßerr Madrids und fordern die Macht und Amnestie. Insbeson dere richten sich die Kundgebungen gegen das Staatsge- ängnis in Madrid, wo die Polizei gezwungen war, Schreck- chüsse abzugeben. Auch vor dem Innenministerium versam meln sich mehrere tausend, um die Freilassung der Gefan genen und den Rücktritt der Regierung zu fordern. „Heil Moskau!"-Rufe unterstreichen den Charakter dieser Zusam menrottungen. Die Bildung einer Linksregierung unter Azana erscheint nicht unmöglich. Panzerwagen eingesetzt Die spanische Aeaieruna aibt bekannt, daß der Alarm ¬ zustand zunächst auf acht Tage begrenzt ist. Die Pressezensur^ und das Bersammlungsverbot sind wieder in Kraft gesetzt. Der Unterstaatssekretar des Innern hat die Führer der. Linksrepublikaner, Azana und Martinez Barrio, zu sich berufen und sie gebeten, Ausschreitungen der Massen zw verhindern und den politischen Gegner zu achten. Panzer» wagen fahren zur Aufrechterhaltung der Ordnung durch die- Stadt. Zum Generalgouverneur von Katalonien wurde der! Linkskatalane Moles ernannt. Politische «elangene meutern Aus Cartagena wird berichtet, daß im Laufe des Mon» mg politische Gefangene, die seit dem catalanischen Aufstand im Oktober 1934 in Haft gewesen seien, gemeutert hätten. Ein Wächter sei von ihnen getötet und zwei gefesselt worden; darauf hätten die Gefangenen ihre Strohmatratzerr in Brand gesteckt. Das Gefängnis sei von Truppen umstellt/ Maschinengewehre seien auf den Hofmauern in Stellung ge-, bracht worden. Die Behörden seien der Ansicht, daß sie Herren der Lage sind. . < Die Lage in Spanien. * j Gefangenenausruhr in zwei Städten. Madrid, 17. Februar. Ministerpräsident Valladares teilt« Montagabend der Press« mit, daß in ganz Spanien Ruhe herrsche. Nur an einigen Orten hätten politische Ansammlungen skatt- gefunden, die aber von Ler Polizei mühelos aufgelöst werden konnten. '3n Valencia seien die Gefangenen aufrührerisch gewor den. Mit Hilfe von Polizeikräften seien sie aber wieder zur Ord nung gebracht worden. In Alicante habe die Menge ein Lepra- Hospital gestürmt und die Aussätzigen freigelaffen. Der Minister präsident glaubt, daß sich die Masten der Linken nach dem erste« Siegestaumel beruhigen werden. Er wies darauf hin, .daß dis Regierung vorläufig noch auf ihrem Posten stehe. Sie werde je den Versuch der öffentlichen Ruhestörung mit ollen Mitteln un terbinden. Aus zuverlästiger Quelle verlautet, daß bei dem Gefangenen aufruhr in Valencia ein Polizeiofftzier getötet und mehrere 'Per- Dresden. Verleihung der Staatsehren münze. Oberlehrer Kantor Burgkhardt legte aus Gesund heitsrücksichten sein Amt als Vorsitzender der Landesfach- aruppe Ziegenzüchter nieder. Der sächsische Minister sür Wirtschaft und Arbeit hat ihm in Anerkennung seines lang jährigen verdienstvollen Wirkens beim Aufbau der sächsischen Ziegenzucht die Staatsehrenmünze in Silber verlieben. Limbach. Von einem Kraftwagen getötet. Als nachts der zwanzigjährige Angestellte Uhlig aus Hart mannsdorf sich mit einem jungen Mädchen aus dem Weg nach Wittgensoorf befand, wurde er in der Leipziger Straße in Hartmannsdorf von einem Kraftwagen angefahren; er erlitt so schwere Verletzungen, daß er bald darauf starb. Wilkau-Haßlau. Drei Kinder ohne Ernährer. Oer fünfunddreißig Jahre alte Friseur Edwin Küntzel aus Wiesen fuhr hier mit seinem Kraftrad gegen einen Baum und erlitt einen tödlichen Schädelbruch. Der Verunglückte hinterläßt Frau und drei Kinder. „ Leipzig. Geistige Winterhilfe. Der Musikzug der SA-Brigade 35 veranstaltete unter Leitung von MZF Humke und MZF Schumann in der Alberthalle ein großes Freikonzert für vom Winterhilfswerk betreute 2500 Volks- genossen. Wir singen — sprechen — spielen! Kommt alle zu den Werbeabenden des Deutschen Jungvolks! Augustusburg. Der frühere Gaststättenbesitzer Wilhelm Große konnte in diesen Tagen das Fest des 60 jährigen Ehe jubiläums begehen. Der Jubelbräutigam steht im 8I., seine Frau im 80. Lebensjahr. Aus der Ehe sind l 3 Kinder ent- prossen, von denen noch 5 am Leben sind. Zwickau. Am 21. Januar hatte ins Cainsdorf der fünf jährig! Günter Baumann in Abwesenheit seiner Mutier das Licht eines Engels mit einem Holzspan anzünden wollen, wobei sich das Kind schwere Brandwunden zuzog. Nach wochenlangcm Krankenlager wurde es jetzt von seinen qual vollen Leiden erlöst. Zwickau. 2n einer Wohnung auf dem Aolf-Hiller-Ring wurde ein dort zu Besuch weilende» 23jähriges Mädchen tot aufgefunden. Nach den ärztlichen Feststellungen ist anzunehmen, daß an dem Mädchen ein unerlaubter Eingriff vorgenommen worden ist. Die Ehefrau de» Wvhnungsinhaber», die wegen Abtreibung bereits vorbestraft ist, wurde festgenommen. Handel mit Tabakwaren und Branntwein Das Sächsische Verwaltungsblatt veröffentlicht eine Ver ordnung des sächsischen Ministers für Wirtschaft und Arbeit vom 12. Februar. Darnach haben Personen, die Groh- oder Kleinhandel mit Tabakwaren und Zigarettenpavier oder Handel mit vollständig vergälltem Branntwein (Brennfpi- ritus) betreiben wollen, dies vor Eröffnung des Handels dem zuständigen Zollamt anzumelden. Durch Heizgase im Kraftwagen erstickt Das Üebernachtungsgeld sollte gespart werden Ein durch Leichtsinn kervoraerufenes schweres Unglück wurde am Montaa auf einem Kraftwagenplatz gegenübe» der Halle II des Ausstellungsgeländes in Berlin entdeckst Der Wächter des Parkplatzes bemerkte in einer Hinteren Ecke in einem geschlossenen Kraftwagen drei offensichtlich be täubte Personen. Beim näheren Zusehen stellte sich heraus daß ein kleiner Ofen in Betrieb gesetzt worden war, der sonst zur Kühlerbeheizung vorgesehen ist. Die drei jungest Leute, darunter ein Mädchen, hatten offenbar das Ueber- nachtungsgeld sparen wollen und sich am späten Abeni unter Benutzung des Ofens in den Wagen eingeschlofsew Der Fahrer, der unmittelbar am Ofen gesessen hatte, wat durch die giftigen Gase bereits erstickt. Die beiden anderes Bewußtlosen wurden von der Feuerwehr ins Krankenhaus geschafft, wo die Wiederbelebungsversuche von Erfolg wareM Der wagen stammt aus der kreishauptmannschafi Dresden-Bautzen und trägt dle Nummer t 1822. Lei dem Toten handelt es sich den zwanzigjährigen Kurt Schmidt aus Bautzen. Die beiden anderen Insassen waren der dreiundzwanzig Jahre alte krastwagenschloffer Kurt Egon Nothbarth au» Cunewalde in Sachfen und am scheinend die Schwester de» Toten, Doris Schmidt. L« vensgefahr besteht bei beiden nicht. WMMnsW du MWkiMWu Ausgabeort Dresden ) für Mittwoch: ' Mäßige bis frische Winde aus südlichen Richtungen. Etwas stärker bewölkt. Noch keine oder nur geringe Pie- verschlage. Temperaturen wenig geändert.