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Tageszeitung unü Mzeiger für Dippol-iswalöe, Schmie-eberg u. A. I B<zugsp«ri«: Für einen Monat 2 — s - mit Zutrauen; einzelne Nummer 1V Rpfg. - - :: GemeinLe-Nerbunds-Girokonto Nr. S :: I - Fernsprecher: Amt DlppolLISwatL« Nr. 403 r Postscheckkonto Dresden 125 48 Netteste Zeitung des Bezirks Diese» Blatt enthält die amtlichen Bekanntmachungen der Amlshauplmannschafl, de» Stadtrats und des Finanzamts Dippoldiswalde - Anzeigenpreis: Die 46 Millimeter breite - t Millimeterzelle 6 Npfa.; im Terttett dl« 93 - j Millimeter breit« Mtllimeterzetle 18 Npfg. j Anzeigenschluß: 1V Uhr vormittags. - Zur Zeil Ist Preisliste Nr. 4 gümg s ? Freitag, am 10. Januar 1936 Nr. 8 102. Jahrgang - —- -ertliches und SSchßsches Dippoldiswalde. Am 10. Januar morgens um 1/2 7 Uhr 8 Grad Wärme, wo soviel Grad Kälte der Jahreszeit ent sprechen würde, ist eigentlich allerhand. Und so warm war es heute früh tatsächlich, wenn man sich auch extra die Augen noch einmal auswischte, weil man's nicht glauben wollte. Immer tiefer sinken die Aktien für den Skisport am kommenden Sonntag. Und dabei wird vom Osten, aus Rußland, und Westen, aus Nordamerika, strenger Frost gemeldet. Dippoldiswalde. Am l. und 3. Freitag jeden Monats findet auf der Banndien fistelte des Bannes 216 in Dippoldiswalde eine Elternsprechstunde statt. Die Aus sprache zwischen Eltern und Bannführer hat den Zweck, Un klarheiten zu beseitigen und die Eltern mit den verantwort lichen Jugendführcrn näher bekannt zu machen. — Auf Blatt 271 des beim hiesigen Amtsgerichte geführten Handelsregisters, betr. die Firma Paul Haupt, Baumeister in Posfcndorf, ist eingetragen worden, dgß dem Baumeister Kari Io hannes Haupt in Possendorf und dem Architekten Paul Waller Haupt in Dresden Prokura erteilt worden ist. — Durch Sparen zum Eigenheim. Zu Jahresbeginn pflegen die Menschen rückschauend sich über das im vergangene Jahr Ee- leislrtc und Erreicht« Rechenschaft abzulegen. Dabei werden viele Volksgenossen zu der Feststellung gelangen, daß manche Wünsche noch unerfüllt sind. Um ihre Verwirklichung herbeizusühren oder in greifbare Nähe zu rücken, wird im kommenden Jahre weitere unablässige Arbeit und auch manches Opfer notwendig sein. Zahl reiche deutsche Volksgenossen haben den sehnlichen Wunsch, mit ihren Familien im eigenen Heim und Garten zu leben. Sie wer den daher, angeregt durch die vielen Maßnahmen der Reichs- reaicrung zur Förderung des Eiarnheimgedankens, sich mit dem Plan der Errichtung eines Eigenheims befassen. Schwierigkeiten werden immer wieder bei der Finanzierung auftreten: denn bei aller Unlerstützung und Erleichterung dieser Bestrebungen ist ein« gewisse finanzielle Basis, über die der angehende Bauherr ver- süaen muß, unerläßlich. Dieser Grundstock kann in den meisten Fällen nur durch zähe Sparsamkeit gebildet werden. Die fleißige Spartätigkeit stellt im übrigen bei der später notwendig werden den Darlehnsgrwährung durch Kreditinstitute einen nicht zu über sehenden Faktor für die Beurteilung der Kreditwürdigkeit Lar. Wer ein Heim auf eigener Scholle erstrebt, um seiner Familie ein: sichere Lebensgrundlage und seinen Kindern eine Heimat zu geben, muß also sparen. Das Sparen wird erleichtert durch die siele Dienstbereitschaft der deutschen Sparkassen, die gerade auf dem Gebiete der Wohnunzsbausinanzirrung auf langjährige Er fahrungen zurückblicken können. Oberhäslich. Am 1. Januar waren es 40 Jahre, daß Bäckermeister Karl Schlabe hierher zog und die hiesige Bäckerei übernahm. Sckmiedebcrg. Dir kirchlichen Nachrichten vom Jahre 1935 sind folgend«: Das Taufregister weist 43 Taufen auf. Standes amtlich wurden 34 Geburten gemeldet. Die Eheschließungen auf dem Standesamt« betrugen 41. Kirchlich getraut wurden 25 Paar«. Standesamtlich sind 20 Sterbefälle verzeichnet. Auf dem hiesigen Friedhpfe erfolgten 27 Beerdigungen. Darunter sind 11 von Schmiedeberg, 8 von Niederpöbel, 5 von außerhalb der Parochie und 3 Asche-Arnen-Belsetzungen. Vorige Ostern wurden in unse rer Kirch« 32 Knaben und 31 Mädchen konfirmiert. Kirchenüber- krilte erfolgten 3 und zwar: 1 zur röm.-kath. Kirche und 2 zu den Baptisten. Demgegenüber stehen 4 Wiedereintritt« in die evang.- tulh. Kirch«. Di« im Vorjahre neu eingebaute Kirchenheizung fNiederdruck-Dampfanlage) befriedigt di« Kirchgemeinde voll und ganz. Der Betrieb ist sehr rationell. Es werden an kalten Sonn tagen durchschnittlich 1>/r bis 2 Zentner Koks verbraucht. Dank einer Beihilfe des Landrskirchenamles war es möglich, dies« Bau arbeiten aussühren zu können. Im Spätherbste von 1935 erhielt unsere Kirche auch eine neu« Blihschützanlage. Sie ist fachmän nisch ausgeführt und entspricht allen neuzeitlichen Anforderungen. Auch hierzu hat der Kirchenvorstand vom Landrskirchenamte ein« Beihilfe erhalten. Recht notwendig macht sich eine durchgreifend« Reparatur im Glockenturm und im Dachstuhle der Kirche. Durch Lie Immerfort eingedrungene Näss« sind Balken angefault. Auch Ler alt« hölzern« Glockenftuhl ist baufällig geworden. Die all« Kirchcnuhr versagt oft ihren Dienst. Allein, die Kirchgemeinde hat kein Geld, um Abhilfe schaffen zu können. Sie erhofft immer wieder Lurch erneute Gesuche an di« Kirchenbehörde Hilse und Mittel zu erlangen. Als historisches Bährsches Bauwerk steht unsere Kirche unter Denkmalsschutz. Da der Kirchenvorstand über ein Vermächtnis Ler verstorbenen Ehegattin Les früheren Ge meindevorstands Thiele das Verfügungsrecht hat, soll ein Teil der Stiftung zur Anschaffung von neuen Chormänteln für die Chor kinder verwendet werden, damit künftighin bei Leichenfeiern die Kurrende ein würdiges Aussehen erhält. . Höckendorf. Im Monat Dezember wurden Im Standesamls- bezirk Höckendorf beurkundet: 4 Geburten: 1 Sohn: des Fuhrge- Ichästsinhabers Erich Oskar Bormann, hier: des Landwirts Max Ackert Grießbach und des Tischlermeisters Hermann Martin Kohl aus Aorlas: 1 Tochter der Hausangestellten Lisbeth Gertrud Mennig aus Borlas. 3 Eheschließungen: Hermann Rudolf Göhler, Schlosser aus Zschopau, mit der Arbeiterin Elsa Flora Kleber aus Höckendorf: Max Curt Wolf, Stuhlbauer, mit der Arbeiterin Amalie Johanna Hegewald, beide aus Höckendorf; Hermann Max Kühn, Schneider aus Coswig, mit der Stütze Dora Elsa Pretzsch- nrr aus Radebeul. 1 Sterbrsall: Ida Clara verw. Schneider geb. Entschlossenes Südamerika Die Ausrottung der bolschewistischen Seuche Die Jahre 1929/30 bedeuteten für die meisten süd- amerikanischen Republiken Jahre tiefgreifender Umwälzun gen, vor allem in Chile, Argentinien, Uruguay und Brasilien wurde der Versuch gemacht, auf revolu tionärem Wege das jahrhundertealte Feudalsystem ab zuschütteln und die Verfassung auf eine moderne Basis zu stellen. Bei diesen Versuchen wurde allgemein eine starke sozialistisch-marxistische Tendenz erkennbar. Die ver schiedensten sozialistischen Systeme sollten dabei in die Wirklichkeit umgesetzt werden. In Chile, Argentinien und Brasilien ging die Entwicklung infolge von besonderen Um ständen jedoch bald andere Bahnen. Nur in Uruguay wurde ein Staatssyftem nach marxistischen Vorbildern geschaffen. Die Negierung lag in den Händen eines aus dem Parla ment hervorgegangenen und ihm angehörigen Regierungs- kollegiums, bei dem der Vorsitz und damit die Staats- führüng kurzfristig wechselten. Es wurde eine Art gewerk schaftlicher Näteverwaltung eingesetzt, die sofort die Bezie hungen zu Sowjetrußland ausnahm und der russischen Ver tretung Uamtorg Tür und Tor ösfnete. Der jetzige Präsi dent Dr. Gabriel Terra machte diesem Spuk, der unaufhörlich zu Streiks und Ausständen führte, durch einen Staats streich ein Ende. Allerdings ohne die Beziehungen zu Sow- jetrußland abzubrechen. Schon bei dem blutigen Kommunistenaufstand in Chile unter Oberst Grove waren die Fäden, die von Chile nach Montevideo und in die Sowjetgefandtjchast füi-.ten, offen sichtlich. Die Niederwerfung dieses Aufstandes verhinderte da mals ein Uebergreifen auf die Nachbarländer, in denen inan der kommunistischen Bewegung noch keinerlei Gewicht beilegte. Die seit 1932 sich immer wiederholenden revo lutionären Umtriebe an der brasilianisch-uruguayisch-argen tinischen Grenze führten endlich zu Verhandlungen zwischen den beteiligten Negierungen. Sie endeten mit einem Ab kommen, in dem sich insonderheit Brasilien und Uruguay verpflichteten, keinerlei revolutionäre Propaganda innerhalb ihrer Landesgrenzen gegen das Nachbarland zu dulden. Ueber die Grenze tretende Aufständische sollten entwaffnet und interniert werden. Bereits am 25. November 1935, also einen Tag nach Ausbruch des Aufstandes in den brasilianischen Nordstaa ken, setzte der brasilianische Außenminister durch ein per sönlich von ihm gezeichnetes Telegramm das uruguayische Außenminstierium von den Zusammenhängen in Kenntnis lind kündigte die Vorlage der entsprechenden Beweise an. Die uruguayische Regierung hat sofort eine geheime Unter suchung eimzeleitet. die eine Bestätigung der brasilianischen Angaben brachte. Nach Rückkehr des brasilianischen Bot schafters nach Montevideo und Vorlage der Dokumente zö gerte die Negierung von Uruguay keinen weiteren Augen blick. Der Abbruch der diplomatischen Beziehungen zur Sowjetunion und die Auflösung der Pamtorg wurden be- Schmicder, Privala aus Höckendorf, 71 Jahre alt. Auswärts wurde geboren: 1 Sohn dem Reichsbahnbetriebsassistenlen Fried rich Alexander Karl Krobiell aus Höckendorf, Ortsteil Edle Krone. Dresden. Freude für 5000. Kürzlich war von Oberbürgermeister Zörner im Neuen Nathaus ein Winter hilssabend veranstaltet worden. Welcher Segen mit dem Erträgnis dieser Veranstaltung gestiftet werden konnte, läßt sich daraus ersehen, daß 4000 bedürftigen Volksgenossen weihnachtliche Freuden vermittelt werden konnten, außerdem waren jetzt im Ausstellungspalast 880 Kinder Gäste des Oberbürgermeisters; fie wurden durch lustige Darbietungen musikalischer und künstlerischer Art erfreut und erhielten zum Schluß je eine Tüte mit Pfannkuchen. Dresden. Raubmörder ausgeliesert. Der flüchtige Ernst August Riedel von hier, der am 25. Oktober vorigen Jahres auf Flur Ostrau bei Riesa den Viehagenten Rösler ermordet und beraubt hatte und später in Wien festgenommen werden konnte, ist von Oesterreich ausgelie fert worden. Am nächsten Lintopssonnlag soll die Schicksalsverbundenheit aller Deutschen ganz besonders zum Ausdruck kommen. Eßt alle Eintopfgericht! Dringt Euer Opfer zum Einlopssonntagt Dresden. Verbesserter Der mögens st and. In einer Beratung des Oberbürgermeisters mit den Rats herren wurde eine Hauptübersicht über das Vermögen der Stadt nach dem Stand vom 31. März 1935 vorgelegt. Da nach betrug das Gesamtvermögen der Stadt einschließlich des Vermögens des Schulbezirks 506 631 477 Bei einer Schuldenlast von 223 107 617 einschließlich des Schulbezirks ergibt sich ein Reinvermögen von 283 523 860 Reichsmark. Gegenüber dem 31. März 1934 haben das Vermögen um 20 505 483 die Schulden um 21 475 258 Reichsmark abgenommen, so daß sich der Reinvermögens stand am 31. März 1935 gegenüber dem gleichen Zeitpunkt des Vorjahres um 969 775 günstiger stellt. Weesenstein. In der Kurve in der Nähe der Radonit- werke fuhr Mittwoch nachmittags ein zweisitziger Personen kraftwagen aus Dresden, der sich aus der Fahrt von Allen berg in Richtung Heidenau befand, in die Müglitz. Die Fahrerin, ein Frl. Gottschalch aus Dresden, erlitt dabei einen Echädelbruch und innere Verletzungen upd wurde ins Johannilerkrankenhau» eingeliefert, wo sie noch im Laufe des Nachmittags starb. Ihre Begleiterin kam wie durch ein Wunder mit Abschürfungen davon. — Wie mitgeteilt wird, soll bei dem Ausbon der Müglitztalbahn dieser Gefahren- punkt beseitigt werden. Die Fahrerin dürste in reichlich hoher Schnelligkeit durch die Kurve gefahren sein. Sayda. 3m benachbarten Clausnih saß nach Beendigung eines Preisskates die Spielleitung beim Berechnen der Preise und hatte einen Beutel mit Geldpreisen vor sich auf dem Tisch stehen. Plötzlich erschien in der Tür ein maskier ter Mann mit vorgehaltener Pistole. Das Licht verlosch, ein Schuß krachte und der Maskierte war, allerdings mit den Geldpreisen, wieder verschwunden. Nachdem sich der Schreck gelegt hatte, machte man sich an die Verfolgung des Räubers. Es stellte sich aber heraus, daß man einem Scherz zum Opfer gefallen war. Ein paar Witzbolde hatten die ganze Bestürzung hervorgerufen. Burgstädt. Als in Claußnitz abends ein Grundstücks- j eigenlümer Abfälle verbrannte, wurden durch den Feuer schein die Bewohner umliegender Ortschaften aufmerksam. Verschiedene auswärtige Feuerwehren eilten an den ver meintlichen Brandplah. Der Grundstückseigentümer mußte die brennenden Abfälle sofort löschen und wurde angehalten, künftig für derartige Verbrennungen eine andere Tageszeit zu wählen. Tödliche Strahenunfölle > Als um Mitternacht in Siegmar-Schönau ein dreiundvierzig Jahre alter Spritzer der Auto-Union nach Schichtwechsel mit seinem Fahrrad nach Hause fuhr, wurde er in der Adolf-Hitler-Straße von einem übermäßig schnell fahrenden Personenkraftwagen von hinten angefakren. Der Radfahrer wurde von dem Kraftwagen mitgeschleift und in die Windschutzscheibe geschleudert; er erlitt tödliche Schä- delverletzungen. Die Schrllo an dem Unfall trägt der Fah - r.er des Kraftwagens, der, obwohl die Straße frei war, zu weit nach rechts gefahren war; er wurde vorläufig f e st g e n o mm e n. In der Teplitzer Straße in Dresden wurde der sünfundvierzig Jahre alte Aufseher Paul Kunze auf seinem Fahrrad von einem Personenkraftwagen angefahren. Er , erlitt einen Schädelbruch sowie Rippenbriiche und starb im Krankenhaus. Aus ungeklärter Ursache kam in Hermsdorf bei Ge ringswalde der Stuhlbauer Wilhelm Jope mit seinem Fahrrad zu Fall und stürzte in den Straßengraben. Dabei erlitt er einen Genickbruch, der den sofortigen Tod herbei führte. MllnmhnsW -es MiMMrdiMs j Ausgabeorl Dresden für Sonnabend: Frische Südwest- bis Westwinde. Vereinzelt Regen. Ge ringer Temperatur-Rückgang, aber Temperatur auch im Ge? birge über Null.