Volltext Seite (XML)
Dresdner Journal Ttoniglieh Sächfischev Strttrtsanzeigev. Verordnungsblatt der Ministerien und der Ober- und Mittelbehörden. Zeitweise Nebenblätter: Landtaasbeilage, Synodalbellaae, Ziehungslisten der Verwaltung der A. S Staatsschulden und der S. Land- und Landeskulturrentenbanl-Verwaltung, Grundsätzlich« Entscheidungen des L. S. Landesversicherungsamtt, Jahresbericht und Rechnungsabschluß der Landes-Brandeerstcherungsenstalt, Berkaussliste von Holzpflanzen aus den S. Staattsorst re vieren« Nr. 169. > Beauftragt mit der verantwortlichen Leitung: Hofrat DoengeS in Dresden. < Freitag, 24. Juli 1914. Bezugspreis: Beim Bezüge durch die Expedition, Große Zwingerstrabe 16, sowie durch die s deutschen Postanstalten 3 Mark vierteljährlich. Einzelne Nummern 10 Pf. Erscheint. Werktag- nachmittags. — Fernsprecher: Expedition Nr.212S5, Redaktion Nr. 14574. Ankündigungen: Die Ispaltige Grundzeile oder deren Raum im Ankündigungsteile 30 Pf, die 2spalt»ge Grundzeile oder deren Naum im amtlichen Teile 75 Pf., unter dein Redaktionsstrich (Eingesandt) 150 Pf. PreiSermäßigg. aus Geschäftsanzeigen. — Schluß der Annahme Vorm. 11 Uhr. StaatSminister Gras Vitzthum v. Eckstädt, Ministerial direktor Geh. Aal vr. Rumpelt und vkonomierat Harter (Mittweida) wurdcn auf Antrag der König!. Tierärztlichen Hochschule zu Ehrendoktoren der Veterinärmedizin pro moviert. * Bei der gestrigen Stichwahl im ReichStag-wahlkreise Labiau-Wrhlau ist der fortschrittliche Bürgermeister Wagner-Tapiau gewählt worden. Der österreichisch-ungarische Gefandte in Belgrad hat gestern der serbischen Regierung eme Verbalnote Öster reich-Ungarns überreicht, auf die dis morgen, Sonn abend, abend» k Uhr, die Antwort Serbiens erwartet wird. Da» französische Geschwader mit dem Präsidenten Poinears an Bord ist gestern nach Schweden in See ge gangen. * Die Streiklage in St. Petersburg ist unverändert. Gestern streikte» noch immer 199999 Personen, und e» kam wiederum zu scharfen Zusammenstößen zwischen den Ausständige» und den Hütern der öffentliche» Ordnung. AnS Ungarn, der Schweiz und Frankreich werden schwere Unwetter gemeldet. Amtlicher Teil. Ministerium de» Königlichen Hauses. Dresden, 24. Juli. Ihre König!. Hoheiten Prinz und Frau Prinzessin Johann Georg, Herzog und Herzogin zu Sachsen, sind heute früh 8 Uhr 35 Min. hierher zurückgekehrt. Ministerium des Innern. Se. Majestät der König haben Allcrgnädigst geruht, dem Kaufmann und Lotteriekollekteur Geyh in Freiberg das Ritterkreuz 2. Klasse des Albrechtsordens und dem Kunstgärtner Leibcrg in Loschwitz die Krone zum Ehren kreuz zu verleihen. Se. Majestät der König haben Allerguädigst geruht, dem bisherigen Gemeindevorstand Kirchhof in Klein neuschönberg die Krone zum Ehrenkreuz zu verleihen. Se. Majestät der König haben Allergnädigst zu ge nehmigen geruht, daß der Fabrikbesitzer Peucker in Dresden-A. die ihm von Sr. Majestät den: König von Rumänien verliehene Medaille „Verdienst um Handel und Industrie" 1. Klasse annehme und trage. Ministerium des Kultus und öffentliche» Unterrichts. Se. Majestät der König haben Allergnädigst geruht, dem Pfarrer Karl Moritz Hugo Weißenborn in Lampertswalde (Eph. Großenhain) anläßlich seines Über trittes in den Ruhestand in Anerkennung langjähriger treuer und ersprießlicher Amtswirksamkeit daS Ritterkreuz 1. Klasse vom Albrechtsorden zu verleihen. Der Bezirkstierarzt Betcrinärrat Freytag in Plauen ist vom 3. bis 15. August dieses Jahres beurlaubt. Mit feiner Stellvertretung ist der Bezirkstierarzt Dehne in Olsnitz beauftragt. 246b VH Zwickau, den 10. Juli 1914. 4466 Der Kreishauptmattn. Sekauntmachung, die Errichtung eines Schiedsamis für de» Sezirk -es königlichen Oberversichernngsamis Zwickau und die Wahl von Vertretern der Ärzte und Kassen für das selbe betreffend. i. 1. Zur Durchführung des am 23. Dezember 1913 vor dem Reichsamte des Innern in Berlin zwischen Organisationen der Arzte und der Krankenkassen ge schlossenen Abkommens sowie zur Entscheidung von Streitigkeiten über den Abschluß von Verträgen zwischen den Kassen und den Ärzten wird für den Bezirk des v-erbersichernngsamts Zwickau ein Schiedsamt ge bildet. 2. Das Schiedsamt besteht auS dem Direktor des Oberversicherungsamts oder seinem Stellvertreter als Vor sitzendem und acht Mitgliedern, und zwar zwei Unpartei, ischen, die vom Direktor des Oberversichcrungsamts er nannt werden, und sechs Beisitzern, die je zur Hälfte aus den Vertretern der Ärzte und der Kassen entnommen werden. 3. Die Wahl der Beisitzer erfolgt auf fünf Jahre nach einer vom Oberversicherungsamte erlassenen Wahl- ordnung. 4. Zur Wahl der Beisitzer bilden die Kassen inner halb des Bezirks des. Schiedsamts und die innerhalb dieses Bezirks zur Kassenpraxis zugelassenen Ärzte je eine Vereinigung. 5. Die Wahl der Kassenvertreter erfolgt nach den Grundsätzen der Verhältniswahl mit gebundenen Listen. Wahlberechtigt bei dieser Wahl sind die Vorstands mitglieder der Orts-, Land-, Betriebs- und JnnnugS- krankenkasscn, die im Bezirke des Schicdsamts ihren Sitz haben. Jedes Vorstandsmitglied einer Kasse führt diejenige Stimmenzahl, die der Vorsitzende des Versicherungsamts für die Wahl der Vertreter zum Ausschuß für die Auswahl der Ärzte festgesetzt hat. 6. Die Ärztevcrtreter werden ebeufalls nach den Grundsätzen der Verhältniswahl mit gebundenen Listen gewählt. Wahlberechtigt sind nur die im Bezirke des Schicdsamts zur Kassenpraxis zugelassenen Arzte. Jeder Arzt führt eine Stimme. 7. Für jeden Beisitzer sind zwei Stellvertreter zu wählen. II -8. Die Wahlberechtigten werden auigesordert, für die erstmalige Wahl der Beisitzer des Schicdsamts und ihrer Stellvertreter spätestens -iS zum 10 August 1914, nachmittags 6 Nhr, Vorschlagslisten bei dem Ober- Versicherungsamte Zwickau, Reichsstraße 8, einzureichen. 9. Die Vorschlagslisten sind für die Vertreter der Ärzte und der Krankenkassen getrennt aufzustellen. Jede Vorschlagsliste hat dreimal so viel Namen zu enthalten, als Beisitzer zn wählen sind, mithin 9 Namen. 10. Die Vertreter der Kassen müssen den Kassen - organen angehören. Unter ihnen hat sich mindestens ein Arbeitgeber zu befinden. Dieser ist an erster oder zweiter Stelle aufznführen. Ferner sind die Vorgeschlagenen aus den Organen der verschiedenen Kajsenarten (8 225 der RBO.) zn entnehmen. Nicht wählbar zum Schiedsamte sind die Mitglieder der Ausschüsse für die Auswahl der Ärzte, sowie die Mit glieder der Bertragsausschüsse. 11. Die Vorgeschlagenen sind nach Vor- und Fa miliennamen, Stand oder Beruf und nach dem Wohnort, die Versicherten unter Angabe des Arbeitgebers, zu be zeichnen und in erkennbarer Reihenfolge aufznführen. 12. Die Vorschlagslisten müssen von mindestens 3 Wahlberechtigten unter Benennung eines für weitere Verhandlungen bevollmächtigten Vertreters aus der Mitte der Unterzeichner unterschrieben sein. Ist kein Vertreter benannt, so gilt der erste Unterzeichner als Vertreter. Der Vertreter soll am Sitze des Oberversicherungsamts wohnen oder beschäftigt sein. Die Listen sind alsbald nach ihrem Eingänge und in der Reihenfolge desselben von dem Wahlleiter mit Buch staben (X, L usw.) zu bezeichnen. 13. Mit den Vorschlagslisten ist von jedem in den Listen Genannten eine Erklärung darüber vorzulegen, daß er zur Anuahme der Wahl bereit ist. 14. Spätestens 3 volle Tage vor dem Wahltage werden den Wahlberechtigten die gültigen Vorschlagslisten gleichzeitig mit ihrer Bezeichnung und ein amtlich ge stempelter Wahlumschlag übersendet. 15. Die Wahl wird schriftlich durch Abgabe eines Stimmzettels ausgeübt. Die Stimmzettel dürfen nicht unterschrieben sein und keinen Widerspruch oder Vor behalt enthalten. Sie sind handschriftlich oder durch Ver vielfältigung herzustellen. 16. Die Stimmzettel müssen spätestens am 29. August 1914 -iS nachmittags 6 Uhr bei dem Oberversichernngsamte in dem übersandten amt lich gestempelten Wahlumschlage eingehen. Die Wahl umschläge sind in einem äußeren an das Oberversiche rungsamt gerichteten Umschläge zu verschließen. Auf dem Wahlumschlage wird bei den den Vorstandsmitgliedern der Krankenkassen Angehenden Umschlägen vor der Über sendung die Stimmenzahl amtlich vermerkt. 17. Es darf nur für unveränderte Vorschlagslisten gestimmt werden. Als verändert gelten auch solche Vor-t schlagslisten, in denen die Reihenfolge der Vorgeschlagenen geändert ist. Es genügt aber, daß der Stimmzettel die Bezeichnung der Liste (Ziffer 12 Absatz 2) enthält, für die der Wähler sich entscheidet. Im übrigen sind Stimm zettel, die von den Vorschlagslisten abweichen, ungültig. 18. Jeder gültige Stimmzettel zählt so viel Stimme», als auf den: Wahlumschlage vermerkt sind. 19. Stimmzettel, die den in Punkt 15 lind 17 wiedergegebcnen Vorschriften der Wahlordnung nicht ent sprechen, oder ein Merkmal haben, das die Absicht einer Kennzeichnung wahrscheinlich macht, sind ungültig. Un gültig ist ferner ein Stimmzettel, wenn sein Inhalt zweifelhaft ist. Befinden sich in einem Umschläge mehrere Stimmzettel, so werden sie, wenn sie vollständig über einstimmen, nur als ein Stimmzettel gezählt, andernfalls sind sie ungültig. HI. 20. Die Bestimmungen über die Bildung und die Tätigkeit des SchiedSamtS vom 10. Februar 1914, sowie die Wahlordnung für die Wahl der Beisitzer des Schieds amts in dem Bezirke des Königlichen Oberversicherungs amts Zwickau vom 21. Juli 1914 könuen bei jedem Ver- sicherungsamte eingesehen werden. Zwickau, den 22. Juli 1914. 4467 Das Königliche Oberverttchernngsamt. Nichtamtlicher Teil. Bo« Königlichri» Hof«. Dresden, 24. Juli. Ihre König!. Hoheiten der Prinz und die Frau Prinzessin Johann Georg sind heute vormittag 8 Uhr 35 Min. von Gmunden bez. Salzburg in Dresden wieder eingetrofseu. Deutsches Reich. Die Rorvlanvreise des Kaiser-. Balholmcn, 23. Juli. Heute fiel wegen andauern den Regens der übliche Morgeuansflng fort. Vormittags nahm Se. Majestät der Kaiser den Vortrag des Ver treters des Auswärtigen Amtes entgegen. Mittags hielt General Frhr. v. Freyberg einen kriegsgeschichtlichen Vortrag. Als sich gegen ^5 Uhr daS Wetter aufgeklärt hatte, begab sich Se. Majestät mit einigen Herren des Gefolges zu einem ausgedehnten Spaziergang an Land. Zur Verlobung de- Fürsten Wilhelm von Hohen zollern mit der Prinzessin Adelgunde von Bayern. Die „Bayerische Etaatszeituna" schreibt zur Ver lobung des Fürsten Wilhelm von Hohenzollern mit der Prinzessin Adelgunde von Bayern: „Das bayerische Volk freut sich von Herzen des Tages, der den Scheitel der edlen und erlauchten Königstochter mit der bräutlichen Myrte schmückt. Das ganze Land nimmt innigen Anteil an dem hochfreudigen Ereignis und fleht de» reichsten Segen des Himmels über die hohen Verlobten herab. Bayern vereinigt sich in diesen seinen treuen Wünsche» mit dem geliebten Herrscherpaare und heißt mit ihm den ritterlichen Bräutigam aus dem erlauchten Hause Hohenzollern freudig und von Herzen willkommen. Der edle Ernst, die sinnige Anmut und die warme Güte, zu denen da- Wesen der Prinzessin Adelgunde im Hause der Königlichen Elter» erblüht ist, haben der durch lauchtigsten Braut in allen Kreisen der Bevölkerung, mit denen ihr vielgestaltiges charitatives Wirken sie in Berührung brachte, Liebe und Verehrung in reichem Maße erworben. Diese Liebe und Anhänglichkeit ge leiten die Tochter unseres KönigSpaare» in das neue Leben, zu dessen glückverheißendem Symbol ihr der Brautkranz geworden ist. Daß das Band der Freund schaft und Verwandtschaft, das die Häuser Hohenzollern und Wittelsbach verknüpft, durch diese Verlobung aufs neue befestigt worden ist, wird, wie in Bayern, im ganzen Deutschen Reiche mit besonderer Genugtuung begrüßt werden." vorläufiges Ergebnis ver Stichwahl im Reichstags- Wahlkreise Königsberg L. Labiau, 24. Juli. Bei der gestrigen Stichwahl im ReichStagswahlkreise Labiau-Wehlau erhielt Bürger meister Wagner-Tapiau (fortschr. Vp.) 9072 und Amtsrat Schrewe-Tapiau (deutsch-kons.) 7650 Stimmen. Ungültig waren 10 Stimmen. Bürgermeister Wagner ist somit mit 1422 Stimmen Mehrheit gewählt worden.