ZUM GELEIT Im Rahmen der Entwicklung einer fortschrittlichen Kultur ist der Pflege des nationalen Kulturerbes breiter Raum zu gewähren. Das heutige Konzert will diesem Ziele dienen. Die Großen aus dem Reich der Kunst, deren Schöpfungen schon längst zu be glückenden Erlebnissen der ganzen Kulturwelt geworden sind, mögen uns darüber hinaus vcfn der geistigen Einheit deutschen Empfindens und Gestaltens künden. W. A. Mozart: Sinfonie B-dur ,,ln Mozarts Werken wohnt eine zeugende Kraft, die in Jahr hunderten noch nicht verzehrt sein dürfte!" (Goethe) Mozarts B-dur-Sinfonie gehört zu den letzten drei Salzburger Sinfonien, die das Menuett verschmähen. Jedoch hat Mozart drei Jahre später in Wien ein Menuett zu dieser Sinfonie nach komponiert, so daß sie jetzt viersätzig vorliegt. Im ersten Satz ist die breite Anlage der Pariser Zeit wieder eingedämmt. Frisch und klar, mit den üblichen zwei Themen, von denen das zweite lyrischer gehalten ist, ersteht ein echt Mozartscher Allegro-Satz. Der zweite empfindungsreiche Satz vermag an den Tod der geliebten Mutter zu erinnern. Übersicht lich, mit einem schlichten Trio und nicht ohne Humor das Menuett. Der Schlußsatz, auch in Sonatenform gebaut, mit An sätzen zur kontrapunktischen Schreibweise, enthüllt noch einmal die ganze geistsprühende Art Mozarts. J. Haydn: Cellokonzert D-dur Mit dem gern gespielten Cellokonzert in D-dur, dem auch die neueren Cellokonzerte (Karl Höller) noch keinen Abbruch getan haben, hat Haydn ein Werk geschaffen, das musikalisch wie technisch außerordentliche Ansprüche an den Solisten stellt. Durchweg fesselnd in seinem Gehalt, übt vor allem das vollendet abgewogene Zusammenwirken von Orchester und Solisten einen hohen Reiz aus. Die eigentliche Beliebtheit verdankt das Konzert dem Adagio mit seinem seelenvollen und feingewählten Liedthema. Das Rondofinale, erfüllt von erquickender Laune, bildet einen wirkungsvollen Abschluß.