Zur Einführung: Beethoven hat zu seiner Oper „Fidelio", die er eigent lich „Leonore“ nennen wollte, vier Ouvertüren ge schrieben. Die erste gefiel nicht Da schrieb er eine zweite. Diese aber genügte ihm n icht. Und so schrieb er die dritte, die sogenannte „Grofje". Dann aber fand er, dafj diese Ouvertüre zu vielsagend sei, dafj sie die ganze Oper schon in sich enthielte, dafj sie sozusagen die Oper überflüssig mache, und darau fhin schrieb er die leichte E-dur Ouvertüre, die man heute als Vorspiel der Oper hört. So erleben wir also in dieser dritten „Leonoren"- Ouvertüre den ganzen „Fidelio", den Sieg über Tyrannenmacht und Tyrannenwillkür. Eingangs hören wir die Klage Florestans, des von seinem politischen Gegner ins Gefängnis geworfenen Mannes. In dem folgenden schnelleren Teil wird der Kampf feonorens geschildert. Ein Trompetensignal kündet die Rettung an. Der Gatte wird befreit. Die Liebe hat gesiegt. Jubel ist der strahlende Ausgang der Tondichtung, mit der Beethoven der Gattenliebe ein Denkmal ge setzt hat, unvergänglicher als Erz. In seinem Frühwerk, der „Ouvertüre zu Romeo und Julia, Fantasie für Orchester", deckt .Tschaikowskij den dramatischen Konflikt auf: die Liebe Romeos zu Julia, gekennzeichnet durch eine Melodie von leidenschaftlicher Bewegtheit, und die Blutfeind schaft der beiden Geschlechter, symbolisiert durch aggressive und grelle Klänge. In der Einleitung er innert die Choralweise an die heimliche Trauung der beiden Liebenden, in einem Epilog wird die endliche Vereinigung der beiden in Tod und Verklärung ge schildert. Von Mozart wird ein Werk gespielt, eine Serenade, ein Ständchen, das man seinerzeit der Freundin oder Geliebten am Abend darbrachte. Es sollte immer eine nicht zu ernsthafte, anspruchslose Musik sein, um die Freundin in eine angenehme Stimmung