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königlich Sächstsehev Stcrats^nzeigev. Verordnungsblatt der Ministerien und der Ober- und Mittelbehörden. Zeitweise Nebenblätter: Landtag-beilage, Synodalbeilage, Ziehungslisten der Berwaltung der K. E. Staatsschulden und der K. S. Land- und Landeskulturrentenbank.Verwaltung, ltdrrsicht der Einnahmen und Ausgaben der LandeS-Brandversicherungsanstalt, Übersichten deS A. S. Statistischen LandeSamtS über Ein- und Rückzahlungen bei den Sparkassen, Grundsätzliche Entscheidungen de» A. S. LandeSverficherungSamtS, BerkaufSliste von Holzpflanzen auf den K. S. Staatsforstrevieren. dir. 1V2. -> Beauftragt mit der verantwortlichen Leitung: Hofrat Doenges in Dresden. <- Dienstag, 6. Mai Bezugspreis: Beim Bezüge durch die Expedition, Große Zwingerstraße 1«, sowie durch die deutschen Postanstalten L Mark vierteljährlich. Einzelne Nummern 10 Pf. Erscheint: Werktag« nachmittag«. — Fernsprecher: Expedition Nr. 1SSS, Redaktion Nr. 4L74. Ankündigungen: Die tspaltige Grundzeile oder deren Raum im Ankündigungsteile LV Pf., die Bspaltige Grundzeile oder deren Raum im amtlichen Teile 7S Pf., unter dem Redaktionsstrich (Eingesandt) 100 Pf. PreiSermäßigg. auf Geschäftsanzeigen. — Schluß der Annahme vorm. 11 Uhr. In Hamburg lief gestern da» deutsche Linienschiff „Ersatz Kurfürst Friedrich Wilhelm" vom Stapel. Er erhielt den Ramen „Großer Kurfürst". Der bei der Bergung de» Vorderteile» de» bei Helgo land gesunkenen Torpedoboot» „8 178" beschäftigte große Hebeprahm „Unterelbe" ist gekentert. Von den 18 Mann der vesabung sind der Kapitän, der Steuermann und fünf Matrosen ertrunken. * An der ganzen Ostküste von Schleswig-Holstein herrschte gestern starker Rordoststurm. Überall trat Hoch- waffer ein. * Sech» Bedienstete de» Schloßgutes Ried find bei einer Fahrt auf dem Ammersee infolge Kentern» de» Boote» ertrunken. * Die Regierung von Montenegro hat der englischen Regierung amtlich mitgeteilt, daß sie da» Schicksal Skutari» in die Hände der Großmächte lege. * Der Plan eine» Vorgehen» Österreich» und Italiens in Albanien zur Herstellung der Ordnung besteht nach Wiener und römischen Meldungen fort. * Beim Kap Mondeo» ist rin Fischerboot untergegauge», »v-ei 2« Mann der Besatzung ertranken. I» Port au Printe find Unruhen auSgebrochen. Der deutsche Kreuzer „Bremen" hat Befehl erhalten, sich dort hin zu begeben. Amtlicher Teil. Justizministerium. Se. Majestät der König haben Allergnädigst geruht, dem bisherigen Ortsrichter Johann Wilhelm Schellen- berg in Plateka das Ehrenkreuz zu verleihen. Finanzministerium. Se. Majestät der König haben Allergnädigst geruht, dem Steiger Müller bei den staatlichen Erzbergwerken in Freiberg das Ehrenkreuz zu verleihen. Ministerium de» Innern. Se. Majestät der König haben Allergnädigst geruht, dem Polizeiwachtmeister Laurich in Dresden das Ehren kreuz mit der Krone zu verleihen. Dem Fabrikarbeiter Bruno König in Großröhrsdorf ist für die Errettung eines Knaben vom Tode des Er trinkens eine Geldbelohnung bewilligt worden. 3287 Bautzen, am 3. Mai 1913. 202» III Königliche Kreishauptmannfchaft. Für den Monat April 1913 sind in den Haupt marktorten der Lieferungsverbände des Regierungsbezirks Zwickau folgende Durchschnitte der höchsten Preise für Pferdefutter mit einem Aufschläge von fünf vom Hundert festgestellt worden: Amtshptmschft. Schwarzenberg Amtshptmschft. Zwickau Stadt Zwickau Hafer 100 kz 19 M. 09 Pf. Heu 100 kz 9 M. 78 Pf. Stroh 100 üz 5 M. 29 Pf. Amtshptmschft. Auerbach Amtshptmschft. Oelsnitz Amtshptmschft. Plauen Stadt Plauen 21 M. - Pf. 9 M. 98 Pf. 5 M. 25 Pf. Diese Durchschnittspreise sind bei der Vergütung von Pferdefutter, das im Monate Mai 1913 innerhalb der genannten Lieferungsverbände von den Gemeinden oder Quartierwirten an Militärpferde zur Verabreichung ge langt, zu Grunde zu legen. 187 »V Zwickau, am 5. Mai 19 1 3. 3289 Die Königliche Kreishauptmannfchaft. Militärpferde zu verabreichendes Futter mit einem Hafer 100 kg Heu 100 kg Stroh 100 lcz Leipzig für die Stadt Leipzig und die Bezirke der Amts Rochlitz: Königliche Kreishauptmannfchaft II O223o 3288 Durchschnitte der höchste» Preise für im Mai an Aufschläge von fünf vom Hundert: Hauptmannschaften Leipzig, Borna und Grimma: Döbeln für den Bezirk der Amtshauptmannschaft: Oschatz - - - - . ; Mittweida- - - - . 1 Leipzig, den ü. Mai 1913. 19 M. 01 Pf. 8 M. 40 Pf. 3 M. 52 Pf. 17 - 43 - 8 - 54 - 5 - 88 - 18 - 01 - 7 - 88 - 3 - 57 - 15 - 75 - 7 - 88 - b . 25 - Ernennungen, Versetzungen re. im öffentlichen Dienste. Im Geschäftsbereiche de» Miaisterium» der Ki««»ze». Forst.Berwaltung. Gestorben: Arnold, Förster auf AuerS- terger Revier; Vogel, Waldwärter auf ReinhardtSdorfer Revier. (dehördlicheBekanntmachungen erscheinen auch im Ankündigungsteile.) Nichtamtlicher Teil. Vom Königlichen Hof«. Dresden, 6. Mai. Se. Majestät der König hat in einem Telegramme an Se. Könial. Hoheit den Großherzog von Baden Seine Glückwünsche zu Dessen Bewahrung bei dem verübten Attentat aus gesprochen. Dresden, 6. Mai. StaatSminister Graf Vitzthum ließ nach Bekanntwerden deS gegen Se. Königs. Hoheit den Großherzog von Baden verübten Mordanschlags der Großherzoglich Badischen Regierung die Glückwünsche der Königlich Sächsischen Regierung zur Errettung de» Großherzog» auf telegraphischem Wege l-ge-e». Dresden, 6. April. Ihre Könial. Hoheiten der Prinz und die Frau Prinzessin Johann Georg besichtigten heute mittag 12 Uhr da» neuerbaute „Italienische Dörfchen" und „Basteischlößchen" auf dem Theaterplatze. Mitteilungen ans der öffentlichen Verwaltung. — Zum Vorstände der Amtshauptmannschaft Auerbach wird am 1. Juli der RegierunffSrat bei der Kreishauptmannfchaft Bautzen vr.Grille ernannt werden. Deutsches Reich. Der Anschlag auf den Grobherzog von Baden. Die Persönlichkeit deS Attentäters. Karlsruhe, 5. Mai. Amtlich wird jetzt erklärt, daß eS sich bei dem Tapezierer Jung, der gestern in Mannheim auf daS Trittbrett des Wagens des Groß- Herzogs sprang, um einen geistig minderwertigen Menschen handelt. Darauf deutet auch der Umstand hin, daß Jung im Oktober vorigen JahreS vom Mann heimer Bezirksamt auf seinen Geisteszustand untersucht wurde. Bor dem Vorfall hatte der Mann zehn Glas Bier getrunken. Danach dürfte auch feiner Behauptung, daß er aus den Vorgang bezügliche Briefe aus Berlin erhalten habe, keine große Bedeutung beizumessen sein. Jedenfalls ergab die Untersuchung der Iungschen Wohnung keinerlei Anhaltspunkte für die Richtigkeit dieser Behauptung. Am Balkan. Um Skutari. Die amtliche Erklärung vom Verzicht Montenegros.. Cetinje, 5. Mai. AuS amtlicher montenegrinischer Quelle wird gemeldet: Die Krise bezüglich der Forde rung nach Räumung der Stadt Skutari ist in dem von den Großmächten gewünschten Sinne gelöst worden. Da sich Montenegro einer großen Pression Europas gegenüber befand und keine Möglichkeit sah, daß es durch eiuen verlängerten Widerstand gelingen könnte, aus dieser Krise siegreich hervorzugehen, hat es gestern den Mächten nachgegeben und erklärt, das Schicksal SkutariS in die Hände der Mächte zu legen. Der König hat sich im letzten Momente zu diesem schweren Schritte entschlossen. Der König ist tief überzeugt, hier durch seinem Lande und seinem Volke gegenüber ein großes Opser für den allgemeinen Frieden zu bringen, ein Opfer, das einmütig von allen Seiten, sogar unter Androhung des Verlustes der Un abhängigkeit Montenegros, von ihm verlangt wurde. Bei seinem Entschlusse ließ sich der König auch durch Rücksichten aus seine Verbündeten leiten, indem er befürchtete, daß, wenn er bei feinem Widerstande be harrte, er ihre mit so vielen Opfern erkauften Siege ge fährden könne. In der vergangenen Nacht hat der König durch Vermittlung des englische» Gesandten an Sir Edward Grey eine Depesche gesandt, die in Kürze folgendes besagt: Meine Regierung hat in ihrer Note vom 30. April die Gründe ihres Verhaltens in der Skutarifrage dargelegt. Dieses Verhalten war durch die unerschütterlichen Grundsätze der Gerechtigkeit geleitet. Noch einmal verkünde ich mit meinem Bolle meine durch die Geschichte und durch die Eroberung geheiligten Rechte. Meine Würde und die Würde meines Volke- gestatteten mir nicht, isolierten Aktionen nachzuaeben, und deshalb lege ich das Schicksal Skutaris in die Hände Europas. Die Demission des montenegrinischen Kabinetts angenommen. Cetinje, 5. Mai. König Nikolaus hat die De mission des Kabinetts Martinowitsch angenommen. DieAufnahme deSVerzichts durch die Großmächte. London, 5. Mai. Die Botschaftervereinigung, die heut» nachmittag um ^4 Uhr zusammentrat, hat sich um A5 Uhr auf Donnerstag vertagt. Das Reutersche Bureau empfing nach der Sitzung vom Aus wärtigen Amt folgende Mitteilung: Die Tatsache, daß der König von Montenegro das Schicksal Skutaris in die Hände der Mächte gelegt hat, gereicht den Re gierungen der Mächte zur großen Befriedigung. Die Mächte werden jetzt in Verhandlungen untereinander treten, um eine Entscheidung zu treffen, wie und wann Skutari den Mächten übergeben werden soll, deren Kriegsschiffe jetzt an der Küste liegen. Staatssekretär Grey hat erklärt, daß Österreich und Italien be auftragt worden seien, die Grundzüae eine» Planes vorzubereiten, der in der nächsten Zusammen kunft der Botschaftervereinigung von den Botschaftern Osterrttch-Ungarns und Italiens vorgelegt werden soll. Montenegros Nachgiebigkeit eine Folge der Blockade? Wien, 5. Mai. Die „Neue Freie Presse" meldet aus Cattaro: Zur Nachgiebigkeit Montenegro dürfte der Umstand beigelragen haben, daß sich die Folgen der Blockade und die Einstellung des Verkehr» von Cattaro in Montenegro bereits fühlbar machen. E» fehlt an Lebensmitteln und anderen Bedarfsartikeln. Heute oder morgen wird in Cetinje die Stadtbeleuchtung eingestellt werden müssen. In Privathäusern werden schon seit einigen Tagen Kerzen gebrannt, aber auch dieser Vorrat ist erschöpft. Ein Erfolg der entschiedenen Haltung des Dreibunde-. Cöln, 5. Mai. In einem Berliner Telegramm der „Kölnischen Zeitung" zur Lösung der Frage von Skutari heißt e» am Schlüsse: Das unselige, für das Ansehen der europäischen Diplomatie gewiß nicht förder liche Hin- und Herziehen wäre erspart geblieben, wenn sich die richtige Einsicht in die Notwendigkeit entschiedenen Vorgehen- schon früher durchgerungen hätte. Die klare und kräftige Haltung, wie sie Osterreich-Ungarn