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Dresdner Journal : 05.07.1913
- Erscheinungsdatum
- 1913-07-05
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-191307054
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-19130705
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-19130705
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Journal
-
Jahr
1913
-
Monat
1913-07
- Tag 1913-07-05
-
Monat
1913-07
-
Jahr
1913
- Titel
- Dresdner Journal : 05.07.1913
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deutig zu machen, sondern auch die Aufenthalte auf de» Bahnhöfen abzukürzen und dadurch die Zugverspätungen etwa- zu vermindern. Die Rufe der Aufsichtsbeamten, wie „Fertig", „Türen schließen", „Einsteigen" oder „Zu rückbleiben", durch welche Reisende gewarnt werden sollen, werden künftig uicht mehr regelmäßig, sondern nur in besonderen Fällen, namentlich bei starkem Andrang an gewendet werden, wenn eine Warnung tatsächlich an gebracht erscheint. * Die heute von Dresden und Leipzig zur Abfertigung gekommenen Alpensonderzüge waren aut besetzt. Der Dresdner Sondrrzug, der auch die Teilnehmer au» Görlitz rc. beförderte, war mit 863 Reisenden besetzt, und mußte in zwei Teilen abgelassen werden. Von diesen hatten als Reiseziel 206 München, 187 Salzburg, 283 Kufstein und 187 Lindau gewählt. Der von Leipzig nach Lindau vorgefehene Sonderzug hatte eine Teil- nehmcrzahl von 205 Personen aufzuweisen, während der Leipzig-Münchner Sonderzug 278 Reisende nach der bayerischen Residenz brachte, von denen 47 nach Salzburg und 179 nach Llusstein weitersuhren. * Frachtvergünstigung für Ausstellungsgüter. Aus den Linien der Sächsischen Staatseisenbahnen (und den Linien der den Güterabserttaungen der Ausstellungsorte besonder» bekannt gegebenen außersächhschen Bahnen) wird frachtfreie Rücksendung der auf den folgenden Ausstellungen ausgestellt gewesenen Tiere und Gegenstände gewährt: 1. Fachausstellung des Deutschen Desinfektoren - Bunde» in Berlin vom 13. bi» 16. Juli; 2. Rührung»-, Genußmittel- und Gewerbe-Ausstellung in Würz- bürg vom 19. bis 31. Juli; 3. Ansstellung fachlicher und gewerb licher Erzeuanisse de» Bunde» Deutscher Barbier-, Friseur- und Perückenmacher-Jnnungen in Halle (Saale) vom Ll. bis 23. Juli; 4. Bienenwirtschaftliche Au-stevungen: in LeiSnig vom 19. bis 21. Juli und in Berlin vom 24. bis 30. Juli; 5. Kaniuchenau-stellungen: in Hannover am 19. und 20. Juli und in Dessau („Atkania-Echau") vom 26. bi» 28. Juli; 6. Feuer- wehr-Au»stelluna in Leipzig vom 24. bi» 29. Juli 1913 (aus Anlaß de» 18. Deutschen Reich»-F«uerwehrtags). Di« Güter- absertigunge« der Sächsischen Staatseisenbahnen sind in der Lage, nähere Auskunft über die Beförderungsbedingungen zu erteilen. * Leipzig, 4. Juli. Im Spionageprozeß gegen den 50 Jahre alten Schuhmachermeifter Josef Les- niewski au» Markowiez fällte das Reichsgericht gegen 6 Uhr nachmittag» da» Urteil. Der Angeklagte wurde wegen fortgesetzten Versuch» de» Verbrechens gegen ß 1 des Spionagegefetze» zu 3 Jahren Zuchthaus, 5 Jahren Ehrenrechtsverlust und Stellung unter Polizeiaufsicht verurteilt. In der Begründung wurde festgestellt, daß LesniewSki sich in den Dienst de» russischen Nachrichten- burcans gestellt und diesem kurz nacheinander drei Briese mit geheim zu haltenden Bestimmungen übersandt habe. Als erschwerendes Moment wurde angegeben, daß der Angeklagte lediglich aus Gewinnsucht gehandelt hat. F Zwickau, 4. Juli. Der unverheiratete 23 Jahre alle Fördermann Michael Eckel aus Bayern wurde in einem hiesigen Schacht von einem Kohlenhu»t. an einen Pfeiler gedrückt, wodurch er Bruch der Schädelbasis und Eindrückung des Brustkorbes erlitt. Der T-v erat sofort ein. - ... . « P«. Juu. Vom Schwurgericht wurde heute der 24 Jahre alte Zigarrenmacher Franz Walter Meinel aus Schöneck, der am 1. Jnni seine Geliebte, die 18 jährige Zigarrenmacherin Elise Biedermann, aus verschmähter Liebe erschossen hat, zu sechs Jahren sechs Monaten Zuchthaus und fünfjährigem Ehreurechtsverlust verurteilt. Neukirchen, 4. Juli. In dem Trockenraum der Firma C- L. Oertel, hier, brach gestern mittag plötzlich Großfeuer aus. In wenigen Minuten stand das zwei stöckige Fabrikgebäude in Flammen. Das Gebäude ist bis auf die Umfassungsmauern ausgebrannt. Der Schaden ist erheblich. Ziegra bei Waldheim, 4. Juli. In der hiesigen Sandgrube verunglückten drei Knechte. Sie hatten Sand von unten ausgehöhlt, als die schweren Massen plötzlich auf die jungen Leute fielen. Sie wurden alle drei schwer verletzt.- Nachdem Notverbände angelegt worden waren, ivurden sie ins WaldHeimer Krankenhaus geschafft. * sk. Leipzig. Im oberen Teile des Völkerschlacht- denkmalS oberhalb der großen Kuppelwölbung sind mehrere Räume entstanden, in denen ein Museum der Völkerschlacht eingerichtet werden soll. An dieser ganz besonders geeigneten und würdigen Stätte sollen Erinnerungen aller Art an die große Zeit der Freiheits kriege gesammelt und für spätere Geschlechter aufbewahrt werden. Für diese Sammlung sind dem Deutschen Patriotenbunde bereits eine ganze Anzahl wertvoller Stiftungen gemacht worden. Im Besitze von Leipziger und auswärtigen Familien werden sich jedenfalls noch eine Menge von Erinnerungen an die große Zeit vor 100 Jahren befinden. Es wäre im Interesse der Öffent lichkeit wohl wünschen-wert, daß solche Gegenstände an geeigneter Stätte gesammelt und der Allgemeinheit zu gänglich gemacht würden. Der Deutsche Patriotenbund richtet darum au alle, die noch im Besitze solcher Gegen stände sind, die Bitte, ihm diese für seine Sammlung freundlichst zu überweisen. ät. Freiberg. Der Rat hatte, um ohne eine Über spannung der städtischen Einkommensteuer die erforder lichen Mittel bereitstellen zu können, für Gemeinde- aufaaben und insbesondere zur Stärkung der für ver schiedene Zwecke gegründeten Fonds, den Versuch gemacht, durch Einführung verschiedener, in anderen Gemeinden bereits bewährter und teilweise auch aus Stadtverord netenkreisen hier angeregter Ersatzsteuer» neue Ein nahmequellen zu erschließen. Das Stadtverordneten kollegium hat aber sich der Einführung einer Reklame plakat-, einer Ausverkauf»-, Automaten-, Katzen-, Bürger- und Einwohner« und Ledigen-Steuer gegenüber ablehnend verhalten, die Ordnung über eine Eintrittskarten- und LustbarkeitSsteuer aber genehmigt. -d- Lunzenau. Eineedle und hochherzige Gesinnung bezeugten zwei auswärtige Herren, die ungenannt bleiben wollen und deren Vater ein geborener Lunzenauer war, der hiesigen Stadt, indem sie ihr den ansehnlichen Betrag von 10000 M. zu einer „Kantor Meister.Stiftung" überwiesen mit der Bestimmung, die alljährlichen Zinsen dieser Stiftung an begabte und bedürftige Söhne oder Töchter der Stadt Lunzenau, unter denen bestimmte Abkömmling« bei gleicher Voraussetzung den Vorzug haben sollen, zur Förderung und Erlangung einer höheren Berussau-bildung, sei es in Wissenschaft, Kunst, Handel oder Gewerbe, zu erteilen und für den Fall, daß die Notwendigkeit der Verwendung der Stiftungs zinsen in diesem Sinne nicht gegeben sein sollte, die Zinsen zu Wohltätigkeitszwecken zu verwenden. Der Stadt- gemeinderat nahm diese hochherzige Stiftung dankbar an und stattete den Herren Stiftern ergebensten Dank ab. Pirna. Am 2. Juli fand auf Einladung und unter Vorsitz von Hrn. AmtShauptmann v. Nostitz im „Schwarzen Adler" zu Pirna eine Besprechung über die Förderung der Volks- und Schulbüchcreien im Bezirk Pirna statt, zu der außer Hrn. Oberschulrat Neil und Hrn. Bürgermeister Schneider zahlreiche Gemeindevertreter sowie Geistliche und Lehrer erschienen waren. Nach der Darlegung von Hrn. AmtShauptmann v. Nostitz sind vom Gemeinnützigen Bezirksverein 4500 M. zur Förderung der öffentlichen Volk», und Schulbibliotheken für diejenigen Gemeinden zur Verfügung gestellt worden, die Mitglied de- Gemeinnützigen Bezirksvereins sind, nachdem die Be- zirkSschulinspektron die Bestandsverzeichnisse der Büchereien eingefordert und eine durch den beauftragten Hrn. Lehrer Müller von Pirna vorgenommene Durchsicht ergeben hatte, daß die große Mehrzahl der Büchereien mehr oder weniger einer Verbesserung bedürftig ist. In der Hauptsache sollen Geldunterstützungen mit derMaßgabegegeben werden, daßdie Bücher aus dem Musterkatalog des Gemeinnützigen Vereins in Dresden oder der Gesellschaft zur Verbreitung von Volks bildung oder des Dürerbundes gewählt werden. Die von Hrn. Lehrer Müller über seine Untersuchung sowie von Hru. Lehrer Schulze vou Mügeln über die Einrichtung von VolkS- und Schulbibliotheken und Lesehallen erstatteten Berichte und die Absicht des Gemeinnützigen Be-irkSvereins wurden sehr beifällig ausgenommen. Den Büchereien sollen ein malige Zuwendungen gemacht und außerdem denjenigen Gemeinden, die der Gesellschaft zur Verbreitung von Volksbildung behufs Überweisung von Wander- bücherkisten beitreten, von dem erforderlichen Jahres beitrag drei Viertel zurückerstattet werden. Der Gc- meinützige Bezirksverein geht hierbei davon aus, daß eine Unterstützung nur dort am Platze ist, wo genügendes örtliches Interesse vorhanden ist und in der Gemeinde selbst die nötigen Opfer nicht gescheut werden. Insbesondere wird den Gemeinden die Gründung von Büchereiausschüssen, auch behufs Auswahl der anzuschaffen den Bücher, die Anschaffung von Bibliotheksschränken zwecks ordnungsmäßiger Aufbewahrung und die Ausgabe von ge druckten oder hektographierten Büchereiverzeichnissen emp fohlen. Wie sehr das Gedeihen der Büchereien von der Einsicht und Opferwilligkeit der betreffenden Gemeinde ab hängt, ergibt sich daraus, daß in einzelnen wohlhabenden Gemeinden die Verhältnisse ganz ungenügend, in höchst bedürftigen Gemeinden dagegen vorzüglich zu ueuneu waren. Mit der Bitte, diese nach jeder Richtung hin, ins- besondere auch für die Jugendpflege und das ländliche Leben wichtige Angelegenheit tatkräftig zu fördern, schloß Hr. Amtmann v. Nostitz die anregend verlaufene Ver sammlung. Aus dem Reiche. Berlin, 4. Juli. Amtliche Meldung. Heute vor mittag gegen 9 Uhr 30 Minuten entdeckte ein Bahn wärter beim Streckenbegang zwischen den Bahnhöfen Neu babelsberg uud Zehlendorf-Mitte, daß im Gleis Magde burg-Berlin durch Lösen einzelner Schienenbefestigungen ein Anschlag versucht worden war. Die Kriminalpolizei hat mit einen« Polizeihund die Nachforschungen eingeleitet. Die Königl. Eisenbahndirektion Berlin hat für die Er mittlung der Täter eine Belohnung von 500 M. aus gesetzt. Berlin, 5. Juli. In der Meierei Bolle hatte gestern ein Arbeiter an der Zentrifugalmaschine zu tun, als diese plötzlich auf noch nicht aufgeklärte Weife expho- dierte. Durch die heruinfliegenden Eisenteile wurde der Arbeiter so schwer am Kopfe getroffen, daß er an die Wand flog und auf der Stelle verschied. Neuzittau, 5. Juli. In Steinsuhrth wütete gestern ein großer Moor- und Wiesenbrand. Die zur Hilfe geeilte Feuerwehr war machtlos, da etwa 1000 Morgen vom Feuer ergriffen wurden. Aus vem Auslanve. London, 4.Juli. Als der König heute in Bristol zur landwirtschaftlichen Ausstellung fuhr, drängte sich eine Anhängerin des Frauenstimmrechts durch die Menge und warf eine Bittschrift in den Wagen des Königs; sie wurde verhaftet. * Zürich, 5. Juli. Der Dekorateur Laßmaun hatte mit seiner Frau Streit bekommen und trat, ohne sich mit ihr zu versöhnen, eine geschäftliche Reise an. Frau Laß mann nahm sich diesen Streit mit ihrem Gatten und dessen Abreise ohne Versöhnung so zu Herzen, daß sie beschloß, mit ihren beiden Kindern in den Tod zu gehen. Sie schloß die Wohnung und öffnete die Gas hähne. Als Hausbewohner in die Wohnung eindrangen, wurden die beiden Knaben tot auf ihre» Betten liegend gefunden. Die Frau lag tot. in der Badewanne, den Kopf von Wasser bedeckt. London, 5. Juli. Ter französische Flieger Levas- seur, der auf seiuem Fluge von Paris »ach London über verbotenes Gelände geflogen war, wurde zu 40 Pfd. Sterl. Geldbuße sowie zur Tragung der Gerichtskosten verurteilt. Brest, 5. Juli. Hier wurde der 21jährigc Buch« händlergehilse Millot verhaftet, der beschuldigt wird, auf einen Wachtposten zwei Revolverschüsse ab gefeuert zu haben. In der Wohnung Millots wurden zahlreiche antimilitaristische Flugschriften gefunden. Pari-, 5. Juli. Ans dem Landungsplätze des Hafens von Bona (Algerien) entstand gestern abend eine Feuersbrunst, die 400 000 Zentner Heu vernichtete. Innerhalb vier Tagen war dort schon mehrere Male Feuer auSgebrochen. Land' und Forstwirtschaftliches. * Berlin, 5. Juli. Wöchentlicher Saatenstandsbericht der Prei-bertcht-ftelle des Deutschen Landwirtschafts ¬ rat». Endlich ist der ersehnte Regen auch in den Gebieten östlich der Elbe gefallen, deren Saatenstand, wie vor allem in Brandenburg und Westpreußen, unter einer monatelangen Dürre außerordentlich gelitten hatte. Nur zu beiden Seiten der unteren Elbe nnd Weser sowie in Hessen-Nassau, im Regierungsbezirk Trier und in Elsaß« Lothringen sind unter 10 war Regen gefallen, sonst über 25 mm, sowie im Gebiet der Weichsel, in Oberichlesien und in den Bayerischen Alpen über bO mm und stellenweise sogar über 100 mm. Der Regen hat allgemein eine wirksame Erfrischung der Saaten herbeigesührt. Wenn das auch am nachhaltigsten bei den Futterpflanzen und Hackfrüchten der Fall sein dürfte, so ist der Regen auch noch den Getreidepflanren zugute gekommen. Zwar steht der Roggen auf den leichteren Böden Norddeutschlands vielfach unmittelbar vor der Ernte, sodaß der Regen in diesen Fällen wohl nicht viel mehr wird bessern können. Auf die Sommersaaten werde» die Niedekschläge fördernd einwirken. Weizen hat im allgemeinen seinen befrie ¬ digenden Stand behauptet. Tie Wintergerste ist schon mehrfach aeschnitten. Tie Heuernte ist in vielen Bezirken beendet, doch sind Klagen im Westen und Süden nicht selten, daß die nasse Witterung das Bergen deS Heue» erschwert und die Qualität be einträchtigt. Im allgemeinen ist jedoch der erste Schnitt ein be friedigender, vielfach ein guter, und die Niederschläge der letzten Wochen versprechen einen zweiten Schnitt, auf den man schon vielfach infolge der Dürre nicht mehr gehofft hatte. Bon den Hackfrüchten stehen di« Rüb«n, insbesondere die Zuckerrübe», ver hältnismäßig am besten, während hauptsächlich im nordöstlichen Deutschland mehrfach über einen geringen Stand der Kartoffeln geklagt wird. Toch darf mau hoffen, daß die bessere Witterung auch di« Kartoffeln bald in ihrer Entwicklung vorwärts bringen wird. Tie Mehrzahl der Berichte hebt hervor, daß die anhaltende kühle Witterung den Einfluß der Niederschläge auf die Vegetation abgeschwächt und die Entwicklung zurückgehalten hab«, sodaß die Getreideernte, für die man noch vor kurzem infolge der Dürre «inen frühzeitigen Termin prophezeit hatte, jetzt voraussichtlich eine Verspätung erfahren wird. Wärmeres Wetter ist dringend erwünscht. Bottswirtschaftlichts. * Dresdner Vörscnwochenbericht. Die Politik läßt die Börse nicht zur Ruhe kommen. Zu all den ungünstigen Faktoren, die nun schon seit geraumer Zeit unser Wirtschaftsleben beeinträch tigen — Geldnot, Konjunkturrückgang, unsichere Haltung der Roh stoffmärkte —, treten in automatischem Wechsel immer und immer wieder neue politische Beunruhigungen von nicht abzuschätzeuder Tragweite ein. Über das Eingreifen Rumäniens in die Geschicke der Balkanstaaten war man an der Börse sehr bestürzt. Da aber nur noch ganz geringfügige Hausseengagements lausen, so hielt sich im allgemeinen die daraufhin erneut einsetzende Rückwärts bewegung in mäßigen Grenzen. Ähnlich liegen auch die Tinge an unserer Börse. Den Hauptteil der Jndustriewerte halte» jetzt potente Hände, bei denen ein weiterer Rückgang nicht mehr die Gefahr von Zwangsverkäufen in sich birgt. Am Bankenmarkte siel hier der rund 3^L betragende Rückgang der Dresdner Bankaktien auf, die zu ihrem jetzigen Preise eine 6<X»ige Per- zinsung und damit wohl eine gute Kapitalsanlage bilden, namentlich wenn man die hervorragende innere Position dieses in den letzten Jahren mit so großer Umsicht geleitete» ersten sächsischen Institut» in Berücksichtigung zieht. Von Textil- werten lenkten Dresdner Gardinen durch eine im strikte» Gegensatz zur sonstigen Kursbewegung stehende Steigerung um volle 10 die Aufmerksamkeit auf sich. Die zum Nonvaleur herabgesunkenen Mittweidaer Kratzen konnten sich wenigstens von 10 auf 16 erholen. Chemnitzer Aktiepspiunerei dagegen büßten trotz des Vertrauensvotum», das die am Montag abgehaltene Generalversammlung durch einstimmige und debatte- lose Annahme txr Sanierungsanträge zum Ausdruck brachte, wieder 3 9(> ein und blieben mit 20 vergeblich anSgeboten. Deutsche Kunstleder verloren 7 9h, Werdauer Waggon, Wanderer, Schubert L Salzer, Seck, Sächsische Kartonnagen, Hille, Sächsische Gußstahl und Paul Süß zwischen 4 bi» 6^>, Ernemaun und vr. Kurz je 8^. Erfreulicherweise erholten sich wenigstens größere Stücke der Sachsenrente um 45 Pf. per Saldo, allerdings nur eine Kleinigkeit, wenn man den vorhergegangenen starke» und andauernden Rückgang erwägt. - -- Die K. K. Priv. Leischner Kettenbriicke-Ge'ellschaft wird ihre 65. ordentliche Generalversammlung Dounerstaa, de» 7. August, nachmittags 3 Uhr im Hotel „Stadt Prag" in Tetschen abhalten. Die Tagesordnung ist aus der im Ankündigungsteile veröffentlichten Einladung zu ersehen. O Elektra, Aktiengesellschaft Tresde«. DaS verflossene 15. Betriebsjahr erbrachte 148599 M. (149129 M.) Gewinn ans eigenen Betrieben und 141262 M. (141195 M.) „sonstige" Ge- Winne. Dagegen weisen die „aus Effekten" erzielten Gewinne diesmal mit nur 296081 M. einen starken Rückgang gegenüber den letzten Jahre» aus, indem diese im Vorjahre sich auf 647923 M. und vorher aus 480383, 334103 und 279244 M. beziffert hatten. Zuzüglich 88534 M. (104528 M.) Vortrag beträgt der Gesamt gewinn 674477 M. (911775 M.), dem 131928 M. (40185 M.) für Zinsen, 87658 M. (81694 M.) für Unkosten und 76848 M. (201860 M.) für Abschreibungen gegenüberstehen. Da eine Zu weisung zu den Reserven diesmal unterbleibt, kann die Dividende wieder mit 6 U — 270000 M. in Vorschlag gebracht werden, der Gewinnanteil an Verwaltung und Beamte ermäßigt sich auf 22701 M. (37001 M.) und der Vortrag auf 77841 M. (im Vorjahre wurden 185000 M. der Sonderreserve zugeschrieben) Tie Verwaltung beabsichtigt, bei Eintritt besserer Geld- und Börsenverhältnisse eine Erhöhung des Aktienkapitals in Vorschlag zu bringen. Dies wird die erste Erhöhung seit der Gründung sein. Gegründet wurde die Gesellschaft mit 6 Mill. Kapital, doch wurden 1>2 Mill. M. Aktien Ende 1901 der Nürnberger Eontmen- talen zur Vernichtung in Anrechnung auf den Kaufpreis für die Mühlhausener Anlagen begeben, sodaß seitdem das Kapital 4H Mill. M. betragen hat. Im Jahre 1910/11 wurde» 2^ Mill. M. Anleihe ausgenommen. ver in, 3. Juli. In der heutigen Sitzung des Verwaltungs- rate» der Ötavi-Minen» und Sisenbahugescllfchast wurden die Bilanz und der Geschäftsbericht für daS 13. Geschäftsjahr (1. April 1912 bi» 31. März 1913) vorgelegt. Ter Bruttogewinn beträgt 5525160 M. (3962978 M.). Nach Abschreibung von 1289237M (867000 M.) auf die Minenanlagen und Rückstellung von 415612 M. (412203 M.) für den Erneuerungs- und Banfonds der Eisenbahn sowie von 450000 M. (200000 M.) als Reserve für Pachtzins, Assekuranz und Talonsteuer verbleibt ein verteilbarer Reingewinn von 3370310 M. (2483767 M ), der wie folgt zur Verteilung vorgeschlagen wird: 5 Dividende 1 M. sowie 7 (5) M. Superdividend« auf den Anteil und 7 (5) M. aus den Genußschein. Eöl«, 4. Juli. Die Mitgliederversammlung des Walzdraht- verbände» beschloß die Herabsetzung de» Flnßetfemvalzdraht- preise» für das dritte Quartal um 5 M. pro Tonne. Die übrigen Preise wurden unverändert gelassen. * Großhandelspreise für Stroh uud Heu am 3. Juli. (Mitgeteilt vom städtischen Statistischen Amte Dresden). Preise ab Bahnhof. Roggenstroh, Flegeldrusch 50 Kg 2 M. 10 Pf. bi- 2 M. 30 Pf. Roggenstroh, Breitdrusch 50 ka 1 M. 30 Pf. bi« 1 M. 60 Pf. Heu in Bündeln 50 kg 3 M. 60 Pf. bis 3 M. 90 Pf., H e u lose 50 kg 3 M. 30 Pf. bi» 3 M. 60 Pf. * Lre-dner Marktpreise am 4. Juli. Kartoffeln 50 Kg 3M. — Pf. bis 3 M. 50 Pf. Kartoffeln, Magdeburger, neue, 50 kg 5 M. 50 Pf. bi« 6 M. — Pf. Heu in Gebund 50 kz 3 M. 70 Pf. bi» 4 M. — Pf. Zum Verkauf standen 4 Fuhren mit etwa 126 Ztr. Heu. Roggen st roh, Flegeldrusch, per Schock 30 M. — Pf. bi- 32 M. — Pf.
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