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Planung der Stadtgartenverwaltung beschlossen und be willigte hiersür die Summe von rund 13000 M. * Zur Herstellung von figürlichem Schmuck sür die Rampe» der westlichen Aussichtsterrasse an der Friedrich-August-Brücke bewilligte der Rat 15000 M. * Der am 22. August 1912 in Blasewitz verstorbene Schriftsteller Paul Alfred Clemens Heinze hatte der Stadtgemeiude 20 000 M. zur Errichtung einer Paul- und Anna^Heinze Stiftung vermacht, deren Zweck die Unterstützung solcher deutscher Dichter uud Dichterinnen ist, die durch ein körperliches Gebrechen in ihrer ErwcrbStätigkeit beeinträchtigt werden. Ter Nat ge nehmigte die über diese Stiftung aufgestellten Stiftungs bestimmungen. * Wegen Unterschlagung amtlicher Gelder wurde vor einigen Togen der 70jährige Kassierer (etatm. Eisen- bahnsekretär) Bernhard Majcheck in seinem Bureau in der Generaldireltion der Königl. Sächsischen Staats- eisenbahnen verhaftet. Majcheck verwaltete seit über 37 Jahren die Zahlstelle I der Hauptkasse der König!. Sächsischen StaatSeisenbahnen, die beispielsweise im letzten Jahre einen Umsatz von rund 27 Mill. M. hatte. Infolge seines hohen Alters sollte Mascleck schon früher pensioniert werden, was aber immer auf heftigen Wider stand seinerseits stieß, zumal er noch nicht daS Dienst alter sür den höchsten Pensionssatz erreicht hatte. Am 1. Mai jedoch stand nunmehr seine Pensionierung bevor. In der vorigen Woche wurden ihm deshalb die Dienst- acschäfte und die Kassenbestände abgenommen. Dabei stellte sich ein Fehlbetrag von 30 000 M. heraus. Mascheck bestreitet, irgendwelche Unterschlagungen begangen zu haben. Er galt als solid und zuverlässig und genoß allerseits volles Vertrauen. Dir Untersuchung schwebt noch. * Am nächste» Donnerstag (Himmelfahrtstag) eröffnet der rheinische Original-Komiker Heinrich Prang mit seinem Ensemble ein einmonatiges Gastspiel im Zentraltheater. Zur Ausführung kommt die Militär- burleske „Der Stolz der dritte» Kompagnie" von Wilhelm Hartstein mit Heinrich Prang als „Musketier Distelbeck". Die Vorstellung wird mit einem ganz hervor ragenden Varistöteil eröffnet. Für diesen ist Robert Steidl, der beliebteHumorist, mit seinem neuen glänzenden Repertoir gewonnen worden. Robert Steidl, der eine Reihe von Jahren nicht in Dresden war, dürfte bei seinen zahlreiche» Verehrern einer freudigen Aufnahme sicher sein. Dann ist der Meister der Bortragskunst Hermann Klink zn nennen. Dem Programm gehören weiterhin an die Violin-Virtuosin Maud Kerry, die Gebr. Hohlfeld, die tollkühne Sprünge produzieren, und Miß Octavio mit ihrem zoologischen Potpourri, in dem sich äußerst drollige Assen befinden. Den Schluß bilden neue kine- matographische Vorführungen. Am Donnerstag finden zwei Vorstellungen, und zwar nachmittags ^4 Uhr bei ermäßigten und abends 8 Uhr bei gewöhnlichen Variötä- preisen, statt. In beiden gelangt das ganze große Pro gramm zur Vorführung. * Am Donnerstag, dem Himmelfahrtstaae, beschließt Sarrasaui seine Dresdner Spielzeit. Das Unternehmen beginnt eine Rundreise in Ostdeutschland. Im Laufe de- Freitag werden die beiden Sonderzüae SarrasaniS Dresden verlassen; am Vormittag des Freitag werden die Tiere znr Verladung gelangen. Auf diese Weise ist jegliche Gewähr dafür geleistet, daß beide Vorstellungen am Donnerstag ohne jegliche Kürzung oder"Einbuße von- statten gegen können, wie das wohl bei anderen Unter nehmungen zumeist der Fall zu sein pflegt. Sarrasani veranstaltet morgen Mitwoch sowohl als auch am morgigen Donnerstag je zwei Vorstellungen. In sämtlichen Vor stellungen gelangt „Wild-West" ungekürzt und mit den neuen Einlagen zur Darstellung, am Donnerstag Abend wird außerdem daS Schaustück in eine große Schlußapo- theose auslaufen. Bekanntlich gelten abends kleine Ein trittspreise, nachmittags aber halbe Preise für Gros; und Klein. — Im Grundstück Lockwitzer Straße 14 (Vorstadt Strehlen) bemerkte man heute früh in der 7. Stunde in einem Laderaum Feuer. Durch eine mangelhafte FeuernngSanlage war die Balkenlage nebst Einschub und Deckenverschalung in Brand geraten. Tie herbeigerufene Fenerwehr beseitigte die Gefahr. * * Tie Baugenossenschaft Hellerau, e. G. m. b. H., hielt »in Sonnabend, den 26. April, abends ihre sehr zahlreich be suchte fünfte ordentliche Hauptversammlung im Saale des Linden garten, Königsbrücker Straße, ab. Man beschloß die Ausschüttung der von der Verwaltung vorgeschlagenen Dividende von 4 Proz. sür das Geschäftsjahr 1012, sowie die Zuweisung von 10 Proz. des Reingewinns zum gesetzlichen Reservefonds und 1500 M. zum SpezialreservesondS nach dem Vorschlag der Verwaltung. Den Zinsfuß sür Pslichtspareinlagen setzte die Verwaltung für daS Jahr 1912 wiederum auf 3 Proz. fest. — Um aber ihren Mit gliedern die Möglichkeit zu geben, diese Pflichtspareinlagen besser verzinslich anznlcgen, hat die Verwaltung beschlossen, die Pslicht spareinlagen (Mietgarantien) gegen vierprozentige Obligationen der Genossenschaft umzutauschen. Diese Obligationen werden beim eventuellen Wegzug des Mieters auf Wunsch von der Ge nossenschaft zurückgekauft. — Die von der letztjährigen General- Versammlung beschlossene Spareinrichtung erfreut sich nach dem Bericht der Verwaltung reger Benutzung durch die Mitglieder der Genossenschaft. Tie Genossenschaft gewährt sür diese freiwilligen Spareinlagen 4 Proz. Zinsen bei täglicher bis vierteljähriger Kündigungsfrist, 4'^ Proz. Zinsen bei halbjähriger Kündigungs frist und 4>^ Proz. Zinsen bei einjähriger Kündigungsfrist. Die Genossenschaft besitzt nunmehr 336 Grundstücke mit 345 Wohnungen, von denen 118 Wohnungen 4 Räume, 158 Wohnungen 5 Räume und 68 Wohnungen 6 und mehr Räume enthalten (die Küche als Wohnranm gerechnet). Ter gegenwärtige Arealbesitz der Genossen schaft beträgt 98356 gm, wovon 87336 gm bebaut sind. — Tie Ge nossenschaft zählte am 31.Dezember 1912 661 Mitglieder mit 742 An teilen. Tie Einwohnerzahl Helleraus betrug am 31. Dez. 1912 etwa 1800. AuS dem Jahresbericht sei noch bemerkt, daß Hellerau eigenes Postamt besitzt und daß die Straßenbahnlinie 7 inzwischen bis in den Ort hinein verlängert worden ist. Die Volksschule ist vom Königl. Ministerium genehmigt, und ihr Bau nach den Entwürfen des Architekten Curt Frick-Hellerau ist in Vorbereitung. Außerdem ist am 1. April 1913 eine höhere Schule für Knaben und Mädchen eröffnet worden, die bi» zur Einjährlgen-Prüfung eine» Real- aymuasium» oder einer Oberrealschule führt und mit Internat für Knaben und Mädchen verbunden ist. Wie die Verwaltung mit- teilt, ist die Nachfrage nach Wohnungen nach wie vor außerordent lich rege. — Interessenten erhalten den neuen Jahresbericht, den Mietvertrag und daS Statut der Genossenschaft gegen Erstattung der Selbstkosten von 50 Pf. Eintretenden wird der Betrag ver gütet. — AuS dem Mietvertrag sei besonder« hervorgehoben, daß die einmal endgültig festgesetzte Miete nicht gesteigert werden kann und daß der Mietvertrag seitens der Genossenschaft nicht kündbar > ist, solange der Mieter seine Pflichten gegen die Genossenschaft er- ' füllt. — Tie Geschäftsstelle der Genossenschaft befindet sich in Hellerau (Fernsprecher 18817 Amt Tresden). AusknnsiS- und Zahlstellen hat die Genossenschaft in Dresden beim Bankhaus Philipp Elimeyer, TreSden-Neustadt, Hauptstraße Nr. 1/3, «nd im Zigarrengeschäft Gebrüder Risse, TreSden-Altstadt, Schloßstraße, Ecke Taschenberg. Beide Firmen nehmen Zahlungen ans Geschäfts- guthaben und Spareinlagen (Pflichtspareinlage und Svareinrichtung) au, ebenso können dort Beitritts- und BeteiligunaSerklärungen vollzogen und Schuldverschreibungen der Genossenschast gekauft werde». Aus dies« Neueinrichtung, die zur Erleichterung deS Ge schäftsverkehrs sür die iu Dresden wohnenden Mitglieder der Ge nossenschaft eingesührt ist, sei für Interessenten ganz besonders hingewiesen. Ans dem Reiche. * Cuxhaven, 28. April. Se. Majestät der Kaiser hat i» einem Telegramm an Generaldirektor Ballin seinem Bedauern darüber Ausdruck gegeben, daß seine Zeit einteilung ihm leider für die nächsten Monate nicht ge stalte, an einer Einweihungssahrt de-Z „Imperator" teilzunehiuen. Der Kaiser hofft aber, später eine Fahrt auf dem stolzen Schiffe mit machen zu können. Die vor übergehende Betriebsstörung der Maschinen bezeichnet das Kaiserliche Telegramm als eine der bei so großen Turbinenanlagen üblichen Kinderkrankheiten, deren Be hebung der vortrefflichen Bulkauwerft sicher schnell ge lingen werde. — Auch Se. Kaisers, uud Königl. Hoheit der Kronprinz des Deutschen Reichs und von Preußen hat Hrn. Ballin telegraphisch sein Bedauern über die Verschiebung der Probefahrt ausgesprochen so wie die Hoffnung, daß die Verschiebung nur von kurzer Tauer sei» möge. Berlin, 28. April. Unter dein Vorsitz Se.Exzellenz deS Generals der Infanterie Frhrn. v. Lynckcr fand am Sonnabend, den 26. d. M., eine Hauptvorstandssitzung des „ReichSverbandes zur Unterstützung deutscher Veteranen" statt, an der viele hervorragende Persön lichkeiten aus der Industrie uud dem öffentliche» Leben teiluahmen. AuS dem Geschäftsbericht war zu entneh- men, daß der Verbaud bisher bereits einen recht erfreu lichen Aufschwung genommen hat, und es wurde aus Grund des vorliegenden sehr befriedigenden Ergebnisses der vorgenommenen Stichprobeupropaganda beschlossen, nunmehr die Propaganda über das ganze Reich anSzu- dehncn. Sodann wurde dankbar anerkannt, daß ent sprechend den Wünschen des Reichsverbandes der dem Bundesrat zugegangeue Gesetzentwnrf, betreffend die Ge währung von Beihilfen an Kriegsteilnehmer, die Be dingungen für die Erfüllung der gesetzlichen Beihilfe mildert und der Nachweis der Erwerbsunfähigkeit bei vorliegender Unterstützungsbedürftigkeit nicht mehr ver langt wird; daß ferner die ärztliche Untersuchung wegfällt und insbesondere dem ersten Grundsatz des ReichSverbaudeS entsprechend, die Veteranenunterstützung von zukünftig 12 M. 50 Pf. für den Monat, gänzlich unabhängig von der politischen Stellung der Veteranen oder ihrer Konfession gezahlt werden soll. Frau vom Rath stiftete zum Jubiläumsfonds 10000 M; ferner stellte der erste Vizepräsident des Verbandes, Hr. Stier, für die Werbetätigkeit im Reiche, gleichfalls 10000 M. zur Verfügung. Eine Reihe von Vereinen und Ver bänden, die sich mit der Beteranenfürsorge beschäftigen, habe» bereits ihren korporativen Anschluß an den Reichs- verband vollzogen. Ferner find mehr als 50 Regimenter, zahlreiche Landwehrbezirke, Marinekommaudos, Schiffe, auswärtige Konsulate rc. korporativ beigetreteu. An die deutsche» Städte und Landkreise ist ei» Rundschreiben er gangen, in dem zu einer gemeinsame» Beratung über die Regelung der Beteranenfürsorge im Reiche, zur Samm lung eines Reichssonds zweck- Gewährung laufender aus reichender Unterstützungen für die allerbedürftigsten alten Krieger und Schaffung leichter Arbeitsgelegenheit sür noch arbeitsfähige Veteranen aufgefordert wird. Mitunter zeichnet haben dieses Rundschreiben an die deutschen Städte nnd Landkreise u. a. auch die Oberbürgermeister Exzellenz Wermuth-Berlin und Mattig-Breslau. Mel dungen zur Teilnahme an dem demnächst stattfindenden Kongreß und Beitrittserklärungen sind zu richten an die Geschäftsstelle des Reichsverbandes zur Unterstützung deut scher Veteranen, Berlin, Potsdamer Straße 126. Um unnötige Schreibereien und Unkosten zu vermeiden, wird wiederholt darauf hingewiesen, daß Unterstützungsgesuche noch nicht angenommen werden können, sondern die frag lichen Stellen erst später nach Durchführung der Organi sation bekannt gegeben werden. Berlin, 29. April. Vorgestern stieg das Thermo meter auf 27)^ Gr. Schatten; ebenso warm war cs gestern nachmittag. Die mittlere Tagestemperatnr betrug am Sonntag 20 und gestern 22,6 Gr. Berlin, 29. April. Im Anschlusse an die Feier zur V e r m ä h l u u g der Prinzessin Viktoria Luise wird am 26. Mai im Garten des RcichsamtcS deS Innern ein Gartenfest stattfinden, das von dem Vor sitzenden deS Verbandes Großberlin vom Roten Kreuz organisiert wird. Hamburg, 29. April. DaS Explosionsunglück auf dem „Imperator" hat gestern das vierte Opfer gefordert. ES ist der Schlosser Truth aus Kattowitz. Cassel, 29. April. Bewußtlos mit einer Schuß wunde im Herzen wurde im Walde ein Student Hoff mann aus Meiningen aufgefunden. Er starb bald nach seiner Überführung in die Klinik. Ulm, 29. April. Während eines schweren Ge witters wurde auf dem Exerzierplätze Lerchenfeld der Musketier Lihrt vom Infanterieregiment Nr. 120 vom Blitzschläge getroffen. Stuttgart, 28. April. Der Verband deutscher Journalisten- und Schriftstellervereine hält vom 27. j>is 29. Juni in Stuttgart seinen Delegiertentag ab. Gleichzeitig findet die Hauptversammlung der Münchner Pensionsanstalt deutscher Journalisten und Schriftsteller statt. Karlsruhe, 29. April. Im badisch-markgräflichen Lande gingen strichweise schwere Hagelschläge nieder. Sie richteten an Obstbäumen und Jeldfrüchten vielen Schaden an. Au» dem Au»lanve. London, 28. April. Der König nahm heute vor mittag im Hyde-Park eine Parade über eine Garde- Jufauterie-Brigade, die neu» Bataillone mit über 8000 Mann zählte, ab. Eine mehrtausendköpsige Menge be- grüßte den Königlichen Zug, in dem sich der König, der Herzog von Connaught mit seinem Sohne, dem Prinzen Arthur, zahlreiche Marschälle und die. Militärattaches von zwölf Ländern, darunter die von Deutschland, Frank reich, Rußland, Italien, Spanien und Japan, sämtlich in großer Uniform, befanden. Tie Königin uud Prin zessin Marie wohnten der Parade im Wagen bei. Das Wetter war bedeckt. Die Parade bot ein prächtiges Schauspiel. London, 28. April. DaS Befinden der Herzogin von Connaught hat sich bedeutend gebessert. * Paris, 28. April. Ter Minister des Innern Klotz hat die Kommission, die er znm Studium des Polizeidienstes eingesetzt hat, aufgefordert, ihre Ar- beiten zu beschleunige» und aus daS dringende Juleresse hingewiesen, eine staatliche Polizei an gewissen Haupt punkten, wie in Nancy und Toulon, einzurichten. Tie Regierung wird demnächst die verschiedene» erforderlichen Entwürfe der Kammer vorlegen. Paris, 28. April. Heute nachmittag drangen zehn Banditen in den Bahnhof von Chaville bei Ver sailles ein und verwundeten den Stativ uSvors stand, verließen jedoch den Bahnhof, als sie sahen, das; dort keine Gelder vorhanden waren. Malta, 28. April. Eine große Volksmenge hatte sich gestern in den geschmückten Straßen ausgestellt, durch die sich die Schlußprozession des Eucharistischen Kongresses von der St. Johanniskathedrale in La Va letta nach dem Vororte Floriana bewegte. Die Prozes sion bestand ans katholischen Vereinen, Brüderschaften, Kapiteln und Ordensgeistlichen, maltesischen und auswär tigen Würdenträgern. Nachdem die Prozession bei dem auf hoher Tribüne stehenden Altar vor der Porta Reala angelangt war, intonierte der päpstliche Legat daS Tedcum uno das Tantum Ergo, die von der Menge mitgesungen wurden. Nach der Spendung des Segens durch den Le gaten kam es zu einer enthusiastischen und eindrucksvollen Demonstration der Menge. Am Abend war ganz Malta prächtig erleuchtet. ES wird mitgetcilt, daß der nächste Kongreß in LonrdcS stattfinden soll, wo er vor 25 Jahren gegründet wurde. Paris, 29. April. In PrumiöreS bei Grenoble fanden Kinder auf der Straße eine Patrone. AIS einer der Knaben einen Stein auf die Patrone schleuderte, erfolgte eine heftige Explosion. Sämtliche Kinder wurden verletzt. Der Zustand zweier Knaben ist hoff nungslos. Paris, 29. April. Zwischen CamelotS du Roy und Schülern der Kunstakademie, die jüngst den royalistischen Bildhauer Real del Sarte mißhandelt hatten, kam es gestern aus dem Hose der Kunstakademie zu einer argen Rauferei. Die Polizei schritt ein und verhaftete acht CamelotS du Roy. Bunte Chronik. * Stiftungen und Spenden der Ausländs deutschen zum Kaiserjubiläum. Das bevorstehende 25jährige Regierungsjubiläum Sr. Majestät des Kaisers ist, wie der Korrespondenz „Heer und Politik" ge schrieben wird, nicht nur für die deutsche Heimat eine willkommene uud freudig auSgenützte Gelegenheit zu JubiläumSstiftuugen uud Spenden der verschiedensten Art, sondern auch sür die Deutschen im Ausland. Fast überall, wo in der weiten Welt verstreut Deutsche wohnen, die in der neuen Heimat den nationalen Zu sammenhang bewahrt haben, hat das Beispiel deutscher Städte und Vereinigungen begeisterte Zustimmung ge funden, und cs kommen jetzt viele Nachrichten von Spende» und Stiftungen, die aus Anlaß des Kaiser jubiläums von AuSlanddeutsche» aufgebracht werde» sollen. Nicht nur die Deutschen in Paris, über deren Kaiserspende unlängst Einzelheiten berichtet wurden, be teiligen sich an der Ehrung des Kaisers, sonder» auch die Deutschen in Amerika, in Rußland, in China, in der Türkei und in de» Kolonien beabsichtigen, zum 18. Juui bedeutende Summen zu wohltätigen Zwecken aufzubriugeu. In New Nork hat sich ein Komitee gebildet, daS aus ganz Amerika Spenden von Deutschen sammelt, die dem Kaiser zu seinem Jubiläum zur Verfügung gestellt werden sollen. In St. Petersburg haben sich die deutschen Vereinigungen zusammengelau, um gleichfalls eine Kaiser- spcnde zusammeuzubringen. Die Deutschen in Koustautinopel haben sich mit den anderen deutschen Kolonien in der ganze» Türkei, einschließlich Palästinas, ins Einvernehmen gesetzt, um eine gemeinsame „Deutsch-Türkische" Jubiläums- spende zu sammeln, und die Deutschen in China haben zusammen mit den« Schutzgebiet Kiautschou eine gleiche Aktion unternommen. Ebenso beteiligen sich die deutschen Bewohner der anderen deutschen Schutzgebiete an der Kaiserehrung. Alle diese Vorbereitungen, die an so iveit voneinander getrennten Orten gleichzeitig getroffen werden, ist eins gemeinsam: daß sie sämtlich wohltätigen Zwecken dienen sollen. Ebenso wie die zahllosen Spender in der Heimat selbst, so entsprechen auch die Ausländs deutschen den Wünschen dcS Kaisers, der sich bekanntlich jede persönliche Spende zum Regierungsjubiläum ver beten und als gemeinsames Ziel aller Spende» die Er füllung wohltätiger Zwecke angegeben hat. Wenn anch die aus dem Auslände kommenden Spenden, bei der außerordentlich großen Beteiligung heimatlicher Spender, nur eiuen Bruchteil aller aufgebrachten Gelder auSmachen werden, so sind sie doch ein schönes Zeichen nationaler und monarchischer Gesinnung und tragen dazu bei, der Kaiserspende im ganzen einen schönen Zug von Gemein samkeit zu verleihen. Sport und Jagd. Pferdesport. Dresdner Renne». Als Starter im Sächsischen StaatSpreiS (13 000 M.) am Himmelfahrtstaae haben folgende vier Teilnehmer zn gelten: Kgl. Hanptgestüt Grabitz' Magellan