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Lieder-Texte. 1 \ 3. fiecitativ und Arie „Genug, ich hin entschlossen* 4 . W. A. Mozart. Genug, ich bin entschlossen, n fest entschlossen, da meinen harten Vater nicht Fleh’n noch Thränen rühren, so wähl’ ich standhaft die Freistadt heil’ger Mauern; dort kann ich meine Hand dir treu bewahren. Verrathen sollt’ ich dich? Um schnöden Keichthums willen von dir lassen, der Liebe Schwur dir brechen ? Nein, ohne dich, Geliebter, lacht mir kein Glück auf Erden. Nur Gram und Eeue würd’ ich mir selbst bereiten. Ja. Freund, mein - schaudert mich vor Meineid als vor dem offnen Grab. Du, meine erste Liebe, sollst auch die letzte bleiben. Nichts als der Tod kann unser Band zerreissen. Auf, lass uns dein Schicksal nicht länger widerstreben! Lass uns der Tren nung voll Muth entgegen gehen, und wär’s auf ewig, so sterb' ich als die Deine. Lass, o Freund, uns standhaft scheiden. Dir nur, dir gehört mein Herz. Nie kann dir dies Herz entsagen, Eh’ erlieget es seinem Schmerz. Wie? du seufzest? hinweg mit Klagen! Hoffnung, Freund, lässt nicht verzagen! Hoffnung stärkt das matte Herz. Strenger Vater, wodurch hat Liebe. Liebe die vom Himmel stammt, Dich zum Zorn, zum Zorn entflammt ? Edle Zeugen meiner Leiden, Ach, müsst ihr nicht selber sagen. Solche Qualen zu ertragen Ward noch nie ein Herz verdammt. H. Heim. Mit Myrthen und Kosen, lieblicli und hold. Mit duft’gen Cypressen und Flittergold Möcht' ich zieren dies Buch wie’n Todtensehrein Und sargen meine Lieder hinein. 0 könnt’ ich die Liebe sargen hinzu! Auf dem Grabe der Liebe wächst Blümlein der Kuh’, Da blüht es hervor, da pflückt man es ab, —■ Doch mir blttht's nur. wenn ich selber im Grab. H. Selmmann Hier sind nun die Lieder, die einst so wild, Wie ein Lavastrom, der dem Aetna entquillt. Hervorgestürzt aus dem tiefsten Gernüth Und rings viel blitzende Funken versprüht. Nun liegen sie stumm und todtengleich, Nun starren sie kalt und nebelbleich. Doch auf’s Neu’ die alte Gluth sie belebt, Wenn der Liebe Geist einst über sie schwebt. 5. a) Mit Myrthen und Hosen, Und es wird mir im Herzen viel Ahnung laut. Der Liebe Geist einst über sie thaut; Einst kommt dies Buch in deine Hand. Du süsses Lieb’ im fernen Land. Dann löst sich des Liedes Zauberbann. Die blassen Buchstaben schau’n dich an. Sie schauen dir flehend in's schöne Aug’ Und flüstern mit Wehmuth und Liebesnauch. <-h. L. Egru. Nicht so schnelle, nicht so schnelle! Wart' ein wenig, kleine Welle! Will dir einen Auftrag geben an die Liebste mein. Wirst du ihr vorüberschweben, grüsse sie mir fein! Sag’, ich wäre mit gekommen, Auf dir selbst herabgeschwommen: Für den Gruss einen Kuss kühn mir zu erbitten, Doch der Zeit Dringlichkeit hätt’ es nicht gelitten. II. Schumann. Nicht so eilig! halt, erlaube. Kleine, leicht beschwingte Taube! Habe dir was aufzutragen an die Liebste mein. Sollst ihr tausend Grüsse sagen, hundert obendrein. Sag’, ich wär’ mit dir geflogen, Ueber Berg und Strom gezogen: Für den Gruss einen Kuss kühn mir zu erbitten, Doch der Zeit Dringlichkeit hätt’ es nicht gelitten. b) Aufträge. Warte nicht, dass ich dich treibe, 0 du tiäge Mondesseheibe! Weisst’s ja, was ich dir befohlen für die Liebste mein. Durch das Fensterehen verstohlen grüsse sie mir fein! Sag’, ich war’ auf dich gestiegen, Selber zu ihr hin zu fliegen: Für den Gross einen Kuss kühn mir zu erbitten, Du sei’st Schuld, Ungeduld hätt’ mich nicht gelitten. niaudiv«. c) An die Nachtigall. Fr. Schuhm I. Er liegt und schläft an meinem Herzen. Mein guter Schutzgeist sang ihn ein; Und ich kann fröhlich sein und scherzen, Kann jeder Blum’ und jedes Blatt’s mich freu’n. Nachtigall, ach! Sing’ mir den Amor nicht wach!