men, wobei sich, nach mozartscher Eigenart, das zweite als lyrisches Thema etwas chromatisch gibt. Mozart schrieb hier mit den sparsamsten Mitteln eine durchsichtige Musik. Der zweite (langsame) Satz ist voller Empfindung. Das übersichtliche Me nuett mit seinem schlichten Trio offenbart Sinn für Humor. Auch das Fi nale ist in Sonatenform gebaut: mit zwei Themen, einer Durchführung, die Ansätze zu kontrapunktischer Schreibweise zeigt, und einer Reprise. Wenn diese Symphonie auch nicht sehr bekannt ist, so kündet sie doch von der bedeutenden Meisterschaft Mozarts. Beethoven hat zu seiner Oper „Fidelo", die er eigentlich „Leonore" nen nen wollte, vier Ouvertüren geschrieben. Die erste gefiel nicht. Er schrieb eine zweite. Diese aber genügt ihm nicht. Und so schrieb er die dritte, die sogenannte „Große". Dann aber fand er, daß diese Ouver türe zu vielsagend sei, und die ganze Oper schon in sich enthielte. Daraufhin schrieb er die leichte E-dur-Ouvertüre, die heute als Vorspiel zur Oper gespielt wird. Wir erleben in der dritten „Leonoren"-Ouvertüre sozusagen den ganzen „Fidelio", den Sieg über Tyrannenwillkür: Die Klage Florestans, des von seinem Gegner ins Gefängnis geworfenen Mannes, den Kampf Leono- rens, bis ein Trompetensignal die Rettung ankündet. Die Liebe hat ge siegt. Jubel ist der strahlende Ausklang der Tondichtung, mit der Beet hoven der Gattenliebe ein leuchtendes Denkmal gesetzt hat. Die 5. Symphonie in e-moil op. 64 ist wohl Tschaikowskys bedeutend stes Orchesterwerk. Die dem symphonischen Schaffen allgemein eigen tümliche Art, den geistigen Grundgedanken auch musikalisch sinnfällig zu machen, ist hier besonders deutlich ausgeprägt: die wesentlichen The men der Symphonie sind innerlich verwandt mit einem Kopfthema, und die ses selbst wird in den einzelnen Sätzen wörtlich wiederholt. Im übrigen beruht die Wirkung des Werkes vorwiegend auf leidenschaftlicher Me lodik in einem farbigen Klanggewand; der Rhythmus ist nicht Selbst zweck wie sonst oft bei Tschaikowsky, sondern dient dazu, die Melo dien zu härten, zu schärfen oder zu runden.