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ErMbUolkssrerm-. Tageblatt für Schneeberg und Umgegend. für die köuialicht« ««d städtische« Behörde« 1« N«e, Grüllhllt«, Hartenstet« Johanngeorgenstadt, Lößnitz, Nenstädiel, Gch«eeberg, Gchwarzenberg «nd WÜdenfels. rrpsdttto«, »«rla, «d D«A vo» «. «. «WM » »ch«mb«g. Nr. 169.1 I Sonnabend. 23. AM 1892. I I - » « P«e» virrlenaMtch L Mark so Pfennige. I * s Inserate «Pieunigr. I -sAPkUwAlo Erledigt Hat sich die Vormundschaft über den abwesenden Hufschmied Christian Gottlieb Meyer o»S Zell«. Schneeberg, am 15. Juli 1882. Königliches Amtsgericht. Roitzsch? Ass. Offene Hilfslehrerstelle. An unserer Bürgerschule ist eine Hilfslehrerstelle mit 1. Oktober d. I. zu besetzen. Dieselbe ist mit einem Jahre-gehalt von 1000 M. — Pf. einschließlich WohnungSgeld dotirt. Bewerbungen sind bis zum 15. August dieses Jahres beim unterzeichneten Stadt- rath einzureichen. Schneeberg, den 16. Juli 1882. Der Stadtrat h. i. v. Geitner. 36,„ Wellenhundert starke» Schlagreistg und 121 Raummeter «eiche Stöcke gegen sofortig« Brzahlung und untrr den vor Beginn der Auctio« bekannt zu machende« Bedingungen öffentlich versteigert werden. Schneeberg, am 22. Juli 1882. Der Stadtrat h. i. v. Geitner. 2 Arnold. bis 7 . 89 R «tr. weiche Brennscheite Rm. harte, Brevnknüppel den vor Beginn der Auktion bekannt zu machenden Bedingungen zur Versteigerung. K. Forstr,vierv,rwalt««g Hartmannsdorf und A. Aorstrentamt Eibenstock, Schurigt. am 18. Juli 1882. Wolfframm. 13 13 7 8 38 cm. 47 - 12 - 15 . Tage-geschichtt Veatschland. 113 1873 1224 871 265 5 13 2 unter — Dis gestern telegraphisch erwähnten, neuerlichen Ausführungen der „Hamb. Nachr." gegen den Grafen La. Marokko und die europäischen Mächte. Die Reise der englischen Gesandtschaft nach FeS, ihre Begleiterscheinungen und die politischen Betrachtungen, die daran in den verschitdenen Länder» geknüpft worden sind, Haben wieder einmal gezeigt, daß der Streit um di« Herr» schäft über Marokko allmählich zu «iner „orientalischen" Frage des Westen- sich verknotet, deren Lösung von Jahr zu Jahr dringender wird. Die Mißstände und Mißbräuche n dieser äußersten Hochburg islamitischen Fanatismus sind nicht so himmelschreiend, wie sie oft geschildert werden, sie er- scheiuen nur größer durch die Contrastwirkung, weil sie un mittelbar vor de» Thoren Europa» sich abspielen. Gälte r» «i»zig und allein, sie zu beseitigen, so bedürfte es nur «ine» einträchtigen gemeinsamen Vorgehens der europäischen Culturmächte. Der Sultan Muley Hassan ist ein verständiger Mann, der mit sich reden läßt, von ihm könnt« «an schließ, sich die Aufhebung der Monopole, billige Handelsverträge, die Erlaubniß für Europäer, Grundbesitz zu erwerben, und selbst die Einrichtung gemischter Gerichtshöfe erreichen, wenn «an ihm dagegen di« Aufhebung des so viel mißbrauchten ProteclionSrechteS zugrstände und vor allem, wenn er selbst davon überzeugt wäre, daß die Abstellung der Mißbräuche In seinem Lande der einzige Zweck der Politik der Mächte wäre. Davon ist er aber nicht überzeugt, und mit Recht, denn er hat seit der Madrider Conserenz immer wieder die Erfahrung gemacht, daß die Vertreter der Mächte zwar alle diesen Zweck vorschützen, daß sie aber einander an seiner Er reichung zu hindern suchen und sich gegenseitig Fallen stellen. Er hat daraus richtig geschlossen, daß es ihnen zunächst nicht um eine Culturaufgabe zu thun sei, sondern daß sie oder vielmehr jeder allein ihm und seine« Lande daS Schicksal bereiten möchten, dessen Folgen er in Algerien, in Tunis und auch in Aegypten beobachtet hat. Würden die erwähnten Forderungen bewilligt, so wär« der Erschließung Marokkos «me sichere Aussicht geöffnet, der Maghreb würde wieder die Kornka»m« Europas «erden, Fahrwege würden angelegt, die Flüsse als Frachtstraßen zum Meere schiffbar gemacht und schließlich »üßteu auch Eisenbahnen gebaut werden, die Pioniere des Handel» würden auch der Civilisatio» di« Bahn «bntn. Ab« Marokko ist nicht nur ein reiche» und ertragfähige» tich ganz mederzulegeu. Deshalb v,gleitet«» auq vra eug ischeu Gesandten Sir Charles Evan Smith di« besten Wünsche auf den Weg «ach FeS. Bald aber zeigt« es fich, daß diese Reise zur Förderung der Culturaufgabe, die Lu» opa in Marokko zu erfüllen hat, nicht beitragen werd«. Al» Sir Charle» oder seine Hintermänner die lange Liste der au fich schönen und berechtigten Forderungen, mit der er an da» scheristrnische Hoflager zog, in die Welt hinaus- rosaunten, da ahnten die Kenner von Land und Leuten be reit» Unheil, denn die Erfahrung lehrt, daß, wer in Ma rokko zu viel verlangt, nicht« erreicht. Di« Mittel, durch die der englische Gesandte sich die Bevölkerung der Haupt - tadt zu gewinnen hoffte, verfingen nicht: da» Stieropfer, da» er vor der Moschee de» Muley Lvri» darbrtngea ließ, wurde al» «tue Beleidigung de» Heiligen durch dir Ungläu bigen empfunden oder gedeutet, und der englische Gaukler, mtt dem Str Charle» seine braunen Gastgeber zu erheitern gedachte, war bald in der ganzen Stadt als der „Teufel der Lhristenhunde" verschrieen. Jetzt änderte Sir Charles ein« Taktik, rr kehrte de» britischen Stolz hervor und versuchte mit Rücksichtslosigkeit, was er durch Güte nicht erzielt hatte. Der Versuch, die englische Flagg« zu hiss«», «rr«gte Erbitterung, VolkSaufläufe gefährdeten die Sicherheit der Gesandtschaft und bei der religiösen Erregung und de« großen Fremdenzuflnß, die in jenen Tagen die Feier de» Festes Ait elKebir mit sich brachte, droht« «in Aufruhr g«g«n d«n Sultan stlbst. Auch zwtsch«n Sir Charle» und den marrokkauischen Mmrstern scheint «S zu heftigen Auftritten gekommen zu sein, wenigsten» wird berichtet, der englische Gesandte habe dem Minister Si Gharnit einen von diese« aufgesetzten Vertragsentwurf in Fetzen zerrissen zurück - geschickt. Daß mißgünstige Leute, Einheimische wie Fremd«, diese Lage der Dinge benutzten, u« gegen die Engländer zu Hetzen und zu schüren, ist nicht wunderlich und hätte voraus- gesehen «erden können. So kam «S, daß die Erbitterung gegen die Engländer, die Anfang«, wie «in Augenzeuge, der Berichterstatter der Time», mitthetlt, mit einer „gutmüthigen Neugier" ausgenommen worden waren, immer mehr anwuchs, daß die Gesandtschaft außerhalb der Stadt ihr Lager aus« schlagen und schließlich unverrichteter Sache abziehen mußt«. E« ist möglich, daß der Sultan de« Vertreter England» nicht so vorurtheilSlo» gegenüber getreten ist wie dem Deutsch» land«, «eil England ty« nicht überzeugende Beweise seiner Uneigennützigkeit geliefert hat; sicher aber ist, daß in erster Linie da» Auftreten des englischen Gesandten für den Miß erfolg verantwortlich ist, daß diese Gesandtschaft-reif« die Culturaufgabe Europas in Marokko erustlich gefährdet und daß sie tn ihren Folgen der ge«altsa«en Lösung der «arok» tanischen Krag« Vorschub geleistet Hal. Unterstärk« > 329 Rm. harte u. weich« A«ste ? 10„, Hundert hartes und 1 weiche« Wellenreisig llvnrn zur Regierung in'« Ang« sagt, so wird man unwill kürlich an da« hübsche Li«d von Mühler erinnert: „Recht« Hand, linker Hand, Alle« vertauscht!" Alle Ä«zn«r d«r Herstellung des Deutschen Reich«» und drfsrn Entwickelung, vi« entschiedensten Feinde der Politik de» alten Kurse» stehe» heute auf Seile de« neuen uns zwar mit einer L«ivrnschaft» lichkeit, die nochwendiz Verdacht gegen di« Ehrlichkeit ihrer Uebe'.Mgung erwecken muß Für vi« eingeschlagen« Politik aber trägt Gras Lapr-Vl die B«ranlwsrilichk«it allein. Wenn dem Kaiser politisch richtige Anträge oorgel«gt und mit Sach» kund« zur Auswahl gestellt wersen, so fias wir überzeugt daß drr Monarch auch die richtigen aus wählt." — Di« „Hamb.-Nachr." bestätig«», daß drr Kaiser drm Grafen Herbert Bismarck anläßlich dessen Hochzeit gra» talkte, und behaupten, daß da» Centrum durch den Grafe» Caprivi später eine Verstimmung de» Kaisers gegen Bis- marck'S Familie erweckt und g«schüct habe, au« Furcht, Cap» rtvi könne den Kanzlerposten verlieren. Erfurt, 21. Juli. In der Umgegend von Erfurt ist der Typhus auSgebrochen. Die Behörden treffen sanitäre Maßregeln. München, 21. Juli. Den „Neuesten Nachrichten" zufolge lauten die Aussprachen auf die RegierungS-Enqusw in Oberbayern, Mittel,ranken und der Rheinpfalz entschieden sür die Berliner Weltausstellung; die übrigen Antworten auten auch bejahend, jedoch nur bedingungsweise. München, 21. Juli. Gehei«rath von Pettenkofer, bekanntlich eine Autorität in Cholerafragen, hält eine beson dere Vorsicht Deutschland-, sowie alle AbsperrungS«aßregeln für uunölhig, und spricht sich über die Choleragefahr in be ruhigender Weis« aus. Mannheim, 21. Zuli. Au der Fahrt nach Kissing«» am nächsten Sonntag belhetligten sich 4000 Personen au« Bad«n, Hessen und der Pfalz. Di« B«töro«rung «rsolgt tu fünf Extrazügen, di« von Mannheim, KarlSruh«, Pforzheim, Heid«lb«rg und Darmstadt abg«h«n. KarlSruh«, 21. Juli. An d«r Huldigungsfahrt »ach Kisstagen zu Ehr«n d«S Fürstin Bismarck werd«n vo» hier au» 1500 Personen theilneh««». Thoru, 21. Juli. D«r Minister de« Innern unter sagt« au« sanitären Gründen di« Ausnahme der au» Rußland auswaod«rodeu Juden. Straßburg, 20. Juli. E» ist in neuerer Zeit vielfach bemerkt worbe», daß der immer noch ziemlich be deutende Stro« der elsaß-lothringischen Auswanderer sich »icht mehr vorzugsweise nach dem benachbarten Fraukretch wendet, sonder« zu große« Theil sein« Richtung weiter über» Meer «ach Amerika nimmt. Mag die soziale und wkth- schaftlich« Lage auch ihren Theil zur Nähruag der Au»- «auderungSlust beitragen, so tragen doch »ehr «och die schwindelhaften Vorspiegelung«« »nd die planmäßig betri«b«nm v«rsühr»ng»künst« gtwissrulosrr Agrnten di« Hauptschuld daraa. Ebrn j«tzt ist «S wtrdrr g«l«nze«, et«, Persönlichkrit dirse» Schlag«» adzufafsrn, die unter de» Deckmantel der Frvmmig- k«it ihr Gewerbe leider mit Erfolg betrieb. De« im Jahre 1825 z« Osthet», eine» in der Näh, von Rappolt-weiler gelegenen kleine« Orte von 1200 Einwohner«, geboren» »ad vor 38 Jahren in America nai»raltstrten Johann Sturm trirb angeblich di« Sehnsucht der alten Hrimath wieder zu, wo er auch anfangs Juni «intraf. Er schien rin gar from- »er Herr z» sein, wenigsten» hielt er sehr häufig religiöse Versammlungen in seinem Hrimathsort ab, die auch jedesmal zahlreich besucht »arm, zumal rr dort ri»e weitverzweigt«. I« DrechSlei'schen Gasthofe zu Auerhammer sollen Montag, den 25. Juli d. I von Vormittags 10 Uhr an ' i m Neudörfler Wald ausbereiteten - 231 tannene Brennrinde Stück buchene Klötzer von - weiche - » - - Stangenkl. - - » Derbstang.» - - R iSsiang. - Oberstärk« 2 bis 3„ m. Länge, - 3„ « « - 4 « » „All« p«rsvaltch«a Dt«g« würtz«« d«a Kürst«« Bismarck sch««rltch zu «in« Opposition g«g«n di« Politik s«tv«S Rach- folg«» v«ra«laßt Haven; hätt« di«s«r d«a alt«« «ar» b«tbe» halt««, so würd« «r von Bismarck trotz alliv«« «>t«rstützt worb«« s«ta. Di« schärfste Kritik d«r «ru«n Politik liegt in der BundtSgeaossenschast, bet der st, Uattrstützaa, stad«. Ma« mau di« hsiutgm» ««zk-unzea v«r Parkt«« uao Srak- zu Hartmannsdorf kommen Lormettagt halb 10 Uhr an Land, s«iu Klima «tgnet fich auch vorzüglich zur Colonisation durch Europäer uud, was am meist«» tn« Gtwtcht fällt, s«inr geographische Lag« macht «» zu «i««r d«r bkd«uttvdst«n BorpofNnMung«n am MtltAmrer. Dah«r die Schrrlsucht der Mächte, di« «in Jot«r«fs« daran hab,«, dt«sr» strawgtsch wichtig« «ad s«ia«r R«tchthüm«r w«g«a brgthrenSwmhr Land io th,«n Befitz zu bringen. Deutschland gehört nicht zu ihnen. Daß e» nicht nur keine politischen Interessen soovera auch krtnrrlet Nebengedanken t« Marokko hat, geht am beste« daraus hervor, daß der deutsche Gesandte Graf Tatteudach bet d«r Reise nach Fe« vor zw«t Jahren nur den Auftrag hat», die Grüß, uao Geschenk, drs d,ritschen Kaiser» zu überdriugen und dt« üblichen Beschwerde« deutscher «auf —, , „ . l«ut« g«g«« dt« Beyörvea zu «rlevtgea. Erst die vorzügliche prtvt laut«« tn threm hauptfächUchstea Theiler Aufnaya« «nd da» wohlwollend« Entg«gtnkoam«a, vi« drr d«utsche ««sandte b«im Sulla« fand, veranlaßt«« ihn, d>« Gtltgevhrit »am Abschluß d«» Handelsvertrag« zu b«. nutze«, t«r mtt s«ta«m diplomatisch,« Geschick zu guvste« voa -miz Europa di« «rst« Brssch« tn dt« Abschlt«ßua-«polUtI d,« Sultanat« g«l,gl hat. Kr«iltch bedarf «« noch »t«l«r ««>«« Avläuf«, um sie z« «w«it«ra uvd dt» Mauer« «ad 8 «.-S' »o «2^ Hol; Bersteisterunfi auf Hartmanns dorfer Staatsforstrevier. n Gasthause „Sächsischer Hof" Die«Sag, den 2. August 1882 vo«