Volltext Seite (XML)
Au» Tachseu. Aß — Zu Folg« des schlechten Geschäftsganges einzelner Industriezweig« weist da» Strurrsoll de» sächsischen Sinkow mensteuerertrageS in Chemnitz unv Leipzig einen erheblichen Rückgang gegen früher auf, während in allen übrigen säch fischen Steuer bezirken gegen di« früheren Jahr« ein Mehr zu verzeichnen ist. So betrug im Steuerbeztrk Annaberg die summ« ver in ven Ok!?c.ita"«rn ;rsig«stMnr Steuer« Afrika. Dem „B. T." wird au» Zanzibar gemeldet: Der Oberhäuptling der Waheh, reist am 20. d. M. nach Dar- «» Salaam, um unter Vermittelung de« Bischofs Lourmont mit den Deutschen Frieden zu schließen. — Der Stationschef von Mpuapua, Lieutenant LlpouS, hat sich im Februar genöthigt gesehen, gegen einen räuberischen Wagogo-Häuptltng einzuschreiten. Lr berichtet über seine Strafexpedition Folgende«: „Der Sultan Koffka, «in Freund und Verbündeter der Wahehe in Nondoa (Kiepert'sche Karte ungefähr Konsense) ist fünf Tagemärsche westwärts von Mpuapua in Ugogo angesessen. (Kiepert'sche Karte zwischen Mapalata und Pembe.) Wiederholt hatte er sich an Einfällen der Wahehe in die Dörfer der Wagogo, sowie an Beraubungen von Karawanen beiheiligt. Am 11. Fe bruar d. I. trat ich aus dringe» de Bitten von Abgesandten jener Distrikte mit dem Sergeanten Bloß und 27 Zulu« die Expedition an. Am 13. erreichte ich Mwumi, wo di« befreundeten Häuptling« b«re!twillig ihre Theilnahme an dem Zuge gegen Kosfira, den fi» de« Menschenraubes bezichtigten erklärten. Am 15. traf ich in Luatu in, begleitet von 800 bis 1000 Wagogo. Kosfira hatte seine Tembe verlassen unv war zu den Wahehe in Nondoa geflüchtet; wie verlauiete, die Letzteren um Hülfe gegen mich angehend. Ich beschlag nahmt« sein Di«h, seine Gewehre, sowie etwa einen Zentner Pulver und vertheilte diese an die mich begleitenden Wagogo, während da» Vieh unter Bedeckung von sechs Zulu« nach Mwumi zurückzetrieben wurde. Die Temben des Dorfe« ließ ich unversehrt, da das Land iw vergangenen Jahre schwer unter Hungersnoth, Viehseuche und Pocken zu leiden halte. Ein Nieverbrennen der Temben würde den Leuten dir Möglichkeit benommen haben, die Ernt«, die bald brvorsteht, unter Dach und Fach zu bringen. Am 16. setzte ich den Marsch gegen Pembe fort. Da Nondoa jedoch, wie ich unter- weg« erfuhr, noch circa zwei Tazemärsche entfernt lag, ich aber zu einer so ausgedehnten Expedition weder genügend Mannschaften, Munition noch Lebensmittel hatte, so beschloß ich, da Feindseligkeiten zu erwarten waren, nach einer kurzen Rekogvoszirung gegen Pembe nach Luatu zurückzugehen. Hier am Testende des etwa drei Stunden langen Dorfes lagernd, hörte ich, daß Kosfira seine Leute gesammelt und im Verein mit den Wahehe aus Nondoa mich am nächsten Tage an- greifen wolle. Am 17. verließ ich um 6 Uhr da« Lager, den Marsch nach Mwumi antretend Kaum hatte ich da« mit Gebüsch und Matama dicht bedeckte Gelände betreten, al« von allen Seiten heftiges Feuer und Angriff« von mit Speeren Bewaffneten erfolgten. Ich konnte diese Angriffe jeviSwal rechtzeitig durch Saloenfeuer zurückweisen; dennoch versuchte der Gegner, während der nächsten fünf Stunden unausgesetzt in die Kolonne «inzuvrinzen. Um rem Feuer« gefecht, welches mit der spärlichen Munition schon sehr auf geräumt hatte, ein Ende zu wachen, ging ich um 11'/, Uhr zum Angriff mit Allem, was in der Nähe war, gegen den im Matama steckenden Gegner vor. Dieser, ohnehin durch zahlreich« Verlust« geschwächt und entmuthizt, suchte das Wette. Beim Vorgehen wurre Ombascha Blanot durch einen Streifschuß in den rechten Unterarm lrtcht verletzt. Die vereinttn Wahehe und Wagogo, zusammen gegen 1000 Mann, verloren fast 100 Mann. Aas vem Weilermarsch nach Mpuapua wurde ich während ver nächsten drei Tage nicht mehr an- gegriffen". -atro, 17. Mai. (ReuterwAduug.) Major v. Wiß mann r«tste heute «ach Aanztbar ab. Amerika. Nev-Jork, 17. Mai. Nach einem Telegram« de« „New Aork Herald" au« Maracaibo von heut« hätten sich die Aufständischen in Venezuela d«r Stadt Voltvar bemäch tigt, welch« der Führer derselben Stl mit 1600 Mann Kavallerie besetzt«. General Rodil aber, der Vertreter de« Präsidenten Palacio, eroberte mit den RegirruagStruppen di« Stadt wi«d«r. Nach Vertreibung der Aufständischen hab» derselbe, wie weiter berichtet wird, sechs Offiziere zum Tod« verurtheilt, weil fi« den Rebellen keinen Widerstand geleistet hätten. Al» General Rodil darauf mit zweihundert Reitern ein« Rekogno-ziruug am Orinoco entlang vorgenommen hab«, hätten sich seine Mannschaften empört und verlangt, daß die Verurtheilten nicht erschossen würden. Wie verlautet, hätte General Rodil die» verweigert und wurde hierauf erschossen. Die Truppen seien dann wieder nach Bolivar zurückgekehrt und rin Kavalleriesoldat habe de» Kopf de» Generals auf der Spitze seine» Säbels getragen. Bor der Stadt ange- kommen, hätten sie General Sil wiederum an der Spitze von 2500 wohl bewaffneten Rebellen al» Herr in derselben vorgefunden. heraug,zogen worden fein, di« von Lydtkuhnen au« ihr« AufstA« lmig zu nehmen hält««. Di« Krz.«Ztg." -t«bt dies, Mtth«iluug,u, für die di« Verantwortung d«a Blätt«» überlass«» w«rd«n muß, au« d«n«n fi« fta«««u, nur d««halb wieder, weil di« bezüglich«« Vorbereitungen al« einer Reis« de« Zar«a nach v«rlt« geltend, bezeichnet werden. Allerdtug« würvea diese vorbereituug« auch durch di« an-,kündigt, Reis, de« Aar«» «ach Kopenhagen ihr, graügead« Erklärung finde«, da «a« aa der Newa für Reisen de« Zaren immer solch« vorb* r«ttu«g«« trifft, di««« ««glich mach««, daß ta letzte Stund« «rst di« Wahl zvisch«» m»hr«r«a Reis«rout«n getrofftn w«rd« uud di, -«wählt« Rout« -«wvhnllch nicht di« t« voran« an« -«kündigt, zu f,tu pfli-t. AktuEek. -oustanti«op«l, 17. Mai. D«r bulgarisch« Ag«nt Dimitrow «rhi«lt «inen Drohbrief, worin ihm da« Schicksal vo« Vulkovte angedroht wird, fall« di« B»rurth«ilt«o W«rdjau uud Lhrtsto hiugertchtit w«rd«u. Feier, Neu! Riegel und in nächster Zeit wird sich da» Königliche gertcht in Plauen mit dem Fall zu beschäftige«, Lano- haben. im Stoll Mitgliedei zahlreich licht Ans, Alsdann Das Verbi «itur wähnt wei und an erb nigSberg, Sachsen, «ahme bei des Stal Hie Freii WeVfleisq 6 Omnib, 3 Paar beschläj A Oertliche Angelegenheiten. Schneeberg, 18. Mai. Die kirchliche Thill« ist , hartnäckigen d«r -«ftohlei HauSdurchsi Schn uuserer h«u vuug der G «rksaw. Htuveis«« < all« Beruft Di« b«t d, sparniß aa vo dt,f« K ihr«« Lob,« ist schon lä tigkrtt t« Wenn «« s kurri«re«dn darauf «in« samm,«stell besteh«» Küche, Borsaa ist zu i oder ai Hern Schnee Heute M welche gestern Nachmittag 4 Uhr in der hiesigen St. Wolf- gangSktrche stattfand, war nicht nur von den bei der Grün dung d«S Kirch,nchorverbanve» der Ephorie Schneeberg zu nächst Betheiligten, sondern auch von Gemriademitgltevera zahlreich besucht. Zu Anfang de« Gottesdienste» trug Herr Organist Frenzel «ine Sonal« von Carl Piatti vor, und machte sich wieder dessen durchgebiidete Technik, Kraft unv Ausdauer im Spiel in hohem Maße geltend. Hierauf wurde von der Gemeinde als Eingangslied „Komm heil'ger Geist, Herr Gott* gesunken, worauf sie Liturgie und Schriftoor- ksuug erfolgte. Die nun sich anschließenden Einzel-, Chor- und Gemriadegesänge, namentlich die Motette von Richter über Psalm 121 unter der bewährten Leitung b«S Hrrra Seminaroberlehrer Dost, waren darnach angethan, den musi kalischen Sinn zu erfreuen, den evangelischen Geist zu erheben unv zu erbauen. Und was m« herrlich« Mu sik in Töne» versinnbildlichte, da» wurde durch eine An sprache des Herrn Sup. lüo. tk. Noth in ergreifend«« Worten zum Ausdruck gebracht. In der hierauf staltfin- benven, constttutrenden Versammlung im Gasthof zur Sonne rrfertrt« zunächst der Herr LphoruS über die nöthigen Vor bereitungen, welche zum Zustandekommen de« Kirchen« chorverbandeS der Ephorie Schneeberg nochwendig gewesea seien; alsdann schritt man zur Wahl des Vorstand««. Die Stimmen »«reinigten sich auf Herrn Sup. lüo. Ur. Noth al» Borfitzenden, Pastor Kaiser-Au«, al» dessen Stellver treter, Hvsprevtger Kannegießer Thierfelv al» Schriftführer, Kirchschallthrer Bucklisch Oberschlema al» Cassirer unv Or ganist Kohtschmidt-SchwalMverg als Archivar. Al» Ort ver Jahresversammlung für 18S3 ward auf freundlich« Einladung des Herrn Ob«rpfarr«r Sletnillger Lößnitz ge wählt. Mit den besten Segenswünschen für fernere» Ge deihen wurde die Versammlung vom Vorsitzenden geschloffen. Schneeberg, 18. Mat. (Polizeidertcht.) Cmem hier wohnhaft«« Sattler und Wagenbauer wurde im Jahr« 1890 eine rmdltderu« Haut im Werth von 40 Mk„ vrsgl. in de« letztverflosseoen Wochen verschieden« ander« Gegenstände, IM Gülümmtwiith von gl«tchtalk 40 Mk. gestohlen. Der b«träg, i» Zahn 18SO2SS SSS Mt., 1891 S1S8S7 «k. uud 18SS 819465 M. DiA«lb« Zahl«« «rgabea für S ch « ar- z,«b,rg 309123 M., S2S114 Mk. uud 329493 Mt. — Am Sonata- Ab«ad ward« au« d«a -rvßt«a v«r- -aü-oag««tabltff«m«t ia Leipzig d«« «Krhstallpalast* Groß« s«u«r gem«ld«t. St« e« sich heran« stillt«, war das«lbst tu d«r -o«z«rthallt «ta -roß«« Oelgemäld« t« aag«bltch«a W«rth« voa 20000 M., v«lch«« aa der Saad das«lbst an gebracht tst, ta vraad g«rath«a »ad h«ru»ter-«branat. Dt« sofort aa Ort uad St«ll« «rschien»»« zahlreich« A«n«r«»hr dämpft« bald d«a Brand. Maa v«rmuth«t, daß «ta Ko»- z«rtbesuch«r b«im Au«gaogi d«« Konz«rt«« «in« Ligarr« aa- gebrannt »ad da« br«aaeav« Str«tchholz verf«h«atltch aa da« Bild g«worf«u, wodurch daff«lb« F«u«r -«fau-eu hat. Zum Glück« warbtlm Entst«h«n d«« Brand«« dt« groß« -onz«rthall« voa Besuch«?» schon völlig «ntl««rt, so daß «tu« -rvß«r« Panik nicht «tntrat. — Eine «wpflndltch« Straf« hat di«s«r Tag« da« Schöffen- -«richt in Aanaber- üb«r dr«i Fortbilduag«schül«r verhä»zt. Dteseib«» hatten am Tag« thr«r E»tlaffuag au« d«m Schul» ? oerhältniß ihr« vüchir uud A«uqaiff« z«rriffra uud auf de« Boven zerstampft, auch bereit« fleißig der Schnap-flasche zu gesprochen, sodaß sie öffentlich«« Aerzeruiß «rr«zk«n Di« Straf« lautet« auf drei Wochen Äesäogniß, welcher sich dt« drei Herrchen sofort uot«rzog«n. — Am 15. Mat Nacht« verunglückte auf «iaem Stetakoh- leowerk« in Hohndorf bei Lichtenstein der 31 Jahr« alt« Häuer Paul Barth au« Marienau dadurch, daß er von hereiubrechendem Ueberhang verschüttet uad sofort todt war. Barth wollt« flüchten, kam zu Falle und wurv« so unglücklich getroffen, daß ihm Kreuz, Unterleib und rechter OKrschenkel schwer gequetscht, Kreuzwirbel und linker Unterschenkel gebro chen wurden. Diese Verletzungen haben den Tod herbeigeführt. — Infolge der durch den Kohlenabbau herbeigeführten Bo densenkungen und zur Begegnung von vachtheiltgen Wir kungen der Hochwässer müssen im Mulvrngebiete bet Zwickau und Schedewitz etwa 27000 vdm Bovenbewrguog umfassende Erde-, Kelsen- und Userbauten ausgeführt werden. — Da« Steinkohlenwerk Morgenstern bei Zwickau feierte am Sonn tag das 25jähri»e Fest de» Bestehens. Um 3 Uhr fand Attu« auf oem Morg<nlteroschaqi I, dann Kestzug, Berggot« teslienft und sodann in einer besonders erbauten, 2000 Per sonen fastenden Festhalte Festmahl statt. Dir Knappe« und Mufikchöre trugen prächtige Uniformen. Di« Vorstände der Verwaltungsbehörden, de« Berzamtes zu Freiberg, der Berg- inspection Zwickau u. s. w. nahmen am Feste al« Ehren gäste Theil. — Der am Freitag tu der Bosenfiraße von einem mit Asche beladenen Wäger überfahrene 4'/. Jahre alt« -nab« Kurt Rudolph ist sein«» Verletzung«« «rlrg«u. — In Herlaögrün ist am Sonntag «in aus Wttßrnsand gebürtigrr Man», Nam«nS Bauer, seines Zeichens Bäcker und längere Zeit in Reichenbach wohnhaft gewesen, zur Ar- retur gekommen, welcher bet HerlaSgrüner Geschäftsleuten den Versuch gemacht hatte, falsche« Papiergeld (Einhundert- mark Noten) gegen gute Münzsorien einzuiauschrn. Kür 100 Maik Papiergeld wollte der Mann 30 Mark in ächter Münze als Gegenwerth haben. Selbstverständlich ging darauf Nie mand ein und so entschloß sich ver Kremve, im vastgru Gast hof« sich zu r«staurir«n. Mittl«rweil« war d«r Vorgang im Ort« bekannter geworvrn, vie Gemein oepolizei wacht« sich in Ge meinschaft mit einigen Bewohnern auf, den Betrüger zu ermitteln, bis man denselben im obenerwähnten Gasthof an« traf. Nunmehr nahm man den Menschen fest und trau«- poriirt« ihn mit der Bahn nach Treuen. Auf dem Wege nach der Stadt entwischt« er seinen Begleitern, doch gelang es Herrn Bäckermeister Riedel au« HerlaSgrÜn, dem schnell füßigen Ausreißer nuchzukommen und ihn nahe dem Treuen'« scheu Schießhause in einem Versteck wieder festzunehmeu. Jetzt sitzt nun der Mann in Treuen hinter Schloß und Z> Dienst! -Em" <m« Warschau. D«r vb«rpollzeim«ister v«rfügt« die sofor- ch« Au«w«isull- vo» 120 Deutsch«« «ud 79 Oesterreichnn. Süßte«. Brüssel, 1b. Mai. — Di« Havuugd«rAoarchist««. — Mit AvSuahw« Moineau« u«d Lacroix' beu«bm«n sich di« v«rhaft«t,u Auarchift«« äußerst jäau»«rltch. Roff«nt, d«r tu d«u Versa«mluvg«n «icht wild giuug thuu konut«, d«r a« all«« V»rbr«ch«n thrilg«noww«n, v«tut jetzt vt« «I« -tud vud v«rlaugt «ach s«i««r Mutt«r. Er »vcht« «ach de« Loago. Moiaea« hat «rzähtt, al« Stud«ut, «h« «r Offici«r »ar, hab« «r «ut«r s«inen Lommilitouiu «turn lltnarischm V«r«ta -«-rüud«t, i« welchiw Socialpolittk getrieben vurd«. S«tth«r hat «r «U vorlieb« soctalpolttisch« wer» gelesen, di« iHv erst zu« Repubktcavt«mu«, da«» zur Auarcht« b« kchrt hab«. 1886 mußt« er deshalb au« d«m H«er« tret«», v«il «r s«i««n Mannschaft«« b«t d«r Uvwrdrückua- d«r Ar- beit«rvtrr«o «mpfohl«« hatte, zu hoch zu schieß««. Als den Zv«ck d«r v»rschi«b«nea Verbrechen gt«bt «r a«, di« Bour« g«oi« «iozuschücht«ro uud dt« Revolutw« vorzub«r«tt«n. Ein« B«rschvöruv- soll «icht stattgofuodr» hab«», dt« v»rbr«ch«n f«i«u «tcht v«ret«bart -«v«s«u. De« widerspreche« mehrere Lhatsachen. Motueau vermeidet, s«tu« Mitschuldige» zu v,r- d«rb«a; er viff«, wa« tha «rvart», beklag« sich jedoch «icht «vd bedaür« nur da« Loo« vo» Krau und Kiud. Lacroix thut s«hr hastig uud «rklärt d«n Zuxck der verbrechen in derselben Weis« wi« jener. Beaujean macht noch stet« Ent- hülluugen. Sieben vo» de» Verhaftete» haben gegen den Beschluß der RathSkamwer, der die Fortsetzung der Unter suchungshaft anordnet, vrrufung eingelegt. Gestern hat Matthhsen endlich «ingestanden, wohin er di« von ihm be« wahrt«n Sprengstoffe versteckt hat, nämlich in der Näh« der Werst feine« Vater«. Die sofort »»gestellten Nachforschungen führten zur Entdeckung voa 50 Dhnamitpatroueu; mau hofft, noch mehr zu finden. Auch Guilmot au« ESuevx, der Eisenarbeiter, der al« anarchistischer Redner auftrat, in der Untersuchung jedoch k«iue Beziehungen zu den Anarchisten «iuräunttn wollte, hat bekannt, daß und wb- er ganz be trächtlich« Mengen Sprengstoff aufbewahrt hat. In der Nähe feiner Wohnung wurde darauf gestern Nachmittag «in Sack mit 200 Dhnamitpatrou«« und rtn«r gewissen M«age Kavier- pulvrr auszefunden; da« Ganze wiegt 12Icg; das Favter- Pulver rührt von einem im vorigen Jahr« auf der Zech« d«S Artist«« begangrnrn Dirbstahl her. Nachdem einer der zuletzt Verhafteten, Dekein, «Ingeräumt hat, voa Noffent eine kleine Schacht«! mit Dhuamitpalronrn erhaltrn zu hab«n, sand fich auch ditser Grgenstand vor, und zwar auf «in«r drr MaaSinstln, wohin ein Miether Dekein« ihn gebracht hatte, nach sorgfältiger Ausnahme der Zündkapseln und Zünd schnuren. Noffent hatte den Sprengstoff von Beaujean er halten. In einem Bach bet Hollogn« entdeckt« «ine Frau 15 Dhnamitpatronru. B«i einem Bergmann in Motten fanden sich 10 Patronen vor. — Ja den letzten Tagen haben mehrere Personen in Brüssel Drohbriefe erhalten, u. a. der Abg. Sowzb, der UnterstaatSanwalt Jottranv und der öaekner Polizetcommiffar. Lin Börsenmakler au» Mons, der in dem benachbarten Hornu ein Landgut besitzt, uud zwei Geistliche aus derselben Stadt haben ebenfalls Drohbriefe erhalten. Frankreich. Paris, 17. Mai. Die Kammer nahm heut« ihr« Sitzung«« wiedrr auf. Nach einer Vorlage, welche heut« der Kammer zugeht, soll der Wittwe des Restaurateurs Bery eine Pension von 1200 KrarcS, der Tochter desselben ein« solche von 800 Francs bewilligt werden. — Drr Marinemintster brachte das abgeänderte Budget für 1893 ein, er fordert 22 Millionen mehr als sein Vor gänger, namentlich für SchiffSbauten. Ferner fordert der selbe pro 1892 einen Nachtragskredit von 40 Millionen, wovon 21 Millionen für Schiffsbauten, 7'/, Millionen für die Artillerie und 2'/, Millionen für Schiffsausrüstung er forderlich find. Italien. Rom, 17. Mai. Der Deputate San Giuliano, der Secretär LriSptS, wurde zu» UnterstaatSsecretär im Mini sterium des Aeußern ernannt. Crispi wird a» 27. Mai in Palermo in Folge einer Einladung de» dortigen Bürger meister« «in« groß« R«d« über di« zukünftig« Politik JtaltrnS hallen. Griechenland. Athen, 17. Mai. Nach der amtlichen Zusammen- ft«llung der Wahlergebnisse erscheint die Niederlage der Delh- analsten noch vollständiger al» ursprünglich angenommen worden. Diese Partei ist buchstäblich vernichtet. Man zählt 170 Trikupiften und bloß 29 Delhannisten; mehrere der letzteren erklärten bereits ihren Anschluß an die Regierungs partei. Die Drlhanniften verloren sämmliche Sitze in Attika und auf den jonischen Inseln sowie in den nördlichen Pro- vinzen; fi, retteten lediglich die Sitze im Peloponnes. Al» bezeichnend gilt die Niederlage des jetzigen Ministers des Aeußern, MelotopuloS, der in seiner Wahlrede «in griechisch, französisches Bündntß befürwortet^ D-lh-nni» reist morgen nach Pari« ad. Rußlavd. Petersburg, 17. Mai. Die Kaiserin ist gestern Abend au» dem Kaukasus zurückgekehrt. Zum Petersburger Stadthauptwann ist Generalmajor v. Wahl, bisher Gouver neur von Kurek, ernannt worden. Dem „Grashdanin" za- folg» sprach fich das MintsterkowitS für den Bau der sibiri schen Eisenbahn durch die Regierung aus. Infolge dessen soll da» Ministerium für Kommunikationen di« Errichtung der Strecke Tscheljabinsk-Tomsk sofort beginnen und der durch den Winter i nierbrvchenr Bau der Streck« Wladiwo« stock-Grafela;« wiederum ausgenommen werden. — Aus rem Umwege über Pari« gehen der „Krz. Ztg." au« dortigen Blättern entkommene Mittheilungen aa» Ruß- land zu, wonach di« nach Deutschland führenden Eisenbahn Linien und alle Objekt« verleiben, besonder» di« Brücken, in der letzten Zett einer genauen Uutirsuchung unterzogen unv unter streng, Ueberwachung g,a,llt worden fins, wäh rend -iilchzeillg Anordnung,» vrhus» Posttrunz ,m«r großen Lrupp«izayl läng» dieser Linien getroffen worven fiten. ES sollen zu ditjem Zwecke n:chl weniger uls 60000 Mann