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Sßot 45 Bor 45 faßten iß SftßaiForofFg geßorben. Bor 45 faßten begann bet Sieges» gug feiner fecßffenSinfonie. Sr roirb nodß Diele .^aßre anbauern. 5m gebruar 1893 fcßrieb bet Bläffer an ZBlabtmir Oaropboro: „2luf bet Keife" (muß Pariß imOegembcr 1892) „Farn mir bet ©ebanFe an eine neue Sinfonie, bießmal eine mit einem Programm, aber einem 'Programm, baß allen ein Büffel bleiben roirb. Blögen fie felber baßinfer» Fommen; bie Sinfonie aber foll autß fo ßeißen: ,Progratnmafifcße Sinfonie* (Sir. 6). OiefeS Programm ifl burcß unb burtß oon meinem eigenßen Sein erfüllt, fo baß itß, unferrocgS in ©ebanfen Fomponicrenb, oft ßeftig roeinte. 3 c (ß ßeimgeFeßrf, matßfe icf> nticß an bie Dliebcrfcßriff ber Sntroürfe, unb bie 31rbeif ging mir fo ftßnell, fo ungcßüm Oon ber .ijanb, baß in weniger als oier Sagen ber erße Saß oollfommen fertiggeßellt rourbe unb bie übrigen in meinem Äopf bereits Flar umriffen finb. Oie Jpälfte bes briffen Safes iß bereits fertig. 3n ber gorm bringt fie Oiel Steues, fo roirb u. a. bas ginale Fein lautes 2lIIcgro, fonbcrn im ©egenfeil ein feßr gebeßnfeS SIbagiD fein." Ss iß intereffanf gu erfaßten, baß SftßaiForofFg bann botß feßr an bem 2BerE gu „arbeiten" ßaffe. 3m 21uguß fcßrieb er an ©atogboro roieber (itß enfneßme biefe Satfacßcn bem ftßon einmal crroäßnfcn aufftßlußreitßen Bucß „©eliebfe greunbin", baS an Jpanb bes Briefroecßfels SftßaiForofFgß mit Babefßa oon Bletf über fein Geben berußtet — erfcßienen im PaubCiß=Berlag, Ceipgig): „3cß ßetfe bis gum ßalfc in meiner Sinfonie. meifer itß mit ber 3nßrumenfierung Fomme, um fo ftßroieriger roirb fie. Bor groangig 3 a ß re *i fcßrieb itß einfacß barauf los, oßne gu überlegen, unb cs rourbe gut. 3 c ßf &> n >cß feige geroorben, meiner fclbß nitßf ßtßer. Jpeufe ßabe itß ben gangen Sag über groei Seifen gefeffen; es roollfe nitßf gang fo werben, roie itß es ßaben moeßfe." 2Iber er ift fitß bes ZBerfeS feiner 2Irbcif bewußt. 2Denige Sage fpäter füßrf er fort: „Oie Sinfonie, bie itß Oir roibmen roollfe — was itß mir jeßf noeß überlegen will" (wegen feines Sleffcn langen StßroeigcnS auf ‘Briefe; bie SBorfe finb ftßergßaff gemeint) — „matßf gortfeßritte. 3tß bin mit ißrem 3nßalf feßr gufriebeu, aber un« gufrieben bin itß ober ritßtiger nitßf gang gufrieben mit ber 3nßrumcntierung. Ss roirb uotß nitßf gang fo, roie itß es mir oorßcllfc. Ss würbe mitß nitßt rounbern, wenn biefe Sinfonie, roie itß cs ja gerooßnf bin, nur geringen Srfolg ßaben unb Stßmäßungeu erbulben follfe; baS wäre ja nitßf gum erfieti Blale fo. 3tß aber ßalfe fie OoIIer "ju= Der fußt für baS befte unb Oor allem für baß aufritßfigße aller meiner 2DerFc. 3tß liebe fie fo, roie itß noiß nie eines meiner mufiFalifdßen Jlinber geliebt ßabe." 21m 28. OFfober 1893 fanb bie llrauffüßrung ßaff. SftßaiForofFg ßaffe fitß nitßf gefüuftßf. Oie 2lufnaßme bei PubliFum unb Preffe roar nitßf feßr ßerglicß. Ss foll teilroeife baran gelegen ßaben, baß ber ftomponiß fclbß birigierfe. BimsFg^forfaForo beßreifef baS in feinen Srinnerungen, bie 21uffüßrung fei feßr gut gcroefen unb nur baß Unocrßänbnis ber .Sporcrfißaff fei bie Urfatßc für ben geringen Srfolg geroefen. 21m Sag natß bem .Hungert überlegte fitß SftßaiForofFr), roeltßen Flamen er ber Sinfonie geben folle. Seine früßere 2Ibßtßf, fie „Programtnafiftße Sinfonie" gu nennen, ßaffe er roieber aufgegeben. „2Sie Fonnfe itß ße fo nennen", fagfe er gu feinem Bruber Blobeß, „ba itß Fein Programm geben roill!" „Blobeft jtßlug ,Sragiftße Sinfonie* oor, aber Peter ftßüffeite ben Äopf. Sein Bruber oerließ baS Zimmer; Peter blieb natßbenFlitß gurücB. Plößlttß erftßien Blobeß roieber in ber Sür unb rief; ,Pafße» fique!* — ,21usqegeiißnef, Btobja!*, fagfe Peter erfreut. ,Braoo, Pafßefique!, unb er ftßrieb biefe Begeitßnung auf bie Partitur, bie ißr benn autß auf immer Oerblieb." SftßaiForofFt) ßaffe barauf oergitßfef, ber Sinfonie ein Programm gu geben. OaS Geben ließ es fitß nitßf neßmen, bies gu tun. 233enige Sage barauf ßarb ber Bieißer an ber Sßolera. Sr ßaffe fitß mit bent feltfamen ginale feiner fetßßen Sinfonie fclbß bas Bcquiem geftßriebcn. OaS War ihr Programm. 21m 18. Ulooember erFIang jie roieber unter Geltung Oon JtnpraromF. OieSmal ßeigerfe fitß bie 2lnfeilnaßme ber Jipörer bis gur Baferei. Sie galt einem Sofen unb feinem unßerblitßen 2BerF. ©iefem ©ebätßfnisFongerf Oor 45 ^aßren rooßnfe als 11 jäßriger Änabe 3gor SfrarotnfFi) bei, auf ben ber Sob SfißniForofFgS eilten ßarFen SinbrucE matßfc,