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4Z. Iahrg. Landmanns Wochenblatt Allgemeine Zeitung für Landwirtschaft, Gartenbau und Hauswirtschaft Beilage zue Weißeritz-Zeltung Schristteilung: Oekonomieral Sriindmaxn, Nesdamm Feder Nachdruck aus dem Inhalt dieses Blattes wird gerichtlich versalzt -Gesetz vom 19. Jmii 1901) IW Der Schubkarren für den Landwirt Bode» der mittels kräftiger Flacheisen, die in Oescn O- Der Schubkarren ist für den Landwirt in Hof und Garten ein unentbehrliches Hilfs mittel; in der Praxis findet man aber un zählige Karren, die nach völlig falschen Gesichts punkten gebaut sind. Ein Schubkarren, der in der Sandgrube, im Steinbruch oder an einer Baustelle als sehr zweckmäßig gelten kann, ist für den Landwirt ganz ungeeignet. Ihr Fassungsraum ist zu groß, die ganze Bauart falsch; die Handhabung wird schwer und er müdet außerordentlich schnell. Bei der An schaffung oder Selbstherstellung eines Schub karrens sollte deshalb der Landwirt folgende Punkte möglichst weitgehend beachten. Das Gerät soll möglichst leicht und klein sein. Auch leichte Karren sind stabil zu halten, wenn gute Baustoffe verwendet werden. Man fahre lieber einmal öfter, als daß man den Körper durch Ueberanstrengung schnell ermüdet oder gar schwer schädigt. Je höher beim Schubkarren die Last liegt, um so schwerer ist beim Fahren Gleichgewicht zu halten, um so mehr Kraft muß für das Ausbalancicren der Last aufgewcndct werden, um so schwerer wird die-Handhabung. Karren mit Beinen besitzen einen hochiiegeude» Kasten. Es liegt dann also auch die Last hoch, und beim Transport von schweren Stoffen (Sand, Erde usw.) oder hohen Ladungen (Dung, Kom post usw.) wird das Arbeite« besonders schwer einen kleinen, leichten, aber recht kräftig gebauten Schubkarren. Maße für die Herstellung des selben werden nicht angeführt; ck kann, je nach Bedarf, in allen Größen gebaut werden. Der eigentliche Kasten liegt tief und sitzt auf dem auf; der Schwerpunkt liegt also eben- Schubkarr.cn mit Aufsatzkasten falls tief, und der Karren ist leicht zu bedienen. Das Karrenrad ist kräftig und besitzt eine breite Lauffläche; diese erleichtert die Arbeit auf weichem Boden sehr. Für den Transport aller schweren Stoffe (Sand, Erde usw.) ge nügt der einfache Karren; um leichtere Stoffe (Dung, Kompost usw.) höher aufladen zu können, benutzt man einen stabilen Aufsatzkasten, aus den soeben erörterten Gründen. Ungemein vorteilhaft ist es, wenn der Schubkarren durch einen abnehmbaren Kasten den verschiedenen zu transportierenden Materialien jeweils schnell- ... ... ... stens anzupassen ist. Unsere Abbildung zeigt am Karrenkasten gesteckt werden, getragen wird. Man kann den Aufsatzkasten für bereits vorhandene Schubkarren aus vier starken Brettern, die gut zusammengefügt und noch durch Bandeisen versteift und gesichert werden, Herstellen. Alsdann würde jede Wand zwei Flacheisen zum Einstecken in zwei an jeder Karrenwand passend angebrachte Oesen er halten. Diese Methode käme in Frage, wenn der Aufsatzkasten nachträglich für einen vor handenen Karren angefertigt wird. Man kann aber auch (siche Abbildung) die Stirnwand des neu anzusertigenden Kastens von vornherein länger gestalten und dann den Aufsatzkasten aus nur drei Wänden anfertigen. An der Stirnwand müßte dann der Aufsatzkasten durch eine genügend kräftige Rundeisenstange in der paffenden Form erhalten werden. Die Herstellung eines solchen Karrens ge lingt jedem Halbwegs geschickten Gutsstell macher, doch ist zu empfehlen, das Rad stets fertig zu beschaffen. Man hüte sich, um das noch einmal zu wiederholen, den Karren zu groß und schwer auszufuhren; als zweckmäßig gilt hier ein Gerät mit einer Länge von etwa 1,5 m zwischen Radachse und Handgriff, einem Bodenbrett von etwa 50 om Länge und 35 cm mittlerer Breite sowie einer Kastenhöhe von etwa 35 om. Ein solcher Karren kann leicht auch von einem Jugendlichen bedient werden. Man bedenke, daß der Aufsatzkasten den Lade raum zumindest um das Doppelte vergrößert. Achtung, Landwirte! Benutzt beim Transport schwerer Lasten mittels Schubkarren einen Schultergurt. Ihr verteilt damit die Last auf den ganzen Körper und ermüdet nickt so schnell. Koylfliege und ihre Bekämpfung Bon Or. Jancke Mt zwei Abbildungen Die etwa l> mm lange, im ganze» aschi- graue und in beide» Eeschlc ' durch verschiedene Merlmialc zu v .'idende Kohlfliegc schlüpft im Frühjahr ^. . aen un Boden oder i» nicht abgeernteicu Teils» befallener Pflanzen (z. B. in Kohlstrunkca) Abbildung ! Flüge, der Koh!fliege mark vergröbert) übcrwimernocn braunen U bis 7 mm lang«, Dönnchcupuppc». Wenige Tage nach den, Schlüpfen legt sie ihre länglichen, etwa I mm langen, weißlichen Eier an Slengelm ober irdischen Teilen, besonders aber am Wurzel hals von verschiedenen Kreuzblättern, vor alle»', an Kohl- und Rübenarlen ab. Der erste Befall, manchmal schon im Mas, trifft gewöhnlich in Gärten »»gebaute Ra dieschen, Kohl usw., vor allem frühen Blumenkohl. Der Fraß der Larven erstreckt sich auf die ganze Wurzel und, ist diese auf gezehrt, auch auf den Stengel. Lunge Pflanzen gehen an dem Fraß in der Regel ein, ältere Detzen keine oder nur kleine Köpfe an. Kohlrüben werden meist im Laufe des Funi besagen, und zwar zur Zeit des Ver ziehens. In Schadgebieten wartet man mit dem Verziehen deshalb am besten, bis die be fallenen Pflanzen deutlich zu erkennen sind und entfernt iverdcn können. Die Rüben werden in verschiedener Art geschädigt, oft so, daß die Rübe in der Mitte durchnagt wird, nmsmtt und verwelkt. Bei günstigem Wetter bilde» die oberen Teile zwar neue Wurzeln, die Rüben erreichen aber keine normale Form und Größe mehr. Die etwa 7 bis 8 mm lange», ausgewachsenen Larven verpuppen sich im Fali. Je nach der Witterung entschlüpfen de» Puppen nach ein bis fünf Wochen die Fliegen der zweiten Generation, deren Larven die Rüben meist von der Spitze aus be- frcsfen. Infolge dieses Fraßes tritt oft Braun säule ein. Än älteren Kohlpflanzcn nagen sie die Wurzeln ab, daß selbst kräftige Pflanzen Umfallen und eingelM. Larvon einer dritten Fliegengenelration können im September bis November in den Rüben minieren, die dann oft der Pilz- und Bak- tcrienfäule zum Opfer fallen und in den Mieten faulen. Abbildung 2 Hinterende der Larven der Kohlfliege (stark vergrößert) Die Bekämpfungsmaßnahmen sind fol gende: Während für den Rübenanbau nur vorbeugende Maßnahmen, wie zei^ge Aus saat, güte Düngung, rechtzeitiges Verziehen u. a., in Frage kommen, lassen sich junge, Kohlpflanzungen dadurch wirksam vor dem Schädling schützen, daß man die jungen Pflänzchen etwa fünf Tage nach dem Pflanzen