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Weitzeritz-Zeitung Tageszeitung unö Anzeiger für Dippol-iswal-e, Schmieöeberg u. A. Aeltefte Zeitung -es Bezirks Dieses Blatt enthält -ie amtlichen Bekanntmachungen -er Amtshauptmannschaft, -es Amtsgerichts» -es Staötrats unv -es Finanzamts Dippotviswal-e Veranlworllicher Redakteur: Felix Iehne. — Druck und Verlag: Earl Iehne in Dippol-lswal-e. Anzeigenpreis: Die 42 Millimeter breite Pelilzeile 28 Npfg^ Eingesandt and Reklamen vü Neichtpfennlge Bezugspreis: Für «inen Monat 2.— R -Mk. milZulragen; einzelne Nr. 10Rpfg. :: Gemeinde-Berbands-Girokonto Nr. S :: Fernsprecher: Amt Dippoldiswalde Nr. 493 Poslscheckkonlo Dresden 12548 Nr. 148 Mittwoch, am 28. Juni 1933 99. Jahrgang 1.— Heizungsanlage (Norag) Dachdeckerarbeiten Klempnerarbeilen Ofensetzerarbeiten Gas- und Wasserleitungsarbeiten Malerarbeiten Berlin, 28. Juni. Reichsminister Dr. Hugenberg hat dem Reichspräsidenten sein Riilktrittsgesuch überreicht. —.75 —.75 -.75 -.75 -.75 Seitliches mit Sach-sches Vor 14 Jahren wurde der Schmach, frieden von Versailles unterzeichnet. Auf Anordnung der Re gierung haben die öffentlichen Gebäude, Reichs-, Staats- und städtischen Gebäude heute halbmast geflaggt, um der Trauer Deutschlands über diesen schwärzesten Tag in Deutschlands Geschichte Ausdruck zu geben. Die Besitzer privater Gebäude waren gebeten worden, sich dem Vorgehen der Behörden anzuschließen. Wohl wehen auch von vielen privaten Ge bäuden die Fahnen auf halbmast, doch sah man bei einem Gang durch die Stadt noch viele leere Fahnenstangen, von denen sonst eigentlich bei jeder Gelegenheit Fahnen wehen. Gerade dieser Tag aber hätte doch Anlaß sein sollen, die Fahne halbmast zu hissen, um seine eigene Trauer zu doku mentieren. — In der Nacht zum Dienstag sind aus einem Garten an der Glashütter Straße verschiedene Wäschestücke gestohlen worden und zwar: l weißer Bettbezug, ge zeichnet A. O., 1 weißes Herrennachthemd, gezeichnet A. O., ein weißes Knaben-Nachthemd, gez. G. O., und bin weißes Damen-Nachthemd, gez. G. O. oder A. Z. Sachdienliche M» teilungen erbittet der Gendarmerieposten. — Auf der Kleinen Mühlstraße stieß gestern Mittag ein Radfahrer mit einer Frau zusammen, die die Straße über schreiten wollte. Hierbei trug die Frau einen Schlüsselbein bruch davon. — Am sonnigen Rande des Kohlbusches konnten gestern die ersten reifen Heidelbeeren gepflückt werden. Dippoldiswalde. Die K.S.-Abteilung des Sachs. Militär- Vereins Dippoldiswalde veranstaltete am Montag nachmittag Ausschreibung! Zum Neubau eines Zweifamilienhauses für den Bezirks- verband der Amtshauptmannschaft Dippoldiswalde sollen die Handweikerarbeiten an in der Amtshauptmannschaft Dippoldis- walde ansässige Firmen vergeben werden. Leistungsverzetchnisse können, soweit dec Borrat reicht, ab Donnerstag, den 29. 6.1933 beim Bezirksverband Dippoldiswalde, Planihstraße, Anmelde zimmer, auch in doppelter Ausfertigung entnommen werden, und zwar für Tischler-, Glaser- u. Schlosserarbelten pro Lelslungsverzelchnis 1.— Wetter für morgen: Fortdauer der kühlen und meist bewölkten Witterung bei frischen westlichen Winden. Strichweise einzelne Regensälle. Wtritttzesch d. ßWlbeO Auflösung der deutschnationalen Front DMOmwWk FrM iME Abschluß eines Ireundfchastsadkammens mit der NSDAP Wie die Reichspressestclle der NSDAP mikteill, haben die führenden Persönlichkeiten der Deutschnationalen Front nach Rücksprache mit dem Reichskanzler Adolf Hitler und nach Abschluß eines Freundschaftsabkommens mit dem Füh rer der NSDAP Dienstagabend die Selbstauslösung dec Deulschnationalen Front beschlossen. Dieser Beschluß wird sofort zur Durchführung kommen. Von führender nationalsozialistischer Seite wird dazu betont, daß die weittragende Bedeutung dieses großzügigen Beschlusses den guten Willen der leitenden Persönlichkeiten der die Auskragung der Abteilungs-Meisterschaft. Die Beteiligung war sehr rege, galt es doch den Titel und einen prächtigen Wanderpreis in Gestalt eines versilberten Hirsches auf Sockel zu erringen. Die höchste Ringzahl bei 5 verschiedenen Anschlags- arken erreichte Kam. Ernst Klemm mit 79 Ringen. Weiter wurde ein vom Zahnarzt Dr. Heisig gestifteter Wanderpreis — ge schnitzter österreichischer Kaiserjäger — bei einer Schnellfeuerübung im Zeitraum von einer Minute von demselben Kamerad mit einer Ringzahl von 71 erworben. Bei einem anschließenden Preis schießen wurden ebenfalls sehr gute Resultate erzielt. Kamerad Gößel schoß 3X12 hintereinander und war somit erster Preis träger, ihm folgten Kamerad Hönig und Willy Markin. Bei einem geselligen Zusammensein im Schühenhaus fand abends die Preis verteilung und Siegerverkündigung stakt. Nachdem Hauptschieß- leiter Marlin alle Erschienenen herzlichst begrüßt hatte, ergriff Bereinsführer Werner das Work. Er erinnerte an die Gründung der K.S.-Abkeilung, wie sich diese in ihren Anfängen nur langsam entwickelte, bis sie die heutige ansehnliche Stärke erreichte. Dem neuen Abteilungsmeister wurde der Wanderpreis mit den besten Wünschen überreicht, es solle ein Ansporn für die übrigen K.S.- Schützen sein. Es bestehe für jeden Kameraden die Pflicht, dem Schießsport das Interesse entgegenzubringen, das ihm in der heutigen Zeit zukommt. Auch den übrigen Preisträgern wurden Worte der Anerkennung zuteil. Dem Kamerad Willy Martin überreichte der Bereinsführer die goldene Kyffhäuser-Medaille, die sich Martin mit 150 Ringen erschossen hakte. Martin ist auch derjenige gewesen, der an den Winter-Schleßabenden die höchste Ringzayl von 334 erreicht hatte, ihm folgte Hönig mit 333 Ringen. Weiter wurde erwähnt, daß sich die automatische Scheibe bei den Schießen — an den einzelnen Tagen wurden bis zu 300 Schuß abgegeben — sehr gut bewährt habe. Allen übrigen Beteiligten der K.S.-Abteilung, insbesondere denen, die beim Aufbau der Scheibe in selbstloser Weise tätig waren, wurde gleichfalls gedankt. Oberfrauendorf. Nach der amtlichen Volkszählung vom 16. Juni 1933 waren 385 Personen ortsanwesend, 198 männliche und 186 weibliche, darunter 8 ortsfremde. Rechnet man 3 zufällig abwesende Ortseinwohner hinzu, so weist Oberfrauendorf 379 Einwohner, das ist ein Zuwachs von 20 gegenüber der letzten Volkszählung, der sich ausschließlich durch Zuzug erklärt. MedepslAuendopf Die Volkszählung am 16. Juni 1933 brachte für unseren Ort folgendes Ergebnis: 115 männliche, 129 weibliche, zusammen 244 Ortsanwesende, darunter 16 Sommergäste, sodaß die eigentliche Einwohnerzahl die gleiche wie bei der letzten Volkszählung geblieben ist. Gezählt wurden 59 Haushaltungen, darunter 31 landwirtschaftliche und 3 ge werbliche. Schmiedeberg. Wie zu erwarten war, brachte uns das Röthig-Quartett aus Leipzig am Dienstag abend einen ganz besonderen Genuß. Man vernahm einen Gesang so entzückend schön, so absolut tonrein, so abwechselungsreich in der Aus drucksweise, daß man tief ergriffen war. Unsere Kirche, die voll besetzt war, scheint sich überhaupt durch ihre gute Akustik besonders für derartige Aufführungen zu eignen. Alles in allem, das mar ein Lied-Gottesdienst, für den man den Künstlern immer dankbar sein wird. Lauenstein. In der letzten öffentlichen Stadtverordnelcn- Sihung wurde mit 7 gegen eine Stimme der Antrag der NSDAP.-Frakkion „Bürgermeister Glässer besitzt nicht das Ber krauen der Stadtverordneten" angenommen. Skv. - Borsteher Günther begründete diesen Antrag. Der Bürgermeister sei seiner zeit mit Hilfe der SPD. gewählt worden, und die oberste Partei leitung habe sich deshalb zum Eingreifen entschlossen. Kreisleiter Sterzing—Pirna habe als Vertrauensmann den Befehl über bracht, diese Bertrauensfrage zu stellen. Anlaß dazu gegeben hätten einmal verschiedene Beschwerden des Gewerbevereins, auf die der Bürgermeister mit einer eingehenden schriftlichen Antwort, die dem Kollegium vorlag, entgegnet hat, ferner u. a., daß die Stadtverordneten vom Bürgermeister meist vor vollendete Tat sachen gestellt und daß die geforderte Vermögensübersicht der Stadt noch nicht gegeben worden sei. Fürstenwalde. In der Nacht zum Sonntag kurz vor 11 Uhr brannte hier die große Strohfeime des Gutsbesitzers Köhler nieder. Dresden. Die Gebietsführung Sachsen der Hitler-Jugend sandte folgendes Telegramm an den Führer und an die Reichs regierung: „Die Jugend Sachsens wendet sich mit Empörung da- . gegen, daß fremde Flieger das Herz Deutschland, die Reichs- Hauptstadt, überfliegen und durch Abwerfen von Hetzmaterial und deutscyfeindliche Propaganda versuchen, die schwer errungene deutsche Einheit zu gefährden und die Volksgemeinschaft zu zer stören. Sie sieht in den schweren Anwürfen, gegen ihren über alles verehrten Führer und die von ihm geleitete Reichsregierunz die planmäßige Zersehungsarbeit volksfeindlicher Kreise gegen ein freies und starkes Deutschland. Die Jugend Sachsens fordert des- yalb dringend, daß der Wehrlosigkeit Deutschlands ein Ende be reitet, ein aktiver Luftschutz eingerichtet werde und die Abrüstung der Siegermächke wahrgemachk wird." Dresden. Die Reichskraftfahrstaffel des' Stahlhelms, Bezirk Dresden, veranstaltete am Dienstag abend in Dresden eine Werbefahrt, die sowohl der Werbung für das Kraftfahrwesen des Stahlhelms diente wie auch eine Propaganda für das am 8. Juli stattsindende große Reichswehrsporkfest, an dem auch der Stahl helm beteiligt ist, darstcllt. Unter Führung des stellvertretenden Kraftfahrkommandeurs Richter und von sieben Skaffelführern fuhren die etwa 140 Wagen und Motorräder, begleitet von der auf zwei Lastkraftwagen verladenen Skahlhelm-Bundeskapelle durch große Teile der Dresdner Neu- und Altstadt, um dann nach Pirna weiterzufahren, wo ein deutscher Abend die wohlgelungene Veranstaltung beendete. Taubenhain. 3m Rahmen der Iahrlausendfeicr der Ober lausitz wurde hier ein vom Heimat- und Verkehrsverein und allen Ortsvereinen vorbereitetes Heimatfest veranstaltet. Bei einem Kirchenkonzert wurden Werke Oberlausiher Komponisten geboten. Der Festzug mit seinen 20 Festwagen wurde durch Gewitterregen beeinträchtigt: der Zug veranschaulichte u. a. die Hochzeit des wahres und eine Bauern-Hochzeit. Zur Aufführung kam auch das historische Schauspiel „Iungscrnlos" von Bartke und Karl Schubert. Der zweite Tag brachte bei schönem Welter ein Kinderfest. Bad Schandau. Der bisher! e Beigeordnete beim Stadt rat Bad Schandau, Stadtverordnctenvorsteher Reinhold, Pirna, ist als kommissarischer Bürgermeister von Bad Schandau vom Amtshauptmann von Thümmel eingesetzt worden. Deulschnationalen Front erkennen lasse und daß von national sozialistischer Seile dieser gnte Wille hoch anerkannt wurde. Ls gebe künftig nur noch eine große Front, die Front aller schaffenden Deutschen, nachdem nun außer der Zenkrumsparkei die letzte deutsche Partei von der Bildfläche verschwunden sei. Die Anerkennung, die Reichskanzler Adolf Hitler Sen Führern der Deutschnalionalen Front zu ihrem großzügigen Beschluß gezollt habe, geht daraus hervor, daß er ein Freund schaftsabkommen mit der bisherigen Deutschnalionalen Front abgeschlossen hat, das im Laufe des Mittwoch zur Veröffent lichung kommen wird. Danach dürften zumindest alle deutsch- nationalen Abgeordneten als Hospitanten kn die national sozialistischen Fraktionen ausgenommen werden. Der WMmgsbeWutz Die Reichspressestelle der NSDAP keilt mit: In vollem Einvernehmen mit dem Reichskanzler und in Erkenntnis der Tatsache, daß der Parteienstaat überwunden ist, hat die Deutschnationale Front ihre Auflösung beschlossen. Sie wird bei den nötigen Maßnahmen zur Abwicklung nicht behindert werden. Die ehemaligen Angehörigen dec Deutschnationalen Front werden vom Reichskanzler als voll- und gleichberech tigte Mitkämpfer des nationalen Deutschland anerkannt und OeffentLiche Impfungen. Die diesjährigen öffentlichen Impfungen finden im Sitzungs zimmer des Rathauses durch den bestellten Impfarzt, Herrn Sani tätsrat Or. meä. Boigt, hier, in folgender Weise statt: 1. Wiederimpslinge (das sind die im Jahre 1921 und die früher geborenen, noch nicht mit Erfolg wiedergeimpften Kinder): am Donnerstag, dem 29. Juni 1933, nachmittags 2 Uhr, 2. Erstimpflinge (das sind die im Jahre 1932 und die früher ge borenen, noch nicht mit Erfolg geimpften Kinder): am Montag, dem 3. Juli 1933, nachm. 2 Uhr, —t. und nachm. V-3 Uhr, iVl— Die Eltern, Pflegeeltern und Vormünder der für die Imp fungen in Frage kommenden Kinder, soweit diese hier ihren dauernden Aufenthalt haben, werden hierdurch veranlaßt, die Kinder zu den oben angegebenen Zeiten dem Impfarzte vorzu stellen, im Bchinderungsfalle durch Krankheit sie unter Vorlegung eines ärztlichen Zeugnisses zu entschuldigen und für den Fall, daß sie entweder die natürlichen Blattern überstanden haben oder bereits vor den angesehten Impfterminen mit Erfolg geimpft worden sind, dies zur Vermeidung einer Geldstrafe bis zu 20 AM. durch ärztliches Zeugnis bzm. Impfschein nachzuweisen. Die Wiederimpslinge sind am Donnerstag, dem 0. Juli, nachmittags 2 Uhr, und die Erstimpflinge am Montag, denk 10. Juli, nachmittags 2 Uhr, zur Nachschau über den Erfolg der Impfung dem Impfarzke wieder vorzuskellen. Die festgesetzten Zeilen sind pünktlich einzuhalten. Aus einem Hause, in dem überkragbare Krankheiten — wie Scharlach, Masern, Diphtherie, Fleckfieber, übertragbare Genick starre, Keuchhusten, spinale Kinderlähmung, natürliche Pocken, (Blattern) rosenartige Entzündungen oder Typhus — herrschen, dürfen die Impflinge zur allgemeinen Impfung nicht gebracht werden. Die Kinder müssen zum Impftermin mit rein gewaschenem Körper und mit reinen Kleidern gebracht werden. Eltern, Pflegeeltern und Vormünder, deren Kinder, Pfleg linge oder Mündel ohne gesetzlichen Grund der Impfung oder der ihr folgenden Nachschau entzogen werden, werden mit Geldstrafe bis zu 50 RM. oder entsprechender Haft bestraft. Stadtrat Dippoldiswalde, am 27. Juni 1933. " Die Anschläge sind bis zum 4. Juli 1938, mittags 12 Uhr, an den Bezirksoerband Dippoldiswalde einzureichen. Eröffnung der Angebote zu diesem Zeitpunkt in Gegenwart der Einreicher. Auswahl unter den Bewerbern sowie Ablehnung aller Angebote bleibt vorbehalten. Bezirksverband der Amtshauptmannschaft Dippoldiswalde.