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Kleiner Wettspiegel Dio spcmische Regierung Hal mit Wirkung vom 20. April 1933 den Sichtvermerks,zwang für Rcichsangehörigc wieder cingeführt. Aus Kegenseitigkeitsgründen sind spanische Staatsangehörige für die Einreise nach Deutschland von dem genannlen Tage ab gleich falls dem deulschen Sichlvermerkszwang unterworfen. Aus Peking wird gemeldet, das, sämtliche Feftungstürme von Peking mit Flugzeugabwehrgeschützen bestückt wurden. Alle Maßnahmen zur Verlegung der Nationalen Universität nach Schanghai seien getroffen worden. Viele wissenschaftliche Jnstru- t mente wurden bereits zum Abtransport verpackt. Bon gestern vis heute Die Verlobung de» Prinzen Wilhelm. Die Generalverwaltung des ehemaligen königlichen Hauses teilt mit, daß die in der Presse veröffentlichte Ver lobung des Prinzen Wilhelm von Preußen, des ältesten Sohnes des Kronprinzen, mit Fräulein von Salviati ohne Borwisien des Familienoberhaupt^ der kronprinzlichen El- kegen das Denunziantentum Der Reichskommissar für das Land Sachsen Hot folgen den Erlaß herausgegeben: „Trotz meines Erlasses vom 7. April 1933 gegen das Denunziantentum gehen noch immer Beschwerden und An zeigen ein, in denen ohne nähere Angaben Beamte wegen ihrer politischen Gesinnung verdächtigt oder ohne Angabe nachprüfbarer Beweismittel Beschwerden gegen sie erhoben werden; vielfach sind die Beschwerden anonym. Wie jeder das Recht hat, Beschwerde zu führen, so halte ich es für die selbstverständliche Pflicht jedes Beschwerdefüh rers, daß er für die Anklagen, die er erhebt, mit seiner Per- on einsteht und sie auf bestimmte positive und nachprüfbare Tatsachen stützen kann. Bloße Werturteile und allgemeine Behauptungen über politische Gesinnung genügen nicht, um Maßnahmen gegen Beamte einzuleiten. Die nationale Nevo- ution stellt hohe Anforderungen an ihre Mitarbeiter, aber ie übt gegen sie Gerechtigkeit und lehnt die Methoden einer kleinlichen Gesinnungsschnüffelei ab. Anonyme An zeigen bleiben grundsätzlich unbeachtet. Mit derselben Schärfe wie gegen unzuverlässige Beamte und sonstige Mit arbeiter werde ich auch gegen ein unlauteres und verächt liches Denunziantentum einschreiten. Ich verlange von den Behördenvorständen, daß sie in gleicher Weise verfahren. Die Beamten, Ang.'stellten und Ar- seiter der sächsischen Staatsverwaltung haben in ihrer über-- wiegenden Mehrheit in den schweren Zeiten des Krieges und Der Nachkriegszeit ihre Pflicht getan. Soweit das nicht der Fall ist, werden sie nach Maßgabe der bestehenden Gcjege entfernt. Ich habe zu den von mir eingesetzten oder im Amt belassenen Beamten das Vertrauen, daß sie, wie bisher, auch in Zukunft mit erhöhtem Diensteifer und Disziplin dem nationalen Staat dienen werden. Ich muß erwarten, daß auch bie Allgemeinheit diesen Beamten Vertrauen entgegenbrinzt und ihre Autorität des Staates nicht durch falsche Anschul- Digungen und unbegründete Beschwerden erschüttert." Wieder eine Verhaftung in Böhmen In der Grenzgemeinde Markhausen wurde der Vorsitzende des Ortsrates der Deutschen Nationalsozialistischen Arbeiterpartei, der Gastwirt Kohlert, verhaftet, weil er im Gemeinderat den Antrag gestellt hatte, daß von den zustän digen amlichen Stellen gegen die deutschfeindliche Schreib weise einiger tschechoslowakischer Blätter emgeschritten werde. Er hatte zwei Gemeinderatsmitglieder, die gegen seinen An trag gestimmt hatten, den nationalsozialistischen Parteiorga nisationen in Klingenthal in Sachsen zur Anzeige g«t- bracht. Daraufhin verloren die beiden ihren Arbeitsplatz ist Sachsen. Herzog von Sachsen-Loburg und Gotha Nationalsozialist. Der oberste Führer der Reichskraftfahrstaffel des Stahl- ihelm, der Herzog von Sachsen-Coburg und Gotha, ist Blätter meldungen zufolge der NSDAP, beigetreten. Die Reichs kraftfahrstaffel des Stahlhelm hat in einem Funktelegramm dem Reichskanzler die ehrerbietigsten Glückwünsche und die Versicherung treuer Gefolgschaft ausgesprochen. Entscheidende Beratungen der Deutschen Volkspartei. Der Parteivorstand und der Zentralvorstand der Deut schen Volkspartei treten am Sonnabend und Sonntag in Ber lin zusammen, um über das künftige Schicksal der DBP. zu beraten. Der Parteiführer, Abg. Dingeldey, wird seinen Krankheitsurlaub unterbrechen und anwesend sein. Direktoren von Getreidehandelsgesellschaften sestgenommen Die Berliner Polizei hat den beurlaubten Direktor der Getreide-Industrie- und Kommissions-A.-G„ Sinasohn, und den Direktor dec Deutschen Getreidehandelsgesellfchaft, Moeller, festgenommen. Der beurlaubte Direktor der Ge treide-Industrie- und Kommissions-A.-G., Hirsch, der eben falls festgenommen werden sollte, ist flüchtig. Generalkonsul Schlesinger beurlaubt. Generalkonsul Schlesinger im Auswärtigen Amt ist auf Grund der Bestimmungen des Beamtengesetzes beurlaubt worden. Generalkonsul Schlesinger ist in den letzten Jahren vor allem führend in den Wirtschaftsverhandlungen mit Rußland und den Randstaaten tätig gewesen. Kommunistische Geheimdruckerei ausgehoben. Die Polizei konnte nachts in Arnstadt (Thüringen- überraschend eine kommunistische Geheimdruckerei ausheben. Es wurden illegale Schriften und eine Geheimzeitung mit dem Titel „Prawda" hergestellt. Die Täter versuchten, zu flüchten, wurden aber festgenommen. Beurlaubte Arbeitsamtsbeamte in Schuhhaft. Der beurlaubte frühere Präsident des Landesarbeits amtes Rheinland Scheuble sowie der beurlaubte Leiter des Freiwilligen Arbeitsdienstes Regierungsrat Klein sind auf Veranlassung des kommissarischen Landesarbeitsamtspräsi denten Dörr in Schutzhaft genommen worden. Entlassungen aus der Schuhhaft in Württemberg. Vom Landeskriminalpolizeiamt Stuttgart wird mitge teilt: Von den in Württemberg in Schutzhaft genommenen rund 3000 Personen sind über 1000 nach kurzfristiger In- ; haftierung wieder zur Entlassung gekommen. Von den über 2000 Häftlingen, die auf das Schutzhaftlaaer Heuberg ver- bracht worden waren, sind zu Ostern rund 400 nach Prüfung ! ihrer Verhältnisse entlassen worden. Es ist damit zu rech- , nen, daß im Laufe der nächsten Woche weitere Entlassun- - gen erfolgen. Verhaftung sudetendeutscher Parteifunktionäre. Zwei Funktionäre der sudetendeutschen Deutschnationa- > len Partei sowie der Geschäftsführer des Deutschnationalen j Handlungsgehilfen-Verbandes wurden, Blättermeldungen zufolge, in Teplitz-Schönau verhaftet. In einer amtlichen j Erklärung wird dazu mitgeteilt, die Verhaftung sei wegen „Erpressung" (!) erfolgt. Die Funktionäre hätten nämlich Maßnahmen gegen den „Teplitz-Schönauer Anzeiger" an- gedroht, falls dieser nicht einen Bericht über einen von der Liga für Menschenrechte gehaltenen Vortrag über die deut sche Lage widerrufe. , Bundeskanzler Dr. Dollfuß über seine Romreise. Der Vorstand des Christlich-Sozialen Klubs hielt eine Sitzung ab, in der Bundeskanzler Dr. Dollfuß über die Er gebnisse seiner Romreife Bericht erstattete. Dr. Dollfuß be- j tonte, daß er bei Mussolini volles Verständnis für die Lage i der österreichischen Regierung und ihrer Parteien gefunden habe. Er schilderte ferner in eingehender Weise, daß das Ergebnis des römischen Besuches für die Regierung von Oesterreich durchaus befriedigend sei. Seine Anwesenheit in Rom habe wesentlich dazu beigetragen, eine Klärung über die Stellung Oesterreichs in Mitteleuropa herbeizu führen. Görlih. Unterschlagungen. Bei der von dem Schirmfabrikanten Altendorf verwalteten Nebenstelle der Stadtsparkasse kam man Verfehlungen in Höhe von 8000 bis 10 000 RM auf die Spur. Altendorf soll die Gelder mit Hilfe gefälschter Abhebequittungen d-n Konten entnommen haben. Die unterschlagene Summe dürfte zum größten Teil durch das Warenlager Altendorfs sichergestellt sein. Eger. Militärflieger abgestürzt. In der Nähe der Stadt stürzte ein tichechoslowakisches Militärflug zeug aus 800 Meter ab. Der Pilot, Gefreiter Wladislaus Bruckner vom Fliegerregiment Nr. 2 in Olmütz, wurde furcht bar verstümmelt tot aus den Trümmern des Flugzeuges hervorgezogen. KabinettMmis sm Sonnabend Reichskanzler Adolf Hitler ist mit seinem engeren Stab Donnerstagabend von München nach Berlin abgereist. Nach der Rückkehr des Reichskanzlers wird eine Chef besprechung stattfinden, die sich mit der Finanzierung derArbeitslosenhilfe und anderen mit der Arbeits losigkeit zusammenhängenden Problemen beschäftigt. Ueber den Termin der Kabinettssitzung wird der Kanzler selbst die Entscheidung treffen. Vorläufig rechnet man in unterrichteten Kreisen damit, d.iß die Sitzung am Sonnabend stattfindet. Der Kabinettssitzung wird eine Ministerbesprechung vor aufgehen; sie gilt der politischen Lage, namentlich a u h e n- politiscyen Fragen. Voraussichtlich wird auch die Besetzung der Statthalterposten behandelt werden. Man glaubt, daß die Besetzungen spätestens Anfang nächster Woche bekanntgegeben werden. Unter den Gegenständen, die in der Kabinettssitzung er ledigt werden müssen, steht mit an erster Stelle das Schu l- gesetz. Bemerkenswert ist auch, daß das Entschul- dungsgesetz jetzt im Entwurf so weit fertiggestellt ist, daß es ebenfalls aus die Tagesordnung gesetzt werden wird. Zwei Kinder verbrannt Hamburg, §1. April. In Lokstedt brach in einem La- aerschupven einer Tauwerk-Fabrik Jener au». Aus dem brennenden Schuppen stürzte ein zwölfjähriger Knabe, des sen Kleider in Flammen standen. Mil schweren Brand wunden muhte der Knabe ins Krankenhaus gebracht wer den. Dort ist er leinen verlehungen erlegen. Die Leiche eines zweiten Knaben wurde verkohlt aus dem elngeäscher- ten Schuppen geborgen. Man vermutet, dah die Kinder mit Streichhölzern gespielt haben. Der Fall Knöpfte Berlin, 21. April. Der frühere Rundfunkdirektor Knöpfke und die beiden Inhaber der Druckerei, Preuß, die bisher die „Funtstunde" herausgegeben haben, wurden festgenom men. Ihnen wird Korruption und Bestechung in größerem Ausmaße zur Last gelegt. Gleichschaltung -er Eememdeoerbönde Im Sächsischen Gesetzblatt verkündet der Reichskom missar für das Land Sachsen ein Gesetz zur Gleichschaltunx der Bezirkstage, Bezirksausschüsse, Kreisausschüsse und Zweckverbände mit den Gemeindeverordnetenkörper,chaften Darnach werden die Bezirkstage und Bezirksausschüsse aufgelöst. Die einstweilige Verwaltung der eigenen und über tragenen Geschäfte wird den Amtshauptleuten übertragen Die Bezirkstage werden neugebildet nach der Zahl dei gültigen Stimmen (ohne kommunistische Parteien), die bei der Wahl zum Deutschen Reichstag am 5. März 1933 im Gebiet des Bezirksverbandes abgegeben worden sind. Di« Zahl der Bezirkslagsmilglieder wird auf 30 herabgesetzt Die Wahlvorschläge sind spätestens bis zum 29. Aprii 1933 bei der Amtshauptmannschaft einzureichen. Gemeinsam« Wahloorschläge verschiedener Wählergruppen sind zulässig Die Verbindung von Wahlvorschlägen muß von deren Unter zeichnern übereinstimmend bis zum 29. April 1933 der Amts- hauptmannscl-aft schriftlich erklärt werden. Der Amtshaupt mann prüft die Wahlvorschläge und die Verbindungserklä rungen. Er ermittelt die den Wählergruppen zustehender Sitze und stellt fest, welche Bewerber als gewählt zu gelter haben. Weiter hat der Amtshauptmann festzustellen, welch« Wählergruppen zur Einreichung von Wahlvorschlägcn befugt sind. Der Amtshauptmann hat dies bis spätestens 24. Aprii 1933 bekanntzumachen. Vie neugebildeten Bezirkstage find bis zum IS. Mai 1SZZ einzuberufen; sie haben sofort die erforderlichen Neu wählen vorzunehmen. Die von den aufgelöste» Bezirkstagen und Bezirksausschüssen sowie von den Kreiscmsfchüssen vor genommenen Wahlen werden mit Wirkung vom 15. Mai 1SZZ aufgehoben. Die Zahl der Mitglieder der Bezirksausschüsse wird um 25 v. h. jedoch nicht weiter als bis aus acht herabgesetzt Bruchzahlen werden nach unten auf volle Zahlen abgerundet Die Bezirkstage gellen mit dem 15. Mai 1933 als auj Vorbereitungen für das Jugendtreffen in Plauen Das erste Gebietstreffen der sächsischen Hitlerjugend in Plauen am 29. und 30. April verspricht eine Massenbeteili- zung. Kraftverkehrsgesellschaft und Reichsbahn werden zu -rmäßigten Preisen Sonderwagen zur Beförderung der nationalsozialistischen Jugend bereitstellen. Die auswärtigen Teilnehmer werden in Massenquartieren untergebracht. Die nufmarschleitung hat bereits mit den Behörden und zustän digen Dienststellen alle Vereinbarungen getroffen, um eim einwandfreie Durchführung des Festes zu gewährleisten uni den zu erwartenden außerordentlichen Verkehr zu regeln Die Veranstaltung wird durch Rundfunk übertragen. Dei Deutschlandsender bringt am 29. April die nächtliche Feier stunde auf dem Altmarkt mit der Ansprache des Reichsju gendführers Baldur von Schirach. Weitere Entlassungen aus dem Justizdienst Es werden auf Grund des 8 4 des Gesetzes zur Wieder» Herstellung des Berufsbeamtentums vom 7. April 1933 mit Wirkung vom 1. Mai 1933 ab aus dem sächsischen Justizdienst- rntlassen: Landgerichtsdirektor Dr. Asmus-Chemnitz, Amtsgerichtsdirektor Weilan d-Dresden, Amtsgerichtsdl- cektor Dr. Geipel-Dresden, Amtsgerichtsdirektor Dr. Schüller- Zittau, Landgerichtsdirektor Neu- Leipzig. Landgerichtsdirektor Dr. Hübler-Leipzig, Staatsanwalk K i ch t e r-Dresden, Staatsanwalt Hiller-Leipzig, Staats» »nwalt Dr. Frank e-Leipzig. Amtsgerichtsrat Dr. S chr oe- D e r-Leipzig, Landgerichtsrat Dr. Coh n-Chemnitz und Ar- Deitsgerichtsrat Dr. Ma n e s-Zwickau. Verhandlungen vor dem sächsischen Sondergericht Vor dem Sondergericht für Sachsen hatten sich zu ver antworten der 19 Jahre alte Arbeitsbursche Werner, der! Lisendreher Baerwald, der Markthelfer Donath und? Der Fleischer K r u s e, sämtlich aus Dresden; sie hatten am, 10. März kommunistische Flugzettel verbreitet, die sich gegen Den heutigen Staat und seiner Verfassung, vornehmlich gegen Die NSDAP, richteten. Das Urteil lautete gegen Werner Duf vier, Baerwald auf sechs und gegen Kruse auf drei Ma laie Gefängnis. — Drei weitere Verhandlungen beschäftigten ich mit der Nichtablieferung von Waffen durch Sozialdemo kraten und Reichsbannerleute. Es wurden verurteilt der Lisendreher Richter-Schmiedeberg zu einem Monat, Schuharbeiter Schubert-St. Michaelis zu drei Monaten und Ziegeleiarbeiter Schumann-Geringswalde zu drei Monaten Gefängnis. Der 42 Jahre alte arbeitslose Guts- deamte Schindler-Dresden erhielt wegen unbefugten Tragens des Stahlhelmabzeichens einen Monat Gefängnis. SSchMe Rachrichte» Dresden. Hilfspolizist beschossen. Am Was serwerk Hosterwitz wurden auf einen Hilfspolizeibeamter zwei Schüsse abgegeben. Dem Beamten eilten einige ander, Hilfspolizisten zu Hilfe, die nach der Schußrichtung einig, vchüsse abgaben. Eine Absuchung des ganzen Geländes bliei erfolglos. Königsbrück. Gr ostdeutsches Jugendlager Der Großdeutsche Bund, der unter Leitung des Admiral« von Trotha steht, beabsichtigt, vom 2. bis 7. Juni auf den Truppenübungsplatz ein Zeltlager zu errichten; über 14 00l Jugendliche werden erwartet. Kamenz. Feuersbrunst. In Weißbach brannti nachts Wohnhaus, Stallung und Schuppen der Gutsbesitzern Erna Kunath nieder. Das Feuer war im Schuppen ausge brochen und hatte sich mit großer Geschwindigkeit auf di, anderen Gebäude ausgebreitet. Das Vieh konnte gerette werden, dagegen sind ein großer Teil des Mobiliars uni zahlreiche landwirtschaftliche Maschinen vernichtet. Di« Brandursache ist unbekannt. Freital. Arbeitsbeschaffung. Der Zweckver band für die Wasserversorgung des Plauenschen Gründer beabsichtigt schon seit längerer Zeit, die Strecke von Freitai bis Dresden kanalisieren zu lassen. Ueber die geplanten Av beiten erfährt das „Freitaler Tageblatt", daß die Kosten mit mehr als einer Million RM veranschlagt sind. Die Dauer de- Kanalbaues ist auf mindestens ein Jahr geschätzt. Die Ar beiten können erst dann ausgenommen werden, wenn di« noch schwebenden Erörterungen ihren Abschluß gesunder haben. Nach einer Beschäftigungsdauer von einem Viertel jahr wird ein Arbeiterwechsel vorgenommen, so daß nach uni nach mindestens 1500 Arbeiter Verdienstmöglichkeiten finden Weißen. Beginn des Brückenbaues. In Ge genwart der staatlichen und städtischen Behörden ist der erst« Rammstoß für den Brückenpfeiler rechts der Elbe als Ein leitung zum Bau der neuen Elbbrücke mit einer schlichter Feier vorgenommen worden. Leipzig. Als Einbrecher angesehen und er- schossen. Der Portier eines Hotes an der Wintergarten- straße beobachtete nachts in einem Zigarrengeschäft vermut lich Einbrecher. Polizeibeamte versuchten, in das geschlossen« Geschäft einzudringen. Auf die mehrmalige Aufforderung der Beamten, zu öffnen, trat nach geraumer Zeit ein Manr heraus. In der erhobenen Hand hielt er einen Gegenstand, so daß die Beamten einen Angriff annehmen mußten und von ihrer Schußwaffe Gebrauch machten. Mehrfach getroffen brach der Mann zusammen. In ihm wurde der 46 Jahre alt« Filialleiter Alfred E. festgestellt, der sich in Begleitung einet Frauensperson in dem von ihm geleiteten Geschäft aufge halten hatte. Er wurde in schwerverletztem Zustand ins Krankenhaus St. Jakob gebracht, wo er starb. Augustusburg. Eine 350jährige Innung. Dis hiesige Bäckerzwangsinnung kann in diesem Jahr auf ein 350jahriges Bestehen zurückblicken Die 350-Jahrfeier soll in den Tagen vom 25. und 26. Juni festlich begangen wer den. Planitz. KPD-Führer verhaftet. Hier konnte der seit der Reichstagswahl flüchtige Kommunistenführer Walter Unger aus Bockau sestgenommen werden. Er hatte sich bisher bei einem im unteren Stadtteil wohnhaften Inva liden verborgen gehalten. Auf Grund seiner Aussagen konn ten bei einem anderen Bockauer Kommunisten versteckte Waf fen sichergestellt werden. Zwickau. Mehrfacher Brandstifter. In Gie- qengrün brannten Scheune und Schuppen des Gutsbesitzers Paul Windisch vollständig nieder. Unter dem Verdacht, den Brand angelegt zu haben, wurde der 37 Jahre alte erwerbs lose Steinarbeiter Ernst Schmidt aus Bürenwalde festge nommen, der kurz vor Ausbruch des Feuers dabei bemerkt worden war, wie er im Anwesen des Gutsbesitzers Lenk in Giegengrün einen Brandherd vorbereitete Schmidt kommt auch wegen mehrerer anderer Brände als Brandstifter in Frage.