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HmüwoMch-- A°dakl-un S-Ux s-hn-.- Druck uud D°r,»gi Earl in Dippolölswaid-, Freitag, am 21. April 1933 99. Jahrgang Nr. 93 Anzeigenpreis: Die 42 Millimeter breite Pelitzeile 28 Rpsg., Eingesandt und Reklamen 60 Reich-Pfennige Diekes Blatt enihätt die amtlichen Bekanntmachungen Ser Amlshauptmannfchaft, des Amtsgerichts» Ses Stadlrals und des Finanzamts Dippoldiswalde WeHeritzZeitung Taaeszeilung und Anzeiger sür DWol-isw-lde, Schmiedeberg u. U. Aelteste Zeitung des Bezirks ; : Bezogspreis: Für einen Monat 2.- R.-Mk. mit Zulragcn; einzelne Nr. 10 Rpsg. :: Gemcinde-Derbands-Girokonlo Nr. S :: Fernsprecher: Amt Dippoldiswalde Nr. 403 Postscheckkonto Dresden 125 48 Sertliihes und Siichslsöics Dippoldiswalde. Halten wir die leisten Tage daher am Morgen -Frost, jo war heute früh die Erde weiß Ls hatte ge schneit, doch konnte sich der Schnee nicht angc hallen. Er schmolz dahin, aber unfreundlich und nebelig blieb das fetter. . Dippoldiswalde. In einer heute vormittag statlgcfundenen Ratssitzung ist die Zahl der Stadtvcrordnc«cn-S>he sur das neu zu bildende Kollegium auf 11 festgesetzt worden. Wie wir choren, wird von Dcutschnationalcr Volkspartci und Deutscher Volk-'' partci eine Einheitsliste aufgestellt werden und ^wljchcn dieser und der NSDAP. Listenverkindung statlsindcn. — -Wie unS milqeteilt wird, ist als Komnnijar dcrPcSDAP. sür Saus- und Grundbesitz im Zcnlralvcrband Deutscher Haus- und Grundbesilzervereinc, ^ih Berlin, der Stadtverordnete Bensch eingesetzt worden. Für den Bezirk des Landesverbandes der Sächsischen Grund- und Hausbcsitzervereine, Silz Dresden, hat der gcnannle Kommissar den Vorsitzenden des Allgemeinen Haus- bcsitzer-Vereins Chemnitz, Ingenieur Otto Hölzel, mit der kommis sarischen Lcilung aller weiteren Verhandlungen bezüglich der Gleichschaltung der Haus- und Grundbesitzervcreine beauftragt und zu seinem Stellvertreter den Kaufmann Max Richter— Cheinnilz ernannt. , . Vt»po!»>«wold«. Seit einiger Zeit ist auch die der städtischen Polizei zugeteilte Hilfspolizei bis auf einen Mann wieder entlassen worden. Dippoldiswalde. Im „Huchaus" wurden gestern in den späten Abendstunden nach Durchschneiden eines Gazefensters aus dem Fleischerladen etwa zwei Pfund Bratwurst gestohlen. Als Täler kommen vermutlich Auswärtige in Frage. Einer von ihnen ist erkannt worden. Die weiteren Erörterungen sind noch im Gange. Dippoldiswalde. Wer Ncuschöpfungcn der -Film - Industrie verfolgt, der weisz, das; der nach Kalmans Operette „Gräfin Mariza" gestaltete gleichnamige Tonfilm etwas ganz hervor ragendes ist. Diesen wunderbaren Tonfilm werden die Ar-Ni- Lichtspiele ao heute über die Iahrmarktstage bringen und damit sicher auch bei denen Dank finden, die nach den Iahr- marktseinkäufen gern einmal das Lichtspielhaus besuchen. Be währte Kräfte, wie Dorothea Wieck, Szöke Szakall, Rich. Os wald u. a. wirken bei der Aufnahme mit. Die „Leipziger N. N." schrieben „. . . Die Begeisterung fand keine Grenzen. Der Film war herrlich und unmittelbar. Der Beginn der Winterspielzeit in den U.T.-Lichtspielen konnte unter keinem leuchtenderen Sterne stehen als unter dem der „Gräfin Mariza" — und die „Neue Lpz. Ztg." sagte in ihrer Kritik „Richard Oswald hat entzückende Szenen geschaffen und wunderhübsche Naturauf nahmen für die Uebergänge ausgewählt: er hat ausgezeichnete Einfälle gehabt . . . spontanen Applaus vor der Leinwand . . . lebhafte Beifallskundgebungen." Versäume niemand den Besuch dieses Tonfilms. Neues Pausenzeichen im Berliner Sender. Der Ber liner Sender hat aus Anlaß des Geburtstages des Reichs kanzlers Adolf Hitler ein neues Pausenzeichen eingeführt, Las sich aus markanten Takten aus dem Liede „Volk ans Gewehr" zusammensekt. Elend. Neben den Ortseinwohnern hallen sich eine stattliche Zahl von Mitgliedern und Freunden der nationalsozialistischen Bewegung, SA., SS., Jungvolk und Iungmädchen aus Dippoldis walde gestern nachmittag 2 Uhr am Orlsausgang versammelt, um der Weihe einer Adolf-Hitler-Eiche und eines Gedenksteines bei- zuwohncn. Unsere Gemeinde, schon lange Jahre als national sozialistische Hochburg bekannt, beging mit dieser Feier, das sei vorausgeschickt, den Geburtstag des Reichskanzlers Adolf Hitler in würdiger Form. Nachdem sich die Teilnehmer, die SA. mit Fahne, um den neu geschaffenen Gedenkplatz gruppiert hatten, eröffnete Bürgermeister Pg. Peschel die Feier mit herzlichen Be- grußungSworten. Sodann wurden unter Gesang des Horst-Wessel- Liedes die schwarz.weis,-rote und die Hakenkreuzslagge aufge- zogcn, und Pg. Pfarrer Müller hielt eine eindringliche Weihc- rcde. Er sprach Dank und Anerkennung dafür aus, üasz Elend als die erste Gemeinde im Bezirke eine solche Ehrung des Reichs- Kanzlers beschlossen, vorbereitet und durchgeführt habe. Es soll 'Nilsamt dem Steine mahnen zu Einigkeit und Treue. AA- Echte und -Feste, soll Symbol sein für die Person des Reichskanzlers, und wie diese Eiche größer werden ausbrciten wird, spalcr, symbolisch ausgedr'ückt, die ganze k 2 starken Arme nehmen wird, so wird auch o „n H zu dem wir in unbändigem Vertrauen und heißer Deutschland unter seine Arme nehmen. Einigkeit und Treue, das Werk, daS Bismarck begonnen, will die Bewegung vollenden. Mit den Worten- geben Dir die Hand und geloben dir '""zuschaffen an deinem Werke" weihte Z^g. Pfarrer Müller die Insignien. Vom Gedenkstein, einem etwa 30 Zentner schweren Findling, fiel die Hülle und zeigte eine Tafel mit der Versteigerung- Sonnabend, den 22. April d. F., N """L, A»,«»-.>«>- Sonnabend, um 32. Ap'U oormMagS II Uhr. soll im Kampf um den Weltmarkt Die Währungsvollmachten Roosevelts. Washington, 21. April. Im Zusammenhang mit der Einbringung einer Ge- ' setzesvorlage, durch die der Kongreß voraussichtlich Präsident Roosevelt unumschränkte Vollmacht in Wäh- i rungsfragen erteilen wird, verlautet, daß Roosevelt l sich mit folgenden Vorschlägen einverstanden erklärt hat: Dec Präsident wird zur Ausgabe eines neuen Iah- ' lungsmitkels ermächtigt; er erhält ferner das Recht, eine Abänderung der Bestimmungen über den Goldgehalt des Dollar vorzunehmen und ein Amt für dis Stabilisierung des Dollar zu schaffen. Was die dem Kongreß vorzulegende Er mächtigungsvorlage anbctriffk, so heißt es, daß sie es dem Präsidenten u. a. ermöglichen würde, die Rückzahlung von Kriegsschulden unter bestimmten Bedingungen statt in Gold in Silber anzunehmen. Amerika WM W MWlMiMkmWt Vor der Presse äußerte sich Präsident Roosevelt über die Währungsfrage. Wir haben, so sagte Roosevelt, beschlossen, daß Gold nicht mehr ausgeführt werden darf außer aus wärtigen Mächten gehörendes Gold und zur Ausgleichung der Handelsbilanz. Wir wollen die Warenpreise wieder i hochbringen und haben uns daher entschlossen, den Dollar, gegen den seit Jahren sich die Angriffs ausländischer Spe kulanten richteten, sich selbst zu überlassen. Das bringt uns i mit dem Auslande auf eine gleiche Basis und gibt uns bessere Chancen für den Wettbewerb. Zum Beispiel dürften diejenigen unserer Ausfuhrwaren, die Weltmarktpreise haben, wie z. B. Baumwolle, davon pro fitieren, wenn der Dollar etwa um 10 Prozent absinkt. Es läßt sich heute nicht vorher sagen, welcher unser nächster Schritt sein wird. Unser Ziel ist die Hebung der Warenpreise auf ein ver nünftiges Niveau. Unser Vorgehen ist nicht eine kontrol lierte Inflation. Ls ist unsere Hoffnung, die ganze Well zum Goldstandard in irgendeiner Form zurückznbringen. Ls ist nicht notwendig, künftig eine hohe Golddeckung von z. B. 40 Prozent zu verlangen, aber die Währung muß in allen wichtigen Ländern stabil sein, wenn dec Welthandel sich ent wickeln soll. Ob es später einmal zu einer Abwertung des Dollar kommen wird, weiß ich nicht. Das hängt von den in ternationalen Verhandlungen ab und scheint noch in weiter Ferne. VmbereMmg der MIMrlWÄtskMerenz Es verlautet, daß auf Anregung des englischen Pre mierministers MacDonaid sowie des Präsidenten der Ver einigten Staaten der Generalsekretär des Völkerbundes den interessierten Regierungen die Mitteilung gemacht hat, daß der Vorbereitende Ausschuß für die WellwirlschLstskousere'..; bereits am 27. April zusammentrelen will, und zwar in Lon don und nicht in Genf, wie ursprünglich in Aussicht genom men war. DK ÄMWe MüsMW Das amerikanische Goldausfuhroerbot wird in Berliner finanzpolitischen Kreisen als eine zwangsläufige Maßnah me angesehen, die erfolgen mußte, nachdem die Vereinig ten Staaten im Inlande die Auszahlungen in Gold cin- Inschrist: „Nationale Erhebung 1933. Unserem Führer Adolf Hitler. 20. 4. 1933. Die Gemeinde Elend." Bürgermeister Peschel übernahm Eiche und Gedenkstein in treue Obhut der Gemeinde und dankte den Ortscinwohnern, die alle freudig und freiwillig mitgearbeitct haben, diese würdige Gedenkstätte zu schaffen. Mit dem Deutschlandlied und einem begeistert ausgcnommenen Sieg- Heil auf Adolf Hitler schloß die Feierstunde. Glashütte. Die Hilsspolizei, welche sich hierorts aus aus wärtigen SA.-Leuten zusammensetzte, ist zu größtem Teil wieder aufgelöst worden und die Mannschaften sind nach ihren Heimatortenabgercist. Auch ein Teil hiesiger SA.-Leute, welche in anderen Orten Dienst taten, z. V. Günther und Heß, welche in Dippoldiswalde stationiert waren, sind wieder hier. Glashütte. Die Ortsgruppe Glashütte des Sächsischen Eemeindebeamtenbundes hat auf Grund eines Aufrufes des Bundesvorstandes die Neuwahl des Ortsgruppenvorstandes vorgenommen. Von dem bisherigen Vorstand wurde wieder- gewählt Ohersekretär Fritz Fickel zum l. und Obersekretär i Ernst Hering zum 2. Vorsitzenden, sowie Betriebsleiter Friedrich , Schmuck als Beisitzer. An Stelle der Ausscheidenden, Schrift führer Verwaltungsanwärter Gerhard Streller und Beisitzer llhrmacherschullehrer Schreck, wurden Verwaltungsbeamter Herbert Zippe und Studienrat Helwig gewählt. Der wieder- gewählte Vorsitzende Fickel hat hierauf sämtliche Bundes- Mitglieder, insbesondere den neugewählten Eesamtvorstand um rege Mitarbeit gebeten und betont, daß die Ausübung einer nationalen Gewerkschaftsarbeit wie bisher so auch in Zukunft eine Selbstverständlichkeit bedeute. Als Treuhänder des Staates sei es für jeden Beamten selbstverständliche Wicht, an der Verwirklichung der Ziele der nationalen Negierung tatkräftig in dem Glauben und dem Vertrauen auf eine neue deutsche Sendung mitzuarbeiten. ^ostnsdacst. Wie die Jahre daher bot auch dieses Jahr der Männergesangverein „Sängerlust" am l. Osterfeiertag allen Freunden des deutschen Liedes ein öffentliches Konzert im Saale des Erbgerichtsgasthoses. Der größte Teil der Lieder war auf die Schönheilen des deutschen Waldes zugeschnittcn mit seinen vielen verschiedenartigen Nebenerscheinungen, ins besondere der Jagd. Bei der wenigen zur Verfügung stehen den Zeit zur Vorarbeit muß der schöne Erfolg doppelt an erkannt werden. Eine frohe Liedersolge einiger junger Sänger, einige Lieder zur Laute der drei Schwestern Nickel und zu letzt ein lustiger Schwank mit seinen urkomischen Pantomimen bildeten die schöne Vortragsfolge. Dem Konzert schloß sich ein gut besuchter Ball an. Dresden. Das Justizministerium bat liegen die jüdischen Rechtsanwältinnen Ruth Karger—Dresden, Ellen-Marie Ebstein, Dresden, Inge Sternfeld—Dresden und Felicia Schulsinger—Leip zig das VertrekungSverbot verhängt, dem die Rücknahme der Zu- ^ürze folgen wird. Weitere Rücknahmen der Zulalsung jüdischer Rechtsanwälte stehen bevor. Der landwirtschaftliche Gaufachbcrater der ^DAP Hellmut Körner, M.d.R., erläßt folgenden Aufruf Dim 1. Mai: „Am Tage der nationalen Arbeit ist sür uns Dauern Gelegenheit, unseren unaussprechlichen Dank denen ab- zustatlen, die in den kleinen und großen Städten unter unsäg lichen Opfern an Gut und Blut den Marxismus und den Kommu nismus ausgerottct haben: den nationalsozialistischen deutschen Arbeitern, den Kämpfern in der SA. und der NSBO.! Nur ihnen haben wir es zu danken, daß unsere Dörfer nicht von diesen roten Horden in Schutt und Asche verwandelt wurden! Wer das bis heute nicht begriffen bat, ist nicht wert, nun den Aufstieg unserer darniederliegenden Landwirtschaft mitzuerleben! Wer heute noch voll Klässenhaß und Standesdünkel im deutschen Arbeiter einen Menschen zweiter Klasse sieht, ist ein Schädling am Volk und muß verachtet werden. Wir alle aber, die wir als Bauern hinter Adolf Hiller stehen, wollen ihm und seinen deutschen Arbeitern immer dankbar sein, und dies besonders da durch, daß mir uns an den Umzügen anläßlich des Tages der nationalen Arbeit reckt zahlreich beteiligen, auch um allen Deutschen zu zeigen, daß wir Mitarbeiten wollen an der deutschen Volksgemeinschaft, in der der deutsche Arbeiter den Ehrenplatz bekommt, der ihm gebührt. Das ist der Wille unseres Führers, i und wir folgen ihm! Ich ordne daher an, daß die landwirtschaft lichen Kreisfachbcratcr sich sofort bis 23. 4. 33 mit ihren Ver trauensleuten und Krcisiandbünden in Verbindung setzen, um den örtlichen Ausschüssen für den 1. Mai 1933 feste Zusagen für die Beteiligung an den Umzügen an diesem Tage zu machen! Ich erwarte, daß entsprechend der Bedeutung ücS Tages, neben fahrenden Gruppen große Massen von Bauern in Reih und Glied daran teilnehmen! Wir sind das dem Bauernkanzler Adolf Hitlec schuldig! veil Hitler! Freiberg. Zwischen Deutschkatharincnberg und dem Ortskcile Oberlochmühle ereignete sich ein schwerer Verkehrsunfall, dem ein 24 Jahre alter Bäckergehilse aus Deutscheinsiedel zum Opfer siel. Der Verunglückte war in ziemlicher Geschwindigkeit in einer Kurve gefahren. In der Kurve kam ihm ein Lastauto einer Dresdner Firma entgegen. Er fuhr in hoher Geschwindigkeit, wurde unsicher, und fuhr dabei direkt in den entgegenkommenden Lastkraftwagen hinein. Hbenodei'wttn Dieser Tage wurden auf dem hiesigen Friedhöfe zwei Trommelrevolver mit 30 bzw. 75 Patronen aufgefunden, die von Mitgliedern der KPD. in Konserven gläsern versteckt, dort vergraben worden waren. Die Kommu nisten mußten unter Aufsicht von Polizei und SA. die Waffen und Munition selbst wieder ausgraben. Sebnitz. Der hier wohnhafte Maurer Döring hatte bei der Kriminalpolizei Anzeige erstattet, weil ihm seine Ehefrau und Tochter mit Kupfervitriol vergiftetes Fleisch vorgesetzt hätten. Die Fran wurde daraufhin verhaftet und in das Untersuchungsgefäng nis Bautzen überführt. Nähere Mitteilungen werden zurzeit nicht gemacht, da die Erörterungen noch nicht abgeschlossen sind. Lichkenllein-C. Hier wurde der Oberpfarrer Ende bis auf weiteres beurlaubt, der eingetragenes Mitglied des Reichs banners und der SPD. war, eine Abmeldung trotz des natio nalen Unischwunges nicht vorgenomnien lind seine Mitglicds- beiträge sür diese Organisationen in der letzten Zeit weiter bezahlt hatte. Bei seinem Amtsantritt war er unter der Be dingung Oberpfarrer geworden, daß er keinerlei Politik treibe. Wetter für morgen: Meist schwache Winde aus Nord bis Nordost. Vorwiegend stark bewölkt. Oertlich Nebel. Temperatur-Verhältnisse nicht weitgehend verändert. Auftreten von leichten Niederschlägen.