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berg schlagen, während im Handball Guls Mulhs und Lenden von der Aussiger Mannschaft Niederlagen einslecken muhten. Handball. Lockwitz 1 — Dresden-Strehlen 1 8 :5 (4 :3). DreSdcn-Leuben 1 — ATB. Aussig 1 4 :5 (1:3). Gleichwertige Leistungen boten diese beiden Mannschaften und nur durch geringe körperliche Aeberlegenheit gelang den Deutsch- böhmcn der Sieg. Guths Mulhs l — ATM Aussig 1 4:8 (1:3). Dieses Ergebnis ist für die Gäste etwas schmeichelhaft ausge fallen. Guts Muths war nicht so schlecht und das Spiel fast jeder zeit offen. Schuld allein trägt der Ersatztorwart der Platzbefitzer, l der die Schüsse der Gegner zu leichtsinnig abwehrte und dadurch ! den Gegner zu recht leichten Erfolgen verhalf. Leubnitz-Neuoslra 1 — Sebnitz 1 6 :3 <4 : V). Bei strömendem Regen und aufgeweichtem Boden zeigten die Leubnitzer in Sebnitz recht anerkennende Leistungen. Leubnitz-Neuoslra 1 — Eibau 1 9 :4 (6 :9). Auch aus eigenem Platze zeigte Leubnitz-Neuoslra am 2. Feier tag wieder ein recht ansprechendes Spiel. Klotzsche 1 — Eibau 1 4 :5 <3 :5). Trotz des strömenden Regens zeigten diese beiden Gegner einen ausgeglichenen Kampf. . Klotzsche 1 — Reiler-Reg. 12, 6. Eskadr. 2 :8 (2 :5). Ersatzgeschwächt bestritt Klotzsche dieses Tressen. Die Reiter übernahmen durch sicheres Zuspiel und schnellen Schuh von An fang an die Führung. Leubnitz-Neuoslra 2 — Niedersedlitz 1 10:6. Fvhball. Hermannia Hainsberg 1 — BTB. Sietzsch 1 10 :1 (6 :1). In Cohmannsdorf zeigte sich der Gaumcister trotz des aufge weichten Bodens von Anfang an leicht überlegen. Weiher Hirsch 1 — Tgmde. Dresden 1 3:4 <1:3). Auf eigenem Platz« muhte Weiher Hirsch eine verdiente Nie derlage einstecken. Dresden trat mit der besten Elf an und zeigte «in sicheres und flottes Pahspicl. 2n Chemnitz waren die Spiele nicht sehr zahlreich: am Ostersonntag traf der Chemnitzer BC aus die Sportfreunde Breslau und unterlag glatt mit 0: 3. Am Montag konnte Sturm die Spielvereinigung Erfurt mit 2:1 besiegen. BC Hartha er zielte gegen die Sportvereinigung Eisenach ein 3:3. National gewann mit 2:1 gegen Preußen. In Westsachsen schlug VfB Glauchau am Ostersonntag die Spielvereinigung Erfurt überlegen mit 7:1. Die beiden Zwickauer Vereine, VfL und Sport-Club, lieferten sich ein Spiel, das 2:0 zugunsten des VfL endete. FC 02 Zwickau fertigte DSK Falkenau mit 2:1 ab. Am Ostermontag bezog der Zwickauer SC eine zweite Niederlage durch SC Planitz, der mit 5:0 gewann. Meerane 07 konnte sich gegen Norden-Nordwest Berlin mit 3:1 durchsetzen. SV Schneeberg hatte mit 1:4 das Nachsehen gegen VfB Chemnitz. Im Vogtland siegte bereits am Sonnabend der Plauener Sport- und BC nach interessantem Spiel gegen VfR Fürth knapp mit 4:3. 1. Vogtl. FC gab Sturm Chemnitz über legen mit 8:0 das Nachsehen. Am Sonntag siegten augerdem Konkordia Plauen mit 2:1 gegen VfB Auerbach, Spielvereini- qung Falkenstein mit 0:3 gegen FC Eger und SV Georgenthal mit 6:2 gegen SV Waldhaus-Lauter. Am Montag erzielte der 1. Vogtl. FC Plauen gegen Union Niederrad ein 1:1. VfB Lengenfeld gab Sturm Rcbesgrün mit 3:1 das Nachsehen. Spiel- verernigung Plauen blieb mit 4:1 gegen 1. FC Reichenbach siegreich. Der erste Gepäckmarsch nach vierzehn Jahre«. Dem am Osterinontag veranstalteten Gepäckmarsch war nach :4jähriger Unterbrechung ein Riesenerfolg bcschieden. Eine nach Zehntaüsenden zählende Menge umsäumten die westlichen Stra ften Berlins. Ein Massenaufgebot von 267 Gepäckmarschlern nahm den Kampf auf der 35 Kilometer langen Strecke auf, darunter besonders zahlreich dis Vertret» v» Reiqsweyr, Schutzpoitzet, SA und SS Die Sportler waren ihren uniformierten Konkur renten weit überlegen und behaupteten mit großem Vorsprung die ersten Plätze. Ausgezeichnet hielten sich die alten Herren, unter denen der Sieger des letzten Gepäckmarsches aus dem Jahre 1919, Hermann Müller, einen ehrenwerten vierten Platz errang. Erster wurde Peters mit 3,37,59,1 vor Richter (3,44,54,4)) und Grüble (alte Herren 3,47,10). Hanke-Chemnitz Sieger der Radfernfahrt Berlin—Leipzig Am Ostersonntag brachte der Völkerschlachtgau im Bund Deutscher Radfahrer seine Fernfahrt Berlin—Leipzig über 155 Kilometer zum Austrag. Das schlechte Wetter erschwerte den Teilnehmern ihre Aufgabe ungemein und von der 17köpfigen Spitzengruppe, die noch 30 Kilometer vor dem Ziel beisammen war, trafen schließlich 12 Fahrer geschlossen am Ziel ein, die sich einen packenden Endkampf lieferten, aus dem oer Chemnitzer Hanke mit 4,42,03 in Klasse A und Anger-Berlin mit 4,48,39 in Klasse V als Sieger hervorgingen. LSC mitteldeutscher Fußballmeister Polizeisporlverein Chemnitz 3:1 (2:0) geschlagen Zum fünften Mal gewann am Ostermontag der Dresdner Svort-Club den Titel eines mitteldeutickea Fukbalsmeilters. Line afrikanische Wüsientankftelle. Zwei deutsche Flieger, Elli Beinhorn und Karl Schwabe weilen gegenwärtig als Pioniere des deutschen Luftsporte im schwarzen Erdteil. Von den Schwierigkeiten, die sie zu überwinden haben, kann man sich einen Begriff machen, wenn man bedenkt, daß sie vielfach auf so primitive Wüsten- tankstellen angewiesen sind, wie unser Bild eine zeigt. und zwar gegen den Polizeisportverein Chemnitz,"der im vorjäh rigen Endspiel den DSC hatte schlagen können. Zu dem diesjährigen Endspiel in Dresden hatten sich aus der Jlgenkampfbahn etwa 20 000 Zuschauer eingefunden; mehr fakte der Platz nicht, der schon lange Zeit vor Spielbeginn poli zeilich gesperrt werden muhte, so daß Tausende keinen Einlaß mehr fanden. Die Dresdner gingen als ausgesprochene Favoriten in den Kampf; sie hatten den Vorteil der heimischen Umgebung für sich und gewannen auch mit 3:1 (2:0) verhältnismäßig sicher, hatten aber einen schweren Kampf zu bestehen, weil die Chemnitzer besonders in der zweiten Halbzeit mit einem Nieseneifer und großer Energie spielten und während der letzten zwanzig Minu ten den DSC fast völlig in die Abwehr drängten. Der Dresdner Sport-Club bot zweifellos die bessere technische Leistung, spielte in der ersten Hülste fast stets überlegen und erhöhte nach dem 2:0-Pausenstand bald nach Wiederbeginn den Vorsprung aus 3:0. Von da an kamen aber die Chemnitzer stark auf, und als Heimchen in der 64. Minute ein Tor anfgeholt hatte, sah es um die Dresdner nicht günstig aus. Immerhin zeigten sie, daß auch sie kämpfen können. Mit großer Verbissen heit verteidigten sie ihren Vorsprung, allerdings unter Zuhilfe nahme der drei Läufer und sogar der beiden Halbstürmer Hof mann und Berthold, die zum Schluß fast nur noch in der Ver teidigung aushalfen. Bei den Chemnitzern versagte in der ersten Hälste die Stür merreihe völlig. Die zahlreichen Angriffe wurden hastig vorge tragen und ihnen fehlte die Ruhe und Ueberlegung in der Tor nähe. Nach der Pause war Helmchen überragend, ebenso Mun kelt auf Linksaußen. Die Läuferreihe der Chemnitzer spielte besser, als erwartet werden konnte. Sehr gut schlugen sich die drei Hinterspieler. Der Dresdner Sport-Club war im Sturm besser besetzt. Sehr gut gefielen Sackenheim und Berthold. Hofmann war nicht in bester Form. Die Außen Schlösser und Hartmann (letzterer spielte für den verletzten Müller) spielten erfolgreich. Ausgezeich net war die Leistung der Dresdner Läuferreihe, die von Anfang an stark defensiv spielte. Auch die Dresdner Hintermannschaft erledigte ihre Aufgabe gut. * Am kommenden Sonntag wird die Vorschlußrunde der mit teldeutschen Poknl-Fußballmeisterschast ausgctragen, für die der Verbandsfußballausschuß folgende Paarungen festgesetzt hat: in Dresden: Dresdner SC—Wacker Leipzig; in Chemnitz: PSV Chemnitz—1. SV Jena. Der an sich schon schwache Fußballbetrieb in Ost sack sei« erfuhr eine wesentliche Einschränkung dadurch, daß am Oster sonntag die meisten Spiele wegen des Regens nussatten mußten. Am Montag siegten die Sportfreunde Freiberg mit 2:1 gegen die Sportfreunde Leipzig. Ueber Ostern weilten zahlreiche Mannschastcn aus Ostsachsen auf Reisen; die meisten von ihnen kehrten mit schönen Erfolgen zurück. Guts Muts Dresden erzielte ain Sonntag in Berlin gegen den südostdeutschcn Meister Beuchen 09 ein hochachtbares 1:1 und kam ain Montag in Erfurt gegen den spielstarken SC Er furt sogar zu einem 2:1-Sieg. Ebenso hoch einzuschätzen ist der 3:1-Sieg, den Ring-Greiling in Teplitz gegen den Teplitzer FL vavontrüg. Die Spielvereinigung Dresden weilte ain Montag in Zittau und gewann dort gegen den Zittauer BC mit 3:0. Dresdensia konnte Budissn Bautzen knapp mit 2:1 schlagen. Da gegen unterlagen Siidwest Dresden mit 3:9 gegen Spielverei nigung Bautzen und SV 08 Meißen mit 2:3 gegen SV 08 Bi schofswerda. In Leipzig stand das traditionelle Osterturnicr des VfB Leipzig im Mittelpunkt der Ereignisse. Am Ostersonntag gewann Vie Elf des Veranstalters knapp mit 1:0 gegen Fortlinn, wäh rend im zweiten Spiel Spielvereinianna mit 4:1 die Oberhand gegen Wacker Halle behielt. Am Ostersonntag wurde der VfB durch einen 3:1-Sieg gegen Spietvereinigüng Turniersieger, während sich Wacker Halle durch einen 2:1-Sieg gegen Fortuna wenigstens den dritten Platz sicherte. — Der Gan'meister Wacker hatte am Montag die Breslauer Sportfreunde zu Gast und erzielte ein 2:2. (36. Fortsetzung) Wilhelm wollte schon hinaufstürmcn, aber die Mutter ytelt ihn fest: „Langsam, Junge, langsam! Nur eine Minute darfst du zu ihr — und kein aufregendes Gespräch. Wir dürfen keinen Rückfall haben." Da ging Wilhelm, so leise er konnte, öffnete nach kurzem Klopfen behutsam die Tür zum Krankenzimmer. „Kommen Sie, Herr Göldner!" Die Gemeindeschwester nickte ihm freundlich zu. „Unserer Patientin geht es heute schon ganz nett; aber übermütig dürfen wir darum doch nicht werden." Inge lag schneeweiß und durchsichtig in den Kissen. Sie versuchte die Arme nach Wilhelm auszustrecken, aber selbst dazu war sie zu schwach. Nur ihre aufleuchtenden Augen sagten Wilhelm, was sie fühlte. Sanft näherte er sich ihr, setzte sich auf den Bettrand, nahm die kleine Hand, die durch die Krankheit wie die eines Kindes schmal und zerbrechlich geworden war. „Inge, liebes Herz, siehst du, nun wirst du bald gesund sein — und bald ist alles gut." „Alles?" Ihre Augen fragten, dann sagte sie mühsam: -Und Vaters Fabrik? Wird es zum Konkurs kommen? Z8as wird dann aus den Angestellten, den Arbeitern?" ' Sie atmete hastiger, eine fleckige Röte kam auf ihre ' Wangen, zeigte ihre Erregung. „Ruhig, ruhig, Inge! Ich sagte dir ja schon: Alles ! wird gut, bei uns und auch bei dir. Vertraue inir nur ; und denke nichts anderes, als daß du gesund werden ! mußt — für mich." Sie nickte tapfer und legte sich zufrieden wie ein Kind ' Wieser zum Einschlafen auf die Seite. Er küßte ihre Stirn und ihr Haar; sie seufzte leicht und dankbar auf. ! Als Wilhelm auf den Zehenspitzen das Krankenzimmer ! verließ, lag Inge schon in ruhigem Schlummer der Ge- i nesung. Ich komme mir schon vor wie der fliegende Holländer, ; dachte Wilhelm, als er gleich darauf mit seinen« Motor rade der Stadt zu sauste. Er hatte telephonisch den alten Handorff von seinem Kommen benachrichtigt. Der er wartete ihn denn auch in seinem kleinen Siedlungshaus«. . „Gott grüß Sie, Herr Göldner", und sein vergrämtes ! Gesicht leuchtete auf. „Was bringen Sie? Hoffentlich end- j lich einmal Besseres?" „Das denke ich, Herr Handorff. Hier — lesen Sie einmal!" i Er übergab dem alten Manne den Brief der Versiche rungsgesellschaft. Handorff überflog ihn. Er wurde dunkelrot vor freudiger Uebcrraschung. „Das freut mich aber von Herzen für Sie, Herr Göldner, da gratuliere ich Ihnen. Nun wird Ihnen ja der Besitz erhalten bleiben. Und das arme Ding, die Inge, wird wenigstens auch nicht ganz in Not kommen, wenn hier alles in die Konkursmasse geht." „Aber Herr Handorfs, glauben Sic wirklich, ich würde nur meinen väterlichen Besitz allein retten und nicht an das Werk hier denken? Deswegen komme ich doch zu Ihnen, weil ich nicht weiß, wie ich es anfangen soll, beiden gerecht zu werden. Denn die unerwarteten dreißig- tausend Mark reichen zwar für meinen Betrieb, sind aber nur ein Tropfen auf den heißen Stein, wcnn's für die Sanierung beider Unternehmen reichen soll." „Und Sie würden bereit sein, wenn ich die Einigung mit unsern Gläubigern in die Wege leiten würde, die Hälfte, also fünfzehntausend Mark, als Bürgschaft für unser Werk zu geben?" „Jawohl, Herr Handorff." Da wurde das kummervolle Gesicht Handorffs hell: „Ich danke Ihnen, Herr Göldner, iin Namen meines lieben, dahingeschicdcnen Chefs. Dann sind wir gerettet. Hören Sic mich an, Herr Göldner. Wir alle hier im Werke, vom Prokuristen bis zum kleinsten Arbeiter, wir hängen an unserer Arbeit und unserer Arbeitsstätte. Wenn hier nicht weitergearbeitet würde, es wäre ein grenzenloses Unglück für alle; denn heute neue Arbeit finden, das ist kaum möglich. Nun sind doch einige unter uns, die sich ein paar Groschen erspart haben. Und alle, ich voran, wollen alles, was wir flüssig machen können, bereitstellen, um den Betrieb fortführen zu können. Wenn Sie den Anfang machen, Herr Göldner, an uns soll's nicht fehlen. Wir stehen mit unseren Spargroschen zum Werk wie mit unsern Köpfen und Händen." „Wen»« das Onkel Stenzel erlebt hätte!" sagte Wilhelm erschüttert. „Aber was Sic alle tun «vollen, tun Sie ja zu Ehren seines Andenkens und für seine Tochter." „Wir hätten es schon eher getan, solange der Chef noch lebte. Aber sehen Sic, Herr Göldner, solange die Fra» im Hause war, da hätten wir ja doch in ein hohles Faß geschöpft. Da konnten wir unser bißchen Erspartes nicht opfern — «vir wußten ja nicht, ob die Verschwendungs sucht der Frau nicht alles in Grund und Boden verwirt schaftete. Unser Chef war da zu schwach. Aber nicht wahr, bei Ihnen könnten wir sicher sein, daß die Frau nicht mehr dreinzureden hätte?" „Das können Sie, Herr Handorfs." „Na, dann ist's ja gut — dann will ich mal mit meiner Alten reden, daß wir unsere Police^beleihen. Wir haben nämlich auch eine Lebensversicherung, und auf die kann ich Geld aufnebmen fürs Werk." „Aber das können wir ja gar nicht annehmcn, Herr Handorff, meine Inge und ich." „Das können Sie ruhig, Herr Göldner, ich habe mit allen Leuten im Betriebe gesprochen; jeder will geben, was er kann. Und ich glaube nicht einmal, daß es für lange sein wird. Sie werden uns gewiß bald auszahlen können." „Na, na, Herr Handorfs, so rosig wollen «vir die Zu kunft doch nicht sehen. Was sind fünfzehntausend Mark und vielleicht noch ein paar Tausende von Ihnen allen dazu gegen die Verbindlichkeiten der Fabrik hier?" „Erstens, Herr Göldner, können wir sobald als mög lich das Wohnhaus verkaufen. Da Fräulein Inge doch bald als Hausfrau bei Ihnen einziehen wird, wird es ihr auch nicht so schwer werden. Ich habe schon ein gutes Angebot unter der Hand bekommen. Und dann habe ich an einen Verwandten geschrieben, der seit Jahren in Amerika große keramische Fabriken hat. Er hat sich dort ein schönes Vermögen gemacht, will jetzt aber nach der alten Heimat zurück und sich hier an etwas beteiligen, was er kennt. Ich habe ihm Proben von unserem Ton geschickt; er meint, man könnte hier eine Kunsttöpferei an gliedern. Aber seine Bedingung war: Erst müsse er wissen, daß wir uns selbst wieder auf die Beine stellen und notfalls durchhalten könnten. Er wolle nur in einen Betrieb hinein, der in sich selbst kräftig sei. Na, und das wollen wir alle ihm hier beweisen — nicht wahr, Herr Göldner?" ! „Das wollen wir!" Die Hände der beiden Männer legten sich zu ernstem Versprechen ineinander. Auf die Bitte des Prokuristen Handorff überließ Wilhelm ihm die Verhandlungen mit den Stenzelschen Gläubigern. Handorff hatte vollen Erfolg. Er stellte die Gläubiger vor die Frage: Mit einer Bürgschaft von acht- zehntauscnd Mark für ein halbes Jahr vorliebzunehmen und keine gerichtlichen Schritte gegen die Tirma Stenzel zu unternehmen in der Aussicht, inner!;. .:? von einem Jahre voll befriedigt zu werden — oder nsantrag zu stellen und nur eine«« unbedeutenden B" . »eil ihrer Gelder wicderznbekommcn. Man entschieo 'ich still- zuhaltcn und die Fabrik wciterarbcitcn zu lassen. Erst nachdem Handorfs diese Zusage erreicht hatte und sie von einem Anwalt schriftlich festgelegt worden, schrieb er an seinen Vetter nach Amerika. Umgehend kam ein Kabel: „Eintresfe in vier Wochen." „Dann haben wir gewonnen", meinte Handorfs, als er das Kabeltclegramm an einem Sonntag hinübcrbrachte ! nach Hagenow. Lange saß er noch mit Göldners zu- ' sammen; anch Inge war das erste Mal für längere Zeit außer Bett und unten im Wohnzimmer. (Schluß folg«.)