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Weißeritz-Zeitung : 16.03.1933
- Erscheinungsdatum
- 1933-03-16
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1761426109-193303167
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1761426109-19330316
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1761426109-19330316
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Weißeritz-Zeitung
-
Jahr
1933
-
Monat
1933-03
- Tag 1933-03-16
-
Monat
1933-03
-
Jahr
1933
- Titel
- Weißeritz-Zeitung : 16.03.1933
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Vern Freikorps Franken handelt es sich um eine Gruppe, die unter Anerkennung der Grundsätze der nationalsozialistischen Bewegung sich organisatorisch von der ZA. gelöst hatte. wieder politische Brandstiftung. Bei Bolkenhaiil (Schief.) brannte nachts das Maschinen baus einer Kartoffelslockinfabrik nieder. Auch der Dachstuhl Ur Fabrik wurde em Raub der Flammen. Mcm bat U- ÄrünUien Verdacht, daß Branostifmng vorlje^. Vor eM«- gen Tagen waren in Boltenhain bereits Gerüchte in Mn Auf, daß Kommunisten die Fabrik amünden wolltLll- W Kommunisten wurden unter dein Verdacht der Brandstiftung festgenommen. Um den amerikanischen Botschasterposlen in Berlin. Der als Anwärter für den Berliner Botschafterposteu Mannte Bostoner Textilfabrikant und Multimillionär Prince kommt, wie verlautet, für einen anderen Posten in Frage, da für Berlin bereits der frühere demokratische Prä sidentschaftskandidat und langjährige Gouverneur des Staa tes Ohio, der Besitzer mehrerer erfolgreicher Zeitungen, James Cox, verpflichtet worben sei. Vas Ende der Deutschen Liga für Blenschenrechle. Die Mitgliedschaft der Deutschen Liga für Menschen rechte hat beschlossen jegliche Tätigkeit der Deutschen Liga für Menschenrechte einzustellen. Die deutsche Mitgliedschaft lehne jede Verantwortung für etwa noch unter ihrem Na men außerhalb Deutschlands erfolgende Maßnahmen ab, da ihr jede Einflußmaßnahme auf nicht mehr in Deutsch land befindliche Funktionäre fehle. Die zur Zeichnung aufgelegten 800 Millionen Dollar 4)3- prozentiger Noten, deren Gegenwert teilweise zur Rückzahlung der fälligen 661 Millionen Dollar 3^«prozentiger Noten verwen det werden soll, sind nach Mitteilung des Schatzlekretärs Woodin schon um 2;^ mal überzeichnet worden. Schmiergelder-Skandal bei der Post-Krankenkasse. Berlin, 16. März. Durch Beamte der Kriminal-Post dienststelle wurde der zweite Vorsitzende der Krankenkasse für Beamte der Deutschen Reichspost im Bezirk der Oberpost- , direktion Berlin. Postsekretär Kugler, Charlottenburg, ver- j Haftel. Außerdem wurden sestgeuommen dessen Ehefrau sowie der Dentist Willi Griebel und dessen Ehefrau. Ein Den tist, der Griebel und Kugler beschuldigt hatte, seine Angaben aber widerrief, als ihm von den beiden verhafteten Männern 35 000 Reichsmark Schweigegelder gezahlt wurden, wurde vorübergehend festgenommen und nach Ablegung eines Ge ständnisses wieder auf freien Fuß gesetzt. Kugler hat gemeinsam mit Griebel seit längerer Zeit durch raffinierle Fälschungen der Unterlagen von der Post krankenkasse und der Nolstandsbeihilfe der Deutschen Reichs post Beträge an Griebel auszahlen lassen, ohne daß ent sprechende Leistungen des Dentisten Griebel vorlagen. Den größten Teil der so vereinnahmten Beträge hat Griebel an Kugler gezahlt. Die Summe der veruntreuten Gelder dürfte Üch auf etwa 75 000 bis 100 000 Reichsmark belaufen. Die Betrügereien erstrecken sich auf einen Zeitraum von min destens sechs Jahren. Allerlei Nettigkeiten USMWZ usgiMsj SSUUVM ssq qoH usq ZNU asgv sig lsgash uavqchvrg sfj jsia 'ssuuoz usisäjsq uoizvnuZ asjsig siw 'schm uuvM usahi nvaZ siy v(x uszvhrnT msuis uv PIL sjslg jnv chij zMvhar qun szvtz usq um söulzchZ suis szäob chlj schss 'ssWj yujU atz» zsunmLusqsrg un nvaZ sw äusagvW ustpomaoa usSuvOzZ svq ahi SMM qun qaoiu -sjgsSI asqn nvaZ asuisj sim Pi'j ftsihasfün (ussvjsjsW) shoq -asMi ui szäoL assisqzss, päomffqjrs isöistiattsrjuft Landtags-Abg. Mpel oerhM Dresden. Mittwoch wurde der soz.°dem. Landtags abgeordnete Tempel, der sich verborgen gehalten hatte, verhaftet. FiMMS-HWtvttsWM des Laiidblliides zu MOiswOe VippoVtSwald« Im Rahmen der Frühjahrs-Hauptver sammlung des Landbundes, in der am Eingang Oeko nomierat Welde über die politische und wirtschaftliche Lage sprach und Ausblick hielt für die Zukunst der Landwirtschaft unter dem gegenwärtigen nationalen Anfstieg, in der dann Geschäftsführer Krause einen ausführlichen Jahresbericht und den Kassenbericht erstattete, sprach Direktor Stagura—Dresden über „agrarpolitische Zwischenbilanz". Der 30. Januar habe die nationale Wende gebracht. Es war richtig und notwendig, daß Hindenburg dieses nationale Kabinett berief und ebenso richtig, daß der Reichstag aufgelöst wurde. Wesentlichen An teil an dem Erfolg habe die NSDAP, gehabt, die Dank ihrer Disziplin und Werbetätigkeit weiteste Kreise aufgerüttelt habe. Grundlegend seien als besonderer Erfolg zu verbuchen, daß es einmal gelungen ist, die Linksparteien auf die Zahl von Mandaten zurückzudrängen, die Verfassungsänderungen möglich machen, daß die Mittelparteien endlich einmal Farbe bekennen müssen, daß eine Großzahl von Wahlfaulen an die Urne gebracht wurde und daß mit Splitterparteien gründlich aufgeräumt wurde. Diese Umstellung im Reiche mußte sich noturnotwendig ausdehnen auf Länder und Gemeinden. Zu beklagen sei, daß im Wahlkampfe Männer von der Main linie sprachen, erfreulich aber, daß sie dort, wo sie davon sprachen, die richtige Antwort erhielten. Die Rederei von der Mainlinie werde nicht sobald wieder aus die Tagesordnung kommen. Der 5. März schließt ein trauriges Kapitel deutscher Geschichte ab, in welcher Zeit die deutsche Landwirtschaft un sagbar schweres durchgemacht hat. Es entspreche dem Em pfinden des Landwirts, daß mit dieser Umwälzung auch die Flaggenfrage aufgerollt wurde; auf diesem Gebiete habe der Reichslandbund schon wertvolle Vorarbeit geleistet, als er am l 6. Februar verlangte, die alte Reichsfahne wieder aufzuziehen. Es sei erhebend schwarz-weiß-rot neben der Hakenkreuzsahne zu sehen. Von Anfang an habe der Landbund das marxistische System bekämpft. Nie habe er ein besonderes Gebiet zu spezieller Beobachtung herausgegriffen. Er beobachtete sorgfältig Reichs wehr wie Schule, das soziale Gebiet wie das Steuerwesen usw. Es könne nur eine Losung geben, die deutsche. Immer habe sich der Landbund bemüht, die nationalen Kräfte zusammenzuschließen. Die Harzburger Front, die scharfe Entschließung im Januar, die den Anstoß gab zum Umschwung. Auch heute müsse der Kampf unentwegt weiter geführt werden. Niemand dürfe dabei beiseite stehen, jeder müsse Mitarbeiten. Der 30. Januar werde auch deshalb unauslöschbar bleiben, weil die Blutsbrüderschast der nationalen Kreise klar zu Tage trat. In den Wahlreden sei von allen diesen Kreisen Ange- hörenden Worte von größter Bedeutung gesprochen worden, die aufrüttelten. Daraus könne man folgern, daß man nun mit Zuversicht ans Werk gehen kann. In aller Notzeit habe der deutsche Bauer sein Verantwortungsgefühl nicht verloren, heute sei es ein freudiges Veranwortungsgefühl geworden. Das Großreinemachen dürfe noch nicht zu Ende sein, die Abrechnung müsse unbarmherzig erfolgen. Töricht wäre es aber, zu sagen, wir haben die besten Leute jetzt an der Spitze, nun können wir die Hand in den Schoß legen. Man müsse doch damit rechnen, daß die Gegenseite sich auch wieder rührt. Der Regierung sei zu wünschen, daß sie alles das durchführen kann, was sie bew.egt. Begrüßens wert sei das Verbot des Reichsbanners in Sachsen, besonders aber, daß den kommunistischen Lehrern die Lehrtätigkeit unter sagt wurde. Redner berührte noch die Vorgänge in Dresden, Annaberg, Limbach und führte weiter aus, daß es Aufgabe des Landbundes sei, die Frage der Wirtschaftspolitik zu be handeln. Das A und O des Wirtschaftselends sei die Arbeits losigkeit. Es seien unerträgliche Zustände, daß junge Leute ihre Arbeitskraft nicht ausnützen könnten, Kostgänger des Reiches würden. Die Erwerbslosen müßten eingeschult werden in den Arbeitsprozeß. Künstliche Arbeitsprogramme nutzten aber nichts. Auch der Gereke-Plan sei nur ein vorübergehendes Hilfsmittel. Eine gesunde Arbeitsbeschaffung könne nur darin bestehen, daß Käufer geschaffen werden für die Arbeiten, die hergestellt werden. Die Streitfrage Export und Nicht-Export spiele eine große Rolle im Streit zwischen Industrie und Landwirtschaft. Nun die Frage: Kann man die Arbeitslosigkeit beseitigen durch Stei gerung des Exports oder durch Steigerung der Kaufkraft der Landwirtschaft? Autarkie sei nicht das Gegebene, denn wir i müßten Rohstoffe einführen, hätten auch Auslandsschulden. Export müßten wir haben, wie es auch in unserm Interesse liege, daß dieser höher sei wie der Import. Notwendig aber sei vor allem,, daß die Landwirtschaft rentabel gemacht wird, dann blieben auch die 2 Milliarden im Lande, die für Lebens mittel jetzt hinausgehen. In den letzten 5 Jahren hätten wir einen Rückgang der für die Heimat Beschäftigten um 2 Milli onen und einen Rückgang der landwirtschaftlichen Produktion. ! um 3 Milliarden. Das gebe doch zu denken. Der Export stelle eine Bezahlung dar für geleistete deutsche Arbeit, aber die Löhne würden jetzt nicht niehr herausgeholt, viele Waren würden zu viel zu billigen Preisen verschenkt und der In landskäufer müßte den Ausfall ausbringen. Sollte heute noch jemand glauben, daß die Landwirtschaft keine Rentabilität bedarf, der solle sich überlegen, wie er die Einfuhr bezahlen will. Wenn jemand der Landwirtschaft die Rente nicht wieder geben will, der solle sich fragen, wie er die 0 Millionen Arbeits losen ans dem Export beschäftigen will, lind jeder müsse sich doch auch klar sein, daß ungeheuere Werte in der Landwirt schaft investiert sind, die bei ihren, Zusammenbruch verloren gehen. Eine andere Frage sei die: Ist es möglich, die Land wirtschaft über Senken der Unkostenseite rentabel zu gestalten ? Eine Senkung, die Rente verbürgt, sei ausgeschlossen. Man müsse an der Einnahmeseite anfassen. Gelinge es z. B., den Milchpreis nur um I Pf. das Liter zu erhöhen, so würde eine Einnahme- Steigerung um 200 Millionen Mark im Reiche erreicht werden. Wenn die jetzige Regierung noch keinen Ausgleich schassen könne, liege es auch an den Handelsverträgen, deren Fassung auf dem Rücken der Landwirtschaft ausgefochten worden sei. Fast alle Verträge enthielten die Meistbegünstigungs- Klausel. Die Landwirtschaft müsse Zölle verlangen, daß sie ihre Produfte zu angemessenen Preisen absetzen kann. Für die Waren aber, die zu gebundenen Preisen hereinkommen, müsse eine Kontingentierung eintreten. In der Fettoersorgung stehe die Regierung vor einschneidenden Maßnahmen und scheine eine Kontingentierung der Margarine zu planen. Die > Redensart, zu Weltmarktpreisen zu liefern, sei völlig irresührend, denn es gebe keine Weltmarktpreise mehr; jedes Volk versuche, - die nicht im Lande gebrauchten Waren auf den, Weltmärkte j loszuschlagen so wie es möglich ist. Redner wandte sich dann ' zum Kapitel Siedlung, um die sich Leute kümmerten, die § nichts davon verständen und dadurch der Sache nur schadeten. Auch der Plan Mahrauus sei nicht zu verwirklichen, denn mit ihm würde die Siedlung nie Rente geben und somit würde solche Siedlung Betrug au den Siedlern sein. Der Vollstreckungsschutz sei bis 31. Oktober verlängert; er sei aber auch nur ein Hilfsmittel. Bis dahin (31. 10.) müsse ein genereller Umschuldungsplan vorliegen. Darüber hinaus müsse die Schlachtsteuer beseitigt, die Umsatzsteuer gesenkt, der Flachs anbau gefördert werden usw. Die Landhilfe-Verordnung sei noch sehr verbesserungsbedürftig. Es bestehe aber die feste Zuversicht, daß die Männer der Regierung alles tun, um der Landwirtschaft zu Helsen. Sie könnten aber nichts aus richten, wenn sie sich nicht auf eine geschlossene Landwirtschaft stützen könnten. Wunder könnten sie nicht tun. Gerade jetzt, wo Hoffnung auf Besserung besteht, sei die Mitarbeit nötig. Dann werde das Wort vom freien Bauern auf freier Scholle wieder zur Wirklichkeit für Deutschland werden. — Lebhafter Beifall danke dem Redner für seine nationalen und fach kundigen Worte, den Oekonomierat Welde noch in Worte kleidete. Eine größere Debatte schloß sich nicht an. Zum Schluß der Versammlung wurde noch eine Entschließung gefaßt. Oertliches undSachsisches Dippoldiswalde, 15. März. Zu seinen, im Vortrags- ; Programm 1932 !» vorgesehenen letzten Vorträge hatte der Ge werbe- und VolksbildungSvcrcin gestern nach der „Rcichskronc" eingeladen. Der Vorsitzende, Buchdruckereibesiher i Jehne, hatte recht, wenn er bei seinen herzlichen BcgrühungS- worlen qusfühtte, daß wohl alle gekommen seien, am Ende der Vorlragsperiodc einem Vorlrag des hier durch seine früheren herrlichen Vorträge bestens benannten Lehrer Fischer, Dresden (früher in Paulsdorf) zu lauschen und schöne Bilder zu sehen. Daß auch 1932 33 alles getan wurde, um zu birken, was nur irgend mög lich war, sei bekannt; leider sei bei dem Milgliederabgang der Ver ein nicht ganz auf die Kosten gekommen, so daß leider der Reserve fonds habe angegriffen werden müssen. Er bat deshalb, neue Mit glieder zu werben und dem Verein (der übrigens in diesem Jahre sein 75. Geschäftsjahr vollendet) zuzuführen und ihn dadurch lei stungsfähig zu erhalten. Der Verein habe immer geleistet, was er konnte: erst zum Wohle und Nutzen des Handwerks und seit vie len Jahren sei er ein Volksbildungsoercin geworden. (Und cs isl auch so: Was der Gewcrbeverein an bildenden Vorträgen für den mäßigen Mitgliedsbeilrag dielet, kann sonst nur die Großstadt bieten.) Gleichzeitig konnte der Vorsitzende noch die erfreuliche Mitteilung machen, daß am 5. April noch ein Werbevorlrag über Elektrizität gehalten wird. — Das Thema des gestrigen Lichtvilder- vortrags lautete: „Im Lande der Schweden". Daß Lehrer Fischer ein vorzüglicher Redner ist, der es versteht, seine Zuhörer vom I. Augenblick an zu sesseln u. sic alles milerlebcn läßt, braucht cigenllich nicht mehr erwähnt zu werden. Die Zuhörer traten mit dem Redner die Reise nach Schweden auf einem herrlichen Tra- jekt-Dampser von Saßnitz auf Rügen ans an, um nach etwa vier stündiger Oslseefahrt in Tretteborg wieder an Land zu gehen. Hier lernten sie Land und Leute kennen; ein Land, das keinen Welt krieg mit seinen Entbehrungen und Lasten durchzumachen brauchte und deshalb nicht so ausgesauat dasteht wie unser Vaterland. Die Halbinsel Schoonen (der südlichste Teil Schwedens) ist fruchtbar, Weizen und Zuckerrüben werden erbaut; seine Landwirtschaft ist hoch entwickelt. Von Malmö wurde ein Abstecher noch Dänemarks Hauptstadt, Kopenhagen, gemacht. Was hier besonders dem Frem den aufsältt, sind die aufklappbaren, in zwei Teilen elektrisch hoch- ziehbaren Brücken über die vielen Kanäle und Wasserarme der Stadt und die vielen Fahrräder, da je bekanntlich in Kopenhagen jede zweite Person mit dem Stahlroß fährt. Wieder in Malmö angekommen, gehtS mit der Bahn quer durch Gotland, mit dem Schiff durch den Kalmar-Sund hinüber nach der Insel Orland (dem Land der Sonnen und Winde). Hier gibt eS unzählige alte Wind mühlen. aber auch tausende und abertausende Runensteine von unseren Ur-llr-Ahnen. Von hier aus Haden auch die Fahrten der Wikinger nach allen Ländern begonnen. Die einzige Stadt auf dieser Insel ist Borgholm. Von hier gehts nach der Insel Gotland, deren Hauptstadt Wisby ist, und von da hinauf nach dem Klippen- mecr in den Schärenhof von Stockholm, der Hauptstadt Schwedens. In diesem Klippenmeer sind gegen 9V 900 Klippen vorhanden; ein Chaos von Inseln und Klippen! Stockholm ist das nordische Ve nedig. Herrliche Bilder und besonders auch solche aus der Vogel schau (von Lehrer Fischer aus dem Flugzeug selbst ausgenommen) bestätigten diese Schönheit. Es ist eine lustige, fröhliche Stadt, dieses Stockholm. Außer vielen anderen Kunstschätzen besitzt es im Nordischen Museum die reichhaltigste und vielseitigste Kultur sammlung der Well. Von hier aus ging's nach Upsala, dem nor dischen Versailles; cs ist aber auch zugleich die älteste und berühm teste Universitätsstadt Schwedens. (Nebenbei bemerkt, sind die Studenten sür den Fremden, der nicht schwedisch kann, die einzigen Rettungsinseln.) Außer ungeheuren Bodenschätzen (Eisen und Kupfer) hak Schweden riesenhafte Wälder aufzuweiscn, durch die sich schmale Streifen von Siedlungen hindurchziehen. Hier sehen wir Blockhütten, die ohne Nägel zusammengefügt sind und manch mal Hunderte von Jahren alt sind. Der schwedische Bauer ist im allgemeinen wissenSgicrig und gescheit; kommt es doch vor, daß er trotz der erschwerten Bildungsmöglichkeit (infolge der großen Ent fernungen) zwei, ja auch drei Sprachen spricht! Er ist aber auch innerlich und äußerlich ein reiner Mensch. Der Schwede kann aber auch den Ruhm für sich in Anspruch nehmen, daß er vielleicht der ehrlichste Mensch auf Erden ist. (Ivar Kreuger, der Zünd holzkönig. war eine Ausnahme!!) Hochinteressant war auch die Fahrt auf dem 385 Kilometer langen Göta-Kanal (davon sind nur 90 Kilometer künstlich erbaut, das andere sind Seen und Flußläuse) mit seinen Schleusen, die Höhenunterschiede bis zu 30 Metern (in Treppenschleusen) überwinden, von der Ostsee quer durch Schwe- den nach der Nordseeküste mit seiner Mündung bei Göteborg. Für den Hungrigen bietet sich in Schweden ausgiebig Gelegenheit, sich für billiges Geld übersatt zu essen, aber eine richtige „Schweden platte" auszuessen, ist wohl niemand imstande. Eine Sonderheit ist auch ein „Schwedenbad" . Es zu nehmen, jedem Fremden selbst anheimgestclll wird. Da Norwegen so „verführerisch nahe" liegt, geht's auch noch Drontheim und dem südlichen Lappland mit seinen „zivilisierten" Lappländern, seinen Renntierherden und den ungc- stümen Wasserfällen. Doch das Bezauberndste und Schönste sind, wie der Reo»«: ausführtc, die Hellen Rächte im Norden. Das Vortragstalenl und Lie überaus reiche Zahl (120) der farbenpräch tigen Lichtbilder machten ve:: Abend zu einem wahren Genuß und man kann wohl sagen: es war e>ncr der schönsten Vorträge des Winterhalbjahres. Lehrer Fischer kann man „her Zurufen: „Aus Wiedersehen!" Dippoldiswalde. In dieser Nr. veröffentlicht die Handels-, Gewerbe- und Landwirtschaftsschulc ein Verzeichnis der Lehrfächer ihrer einzelnen Abteilungen, dazu wöchentliche Stundenzahl, Schulgeldhöhe und alles sonst Wissenswerte. Die Unterrichtszeiten sind dein Eisenbahn- und Autobus-Fahrplan angepaßt. Anmeldungen sind bis Ende März zu bewirken. Die Aufnahmeprüfungen finden sür die Handelsschule am 19. April, Gewerbeschule am 20. April und Landwirtschafts- schule am 21. April jeweils vormittags 9 Uhr statt. Dippoldiswalde. In der V e rb a n d s beru fs s ch u l e findet die Entlassung der Abgehenden am Dienstag, 21. März, nachmittags 5 Uhr, in der Schulturnhalle statt. Am nächsten Sonntag, 19. März, werden die Nadelarbeiten der Voll- klassen von 9 —18 Uhr in Zimmern 14 und 15 der Volks schule ausgestellt. Höckendorf. Mit dem Volkstrauertag zusammen beging unsere Gemeinde zugleich den Kirchgcmeindekag. Zum Gottesdienst, an dem auch die Vereine mit Fahne teilnahmen, war die Kirche säst bis auf den letzten Platz gefüllt Er wurde vertieft und bereichert durch weihevolle Kirchenmusik, Choralgesang des Männergesangvereins, umrahmt von Violincnktang mit Orgelbe gleitung. Der Text der Predigt, Ps. 77, 11 ff., mahnte zu einem Rcmimscere, dem Gedenken an die Gefallenen des Weltkrieges und an das kirchliche Leben unserer Gemeinde im vergangenen Jahr. Auch der Kinbergottesdienst suchte den Kindern die Bedeu tung des Tages nahe zu bringen. In der Kirchgemeindeoersamm lung am Abend in Kohls Gasthof gab der Orlspfarrer den kirch lichen Jahresbericht. Die Aussprache ließ vor allem Wünsche und Klagen laut werden über das Verhalten mancher auf dem Friedhof und leitete damit fast ungewollt über zu dem Vortrag. Besten Thema „Friedhosskunst" war ja durch den Volkstrauertag von allein nahe gelegt. Darin wurde als erstrebenswert dargelcgt, daß der Friedhof wirklich eine Stätte des Friedens sei, ferner ein ge pflegter Gatten, ein Gottesacker, wo in Wort und Bildwerk christ liche Ewigkcitshoffnung zum Ausdruck kommen muh, die Denk mäler müssen künstlerisch schön, schlicht und echt sein und sich dem Ganzen harmonisch eingliedcrn. Lichtbilder zeigten dann an Bei spielen, was künstlerisch und schön ist (auch Holzkreuze und schmie deeiserne Kreuze), aber auch, was nicht schön ist. Mit Segens- - wünschen für die Zukunft und einem gemeinsamen Lied wurde der Abend geschloffen.
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