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Standortes Kiel wird die neue Flagge uni 11 Uhr gehißt. Zur gleichen Stunde findet auf dein Kasernenhos in der Wik eine feierliche Flaggenparade unter Beteiligung einer Ehren- kompagnic statt. Der stellvertretende Stationschef, Konter admiral Schultze, wird eine Ansprache halten. Nachdem drei Tage die Flaggen des nationalen Deutsch lands auf allen staatlichen und städtischen Gebäuden Berlins geweht haben, wurden Mittwochabend die schwarz-weiß-rote und die Hakenkreuzslagge überall eingeholt. Vor dem Innen ministerium Unter den Linden marschierten eine Bereitschaft Schutzpolizei, die die alte Kriegsflagge und drei Hakenkreuz fahnen mit sich führte, SS-, SA- und Stahlhelmsormationen auf und holten unter den Klängen des Deutschlandliedes und des Berliner SA-Liedes die beiden Flaggen feierlich ein. Die Fahnen und die Standarte, die am 8. November 1932 an der Feldherrnhalle in München von der Polizei den Nationalsozialisten abgenommen worden waren, wurden am Mittwoch vom Polizeigebäude zum Braunen Haus ge bracht. In militärischer Form und mit militärischen Ehren erfolgte der Einholungsakt vor dem Gebäude, wo die SA Aufstellung genommen hatte. Als die Fahnen aus dem Ge bäude gebracht wurden, erklang der Präsentiermarsch und General von Epp mit sämtlichen Staatskommissaren und mit der Führung der Münchener SA schritt unter Vorantra gung der Fahnen die Front der SA ab. Stabschef Haupt mann a. D. Röhm hielt hierauf eine Ansprache in der er u. a. ausführte: „Im Namen des obersten SA-Führers, der heute als Reichskanzler die Geschicke Deutschlands lenkt, gebe ich die Feldzeichen wieder in die Hand der Kämpfer zurück. Uebernehmt sie als Symbol der Treue und Standhaftigkeit." Oer feierliche Akt endete mit dem Horst-Wessel-Lied. Bollsausllärung! Reichsminister Dr. Goebbels über seine Aufgaben. was der Ausbau des Propagandaministeriums erstrebt ynd was wir am Beispiel Rundfunk in den letzten Wochen zeigen konnten, ist das Ziel, die Propaganda nicht zu einer toten Belehrung des Völker zu machen, sondern durch die Propaganda eine aktuelle lebendige Teilnahme des Volkes an den Ereignissen der Ration zu erreichen." Die Kabinettsberatungen Das Reichskabinett besprach am Mittwoch die mit der tieichstagseröffnung zusammenhängenden Fragen, wie ins- lesondere auch die Einbringung und Durchführung des Er- nächtigungsgesetzcs. Ferner nahm das Neichskabinett einen Bericht über die kommunistischen Umtriebe zur Kenntnis. Ls wurde vorge- chlagen, eine Ablieferungsfrist für die gestohlenen Spreng- loffe mit ganz brutalen Strafen festzusehen, und zwar mit Rücksicht daraus, bah von den nachweislich gestohlenen zirka W00 Zentnern Sprengstoffen bisher nur etwas über 200 Zentner aufgefunden worden sind. Diese riesigen Spreng- ! lofsmcngcn stellen naturgemäß in der Hand von verbreche- cischen Elementen eine riesige Gefahr dar. Das Reichskabinett war im Anschluß an einen Bericht des Reichskommissars für Arbeitsbeschaffung grundsätzlich der Meinung, daß die Einstellungsprämien vom l. April ds. Js. an abgeschafft werden sollen. Die For malitäten werden noch !n Einzelverhandlungen festgestellt werden. Im übrigen wird sich ein Ausschuß des Kabinetts chon in den nächsten Tagen mit den Vorschlägen beschäf- :igen, die eine wesentliche Förderung der Arbeitsbeschaffung versprechen. Mit Rücksicht auf die Bildung des Reichsministeriums -ür Volksaufklärung und Propaganda beschloß das Reichs- kabinett die Auflösung der Reichszentrale für Heimatdienst, für die setzt keine staatspolitische Notwendgikeit mehr besteht. Berlin, 16. März. Der neue Reichsminister für Voltsaufklärung und Pro paganda, Dr. Goebbels, sprach vor Vertretern der Presse über Aufgaben und Organisation seines Ministeriums. Da er selbst aus der Presse hervorgegangen sei, sei es, so führte der Minister aus, sein sehnlichster Wunsch gewesen, in dieses neue Ministerium die Presse mit einzubeziehen. Im Laufe von 6- 8 Wochen habe die nationale Revolution geschicht liche Dinar geschaffen, für die in regulären Zeiten wahr scheinlich 20 oder 30 Jahre nötig gewesen wären. Die natio nale Revolution sei eine Tatsache, mit der sich in Deutschland jedermann abfinden müsse. Die Einrichtung des neuen Ministeriums für Volksaufklärung und Propaganda sei eine revolutionäre Regierungsiat Die Regierung wolle sich nicht im lustlecren Raum vom Volke abschliehen, als wahre Volksregierung werde sie auch Vollstreckerin des Volkswillens sein. Aufgabe des neuen Mi nisteriums sei es, den lebendigen Kontakt zwischen der natio nalen Regierung und dem Volke herzustellen, die Gleich schaltung, die jetzt zwischen Reichspolitik und Länderpoliti? vollzogen sei, auch zwischen der Regierung und dem ganzen Volke herbeizuführen. Line parlamentsmehrheil von 52 Prozent könne auf die Dauer eine Regierung, die einschnei dende Maßnahmen treffen müsse, nicht hallen. Darum gelte es, die propagandistischen Vorbereitungen zu treffen, um auf die Dauer das ganze Volk auf die Seile der Regierung zu ziehen. Wenn die Regierung entschlossen sei, niemals zu weichen, dann brauche sie sich nicht der loten Macht der Bajonette dazu zu bedienen, sondern sie könne sich auf das Volk berufen. Die Aufgabe der Presse könne nicht sein, lediglich zu informieren, sie habe darüber hinaus die viel größere Auf gabe, zu instruieren und dem Volke die Taten der Regierung klarzumachen. Wenn die Regierung schweigend die Erb schaft der vergangenen 14 Jahre übernehme, ohne dem Volke die Ursachen des Verfalls zu zeigen, würde es den partei politischen Gegnern in kurzer Zeit gelingen, die neue Regie rung für diese ohne Schuld übernommene Erbschaft verant wortlich zu machen. Der Minister verwies auf die große Vorarbeit, die die nationalsozialistische Bewegung auf dem Gebiete der Propaganda geleistet habe. Ueber die Methoden der Propaganda könne nicht irgendein Aesthet urteilen, denn die Propaganda sei nicht Selbstzweck, sondern Mittel zum Zweck, und über ihre Richtigkeit entscheide allein der Erfolg. Die alte Staatsführung habe auf dem Gebiete der Pro paganda vollkommen versagt. Dr. Goebbels nannte als wichtigste Ausgabe seines Mi nisteriums, alle Propaganda-Unternehmungen des Reiches und der Länder in einer zentralen Hand zu vereinigen. Die zweite Aufgabe sei, der gesamten Propaganda einen moder nen Impuls «inzuhauchen. Man dürfe es nicht der Technik überlassen, dem Reiche voranzugehen, sondern das Reich müsse der Technik voranlaufen. Das neue Ministerium um- saht fünf Abteilungen: Rundfunk, presse, aktive Propaganda, Hilm und Theater und Voltserziehung. Daß Gesinnung im Rundfunk nicht langweilig zu sein brauche, habe die bisherige Rundfunkpropaaanda der Re- aierung erwiesen. Die Aufgabe des Rundfunks müsse es sein, den Hörer an den großen Geschehnissen der Nation teilnehmen zu lassen. Das gelte auch für die Reichstags sitzungen. Auf dem Gebiete der Prelle sehe er im Verbot keinen Normal- und Jdealzustand. Die Presse müsse der Regierung helfen und Hand in Hand mit ihr arbeiten. Sie dürfe die Regierung kritisieren, müsse sich aber die notwen digen Beschränkungen auferlegen. Dr. Goebbels erklärte zum Schluß, die nationale Revolution habe sich mit einer Disziplin und Geschlossenheit vollzogen, wie niemals in der Geschichte eine Revolution. Auch die Presse habe nun diz Aufgabe, sich mit den Dingen abzufinden und sich so oder so zu entscheiden. Eine Regierung, die in 14 Taaen die Reichs- reform durchgesetzt habe, werde vor der Presse nicht kapitu lieren. Er werde die Rechte der Presse übergll und stets vertreten, wenn die Presse die Rechte des deutschen Volkes vertrete. Lebendige Propaganda „Mein Weg", so erklärte Dr. Goebbels in einer Unter- redutig Mit einem Journalisten, „führt nach wie vor ins Volk hinein; denn ich sehe die Hauptaufgabe eines Propagandaministeriums nicht darin, sich in einem Büro zu . verschanzen und einen Papierkrieg zu führen, sondern der rote Jaden, der sich durch meine Maßnahmen ziehen wird, ist — lebendige Propaganda zu betreiben. Ein Propagan- haminister muß ebenso organisieren können, wie er die Pla kat- und Zeitungspropaganda im Lande beherrschen muh mH wie es notwendig ist, als Trommler und Redner selbst aktiv kimuaresfen. RachprWng so» StrasveMken gegen Kämpfer der nationale» Erhebung. Berlin, 16. März. Der Amtliche Preußische Pressedienst teilt mit: „Im Kampfe für die nationale Erhebung des deutschen Volkes sind Straftaten begangen worden, die zu rechtskräftiger Ver urteilung oder zur Einleitung von Strafverfahren geführt haben, in welchen die Täter z. T. auch in Untersuchungshaft genommen worden sind. In Würdigung der vaterländischen Beweggründe der Täler haben die Kommissare des Reiches in ihrer heutigen Sitzung den kommissarischen Zustlzminister ermächtigt, eine Rachprüfung dieser Hülle zweck» beschleunigter Durchführung von Gnadenaklen zu veranlassen. Rach Möglichkeit soll die Strafvollstreckung alsbald unterbrochen, ergangene Haft befehle aufgehoben oder die Beschuldigten mit der Unter suchungshaft verschont werden. Die Rachprüfung wird von den Strafverfolgungsbehörden von Amts wegen beschleunigt -urchgeführt, so daß sich Einzelanlräge erübrigen. hierzu wird aber besonders hervorgehoben: Rachdem die nationale Revolution sich siegreich durchgesetzt hat, und die Sicherheit dafür besteht, daß der Wille oer nationalen Regierung von sämtlichen Behörden vollstreckt wird, kann keinerlei strafbare Handlung mehr entschuldigt und geduldet werden. Eewerlschalten bleiben bestehen Der Kommissar für das Bayerische Slaalsminislerium ses Innern, wagne r, betonte in einer Unterredung mit einem Mitglied der Schristleiluna des „Völkischen Beobach- ier" ausdrücklich, daß die Arbeiterorganisationen nicht ge stört werden sollen. Lr hoffe, daß die Arbeit in den Dienst stellen der Gewerkschaften bald wieder ausgenommen werden könne. Lr werde die Gewerkschaften schützen und dafür sor gen, daß keine Uebergrisfe mehr vorkommen; aber er ver lange auch, daß die Gewerkschaften sich in keiner Weise poli tisch, in marxistischem Sinn, betätigen. Vom Arbeitsdienst Reue grundlegende Maßnahmen. Berlin, 16. März. Der neuernannte Reichskommissar für de» Freiwilligen Arbeitsdienst, Reichsarbeitsminister Franz Sei die, hat durch eine Reihe von Verfügungen die wichtigsten vorläufi gen Regelungen für den organisatorischen Ausbau des Ar beitsdienstes getroffen. Ohne späteren endgültigen Organi sationsformen oorzugreifen, wird zunächst in organischer Entwicklung aus dem bisherigen Zustand die Leitung des Arbeitsdienstes zu einer vollständigen und in sich geschlossenen Verwaltung ausgebaul; dabei wird die äußere Verbindung zur Verwaltung der Reichsanstalt für Arbeitsvermittlung und Arbeitslosenver sicherung aufrechterhalten, da diese fü» Finanzierung und Verwaltung des Arbeitsdienstes zunächst unentbehrlich ist. In den Bezirken der Landesarbeitsämter wird die Leitung vollständig und hauptamtlich in die Hände von neubeslelllen Bezirkskommissaren gelegt. Für einige Bezirke sind diese bereits mit sofortigem Amts antritt ernannt. Innerhalb der Landesarbeitsämter werden jeweils die Bereiche mehrerer Arbeitsämter zu einem eigenen Arbeitsdienstamt zusammengefaßt, das an das dafür jeweils sestgeeignete Arbeitsamt angelehnt wird. Außerdem sind Maßnahmen getroffen, um durch eine umfassende Landes planung die Auswahl der Arbeiten unter den Gesichtspunk ten der Wirtschaftlichkeit, der Landeskultur, Siedlung und Raumpolitik sinnvoll zu gestalten. Durch weitere Anordnun gen sollen die geschulten Führerstämme der Verbände für den Aufbau der späteren Arbeitsdienstpflicht sichergestellt werden. Als Bezirkskommissar für den Freiwilligen Arbeitsdienst , ist im Bezirk des Landesarbeitsamtes Rheinland der Ar- ' beitsamtsdirektor Dr. Neuer und im Bezirk des Landes- s Arbeitsamtes Drandenburg der Arbeitsamtsdirektor Espe i vom Reichsarbeitsministcr mit sofortiger Wirkung ernannt ! worden. Die bisherige Bestellung der Präsidenten der be treffenden Landesarbeitsämter ist aufgehoben worden. Sturmzeichen in Oesterreich Außerordentliche Verschärfung der Innenpolitischen Lage. Wien, 15. Mürz. Die innere politische Lage Oesterreichs Hal sich am Diens tag außerordentlich kritisch gestaltet. Der österreichische Bun despräsident Wiklas hatte noch einmal vergeblich den Ver such gemacht, eine Art Burgfrieden in dem schweren Kon flikt zwischen der Regierung Dollfuß und den Christlich-So- zialen einerseits und den übrigen Parteien andererseits zu erreichen, indem er an den Großdeutschen Abgeordneten und seitherigen Vizepräsidenten des Rationalrates, Dr. Straffner, appellierte, von seinem Vorhaben, den Ralionalrat am Dienstagnachmittag eine Sitzung abhalten zu lassen, Abstand zu nehmen. Auch in einer persönlichen Unterredung mit dem Bundespräsidenten blieb aber Dr. Straffner darauf be stehen, daß die Sitzung des Rationalrates auf jeden Hall slatlfinden müsse. Gegen ^3 Uhr nachmittags ließ daraufhin die Regie rung den Sitzungssaal des Rationalrates von 40 Kriminal beamten absperren. Richt nur den Abgeordneten, sondern auch den Journalisten wurde der Zutritt verwehrt. Vor dein Sitzungssaal fand sich eine große Zahl Abgeordneter ein und es kam zu erregten Auseinandersetzungen. Als die Absper rung begann, hatten sich aber bereits 7 Großdeulsche und etwa 60—70 Sozialdemokraten im Sitzungssaal versammelt. Straffner gab von der Rednertribüne aus eine Erklärung ab, in der er seinen Standpunkt als vollkommen verfassungs mäßig nochmals darlegte und mitteitte, daß er den Verfas sungsgerichtshof wegen dec gewaltsamen Verhinderung der Sitzung anrufen werde. Hierauf erklärte er die Sitzung für geschlossen. Ungeheurer Beifall für Straffner, Rufe „hoch die Republik", „Rieder mit den Legitimisten i" hierauf ver liehen die Abgeordneten den Sitzungssaal. Nach Schluß der Sitzung wurde den Abgeordneten mit- aeteilt, daß ihre heutige Sitzung von der Polizei verboten sei, da sie unter die Bestimmungen der Notverordnung über das Vereinsgesetz falle. In den Straßen, die in uninittelbarer Nähe des Par lamentsgebäudes liegen, machen sich starke Publikumsan sammlungen bemerkbar. Zur Aufrechterhaltung des Ver kehrs ist ein starkes Polizeiaufgebot eingesetzt worden. Mili tär liegt in Bereitschaft. Die Lage in Tirol Die Stadt Innsbruck gleicht einem Heerlager. Die Tiroler Landesregierung hatte erfahren, daß der Repu blikanische Schutzbund aufgeboten sei und daß von sozial demokratischer Seite die Inszenierung eines Generalstreiks geplant werde. Die Tiroler Landesregierung hat sofort Po lizei und Militär aufgeboten und ein Angebot der Tiroler Heimwehr, diese als N o t p o l i z e i zu erklären, angenom men. Die Heimwehr befindet sich in Bereitschaft und erhält fortgesetzt Zuzug vom Lande. Es heißt, daß ein Teil nach Wien transportiert werden soll. Die Wohnungen von 15 bekannten Kommunisten in Schwaz.(Tirol) wurden durchsucht. Dabei wurden Gewehre, Revolver, Pistolen, zahlreiche Hieb- und Stichwaffen, sowie eine ganze Wagenladung Propagandamaterial und bei einem kommunistischen Führer auch Sprengmaterial be schlagnahmt. 32 Personen wurden in Schutzhaft genommen, von denen 25 später wieder auf freien Fuß gesetzt wurden. Sieben Kommunisten? bei denen strafrechtliche Tatbestände vorliegen, wurden in Haft behalten. Macdonalds Rettungsversuch Lin neuer englischer Abrüstungsvorschlag. Genf, 16. März. Von englischer Seite wird mitgeteilt, daß MacDonald im Hauptausschuß der Abrüstungskonferenz am heutigen Donnerstag eine große Rede halten wird, in der er oie Ein drücke, die er und Sir John Simon aus den Unterhaltungen mit den verschiedenen Delegationen gewonnen haben, schil dern werde. Im Anschluß daran werde WacDonald einen Konven- tionsenlwurf vorlegen, mit dessen Annahme die erste Phase der Abrüstung abgeschlossen werden soll. Dieser Konventionsenkwurf soll die Horm eines förmlichen Ab rüstungsvertrages erhalten. Ueber seinen Inhalt verlautet bis jetzt lediglich, daß er die britischen Anregungen, außerdem aber auch Vorschläge an derer Delegationen berücksichtigen werde. Ueber die Ab- rüstungsmaßnahmen selbst verlautet noch nichts. Die Eng länder legen großen Wert darauf, zu betonen, daß es sich um ein eigenes britisches Projekt handelt, das in keiner Weise vorher mit anderen Delegationen vereinbart worden sei, und das vorläufig noch geheimgehalten wird. Macdonald Mrt nach Rom Aus maßgebenden Kreisen der englischen Delegation ir Genf verlautet, daß der englische Premierminister Macdonalt sich endgültig entschlossen habe, in den nächsten Tagen Musso lini einen Besuch abzustatten, um mit ihm den Stand sei Abrüstungsfrage und insbesondere den Plan, der er Don nerstag bekanntgeben wird, zu besprechen. Macdonald dürft« sich am Hreitag oder Sonnabend in Begleitung des englisch« sich am Hreitag oder Sonnabend in Begleitung des englischer Außenministers Sir Joh» Simon nach Rom begeben. „Times" sagt, je eher die Zusammenkunft stattsinde, desto besser sei es. Denn der Augenblick sei kritisch. Musso lini sei für die Rolle eines Ratgebers besonders geeignet, weil er deutlicher als irgendein anderer europäischer Staats mann von der Notwendigkeit allmählicher Abänderungen der Friedensverträge gesprochen habe und Verständnis für die Empfindung aller Deutschen gegenüber dem Versailler Vertrag habe. Anknüpfend an diese Bemerkungen fordert „Times" die anderen Negierungen auf, sich darüber zu ent scheiden, welche Forderungen Deutschlands als berechtigt zu betrachten seien und welche nicht, und dann die berechtigten ohne umstände zu bewilligen und die für unberechtigt gehal tenen abzulehnen. Bon gestern bis heute Aufhebung des Ireikorps Hranken. Nach einer Mitteilung der Polizeidirektion Nürnberg wurde das Freikorps Franken aufgelöst und verboten. Bei