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Weißeritz-Zeitung : 14.03.1933
- Erscheinungsdatum
- 1933-03-14
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1761426109-193303147
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1761426109-19330314
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1761426109-19330314
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Weißeritz-Zeitung
-
Jahr
1933
-
Monat
1933-03
- Tag 1933-03-14
-
Monat
1933-03
-
Jahr
1933
- Titel
- Weißeritz-Zeitung : 14.03.1933
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mm wieder 'auf einem weichen Boden gehen könne, Ser im Gegensatz zu dem jetzigen harten Strahenpflaster der »a- ürNchen Beschaffenheit unserer Füße entgegen komme. Die Weltliteratur in ein paar Worten. Es gidl heute viele Geschäfts- und andere Leute, die keine Zcit haben, Romane zu lese» und doch genötigt sind, auch literarisch auf der Höhe zu sein. Diesem Mißstand will nun ein eng lischer Verlag schleunigst abhclfen. Er Hal eine Reihe »on Büchern hcrausgebracht, die den Titel führen: „Die großen Romane als Novellen erzählt". Tie enthalten mit einige» kurzen Stichwörtern das allerwichtigste der Bücher, „die man gelesen haben muß", so daß man innerhalb weniger Stunden mit der gesamten berühmten Weltliteratur ver traut sein kann, ohne auch nur eine Zeile der echten Werke gelesen zu haben. Eine praktische Erfindung, das muß schon zugestanden werden, nur die Dichter werden sich darüber im Grabe herumdrehe». Licht und Schatten. Die Warschauer Behörde» sind auf eine bemerkenswerte Idee verfallen. Sie stelle» säintliche» erwerbslose» Männern und Frauen wöchentlich eine Kino freikarte zur Verfügung, die von der Stadt bezahlt wird. Nur eine Bedingung ist an diesen Freischeinen geknüpft, daß jeder, der einen bekommt, auch einen wissenschaftliche» Bortrag anhöre» »ruß, den die Professoren der Universität über die verschiedensten Wissensgebiete halten. Man hofft, auf diese Weise dem moralischen Niedergang der Erwerbs losen entgegenwirks» zu können. Geschäftliches. Während der Fastenzeit leisten der Haussrau Maggi's Flcischbrühwürfcl wertvolle Dienste. Mit ihrer Hilfe kann man auch ohne Suppenfleisch eine vorzügliche Fleischbrühe zum Trin ken, zum Kochen von Gemüsen und Hülsenfrüchten sowie zur Be reitung von Soßen aller Art Herstellen, l Maggi-Fleischbrüh würfel, einfach in ", Liter kochenden, Wasser aufgelöst, gibt augen blicklich gebrauchsfertige Fleischbrühe. richt über das kirchliche Eemcindeicben hörte man vom Besuch des Gottesdienstes und der Bibelskundcn. die Gcmeindckrankenpslegc, die Tätigkeit der Frauenvercine in Reinhardtsgrimma und Cun nersdorf und der kirchlichen Zugendvercinc. Manches wäre zu bessern, wenn die finanziellen Verhältnisse der Kirchgemeinden cs erlaubten. Ei» Gesamtrückblick aus das verflossene äahr zeigt aber trotz aller Nöte, daß auch in ihm Gottes reicher Segen aus dem Leben der Kirchgemeinde lag. AuS einer kurzen Aussprache über das Gehörte sei nur erwähnt, daß die Einrichtung von Gc- meinschastsabenden in Reinhardtsgrimma selbst und in den Außcn- dörfcrn dem kirchlichen Leben sicherlich fördernd sein würde. Nach fünfvicrtclstündiger Dauer war Lie Kirchgemeindcversammlung be endet. Den Beschluß des Kirchgen,einüetagcs bildete ein kirch- . sicher Familienabend im Gasthof „Goldener Hirsch". Hierbei , wurde der Bclhelfilm „3n den Spuren Vater Bodelschwinghs" gezeigt. 3m Rahmen eines kurzen Berichtes ist cs ganz unmög- ! lich, näher daraus cinzugchen. Das gewaltige Lebenswcrk Bodel- ' schwinghs. dieses Meisters der Liebe, sinket hier eine Darstellung, > die ergreifend und erhebend wirkt. Gemeinsame Gesänge, Bc- I grüßung und Schlußansprachc des OrtspsarrerS Hiecke waren in § den Ablauf des fünfteiligen Films cingegliedcrt. Cunnersdorf. Die in unserer Gemeinde durchgesührte Obstbaumzählung ergab ein Gesamtergebnis von 3973 Obstbäumen. Davon entfallen auf Apfelbäume 2221, auf Bircnenbäume 510, auf Kirschen 632 und auf Pflaumcnbäume 396 Stück. Gleichzeitig wurde eine Schweinezählung durchgeführt. Sie ergab: von 3ahr bis 1 3ahr 12-1. über 1 Jahr 71 Stück. Weiter sind noch Fer kel bis acht Wochen 99, bis 3ahr 188, zwei Zuchteber bis 1 3ahr und drei Zuchteber über 1 Jahr gezählt worden, so daß die Gesamt zählung 482 Stück Schweine ergibt. Aus Anlaß des Volks- lrauertagcs am Sonntag, dem 12. März, hatten die öffentlichen Gebäude unserer Gemeinde aus halbmast nach dem neuen Flaggen- gesctz geflaggt. Glashütte. Dem Vorstand des Erzgebirgsvercms war cs gelungen, Obersludiendirektor Dr. Giebel zu einem Vortrag über „Alte Uhren" zu gewinnen. Er fand am Freitag abend im großen Saal der Uhrmachcrschule statt. Redner betonte cingangs, daß cr sich mit der künstlerischen Seite der Uhr beschäftigen wolle, was eigentlich mit dem Namen Glashütte garnichts zu tun habe, wie viele vorher vielleicht angenommen hätten. Gewiß sei es bis zu einem gewissen Grade hierorts gelungen, dem Werk eine Form zu . wenn es sein muß, zu sterben, sei wohl der beste und schönste l Dank an die Toten des Weltkrieges. Nach dem Chorgcsang „Harre, meine Seele" wurde ein großer Kranz mit schwarz-weiß- rotcr Schleife von den Ortsvercinen am Denkmal niedcrgelegt. Aus der Ferne erklang als Trompetcnsolo das Lied vom guten Kame raden, die Fahne senkte sich. Mit dem gemeinsamen Gesang dcs Deutschlandliedes klang die Feier aus. „Nun schweife jeder von seinem Leid und noch so großer Not! Sind wir nicht alle zum Opfer bereit und zu dem Tod? Eines steht groß in den Himmel gebrannt: Alles darf untergchn! Deutschland, unser Kinder- und Vaterland, Deutschland m u ß bestehn!" (Will Vesper.) Reinhardtsgrimma. Volkstraucrtag und Kirch- gcmeiiidetag in einem zugleich beging die Kirchgemeinde Rcin- hardtsgrimm« am Sonntag, dem 12. März. Vom Turme der Kirche grüßte die auf Halbmast gesetzte Kirchcnfahnc die zahlreichen Kirchgänger und erinnerte sic an die ernste Bedeutung des Tages. Sanfte Orgclklänge leiteten den Gottesdienst an heiliger Stätte ein. Zwischen erster und zweiter Schriftverlcsung sang der Män- nergesangvcrein „Liedertafel", Reinhardtsgrimma, unter Kantor Schneiders Leitung das Lied vom guten Kameraden. Und man muß sagen, daß gerade dieses schlichte Volkslied einen tieferen Ein druck hinterließ, als wenn eine schwierige Kirchenmusik geboten worden wäre. Die Predigt gründete sich auf ein Wort aus der Offenbarung dcs 3ohanneü an dic Gemeindc in Smyrna: Sei ge treu bis an den Tod, so will ich dir die Krone dcs Lebens geben! Pfarrer Hiecke verstand eS in meisterhafter Weise, aus die doppelte Bedeutung dcs Tages cinzugchcn. Nur einige Keriigedankcn feien hervorgehobcn. Die Gesallencn sind sür das Vaterland gestorben und wir sollen sür das Vaterland leben. Seine Ausgaben und Pflichten der Kirche gegenüber zu erfüllen, ist ebenfalls Dienst an Volk und Vaterland. Unsere Losung muß heißen: Nur treu! Nur treu!: denn Golt weih, wie es um uns steht und den Getreuen verheißt er den Sieg, lind so spann der geschätzte Kanzclrcdner Fäden von der Vergangenheit zur Gegenwart und schlug Brücken vom Leben in der Kirchgemeinde zum Leben im Staate. Mil einem Worte Ernst Moritz Arndts, des Dichters der Freiheits kriege, schloß dic eindrucksvollc Predigt, nach der noch dic Ver lesung einer Kundgebung der Evang.-luth. Landessynodc: Evange lische Christen, wacht auf! folgte. Mit Gebet, Segen und Schluß- gcfang klang der Gottesdienst aus. 3m äugendheim des Pfarr hauses sand im Anschluß die durch dic Kirchgemeindcordnung fcst- gcsetzte Kirchgcmcindevcrsammlung statt, die einen stärkeren Be such verdient hätte. Pfarrer Hiecke erstattete den 3ahrcsbcricht, der im wesentlichen drei Punkte enthielt: Statistisches aus der Kirchgemeinde, die Kirchcnerneuerung u. das kirchliche Gemeinde leben. Einige Angaben mögen hier folgen. Die Zahlen im Klam mer beziehen sich auf 1981. Geburten ,82 (27), davon 6 st!) un eheliche: Reinhardtsgrimma 11, Hirschbach 4, Cunnersdorf 4. Nic- dcrfrauendorf 2, Oberfrauendors 7, Riedcrschlottwitz 4. Taufen 87 (38): Konfirmassionen 29 (28): Trauungen 29 (16): nur bei einer Eheschließung wurde die kirchliche Trauung nicht begehrt; Todes fälle 23 (32), bei allen Beerdigungen sand kirchliche Feier statt. Es verstorben in Reinhardtsgrimma 3, Hirschbach 1, Cunnersdorf 4, Nicdcrfraucndorf 3, Oberfrauendorf 3, Nicderschlotlwitz I, in aus wärtigen Krankenhäufcrn 6. Bei den Abendmahlgästcn ist ein ge ringer Rückgang zu verzeichnen. Die Spenden an Geld u. Sach werten für kirchliche Zwecke betrugen 2719 M., einschließlich 799 Mark, die der Kirchenpalron Scnsfl von Pilsach, Rittergutsherr aus Reinhardtsgrimma, mit seiner Mutier zur Kirchcncrncucrung stiftete, lieber diese ist im vorigen 3ahre bei der Neueinweihung ausführlich berichlet worden. Die Gesamtkosten beziffern sich aus rund 9699 M. Es ist aber dadurch keine Mehrbelastung der Kirch gemeinde erfolgt, dank der Unterstützung dcs Evang.-luth. Landes- Konsistoriums, dcs Landcsomtes sür Dcnkmalspflcgc, dcr Fraucn- rcrcine von Reinhardtsgrimma und Cunnersdorf, der äugend der gesamten Kirchfahrt und dcr Opfcrwilliqkeit der Kirchgemeinde- gliedcr, die durch freiwillige Gaben und Leistungen das Werk för derten. So ist das liebe Gotteshaus in erneuerter und verschöncr- bcsonntcn Hängen in Busch und lichtem Wald weile Strecken blau färben. Dcr Seidelbast findet sich in ganz Sachsen zerstreut, vor allem an Waldrändern als etwa knie- bis meterhoher Strauch. Seine leuchtenden Blüten brechen direkt aus dcr Rinde seiner Zweige hervor und bedecken diese dichl. Den Schutzvorschriftcn nachkommen ist auch Dienst am Vaterland«. Ober- und Nicdcrfrauendorf. Dic Gcfallcncnchrnng am Sonntag gestaltete sich unter weiter Beteiligung der Bewohner beider Gemeinden zu einer würdigen, ernsten Feier. Dic Vereine stellten um 9 Uhr am Gasthof und zogen unter Vorantragcn der Fahne des Militärvercins zum Gefallenendenkmal, wo sich bereits eine große Zahl Einwohner, unter ihnen dic Angehörigen der auf dem Felde dcr Ehre Gebliebenen, verfammclt hatten. Die Feier wurde eingeleitet durch Gesang des Gelübdes: „Ich hab mich er geben" von Maßmann, gesungen vom Gem. Chor unter E. Zscharschuhs Leitung. Nach Vortrag des Gedichtes: „Für uns!" hielt Schulleiter Grund die Gedächtnisansprache. Er wies cin gangs darauf hin, daß der 12. 3. erstmalig vom ganzen Deutschland als Heldcngedenktag begangen werde. Er erinnerte an die Riesen welle der Begeisterung in den Augusttagcn 1914, daran, daß ganz Deutschland aufstand wie ein Mann, als cs galt, das geliebtc Deutschland gegen eine Ucbermachl von Feinden zu verteidigen. Er führte die Anwesenden im Geiste aus dic Schlachtfelder im We sten und Osten und Süden, auf die Meere und in die Kolonien. Daß dic feldgraue Mauer über vier 3ahrc den Heeren von über 26 Nationen standhielt, sei nur ermöglicht worden durch den deut schen Heldengeist der Kameradschaft, der Pflichttreue und Vater landsliebe, de» alle Feldgrauen in sich trugen. 3hr Leib wurde in fremder Erde zu Staub, ihr Geist aber, deutscher Heldengeist, flieg empor zur ewigen Heimat. Voll Schmerz und Bitternis schauten sie von dort herab auf die Heimat, für die sie ihr Leben liehen, als sie sehen mußten, wie die große deutsche Nation zusammcnbrach, wie ihr Volk zuckte und blutete unter dem Vernichtungswillen dcr Feinde, wie gutdeulschc Lande loSgerissen wurden vom Muttcr- lande wie sich das deutsche Volk zermürbte im Bruderkamps. Sollte ihr Tod wirklich umsonst gewesen sein? — Da sehen sic heute, wie sich Deutschland wieder auf seine alte Kraft und Treue besinnt, wie Deutschland wieder eine einige Nation werden will wie 1914. Dic Rede klang aus in dem Gelöbnis, milzubaucn am großen Werke dcr deutschen Zukunst, cinzulreten dafür vor allein, daß der Schandverlrag von Versailles mit all seinen ehrabschncidenden Artikeln zerrissen werde. Dafür zu eisern, zu Kämpfen und -- .... .. . . tcr Gestalt dcr Gemeinde geradezu geschenkt worden. Daher ist bekannt ist, finden sich dic beiden anderen Pflanzen noch weit ver- die Freude über diesen Rechenschaftsbericht groß. Pfarrer Hiecke breitet, wenn auch gegen früher stark zurückgcgangcn. Das Leber- ! zollte daher nochmals Dankcswortc allen denen, die sich in irgend blümchen gehört mit zum schönsten Frühjahrsschmuck und kann an "einer Form darum verdient gemacht haben, darunter auch dem Kirchcnkassicrcr Albert Bormann, Reinhardtsgrimma. Beim Be- > geben, die nach Ansicht Les Vortragenden Kaun, übertroffen werden ! Kaun, aber er wolle sich mit den, Schmuck und dcr kiinsllccischen Ausstattung der Gehäuse, Sockel, Ständer und Aussätze alter und vornchmlich großer Uhren beschäftigen, die gebaut worden seien, als man hier noch keine .Industrie halte. Nachdem cr weiter einige allgemeine Betrachtungen über den wechselnden Stil in dcr Bau kunst und dcr Wohnungseinrichlungsgegenslände bzw. dessen zeit- > welligen Niedergang gemacht Halle, kam er aus dic Zeit vor ctwa : 299 3ahrcn zu sprechen, die ja so besonders schmucksrcudig gewesen sei und für solch (anschließend in Lichtbildern gezeigte) köstliche s Gegenstände ungeheuere Summen ausgcgcben habe, so daß sic eigentlich auch nicht als Gcbrauchsslücke angesehen werden können. i Vielmehr habe man nicht Uhren mit Schmuck, sondern Echmuck- s stücke mit Uhren versehen, was ja auch den Zuhörer bei de», aus den Leinwand gezeigten Werkstücken zum Bewußtsein Kani. Die Bilder stammten vorwiegend aus dec Sammlung Rich. Stessens Stollberg (Rhld.), so dic, dic die ältesten Räderuhren von 1390 Wiedergaben, gotische Hausuhrcn und eine dcr ältesten Uhren Nürnbergs zeigten, wie sic im Germanischen Museum zu Nürnberg zu sehen sind. Besondere Aufmerksamkeit schenkte man der sog. großen Nürnberger Uhr, über dic dcr Vortragende sowohl ihrer > äußeren Forni und Schmuckausstatlung, als auch ihrer Konstruktion wertvolle Erläuterungen abgad. 3mmcr'wares dic Verzierung, der Schmuck, die äußere Kunstsorm, die im Bild hervorgehobcn und säst ansschlicßlich von Dr. Giebel mit viel Verständnis behandelt wurde, so bei der später gezeigten Spindcluhr der Spälrcnaissance mit ihrer durchbrochenen Arbeit, oder dem uns überladen erscheinenden 3 m hohen Prunkstück aus dem Augsburger „Goldenen Saal" usw. Ferner sanden große Beachtung Stücke aus der Zeit dcs Barocks, die Ebenholzarbcit und Perlmuttcrvcrzicrung dcs holländischen Ba rocks und die gezeigten Uhren aus der Rokokozeit, von denen ein durch historische Begebenheiten berühmtes Exemplar in Eichstädt steht. Weitere Betrachtungen galten den ersten und älteren lrag- varcn Uhren, jenen in Doscnform und solchen, dic dcv chemaligcn Sammlung Marsels entstammten. Soweit die Goldemailarbciken und ihre Motive in Frage kamen, ivaren obendrein noch Farbcn- tafctn zur Besichtigung ausgestellt. Als letztes wurden Automaten (Figuren, die Be." aungcn zu bestimmten Stunden machen) gezeigt, beispielsweise k r au eine» Löwen reitende Tod, Diana, einen Pfeil abschießcnd, die ' crühmten Figuren 3aquct Droz und dic dcr Uhr dcs Straßburger Münsters. Letzterer galten die Schlußaus- iührungcn Dr. Giebels, die von ganz besonderer Sachkenntnis ge tragen waren und z. T. ins Technische übergingen. Dcr Vor tragende sprach am Schluß dic Hoffnung aus, daß nach unserer Zeit der Uncinhcttlichkcit dcs Stils und dcr allzu großen Sachlich keit doch wieder mal eine kommen werde, wo der Begriff der Güte den der Billigkeit zurückdrängen wird. Dresden. 3» einer Sitzung des Kreiswahlausskhusscs sür den Wahlkreis 28 (Dresden-Bautzen) gab am Montag der Krcis- wahlleiter, Oberregierungsrat Dr. Kuntze, bekannt, daß nach Mit teilung des RcichswahlleilerS aus der Verrechnung dcr Resl- stimmcn innerhalb dcs Wahtkreisvcrbandes Sachsen aus dcr RcichstagSwahl vom 5. März auf dcn Wahlkreis Dresdcn-Bautzcn insgesamt drei weitere Abgeordnetensitze entfallen, und zwar je ein Sitz für die SPD., die KPD. und die Deutsche Dolkspartei. Aus dic Nationalsozialisten cnlsiel trotz dcr hohcn Zahl von etwa 34 900 Rcslslimmen kein weiterer Sitz, da diese wie üblich keine Ver bindungserklärung abgegeben hatten und sämtliche Restjtimmen dcr Ncichsliste zuslicßcn ließen. Auf den Wahlkreis Dresden - Bautzen entfallen somit >9 Rcichstagsabgcordnetc, und zwar acht National sozialisten, sechs Sozialdemokraten, drei Kommunisten, ein Ver treter dcr Kampssront Schwarz-weiß-rot und cin Abgeordneter dcr Deutschen VolkSpartci. Dcr bisherige Amtshauptmann Müller in Chemnitz ist durch Verfügung dcS RcichSkommissarS für das Land Sachsen mit sofortiger Wirkung ron seinem Dienste beurlaubt worden. Mik dcr Führung dcr Geschäfte dcr Amtshauptmannschast Chcmnitz wurde Rcgicrungsrat Dr. Ringel kommissarisch beauftragt. Dresden Hier starb im Alter vo» nahezu 83 Jahren der ehemalige königlich sächsische Obergartendirektor Hofrat Johann Karl Friedrich Bouche, der frühere jahrzehntelange Leiter und Hüter der Gärten des sächsischen Staates. Bouche kam aus seinen, Geburtsorte Berlin nach Dresden. Hofrat Bouche hat sich auch als Leiter der Gartenbaugesellschast „Flora" und als Mitarbeiter des Landesvereins Sächsischer Heimatschutz hervorragende Dienste erworben. Freiberg. Auf Bahnhöf Freiberg geriet beim Ankuppeln von Wagen der 35 Jahre alte Nangierarbeiter Hugo Stiehl aus Freiberg zwischen die Puffer zweier Wagen. Der Be dauernswerte wurde sehr schwer verletzt. Ein weiterer Be diensteter erhielt leichtere Verletzungen. Nach Anlegung von Notverbänden wurde der Schwerverletzte ins Stadt- und Be- zirkskrankenhaus Freiberg überführt. Chemnitz. Aus Grund dcr Verordnung dcs Reichskom missars von Killingcr, daß mit sofortiger Wirkung alle kom munistischen Betriebsratsmitglieder ihrer Posten zu entheben sind, sind an, Montag in Chemnitz bereits in mehreren hundert Betrieben die Kommunisten aus den Betriebsräten entfernt und durch nationalistische Betriebszellenobleutc oder andere national zuverlässige Leute ersetzt worden. Ferner wurden bereits die ersten sozialdemokratischen Betriebsräte ihrer Posten. enthoben. Aus den Betriebsräten der städtischen Betriebe wurden am Montag sämtliche kommunistischen und sozialdemokratischen Mitglieder ersetzt. Die Aktion vollzog sich, soweit bis jetzt bekannt, überall ohne Widerstand.^ Au c. Vom Arbeitsamt Auc wurden 11 Angestellte bis aus weiteres beurlaubt. Unter den Zwangsbeurlaubten befindet sich auch dcr stellvertretende Vorsitzende des Arbeitsamtes, Stadtrat Reuter. Wurzen. Der kommissarische Leiter des Polizciwcscns der Stadt Wurzen hat in einem Schrcibcn an den Stadtverordncten- vorslcher Mücke die Einberufung von Stadtrerordnctensitzungcn verboten, da durch die Zusammensetzung dcs Präsidiums (zwei Sozialdemokraten und ein Kommunist) keine Gewähr sür Aufrecht erhaltung der Ordnung und Sicherheit gewährleistet ist. — Ferner wurde der kommunistische Lehrer Fischer von der Knabenschule in Haft genommen. Sächsisches Die Groszhandelsindexziffer. Die vom Statistische» Reichsamt für den 8. März berechnete Indexziffer der Graß- : Handelspreise stellt sich auf 91,5 (1913 gleich 100): sic ist s gegenüber der Vorwoche (91,1) um 0,4 Prozent gestiegen. ' Die Indexziffern der Hauptgruppen lauten: Agrarstoffe 83,7 i (plus 1,3 Prozent), industrielle Rohstoffe und Halbware» " 87,0 (plus 0,3 Prozent) und industrielle Fertigware» 111,7 (minus 0,2 Prozent). Geschützte Vorfrühlingspslanzcn. Wald ränder, Tälcr und Hänge sind jetzt allenthalben mit dem Silbergrau der Mai Kätzchen geschmückt. Zur Vermeidung von Unan- »chnllichkeiten und auch Strafen sei auf das Verbot hingewiescn, diese unberechtigt zu entfernen. Es sind nicht nur die Wünsche des Naturfchützcrs, sondern auch dcr Wirtschaft bei dem Verbot berück sichtigt worden, da die Weidenkätzchen mit Honig und Blütcnstaub die erste Biencnnahrung darstcllen. Gleichfalls geschützt sind dic auch jetzt blühenden Leberblümchen, die Märzenbecher und dcr giftige, leuchtend rote Seidelbast oder K e l l e r h a l s. Während als Märzcnbcchcrstandorl allgemeiner nur das Polenzlal plisnlssiisc^e ^cliscliteln, in ebenen clie ^igsrelle clss verliert Onversncierliclilceil cles ZVomss verlsngs cser ksucker Oewälirleisiei wir^ sie ^urcli unseren rvEckmshiyen ^fenniel-Ve!!- MIMU» SP0H7 3^ iA>I »ericn 8>Ictk>kn .Rubm>t.>icbe fallen Veutrcbe, Oaickicbte"
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