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England «ad die Mecheitslrage Gegen Uebernahme weiterer Verpflichtungen. Genf, 4. Februar. Im Hauptausschuß der Abrüstungskonferenz legte der Unterstaatssekretär im Foreign Office, Eden, den Stand punkt der englischen Regierung zum französischen Plan dar. Er erklärte, ' daß England in der Slcherheiksfrage keinerlei Verpflich tungen übernehmen werde, die über den Völkerbunds pakt, den Kelloggpakt und den Vertrag von Locarno hin ausgehen. Mit der Unterzeichnung des Locarno-Paktes habe die eng lische Regierung einen bedeutenden und freigiebigen Bei trag zur Sicherheit Westeuropas geleistet. Die englische Regierung habe in realpolitischer Erwägung auf das Ideal eines universalen Paktes gegenseitiger Hilfeleistung ver zichtet und sich für bas natürliche Wachstum eines Sicherheitssystems durch geographisch beschränkte und unmittelbare Bin dungen entschieden. Durch den Beitritt zum Locarnopakt habe England ein Beispiel geben wollen, von dem es hoffte, daß es von an deren befolgt würde. Diese Hoffnungen hätten sich noch nicht erfüllt. Die Abrüstungskonferenz müsse jetzt sehr bald zu einer wirklichen Herabsetzung der Weltrüflungen kommen. Gerade vom Standpunkt der Sicherheit sei dies wichtig. Eden stellte die Frage, ob es nicht möglich sei, daß der augenblickliche Stand der Sicherheit schon eine genügende Garantie für wirkliche Abrüstungsmaßnahmen gewähre, und ob es nicht wahr sei, daß die Abrüstung in Europa eine wirksame Garantie für den europäischen Frieden bedeute. Zuni Schluß betonte er, daß es jetzt darauf ankomme, die Anregungen und praktischen Vorschläge, die in allen der Konferenz vorgelegten Plänen enthalten seien, zu koordinie ren, um zu praktischen Ergebnissen zu kommen. Restlos setzte sich sodann für den französischen Plan der tschechoslowakische Außenminister Benesch ein. * Der Völkerbundsrat hat nach einer längeren Debatte veschlossen, die Regierungen von Bolivien und Paraguay in einem Telegramm aufzufordern, die Feindseligkeiten sofort einzustellen und einen Waffenstillstand abzuschließen. * In der japanischen Kammer erklärte der Kriegsminister, die japanische Armee auf der Halbinsel Kwantung sei be stimmt, zusammen mit den Truppen von Mandschukuo die 90 000 Mann irregulärer chinesischer Soldaten in Jehol zu vernichten. Bon gestern bis heute Am LiLnstag Ueberwachungsausschutz. Der Neichstagsausschuß zur Wahrung der Rechte der Volksvertretung ist von seinem Vorsitzenden, dem Abg. Löbe (Soz.), für Dienstag, 11 Uhr, einberufen worden. Zur Be ratung steht zunächst ein Antrag der Sozialdemokraten auf Sicherung der Wahlfreiheit. Als zweiter Punkt enthält die Tagesordnung Anträge der Sozialdemokraten und Kom munisten über die Untersuchung der Osthilfe. Es wird be antragt, den Uederwachungsäusschuß in einen Unter suchungsausschuß umzuwandeln, um die Nachprüfung der Oskhilfeakten, die in einem Unterausschuß des Haushalts ausschusses begonnen worden war. fortzusetzen. Hilse für Kriegsbeschädigte »nd Hinterbliebene gefordert. Der Neichsverband deutscher Kriegsopfer hat telegra phisch die neue Reichsregierung gebeten, im Rahmen der geplanten sozialpolitischen Maßnahmen auch der Notlage der Kriegsbeschädigten und Kriegerhinterbliebenen zu steu ern. Sofortige Hilfsmaßnahmen der Neichsregierung für die Kriegsopfer bezeichnet der Neichsverband als unerläß lich. Einmischung der französischen Kommunisten. Die Pariser „Humanite" veröffentlicht einen Aufruf des Zentralkomitees der Kommunistischen Partei und anderer kommunistischen Organisationen, in dem dazu aufgefordert wird, den deutschen Arbeitern zu Hilfe zu kommen, die nach ' Ansicht des Blattes durch den Regierungswechsel in Deutsch- s land stark bedroht seien. In dem Aufruf wird die Bil- ' düng des Komitees zur Unterstützung der revolutionären deutschen Bewegung empfohlen und auch ein Appell an die französischen Kommunisten und Sozialisten gerichtet Ler Kampf «m die MMeintte , Diskussion zwischen Gegnern und Anhängern der Wünschel rute in einer Sitzung des Berliner Bezirksvereins Deutscher Ingenieure. Aka. Die Frage nach den Qualitäten der Wünschelrute beschäftigt die Oeffentlichkeit immer mehr. Es ist deshalb zu begrüßen, daß der Berliner Bezirksverein Deutscher In genieure jetzt in einer seiner Sitzungen Anhängern und Gegnern der Wünschelrute Gelegenheit verschafft hat, die Gesichtspunkte, auf die es ihnen ankommt, und ihre An schauungen darüber gegenüberzustellen. Prof. Reich be handelte in einem Vortrag u. a. die natürlichen Energie quellen des Untergrundes, soweit sie von den geophysikali schen Methoden erfaßt werden. Er kam zu dem Schluß, daß eine Reaktion der Wünschelrute im physikalischen Sinne auf diese Energiequellen bisher weder nachgewiesen noch wahrscheinlich sei. Die bisher angestellten ernsthaften Ver suche, die der Wünschelrutensache scheinbar günstige Ergeb nisse gebracht hätten, könnten einer gründlichen wissenschaft lichen Nachprüfung nicht standhalten. Dr. Kritzinger, ein Anhänger der Wünschel- rutenbewcgung, stellte es als Tatsache hin, daß man mit der Wünschelrute verschiedene praktische Erfolge erzielt habe. Wenn also die Wünschelrute nicht auf die Energien rea giert, mit denen sich die Geophysik besaßt, dann müsse die Kraft, die auf die Wünschelrute wirkt, noch unbekannt sein. Eine Widerlegung der Wünschelrute durch die Ergebnisse dieser Wissenschaft könne also nicht als erbracht angesehen werden. Bei den verschiedenen Versuchen, die die Wisson- 'schaft mit Wünschelrutengängern angestellt habe, sei nicht darauf geachtet worden, daß die herangezogenen Wünschel rutengänger die Fähigkeiten und die Kenntnisse der Wün- i m Bericht der Industrie- und Handeln Dresden Görlitz. Haussuchungen bei Kommunisten. Von der Kriminalpolizei wurden bei 33 Mitgliedern der KPD Haussuchungen nach Waffen und Druckschriften hoch verräterischen Inhalts vorgenommen. Da nur belanglose Sachen gefunden wurden, erfolgten bisber keine Festnahmen. Englisch-persischer Konflikt vorläufig beigelegt Der Oelkonflikt zwilchen England und Persien -st vor läufig beigelegt worden. England und Persien sind überein gekommen, das Verfahren vor dem Völkerbundsrat bis zur Maitagung des Volkerbundsrates und unter Umständen darüber hinaus auszusetzen. Inzwischen sollen sofort Ver handlungen über eine neue Konzession ausgenommen wer den. Sowohl Persien als auch England halten ihren Rechts- standpuntt aufrecht. Sollten die Verhandlungen über eine neue Konzession ergebnislos verlaufen, so würde der Völker bundsrat sich erneut mit der Frage beschäftigen. RküSsvannermanN emossen Wie die „Dresdner Volkszeitung" berichtet, ist in Anna berg der Reichsbannermann Illing von Rationalsozia listen erschossen worden. Als Illing kurz nach Witternacht aus dem Volkshaus kam, habe er bemerkt, daß mehrere Ralional- sozialislen die in der Rähe des Volkshauses aufgehänglen Plakate herunterrelßen wollten. Er sei nochmals in das Volkshaus gegangen, um einige Kameraden aufmerksam zu machen. Als ec mit ihnen herausging, seien drei Schüsse ge fallen. Illing erhielt einen Bauchschuß und starb später im Bezirkskrankenhaus Annaberg. Auf der Straße seien drei Patronenhülsen gesunden worden. Die Täter konnten noch nicht ermittelt werden. Leleklrifizierung der sächsischen Eisenbahn? Die Landtagsfraktion der Deutschen Volkspartei fordert in einem Antrag die Staatsregierung aus, mit allen Mitteln bei den in Frage kommenden Neichsstellen auf die Elektri fizierung der sächsischen Haupteisenbahnlinicn hinzuwirken. Insbesondere sollen die Linien Hof—Leipzig, Hof—Dresden —Görlitz und Dresden—Leipzig möglichst bald in Angriff genommen werden. Ueberschuldete Gemeinden In Anwesenheit des Kreishauptmanns Dr. Grille geneh migte der Bezirksverband Flöha die Jahresrechnung für 1931/32 und den neuen Haushaltsplan. Amtshauptmann Dr. Oesterhelt erklärte, daß die Gemeinden und Gemeindever bünde nicht mehr in der Lage seien, die Sanierung ihrer Finanzen aus eigener Kraft durchzuführen. Am Schluß des Rechnungsjahres 1931/32 waren die Gemeinden Koch mit annähernd 700 000 NM Bezirksumlage im Rückstand. Dem Bezirksverband stehen irgendwelche Rücklagen nicht mehr zur Verfügung. Die Geschäftslage >m Handelskammerbezirk Dresden Ichclruienerjcheinungen gehabt hätten, die erforderlich wären. So sei das Versagen schließlich nur ein Versagen der Per sonen, aber nicht der Wünschelrute. In der anschließenden Diskussion machte Prof. Friedrich vom Institut für Strahlungsforschung Ausführungen, die das lebhafteste Interesse der Oeffentlichkeit verdienen. Er unterschied die exakte Untersuchung der Wünschelrute, die die Wissenschaft nur lebhaft begrüßen könne und mit allen ihren Mitteln betreiben werde, von dem Betrug mit der Wünschelrute. Bis jetzt wisse man nicht, was an der Wün schelrute eigentlich sei. Deshalb sei ein Verkauf der so genannten Abschirmgeräte nichts anderes als Betrug, und zwar ein um so gefährlicherer, als die Gläubigen der Wün schelrute im festen Vertrauen auf den Schutz, den sie genie ßen, auf Inanspruchnahme ärztlicher Hilfe verzichten und so unter Umständen in schwerste Gefahr geraten können. Um zu missen, welchen Wert die Wünschelrute für Heil zwecke habe, müsse man eine genaue Statistik aufstellen, an der es bisher fehle. Die Arbeiten für eine solche Statistik sind schon in Angriff genommen morden. Eine Reihe von Bezir ken wird von Wünschelrutengängern begangen werden, und zwar Haus für Haus, Zimmer für Zimmer. Man wird die von den Wünschelrutengängern festgestellten sogenannten Reizstreifen mit der Verteilung der Krankheiten 'in diesen Bezirken vergleichen und prüfen, ob diese z. B. mit den Reizstreifen besonders häufig Zusammentreffen. Hat eine solche Statistik ein für die Wünschelrute positives Ergebnis, dann mird man erst nach den Ursachen dieser Erscheinung forschen können. Es wird sich dann auch bald zeigen, ob eine bisher bekannte Kraft diese Ursache ist oder ob man sich auf die Suche nach einer »och unbekannten begeben muß. Dr. F. Starte r. kammer Dresden für Januar hat sich die Geschäftslage in der Maschinen- und Metallindustrie nicht verändert. Die Säge werksindustrie liegt immer noch größtenteils still. Die Möbel- und Stuhlindustrie klagt über sehr schlechte Beschäftigung und zunehmenden Scbleuderwettbewerb. In der Industrie künstlicher Blumen hat sich das Frühjahrsgeschäft noch nicht befriedigend entwickelt, dagegen besserte sich in der Damenhut industrie das Geschäft; die Hutfabriken waren leidlich gut be schäftigt. Durch die Eingriffe der Oef entliehen Hand in die Getreidewirtschaft wurde das Mehlge chäst stark beeinträch tigt; die Bäcker kaufen nur das Nötigste, und die Preise für Brotmehl sind stark gedrückt. In der Zigarettcnindustrie ließ das Geschäft etwas nach; die Beschäftigung war nach wie vor uneinheitlich. Die Betriebs der Süßwarenindustrie waren mit der Musteransertigung für Ostern beschäftigt; teilweise konn ten hier Neuemstellungen vorgenommcn werden. Der Erfolg der Straßenlotteric der Winterhilfe Dresden. Die Straßenlotterie zugunsten der Sächsischen Winterhilfe erbrachte bis zum 1. Februar einen Ertrag von 332 999,88 RM, für Gewinne wurden 219 692 RM ausge zahlt; es sind also bisher für über eine halbe Million Lose verkauft worden. Die Straßenlotterie ist am 15. Februar beendet. Krankenkassenbeiträge pünktlich zahlen Das Sächsische Finanzministerium erläßt folgende Ver ordnung: Nach Mitteilung des Hauptverbandes deutscher Kran kenkassen e. V. leiden die Träger der gesetzlichen Kranken versicherung zur Zeit stark darunter, daß sie die Beiträge zur Kranken- und Arbeitslosenversicherung von den Arbeitgebern nur mit erheblicher Verzögerung erhalten. Die Ursachen des schleppenden Veitragseingänges liegen zum Teil darin, daß die Arbeitgeber selbst unverhältnismäßig lange auf Beglei chung ihrer Forderungen warten müssen. In vielen Fällen dürfte aber die verzögerte Beitragszahlung auch auf Nach lässigkeit beruhen, die heute um so weniger entschuldbar ist, als sich die Träger der gesetzlichen Krankenversicherung be kanntermaßen in einer finanziell überaus schmierigen Lage befinden. Daher werden bei der Vergebung öffentlicher Auf träge, die Bieter, von denen allgemein bekannt ist, daß sie ihren gesetzlichen Verpflichtungen zur Beitragsleistung schul digerweise nicht nachkommen, b?' der Auftragserteilung nicht zu berücksichtigen sein. Es bleibt den einzelnen Krankenkassen überlassen, von sich aus die mit der Vergebung von Auf trägen betrauten Dienststellen auf diese säumigen Beitrags- zahler hinzuweisen. und Der Gesamivorstand des Landesansschusses des Säch- ' fischen Handwerks faßte einmütig folgenden Beschluß: „Er begrüßt in der heute politisch und wirtschaftlich auf > das äußerste gespannten Zeit das Zustandekommen einer ' nationalen Reichsregierung und st e ll t s i ch v e r t r a n e n s- l voIl hinter diese in der Erwartung, daß sie durch För- i dcrung aller nationalen und bodenstandischen Kräfte auch das I Handwerk gebührend berücksichtigt. Der Landesausschuß er- ' wartet, daß das gesamte sächsische Handwerk tatkräftig mit- j wirkt an der Beseitigung der heutigen Krise und sich geschlos- i sen mit seinen Spitzenorganiationen der neuen Neichsregie- ! rung zur Verfügung stellt. Gegenüber der Reichsregierung , bringt er die bestimmte Hoffnung zum Ausdruck, daß diese j sich schnellstens der Not des Handwerks annimmt und für eine umkanareiche Arbeitsbelebuna Sorae träqt." AwdemWe Selbsthilfe in Sathjen Zur Behauptung gegen die zunehmende Berufsnot des akademischen Nachwuchses hatten sich bereits im Jahr 1931 junge Akademiker an der Landesuniversität Leipzig zur j Selbsthilfe zusammengetan. Ueber ihre zwangsläufige Aus- ! dehnung über ganz Sachsen und über die Art ihrer Arbeit ! unterrichten folgende Angaben: Die Akademische Selbsthilfe ist eine Stelle des Senats der Universität. Sie ist frei von politischer und konfessioneller f Bindung, arbeitet aber zusammen mit dein Arbeitsamt, der j Winternothilfe, den Kirchgemeinden u a. Die Akademische , Selbsthilfe unterhält Zweigstellen und Vertrauensleute in ! Dresden, Chemnitz, Planen, Zittan, Bautzen, Annaberg, ! Zwickau, Wurzen und Freiberg. Arbeitsgrundsatz ist nicht karitatives Almosen und Fürsorge, sondern sinnvolle Betäti gung und Einsatz. Die Arbeit ist aufgegliedert nach den Ab teilungen: Einzelhilfe, Freiwilliger Arbeitsdienst, Siedlung. Diplomingenieure und Wissechchaftlicher Arbeitsdienst. Stän dige rege Wachsamkeit in der Wahrnehmung sämtlicher Ein- , satzmöglichkeiten der beschäftigungslosen Akademiker veran laßt die Akademische Selbsthilfe gegenwärtig zur Mitbear- s beitung folgender Maßnahmen: Akademischer Arbeitsdienst, ' Freiwilliger Arbeitsdienst, Werkjahr, Äbiturientenberufs- hilfe, soweit sich diese Maßnahmen mit dem Aufgabenkreis i der Selbsthilfe verflechten. Sächsische Nachrichten Dresden. Todesfall. Der Kommandeur des Trup- lenübungsplatzes Königsbrück, Oberst Baumbach, dessen Be orderung zum Oberst am 1. Februar verfügt worden war, st an den Folgen einer Grippe und Kopfrose im Alter von 51 Jahren im Standortlazarett Dresden gestorben. Der Ver- torbene hatte sich besonders während seiner Tätigkeit als Presseoffizier des Wehrkreiskommandos IV in den Kreisen der Presse viele Freunde gewonnen. Dresden. Zwei Frauen überfallen. In der Leibnitzstraße entriß ein 18 bis 20 Jahre alter Bursche einer Frau die Handtasche mit etwa 18 RM Inhalt. Der Täter entkam unerkannt. Ein zweiter Raubüberfall trug sich auf dem Pohlandplatz zu. Dort fuhr ein Radfahrer an eine Frau heran und versuchte, ihr die Aktentasche zu entreißen. Als die Frau um Hilfe schrie, ließ der Täter von ihr ab und flüchtete, ohne Beute gemacht zu haben. Ehemnih. EinbrecherundHehlerfe st genom men. Die Erörterungen der Chemnitzer, Dresdener und Berliner Kriminalpolizei haben zur Klärung eines am 20. November verübten schweren Einbruchs in eine Wohnung in der Henriettenstraße in Chemnitz geführt. Bei dem Einbruch fielen den Tätern ein größerer Geldbetrag, Schmucksachen und Wertpapiere in die Hände. Als Täter bezw. Hehler wur den der Händler Kurt Fischer aus Chemnitz, der Monteur Arno Dietel aus Chemnitz und der Altpapiergroßhändler Hugo Schäfer in Berlin-Pankow festgenommen. Ein Teil der gestohlenen Wertpapiere wurde in der Wohnungdes Ver treters Theodor Berthold in Chemnitz, der am Weihnacht- Heiligabend freiwillig aus dem Leben schied, gefunden. Ob Berthold selbst an dem Einbruch beteiligt gewesen ist, konnte noch nicht geklärt werden. Lhemnih. Raubüberfall. Der Leiter einer Wä schereifiliale am Dresdner Platz wurde von zwei m den Ge schäftsraum eindringenden Männern überfallen und zu Boden geschlagen, wobei er das Bewußtsein verlor. Aus der Ladenkasse wurden etwa 25 RM entwendet. Die unbekannten Räuber waren 30 bis 40 Jahre alt. Burgstädt. Ein lebensmüder Greis. In Taura erhängte sich der in der Hauptstraße wohnende Privatmann Wilhelm Häßler, der im 92. Lebensjahr stand, in seiner Wohnung. Die Ursache des Selbstmordes ist nicht bekannt. Elterlein. Obdachlos. In einem zweistöckigen Wohn haus in der Schwarzenberger Straße brach ein Dachstuhl brand aus, der in den aufgespeicherten Brennstoff- und Fut tervorräten reiche Nahrung fand und schnell um sich griff. In kurzer Zeit war das von drei Fainilien bewohnte Gebäude bis auf die Grundmauern niedergebrannt; man vermutet Brandstiftung. Plauen. Freiwilliger A r b e i t s d i e n st im Winter. Obwohl vielerorts die Lager des Freiwilligen Arbeitsdienstes der Wintcrnnttenmg wegen ihre Arbeiten unterbrechen »rußten, konnte doch der Arbeitsdienst Sachsen am 12. Januar das Lager Plauen-Land eröffnen. Seine Besetzung beträgt zunächst 70 Mau», die mit Teichschlämmen in KUrbnitz, Neundors und Straßberg beginnen; insgesamt sind zunächst 6500 Tagewerke vorgesehen. Zittau. Hochwasser durch Eisgang. Infolge des plötzlichen Tauwetters ist auf den Büchen und Flüssen Eisgang eingetreten. Auf dem Landwasser bei Nieder-Oder witz stauten sich die Eismassen, das Wasser trat über die Ufer und bedeckte auf weite Strecken das Feld mit Eistrümmern. Der Feuerwehr gelang es, die Hochwassergefahr zunächst zu beseitiaen.