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Frage unv Antwort Gemeinnütziger Ratgeber für jedermann Bedingungen für die Beantwortung von Anfragen: Der weitaus größte Teil der Fragen wird schriftlich beantwortet, da ein Abdruck aller Ani- Worten räumlich unmöglich ist. Deshalb muß jede Anfrage die genaue Adreffe der Fragesteller; enthalten. AnuuMne Fragen werden grundsätzlich nicht beantwortet. Außerdem ist jeder Frage ein Ausweis, daß Fragesteller Bezieher unteres Blattes ist, sowie als Porteerle.p der Betrag von « Äpf. beizufügen. Für jede weitere Frage, auch desselben Fragestellers! sind gleichfalls S» Sigf. nützuienden. 'Anfragen, denen zu wenig i Porto beigefügt ist, werden zurückgelegt und erst beantwortet, wenn der rolle Portversatz erstattet wird. Im Briefkasten werden nur rein landwirt schaftlich« «mV unmittelbar einschlägige Fragen behandelt; in Rechtsfragen oder in Anaolegenhettcn. die sich nicht dem Rahmen uwercS Blattes an- passen, kann Auskunft keinenfalls erteilt werden. Unsere Ratschläge geschehen ohne jede Verbindlichkeit. Die Tchriftlcitung Frage: LSuferschwedl« zeigen geringe Freßlnst. Dor Jahresfrist übernahm ich eine Wirtschaft, in welcher sich eine Zuchtsau mit Ferkeln sowie sechs Läuferschweine vorfanden. Die Läuferschweme zeigten gering« Freßlust, wühlten im Dünger und nagten an den Wänden. Nach acht Monaten wogen die Tiere nicht mehr als 60 bis 70 kg. Später hatte ich sechs Läufer von meiner Zuchtsau und zwei andere zugekaust. Es trat wieder dieselbe Er scheinung auf. Der Stall ist aus Kalksandstein gebaut und trotz guter Lüftung naß. Der Boden ist ebenfalls ans Kalksandstein. Die Fütterung besteht aus Mochten Kartoffeln, Seradellakaff, Leinschrot und Gemengeschrot von Roggen und Hafer. Einstreu wird reichlich gegeben, so daß die Tiere immer trocken und warm liegen. Ich habe den Eindruck, daß die geringe Freßlust und ungenügende Entwicklung durch den Stall bedingt sind. Trotzdem ich alles mögliche ver sucht habe, um die Freßlust anzuregen, wie Verabreichung von Heringslake, Lebertran, Futterkalk usw., habe ich nie Erfolg gehabt. Haben die Tiere etwa Würmer? Wodurch wird diese Erscheinung verursacht, und was kann ich tun, um die Freßlust der Schweine anzuvegen? Eins von den Tieren hat jetzt steife Deine be- Lommen. Wodurch wird die Lahmheit ver- urfacht? H. L. in M. Antwort: Die geringe Freßlust Ihrer Schweine wird nickt durch den Stall bedingt, obwohl dieser infolge der Nässe als ungesund bezeichnet werden muß. Sorgen Sie für hin reichenden Abzug der feuchten Luft und setzen Sie die reichliche Einstreu fort, damit di« Tier« warm liegen. Weitere Verbesserungen werden Eie ohne große Kosten an dem Stall kaum vornehmen können. Daß die Tiere an Würmern erkrankt sind, kann ebenfalls nicht angenommen werden. Die geringe Fretzlust dürfte nach unserem Erachten allein auf unsachgemäße Füt terung zurückzuführen sein. Die von Ihnen angegebene Futterration ist zu weichlich und führt zu einer Verschleimung des Darmes. Der verschleimte Darm kann die aufgelösten Nährstosse nicht aufsaugen. Infolgedessen findet nur ein geringer Stoffwechsel im Körper statt, und die Folge davon ist eine geringe Freßlust. Wir empfehlen Ihnen, aus der Futterration Leinschrot und Haferschrot fortzulassen und die Fütterung wie folgt einzurichten: Ein Kraft futtergemisch von vier Teilen Gerstenschrot und vier Teilen Roggenschrot, beides nicht >zu fein schroten. Dieser Mischung fügen Sie einen Teil Fischmehl und etwas Futterkalk bei und ver abreichen diese den Tieren in trockener Form vorweg. Sodann geben Sie Kartoffeln und Serradellakaff, zu einem dicken Brei angerührt, bis zur Sättigung. Es dürfen aber keine Futterreste im Trog bleiben. Zur Befriedigung eines etwaigen Flüssigkeitsbedürsnisses ist leicht verschlagenes Wasser in den Trog zu gießen. Ferner schütten Sie etwas Erde, zerkleinerte Kohlenstückchen oder zerkleinerte Ziegelstein« in eine Stallecke. Die Tiere werden von diesen erdigen Stoffen gern geringe Mengen auf nehmen, wodurch eine mechanische Reinigung des Darmes eintritt. Bei Beachtung dieser Hinweise dürfte sich die Freßlnst Ihrer Schweine sehr bald bessern. vr. Bn. Frage: Nabelbruch beim Hund. Mein ZVejähriger Drahthaarterrier hat in der Nabel gegend eine haselnußgrobe Beule, die sich nach Anstrengungen vergrößert und in der Ruhe wieder kleiner wird. Handelt es sich um einen Bruch? Wie ist der Hund zu behandeln? B. in W. Antwort: Bei Ihrem Drahthaarterrier liegt ein Nabelbruch vor, den Sie durch einen festen, kreuzweise angelegten Leukoplastvcrband »urückbringen können. Vor dem straffen Auf kleben des Pflasters bringen Sie de» Hund in Rückenlage und drücken die vorgefallene Darmschlinge durch eine aufgelegte Murmel oder Haselnuß in die Bauchhöhle zurück und legen dann erst das angewärmtc Pflaster auf. Sollte der Hund Miene machen, das Pflaster abzuknabbern, müßten Sie ibm einen Maul korb anlegen. Bet. Frage: Teckel hat haarlose Hantwülste. Mein zweijähriger Teckel bekam mit dreiviertel Jahren in den Achselhöhlen haarlose Haut- wüffte von fast schwarzer Farbe, die so schuppig wie der Kopf einer Schildkröte aussehen. Das Allgemeinbefinden des Hundes ist nicht gestört, auch hindert es den Teckel nicht beim Laufen. Lassen sich diese Hautwülste beseitigen? Sch. in E. Antwort: Es handelt sich bei Ihrem Teckel um «Ine abnorme Pigmentablagerung in den Zellen der Talgdrüsen. Mit Medika menten können Sie dabei nicht viel ausrichtcn. Vielleicht versuchen Sie einmal, durch einige Perlakar-Einspritzungcn den Stofswcchsel um zugestalten. Vct. Frage: Katze hat Durchfall. Meine neun Monate alte Angora-Katze leidet an Durchfall und an Würmern. Wurmkapseln habe ick der Katze nil^ beibringen können. Kann ich dem Fresien ein Wurmmittel heimischen? B. in B. Antwort: Es empfiehlt sich nicht, der Katze ein Wurmmittel einzugeben, so lange Durchfall besteht, da die meisten Wurmmittel auch noch abführend wirken. Beseitigen Sie zunächst den Durchfall durch wiederholte Hes- Kimal-Gaden (ein Teelöffel voll) und geben Sie dann erst die kleinen sehr wirk samen Sprehn-Kapseln ein. Die Kapseln müssen der Katze auf den Zungenrücken ge- schooen werden, eventuell mit Hilfe einer Pinzette, dann schlucken die Katzen die Kapseln auch. Wenn Sie dem Futter Kamala oder ein anderes Bandwurmmittel zusetzen wollen, so werden die Katzen sehr wahrscheinlich das Futter verweigern. Vct. Frage: Karpfenfütterung. Ich habe einen kleinen Karpfenteich. Die Karpfen wurden bisher mit Lupine gefüttert. Nun mochte ich aber aus wirtschaftlichen Gründen ein anderes Futtermittel verwenden. Welches empfehlen Sie? Können Sie mir auch angeben, nach welcher Methode man die Höhe des Besatzes des Karpfenteiches berechnet? Ich habe ge hört, daß dies von dem Zuwachs bzm. von der Fütterung der eingesetzten Karpfen ab hängig ist. Vielleicht gibt es rin kleines Merkbuch hierüber, das Eie mir empfehlen können. F. M. inR. Antwort: Neuerdings wird ais voll wertiger Ersatz für Lupine Sojaschroi als Karpsenfuttermittel verwendet, das noch den Vorzug hat, daß es bereits zerkieinen und bei der Aufbewahrung auch lange nicht m empfindlich wie die Lupine ist. Uebcr Naturalzuwachs bzw. über die Berechnum notwendigen Besatzes läßt sick hier imR einer Brieskastenantwort Erschöpfendes mitteilen. Schaffen Sie sich das im Der I. Neumann, Neudamm, erschienene „Tcü > für Fischer und Teichwirte 1933" (in -l- leinen sest und dauerhaft gebunden , reis 2,50 l^öi) an, in dem ein sogenannte- ..ABE der Karpfenfütterung" veröffentlicht aus dem Sie alles weitere entnehme' können. Dem Taschenbuch ist ein sehr ingreichcr Notizteil beigegeben, so daß Sie es auch für Ihren täglichen Gebrauch als Notizbuch ver wenden können. R. j Frage. Anlage eines Obstgartens. Ich ! möchlc in meinen Garten Apfelbäume pflanzen. ! Der Mutterboden ist 25 bis 30 em tief. Unter dem Boden ist Steingeröll, dann Schicfcrfelsen. Welche Apfeljorten würden ans diesem Boden wohl gedeihen? Es Kommt nur Dauerobst in Frage. Der Garten liegt auf einer kleinen An höhe, ist trocken und Hai eine dem Wind aus gesetzte Lage. P. A. in P. 'Antwort: Der angegebene Boden eignet sich für eine Obstanlage absolut nicht. Aller dings ließe sich mit Buschformcn, aus Splitl- apfcl veredelt, dann ein Erfolg erzielen, wenn Sic Löcher von I m Tiefe und U/s m Durch messer machen könnten. Diesc Löcher müssen mit gutem Mutterboden ausgcsüllt werden. Als Sorten kämen folgende in Frage: Bau manns Reinette, Boiken-Apfel, große Kasseler Reinette, Harberts Reinette, Landsberger Rei nette, Londoner Pepping und, wenn Sie den Boden etwas feuchter halten können, noch der Bohnapfcl. Rz. Frage: Krebsbesall bei Obstbäumen. In meinem Garten ist die Anpflanzung von Obstbäumen deshalb sehr schwierig, weil sie hin und wieder von der Krebskrankheit be fallen werden. Was ist zur Bekämpfung dieser Obstbaumkrankheit zu tun? P. M. in E. Antwort: Der Krebsbesall an Obst bäumen ist in den meisten Füllen die Folge von Anpflanzungen edler Sorten auf un geeignetem Boden und Klima. Abhilfe läßt sich hier nur schaffen durch Anpflanzung oder Umveredlung der Bäume mit in der Nähe und auf möglichst gleichem Boden stehenden ge sunden Sorten. Einzelne nicht zu starke Krebs stellen lassen sich durch Ausschneiden bis ins gesunde Holz hinein und Kluspinseln der Wunden mit 10 bis 15 v. H. Obstbaumkarbolineum entfernen; nach dem Eintrocknen sind die Stellen mit warmem Stcinkohlenteer intensiv zu bestreichen. Außerdem ist der Boden regel mäßig mit Kalk, Kali und Thomasmehl oder Supcrphosphat zu düngen. Stickstoffdünger ! ist in geringer Menge zu geben. Rz. Frage: Nichtbuttern des Rahms. Meine Kuh, die bald kalben soll, gibt pro Tag etwa sechs Liter Milch. Leider läßt sich die Sahne von dieser Milch nicht buttern. Nach einigen Tagen bekommt die Sahne einen bitteren Geschmack. Die Kuh ist etwa zehn Jahre alt. Welche Maßnahmen sind zu er greifen, um wieder Butter aus der Sahne zu erhalten? W. F- in B. Antwort: Aas Nichtbuttern des Rahms beruht vielfach darauf, daß die notwendige Temperatur nicht beachtet wird. Bei saurem Rahm soll die Temperatur 12 bis 13° l- nicht überschreiten. Das Nichtbuttern kann aber auch durch den hemmenden Einfluß verschiedener Bakterien hcrvorgerufcn iverden. Da der ! Ruhm nach einigen Tagen den Geschmack ver ändert, muß mit dieser Tatsache gerechnet serden. Es ist deshalb peinliche Reinhaltung er Milchgeräte, der Milchkummcrn rind der Ställe notwendig. Diese Erscheinung läßt sich nicht selten bei älteren Kühen beobachten, wenn dieselben hochtragend sind. Zwecks Behand lung empfehlen wir Ihne» Futterveränderung. Sodann ist dem Tiere verdünnte Salzsäure oder Essig mit etwas Salz zu verabreichen. Schlägt diese Behandlung nicht an, so ist roher Alaun, und zwar 8 g täglich dreimal in^ Ge söff zu geben. Auch milchtrcibcndc Mittel, wie Fenchel, Kümmel, Anis, Dill, Wacholderbeeren usw., können zur Behebung dieses Fehlers angcwendet werden. vr. Bn. AN« Lnicndunaen au die^Striltleittmg. ««h Anftaaen, lind «u richten an den Verlas I. Neumann, Ne^vamm tBej.Aso.)