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Texte der Gesänge. II. Johannes Brahms Rhapsodie Fragment aus Goethes Harzreise im Winter, op. 53. Aber abseits wer ist’s? Ins Gebüsch verliert sich sein Pfad, Hinter ihm schlagen die Sträuche zusammen, das Gras steht wieder auf, die Oede verschlingt ihn. Ach wer heilet die Schmerzen deß, dem Balsam zu Gift ward? Der sich Menschenhaß aus der Fülle der Liebe trank! Erst verachtet, nun ein Verächter, zehrt er heimlich Auf seinen eignen Wert in ungenügender Selbstsucht. Ist auf deinem Psalter, Vater der Liebe, ein Ton seinem Ohre vernehmlich, so erquicke sein Herz! Oeffne den umwölkten Blick über die tausend Quellen neben dem Durstenden in der Wüste. III. Franz Schubert Dem Unendlichen Wie erhebt sich das Herz, wenn es dich, Unendlicher, denkt! Wie sinkt es, wenn es auf sich herunterschaut! Elend schaut’s wehklagend dann und Nacht und Tod! Allein du rufst mich aus meiner Nacht, Der im Elend, der im Tode hilft! Dann dank ich es ganz, daß du ewig mich schufst, Herrlicher! Den kein Preis unten am Grab, oben am Thron, Herr, Gott! den dankend entflammt, kein Jubel genug besingt! Weht, Bäume des Lebens, in Harfengetön! Rausche mit ihnen ins Harfengetön, kristall’ner Strom! Ihr lispelt und rauscht, und Harfen ihr tönt nie es ganz. Gott ist es, den ihr preist! Welten donnert im feierlichen Gang, Welten donnert in der Posaunen Chor! Tönt, all ihr Sonnen auf die Straße voll Glanz, In der Posaunen Chor! Ihr Welten, ihr donnert, du, der Posaunen Chor, Hallest nie es ganz. Gott ist es, den ihr preist! Klopstock • Die Allmacht Furchtbar tönt sie im Donnergeroll, Und flammt in des Blitzes Schnell hinzuckendem Flug! Doch kündet das pochende Herz Dir, fühlbarer noch, Jehovas Macht, Des ewigen Gottes — Blickst du flehend empor Und hoffst auf Huld und Erbarmen! Groß ist Jehova, der Herr! Pyrker Groß ist Jehova, der Herr! Denn Himmel und Erde Verkünden seine Macht! Du hörst sie im brausenden Sturm, ln des Waldstroms laut aufrauschendem Ruf: Groß ist Jehova, der Herr! Groß ist seine Macht! Du hörst sie in des grünenden Waldes Gesäusel, Siehest sie in wogender Saaten Gold, In lieblicher Blumen glühendem Schmelz, Im Glanz des sternebesäeten Himmels. Diesen Sonntag, 23. Januar, 7 Uhr, Vereinshaus Lieder- und Balladen-Abend Kammersänger Paul Bender ( München ) Schubert — Schumann — Loewe Am Bechstein Michael Raucheisen. Karten bei F. Ries, Seestraße 21.