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»! itt Hilf krt. pezial- bg. tzl 8 Ü'.r s, laden. m«. Stären »1. r öffent eyl. »e rge eyl. Ball- tt. »mittag ei«. irdt. ma, EMrdUolkssreund. Tageblatt für Schneeberg und Umgegend. Em19b!aU für die königlichen «nd ---tische« Behörden in Ane, Grünhni«, Harten-ei«. Johanngeorgenstadt, Lößnitz, Renstädtel, Lchneeberg, Gchwarzenberg nnd Wildenfels. Expedition, Verlag und Druck vou L. M. Gärtu« in Schneeberg. Hl 26 Novbr 1«m I I ' Prei, vierieljährltch 1 Mar, 80 Pfennige. I ' s Inserate W Pfennige. JayrglMg. Luf Fol. 166 de« Handelsregister« für da« unterzeichnete Amtegericht ist heule Lie Firma: C. W. Schiffner in Lößnitz eingetragen und verlautbart worden, daß deren Inhaberin Frau Lhriftian« Caroline verw. Schiffner geb. Roth in Lößnitz ist. Lößnitz, am 21. November 1891. Königliches Amtsgericht. «audich, A..R. ) Bekanntmachung, die Stadtverordneten-Ergänzungswahl in Schwarzen berg betr. Mit Schluß dies«» Jahre« scheiden die Herre« Stadtverordneten Friedensrichter Friedrich Jacob, Gutsbesitzer Kran; Groß und Prokurist Gustav Freitag au- und find andren Stelle zwei ansässige und ein unansSsfiger Bürger als Stadlverordnete zu wählen. Die Ausscheidenden find wieder wählbar. Al« Wahltag wird i Montag, der 7. December 1891 andejrauwt und hat die Abgabe der Stimmzettel an diesem Tage von Vormittag« 10 bi» Nachmittag« 3 Uhr im Sitzungszimmer de« Stadthause« von den stimmberechtigten Bür- gelch in Person zu erfolge«. Stimmzettel zur Ausfüllung werden ausgetragen werde«. Schwarzenberg, am 23. November 1891. Der Stadtrat h. Paul Gareis, «ürgermstr. Ardtm. Bekanntmachung, den Catharmen-Martt zu Aue betreffend. Anläßlich de« am 26. und 27. November ds«. Ist. hierselbst ftattfiadenven Catha rine«-Markte« werden folgende Bestimmungen zur gehörigen Nachachtung hiermit bekannt zrgeben. 1. Säwmtliche Plätze für die Aufstellung von Verkauf«', Schau« und Berguü- gungSbuden werden durch den städtischen Marktausschuß angewiesen, dessen Anordnungen unweigerlich Folge zu leisten ist. 2. Die Inhaber solcher Verkaufs-, Schau- und BerguügungSbuden, welche auf Privatgrundstücken errichtet werden, desgleichen die während des Marktes in den Straßen hrrumzirhenden Verkäufer, Künstler, Musiker, Schausteller u. s w. haben vor Beginn der Verkauf«, der Schaustellungen, Mufikaufführungen u. s. w. eine Gebühr unmittelbar an die Stadtkaff« za entrichten und die elngelöst« Quittung den Polijeibeamteu, sowie de» Marktausschuß auf Verlangen jederzeit vorzuzetgeu. 3 Die Schau- und BergnügungSbuden, in denen Mastk gemacht wird, find um 12 Uhr Nacht» zu schließe». 4. Da« Fahren mit Langholzwagen durch di« Stadt ist währ«ud d«« Markt«» verboten, da« Fahren mit Lastwagen ist thunlichst zu beschränken. 5. Das Fahren mit Kinderwagen ist wegen der Störungen de» freien Verkehr» an den Berkaus«-, Schaubude» u. s. w. und insbesondere behufs Vermeidung von Unglücks» fällen während de« Marktverkehr« auf den dazu benützten Straßen und Plätzen ebeafall» verboten. Zuwiderhandlungen gegen diese Bestimmungen werden, sofern nicht »ach den be» stehenden Gesetzen härtere Strafen verwirkt find, mit Geld bi« zu 30 Mk. bez. Haft bi» zu 8 Tagen bestraft. Aue, 25. November 1891. Der Rath der Stadt. vr. Kretzschmar. Basalt und Sand verkaufen wir in bester Qualität von dem der hiesigen Gemeind« gehörige« Theile de» Scheibenberg«« zu billigen Preisen. Stadtrath Schlettau. Auktion. Auf Anordnung de« Königl. Amtsgericht« zu Schneeberg sollen a« es. November 1891, von Nachmittag 2 Uhr an, die Nachlaßgezenstände, al«: Möbel, Betten, Kleider, Wäsche unv HauSgeräthe de« verstorbenen Babnarbriter« Friedrich Hermann Lange tu Zelle, Pfarrstraße Nr. 14V, vffmtlich geg-n sofortige Baarzahlung versteigert werden. Zelle, am 21. November 1891. 2 Bretschneider, OriSrichter. Auktio n. Auf Anordnung de« Kö igl. Amtsgericht« zu Schneeberg sollen nächste« Montag, den 30. November 1891, von Vormittag 9 Uhr ab, die Nachlaßgezenstände, als: Möbel, Betten, Kleider, Wäsche, Hau«- und WirthschaftSgerälhr der verstorbenen Johanne Carolin« Petzold in Zelle, Han» Nr. 33, öffentlich gegen sofortige Baarzahlung versteigert werden. Zell«, am 24. November 1891. Bretschneider, Ortsrichter. Tagesgeschichte. Deutschland. B e r l i u , 2t. November. Heute Mittag folgte der russische Minister v. Gier« einer Einladung des Reichs kanzler« v. Caprivi nach rem Reicht kanzle: Palais. Morgen Abend findet zu Ehren de« Staatsministers v. Gier« beim hiesigen russischen Botschafter ein größeres Diner statt und gleich nach 11 Uhr gedenkt Herr v. Giers mit seiner Ge mahlin dann Berlin wieder zu verlaffen und seine Rückreise nach Petersburg sortzusetzen. lieber den Zweck der Anwesenheit de» russischen Pre mierministers in der deutschen Reichshauptstadt wird von dort geschrieben: Angesichts re« gräßlichen Nothstanves in Ruß land, der Entwerthung der russischen Papiere und der Er fahrung, daß selbst Frankreichs enorme Sapitalkraft dem russischen Reiche nicht den Verlust der wirthschaftlichen Unterstützung durch Deutschland ersetzen kann, gewinnen die Gerüchte von russischen Anstrengungen, sich Deutschland wie der zu nähern, immer festeren Boden. Der Giers'sche Be such in Berlin scheint sie ebenfalls zu bestätigen. Eine wesentlich« Aenderung d«r politischen Situation wird Gier« wohl nicht bewirken können, aber sein Aufenthalt in Berlin wird immerhin als «in Beweis dafür angesehen werden können, daß man in Rußland der gebieterischen Nothwen digkeit tun« geworden ist, Rücksichten gegen Deutschland zu beobachten und eine Feindseligkeit, unter der mau trotz aller hochfahrenden Redensarten selbst am schwersten leidet, nicht allzuweit zu treiben. Auf ein anderes, al« formell höfliche» und kühle« Lutgegenkommen werden die russischen Versuche aber in Deutschland nicht zu rechnen haben. Berlin, 24. November. Im Reichstage erklärte heute auf «in« Interpellation de« CentrumS-Abgrordueten Hitze, wrlch« die Gesetzgebung für Hebung des Handwerker standes betraf, der Staat« Minister von Boetticher, daß Ge- setzeutwürf, zur Beschränkung der Abzahlungsgeschäfte und ve» Haustrhandel« in Vorbereitung seien, daß dagegen die Einführung obligatorischer Innungen, wie d«S Befähigungs nachweise«, nahezu unmöglich sei. Straßburg, 22. Rov. Der Zug nach dem Abeu- teuerliche« ist bekaomlich auch der deutschen Ration io aus gedehntem Grade za «izeu. Tritt dazu noch «ine mit alle» Kräften geschürte Verblendung und Verlockung hinzu, so wird man «» wohl höchst b«trüb«nd, zugleich aber auch Psychologisch erklärlich finden, daß e« unter den Jünglingen .Elsaß-Lothringen» auch heut« noch so vt«l« gi«ol, dt« ihr Glück fern von der Heimath zu finden glauben. Da v«r- laffru fi« da« väterliche Hau«, sagen der Htimath Lebewohl, entziehen sich ihren bürgerlichen Pflichten, unv statt mit Ehren de» »Kaiser« Rock" zu tragen, verkaufen sie sich an Lie Fremdenlegion, um dort entweder eine» elenden oder gar eines schmachvollen Tods« zu sterben. Der große Menschenverbrauch, der bei dieser Truppe stattfindet, tritt un» wieder einmal recht deutlich vor Augen in der That- sach«, daß an einem der letzten Tage nicht weniger al« 21 Todtenscheine auf einmal über Elsaß Lothringer hi« «tage gangen sind, welche in der letzten Zeit al« Legionäre ge storben find. Dies« Todtenscheine geben den Angehörigen vielleicht die erst« Nachricht von ihren Söhnen oder Brüdern, die sie kräitig unv gesund dereinst verlassen haben. Wir wissen nicht, wie viele von diesen «lsaß lothringischen Lande» kinvern eine« natürlichen Tode» gestorben find, wie viele als Deserteure erschossen wurden. Di« au« der Heimath De sertirten, fi« müssen nur zu bald kennen lernen, wie sie sich täuschten, al« sie von Ruhm und Ehre träumten. Unsag bare Gefahren, Mühseligkeiten, Entbehrung»» aller Art, rücksichtslos« Behandlung, unerbittliche Bestrafung u. s. w. haben ihrer gewartet, und schließlich «nden sie, wie fi« auge fang«« haben: fie desrrtireu. Da aber ein Entkommen au» Algier oder Tongking überaus schwer ist und selten nur gelingt, werden di« Ausreißer bald wieder eiugefaugeu und kriegsrechtlich ohne viel Kedrrlesen» erschossen. Genug schon ist gewarnt worden in Wort uuv Schrift; genutzt hat e« noch nicht, denn di« Fremdenlegion hat jetzt gerade eine außergewöhnlich« Stärke von 10584 Man« aufzuweiseu, die größtentheil« Elsaß Lothringer, dtutsche Ausreißer, find. Frankreich. Paris, 24. Nove über. Gouthe Soulard, der Erz bischof vou Aix, hatte sich heute wegen des an de« Minister FalliSreS geschickten gröblichen Schreiben», betreffend die Prlgerzüze nach Rom, vor dem AppellgertchtShof zu verant- Worten. Der GlrichtShof verurtheilte den streitbaren Herrn zu einer Geldbuße von oOOO Frr». Al» der Erzbischof vom GerichtSgebäud« wegfuhr, kam e« zu einem großen Speltakel. Lin« tausendköpfig« Meng« umringt« d«n Wag«n, th«il» uutrr Hochruf«», th«il» pf«if«nd ov«r virs I» LopudUtgao rufend. Drr Polizei gelang «» nach vieler Mühe, den Lagen frei zumach,a. Amerika. — Di, Nachricht, daß in Rio de Janeiro «iu« Kon- trerevolmioa »»«gebrochen sei, wird durch heut« vorliegiub« Drahtmtldungen bestätigt. Die Vrzetchuung -oatrerevolottoo dürfte freilich eben nur tu dem Sinn« angebracht sein, in welchem man die Kasernentmeut«, wilche die Entfernung Dom Pedro'« zur Folge hatte, »ill« Revolution genannt hat. Wenn eia paar Schaff« »ab «in planlos« Pöbeltumult am gestrigen Tage genügten, um oaS Staatsoberhaupt zu« Rückzug zu veranlassen, so ist da» ein Beweis, daß Mar» schall Fonseca noch geringere Autorität und effektive Macht besaß, al« sein kaiserlicher Vorgänger. Die Vorkommnisse, die sich seit der erste« Mtlitärrevolt« in Brasilien abspielte«, beweisen, daß der Zustand de« Lande» im Grunde genom men schon längst ein anarchischer gewesen ist. Bon welchem Punkt die aufständische Bewegung, welche mit drr Ausru fung de» Generals Aloriano Peixoto zum Präsidenten zu nächst ihr Ende erreicht hat, zurrst ihren Anfang genommen hat, ist nicht ganz klar. Es scheint, daß die Marine, viel leicht au« Effrrsucht auf die Präsidenten-Macher de« Laad- Herre«, dem Marschall Fonseca den Gehorsam aufsazte. Die durch .Reuter'» Bureau' übermittelten Berichte lauten: — Ein Rrutersches Telegramm au» Rio de Ja neiro von heute besagt, die aufständische Bewrgung sei zurrst am Sonnabend durch Zerstörungen an den Eisen bahnen zu Tage grtrelev. Ja Rio d« Janeiro sri dis'elb« heute Morgen ausgebrochen. Die Mario« habe revoltirt und di« Demission Fonseca's verlangt. Fonseca hab« die Uamözltchktit, Wid«rstanv zu ltisten, «ingesehtn, der frühere Sriezsminifter General Floriano Peixoto sei zum Präsidenten erklärt worden. LS herrsche große Erregung, die Bureaux zweier der Partei der bisherigen Regierung ergebener Jour nale seien von dem Pöbelhaufeu zerstört worden. Die bis her an Telegrammen geübte Aensur sei theilweise aufgehoben. — Wt« dem .Reuter'fchtn Bureau" au« Rio d« Janeiro vou gestern gemeldet wird, griffen die Aufstän dischen am Vormittag zunächst da« Mariuearsenal an, da» st« uach kurz«m Kampfe bffetzten. Dabei fei «tu Arbeiter getödtet, die Louvellarta Kwche vou einer Kugel getrost««, im Sauzeu seien nur wenige Schüsse gewechselt worden. In Folge der entstanden«« Panik sei«« Lädt« und Bureaux von den Besitzern ayfaug» geschloffe« worden, jetzt herrsch« ab«r allgemeine Befriedigung übrr den Erfolg de» Uufstaude». Da» Kabiaet hab« dtmisstonirt, drr BelageruugSzuftaod fit aufgehoben. Man glaub«, daß d«r durch Fonseca aufgelöst* Kongreß wieder «inbrrusen werde. Afrika. — Dir Zug Emtll Pascha» nach de» Albert Eduard- See. — Di« neueste Nachricht über Smtu Pascha b«w»tst, daß «« ihm bet seinem sagenhaften Zuge zouächst darum z» thun war, dt« Qu«ll«u ve» Nil», tn»b«sondrr« v«n Albert Lduard'S« za «forschen. Nachdem Emin Pascha den v«a von Südveste« «ach Oste» Umgang«« hat, scheint «r jetzt am Nord- «ad Rordw«stuf«r d«fftlb«a, tu Usoazoro, angetan^ zu f«ta. Sollt» sich dt« Nachricht b«ftättz«a, daß er dort mit sei«« L»ut«n aas s«tu«r srührru Aequalorialprovtaz z»»