Volltext Seite (XML)
ErMbHolkssreund dir« Tageblatt für Schneeberg und Umgegend en. t Expedition, Verlag und Druck voa L. M. Gärtner in Schneeberg. aigst- r-Mi i KI I Jrhrgaug I Sonnabend, 19. Septbr. 1891. I io - ' > Inserate 20 Psenmge. Nr. 218. , Vie Laudrrnte« für S. Termin 1891 find spätesten« l», an n re Nöhren früh an küller ii. 2 Schneeberg. >, Schneeber hat vereinbart, di« Ankunft geheim zuhalt«. Lamoureux, di« mit dem lebhaftesten Beifall ausgenommen. Di« Darsttller Dir«ktor«n und einig« ander« find im G«h«imniß, di« avd«ren wurd«n wi«d«rhott g«ruf«n. Künstln «iss« nicht«. Di« Wittw« unser«« Beschimpf«» ist stände, al«: Klobeu mit , UN- und ISLSQ s 3 Ver- Jahr freier Handl, sucht chrr, Leipzig, lligst r Engel.) a. c., I zur Nach- chrn Hause 3 fkihruug de« „8oh«agriu" hat «tnea glänzend»» Erfolg «r- rungea. Die b«tdeu l«tzt«u Ufte w»rd«u gleich de« «rstea 2 iarpert. eburtSbelfer. , saure schePöl Pari«, Douoerstag 17. Sept«mb«r.. Mit Au»« dlWtsdlatl für die königliche» und städtischen Behörden in Aue, Grünhai«, Hartenstein Johanngeorgenstadt, Lößnitz, ReustLbtel, Schneeberg, Schwarzenberg «nd Wildenfels. Erscheint täglich mit Ausnahme der ^Sonn- und Festtage. Preis vierteljährlich 1 Mart 80 Pfennige. Stämme im Süden und Westen unsere« Küstengebiete« aus- geboten wurde. Al« Bezirkshauptmann Ramsay im De zember 1890 von Mtkindani au« einen Zug gegen den Häuptling Mochemba machte, hatte ar zwei Sulu- und zwei Sudavesevcompagnien vereinigt. Er mußte sich aber nach einigen unbedeutenden Gefechten, nach denen die Eingeborenen ich zurückzogen, wegen de« Buschwalde«, der in der Regen zeit ungangbaren Wege und wegen Mangels an Nahrungs mitteln ohne durchdringenden Erfolg nach Lindi mit einem Verluste von vier Todten und elf Verwundeten zurückziehen. — Bon der deutschen Ostafrtka-Dampferlinie ist der Dampfer „Parthian" beordert worden, von Last-London nach Delagoabay in See zu gehen, um den untergegangenen Dampfer „Kanzler" hrimkehrend zu ersetzen. Görlitz, 17. September. Die 45. Hauptversamm lung des Gustav-Adolf-Vereins wählte für di« große Liebes gäbe von 18000 M. die Gemeinde Wangen in Württemberg. Zu Mitgliedern de» Lentralvorstande« wurden wieder- bezw. »«gewählt: Pastor Terlinden-Duisburg, Hofprediger Rogge- PotSdam, Oberkonfistorialrath Burger-München, Stadtpfar rer Müller-Hermannstadt und Konfistorialrath Koch-Danzig. Mühlhausen i. Thüring., 17. September. Se. Majestät der Kaiser begab sich heut« früh gegen 7 Uhr zu Pferde in das Manöverterrain des 4. Armeekorps. München, 17. September. Der Kultusminister vr. v. Müller gtebt heute zu Ehren der Mitglieder der Reichs- schulkommisfion ein Festdiner. Der Abschluß der Verhand lungen der Kommission erfolgt morgen. Oesterreich. Wie«, 17. September. Di« „N. Fr. Pr." m«ldet: Di« in d«r vorig«» Woche in London verbreiteten Gerüchte, daß an der russisch-afghanischen Grenze Zusammenstöße zwi schen russischen und afghanischen Truppen stattfanden, wer den bestätigt. Die Gefechte spielten sich im Hindukusch ab. Frankreich. — Unter dem Titel: „Da« Vaterland ist in Gefahr!" ist in Pari« wegen der„Loh«ngrin">Aufführung «in besondere» Pamphlet erschienen, worin die liebe Jugend, welche seiner Zeit Boulanger-Refrain« für Geld und gut« Wort« fang, geg«n den deutschen Musikanten und gegen di« Prusfien« aufgehetzt wird. Ein besonder« gemeine» Stück an diesem Machwerk ist Frau Lofima Wagner gewidmet. Hier der Wortlaut: »Die Schacherjuden, die über den Rhein kommen, un» unser« FestuogSplän« und Maschinenmovell« zu stehlen, die Kerle, die un« mit ihrem bayerischen Bier v« giften, die hier die Prndulea wieder verkaufen, die sie während der Schrecken»- jahre gemein gestohlen habe«, ja, dies« Sauer krautfreffer, vt«s« porzellanäugigen Selbbärte werden Gesichter schneiden, aber wir Franzosen wollen in Frankreich unter un« sein Di« Wittw« Wagner ist in Pari«!! (Frau Wagner ist in Luzern, hat keinen Schritt in di« Op«r gefitzt und wird der Aufführung nicht beiwohnen.) Seit wann ist fi« da? Min desten« seit drei Tag««. Und di« Polizei weiß ««, und di« R«gterung weiß «« auch! D«n Paris«rn ab«r hat man «« nicht g«sagt und man w«tß warum! St« ist b«i beiden Di- rrktoren der Oper gewesen, di«s< haben de« Minister d«« A«uß«r«a und der Polizei Mitteilung davon gemacht, und man Tagesgeschichte. Deutschland. — Der Toast de» Kaiser» in Erfurt hat, wie wir be reit« gestern berichteten, auf «ine der traurigsten Episoden der deutschen Geschichte angespielt, al« der „korsische Erobe rer seine Rolle zur tiefsten Demüthtgung namentlich der deutschen Fürsten spielen konnte." Nach einer, im Wiver- spruch mit diesem amtlich wiedergegebenen Wortlaut der Kaiserrede stehenden Lesart der „Poft" hätte der Kaiser von einem „korsischen Parvenue" gesprochen und sich überhaupt in weit schärferen Ausdrücken gegen Napoleon I. ergangen. Die französischen Blätter haben nun selbstverständlich die Version der Post herausgegriffen und besprechen dieselbe sehr mißmuthig. Sie betrachten sie als «ine Antwort auf die Vorgänge in Kronstadt und bemerken, di« russischen Staatsmänner und Admiral Gervais hätten zu dieser Ant wort keinen Anlaß gegeben. Sie weisen ferner darauf hin, daß Freycinet bei der militärischen Festtafel in Bendoeuvre di« französischen Truppen gerühmt, aber von Revanche nicht gesprochen habe. Jntranfigeant hebt hervor, daß die fran zösische Regierung die Lohengrin-Aufführung durchsetzte zur selben Zeit, wo der Kaiser feine Rede hielt. Besonder« die Bezeichnung Napoleon« al» eine« Parvenue» wird von den Blättern höchst abfällig besprochen. Frankreich werde jedoch von seiner Reserve nicht abgeheu, wenn e« auch bereit fei, da» Schwert au» der Scheid» zu ziehen, sobald e« dazu ge zwungen werde. — Die „Berliner Politischen Nachrichten" schreiben: Bekanntlich liegt e» in der Absicht der Regierung, über die steuerfreie Verwendung de- Spiritus zu Heilzwecken neue Anordnungen zu treffen, da sich die bisherigen nicht überall und in allen Punkten bewährt haben. Wie nun der Vor stand des deutschen Apothekerverein» in seinem Geschäfts bericht für 1890/91 mittheilt, sollen demnächst im Reichs schatzamt Berathunzen stattfinden, ob und wie die betreffende Materie auf Grund aogestelltrr Ermittelungen sür das ganze Reichsgebiet einheitlich geregelt werden kann. E» ist, wie verlautet, in Aussicht genommen, einen den Gegenstand für da« Reich gleichmäßig regelnden Bunde-rath-befchluß herbeizusühren. — Nach einer amtlichen Aufstellung vom Juni bestand di« kaiserlich« Schutztrupp« in Deutsch-Ostafrtka au« 93 Europäern unv 1553 farbigen Soldaten. Die Zahlen werden bi« zur Zerstreuung der Expedition v. Zelewski» durch die Wahehe dieselben geblieben fein. Die Truppe war tu 10 Compagnien eingetheilt, von denen di« ersten acht aus di« Küstenplätz« von Tanga im Norden bi« nach Milin- dan im Süden verthetlt war»», di« neunte ist zur Beglei tung de« Kommissar« vr. Peter» bestimmt und sollte ihren Sts in Moscht am Kätma-Ndscharo nehmen, die zehnte hatte di« Orte Mpuapua und Tabora besetzt und stellte Abtheilungrn sür die Expeditionen von Emin Pascha und Stole«, verthetlt man die Mannschaften der Schutztruppe tm ganzen auf die Compagnien, so kämen auf jede derselben 150 Mana, doch wird man wohl der Wirklichkeit näher kommen, wenn man fi» auf 120 Köpf« schätzt. Danach würd« d«r Eommaadeur v. A«l«w«N mit s«tn»a vi«r Loi», pagnien «twa 500 Mann zur Lxp«ditioa v«r«intgt hab««. Betläufig s«t bemerk, daß nicht zum «rft«a Mal« «in« so groß« Macht zu einem Kri«g«zug« gegen di« räuberischen Hofmann. also in Paris, in der Oper installirt, ißt dort und schläft dort und hält sich verborgen. So weit find wir also gekommen l Das Weib de» Schreibers der „Kapitulation" wird also trium- phtrend unserem Schimpf beiwohnen. Die Wittwe Wag ner applaudirt „Lohengrin" in der Stadt, die ihr Mann verunglimpfte. „Es ist ja ein« Frau", wird e« heißen. Wir rufen: „Nein! Sie ist das Weib unsere« Beschiwpfer«, und ihr Hiersein ist eine Schande! Wie wir «inst geschrieen jaben: Nieder mit dem Kerl! so wollen wir heut« rufen: Nieder mit seinem Weib I" — Urber die Pariser Lohengrin-Aufführung und den gleichzeitigen Lohengrin-Skandal lirgea heute «och folgende Nachrichten de« „W. T. B." vor: Paris, Mittwoch 16. September, Abends 10 Uhr 45 Minuten. Geg«n 9 Uhr stimmten einig« junge Leute vor dem OakS äs I» krüx die Marseillaise an, die Polizei trieb die Manifestanten trotz ihres Protestes zurück und nahm mehrere Verhaftungen vor. Etwa «in« halbe Stunde später wurde die Volksmenge, welch« sich auf« Neue angesammelt hatte, von den Poltzeiagentea, denen berittene Mannschaften der 6iaräv rSxubUoams folgten, zurückgetrieben. Der Opern« platz und die Zugänge zu demselben wurden vollständig frei gemacht. Bon den nach allen Seiten Flüchtenden kamen mehrere zu Fall. Unter den Manifestanten, welche sich wi dersetzlich zeigten, oder mit Hochrufen auf Frankreich lärmten und schrieen, wurden zahlreiche Verhaftungen vorgevomme«. Die Zahl der bi« jetzt Verhafteten beträgt dreihundert. Die Vorstellung de« „Lohengrin" im Opernhause au- langcnd, so vollzog sich der Eintritt der Zuschauer ohne Schwierigkeit und ohne Zwischenfall. Der erste Akt der Oper hatte einen glänzenden Erfolg und wurde von dem ganzen Hause stürmisch applaudirt, di« Darsteller wurde« zweimal gerufen. Die Jnszenirung der Oper war eine außerordentlich prachtvolle. Parts, Mittwoch 16. September, 1 Uhr Nacht». Gegen 10 Uhr warf sich «ine 200 bi» 250 Köpf« zählende Menge gegen da» in der Rue neuve St. Augustin belegene „Lass de Havovr«" und zertrümmerte durch Sletnwürfe und Stockhiebe dessen Schaufenster. Da» LafS wurde sofort geschloffen. Gegen 10 Uhr 30 Minute« schien die Erregung der Volksmenge «och im Wachsen begriffen zu sein. Dieselbe sang fortgesetzt di« Marsrillais« und rief ,,E« leb« die Re publik, e« lebe Frankreich!" vereinzelt wurde der Ruf laut: „Meder mit Wagner!" Die Polizei schien vorüber gehend der Uebermacht weichen zu müssen, wtederholt gelang e« d«r erregten Meng«, auf d«n Opernplatz zu dringen. Part», Mittwoch 16. September, 1 Uhr 10 Mio. Nacht«. Nach 11 Uhr begann di« Volksmenge sich langsam zu zerstreuen. Die Kundgebungen dauert»» fort, beschränk te» sich jedoch auf, da« Abflug« der Marsrtllats« und di« Ruf« „Hoch l«be Frankr«ich!" Di« M«hrzahl d«r Maut- festanten und verhaft«!« find ganz jung« Leut«. Da« Publikum könnt« dt« Oprr unb«h«lltgt v«rlaff«n. Rach 12*/, Uhr trat allmältg völlig« Ruh« «in. Part«, Mtttnmch 16. Sept«mb«r, Nacht«. Di« Auf- sch ithlt Swnepberg EM, og« u. Sar kngelbrecht e Da« Gelectenschulgeld pro II. Quartal 1891/92 ist ounmrhr spälest«« bi» zum 22. September 1891 die Schulkaffe abzuführen. Schwarzenberg, am 16. September 1891. bis zum 30. September d. I. an unsere Stadt steuer-Einnahme bei Vermeidung zwangsweiser Beitreibung abzuführ«. Lößuitz, am 17. September 1891. Der Stadtrat h. Zieger, Bürger«. Köui,Nche Industrieschule. Abtbeilunk für Frauenarbeiten. Beginn de» Unterricht» Anfang Oktober. Schulgeld 60 jährlich. Lehrfächer: Stricken, Stopfen, Häkeln, Plätten, Handnähen, Maschinennähen, Kleidermacheu, Schnitt« zeichnen, Putzmack en, Filetarbeiten, Tambouriren, Sunsthand arbeiten, Freihandzeichnen, Rechnen und Buchführung, Deutsche Sprache. Insbesondere bezweckt di« Sbtheilung für Frauenarbeiten di« Heranbildung von Direktricen, Handarbeitslehrerinnen und Arbeitskräften für die Industrie. Anmeldungen find bis zum 25. September ds». I. bei der unterzeichneten Direk tion zu bewirken. Plauen i. L., am 16. September 1891. Die Direktton der Königlichen Industrieschule. Der am 16. September c. fällig gewesen« V. Termin Anlage« ist bis zu« SV. September 1891 anher abzuführen. Gegen die Restante« der früheren Termin« wird nunm«hr mit der ZwangSvoll- strecknvg vorgegangen werden. Schwarzenberg, am 17. September 1891. Der Stadtrath. Gareis. W. Garei». W. Bekanntmachuna. Für die hiesige Klöppelschule wird vom 1. April 1892, nach Befinden auch von einem früheren Zeitpunkte an, ein LogiS, bestehend in einem größeren, Hellen, zum Unterricht-local geeigveten Zimmer, einer kleineren Wohnstube mit Küche, Schlafkammer und verschließbarem Holz- und Kohlenraum, für einen Miethzin« von nicht über 200 jährlich zu mtethen gesucht. Schwarzenberg, am 17. September 1891. Die Localinspektion der dasigcn Klöppelschule. Borge». konomen t« Freitag -eyer. auf: Kraftbrod, Schrotbrod, Normalbrod end entzegev Schneeberg 'kraut, Zurken