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Tageblatt für Schneeberg und Umgegend. ÄNt18blatt für die königliche« ««d städtische« Behörden in Ane, Grünhain, Hartenstein, Johan«georgenstadt, Lößnitz, Reustädtel, Schneeberg, GchMrjKtberg AM Mi^beüselS." ' - . Expedition, Verlag und DArck von L. M. Gärtner in Schneeberg. v. Vos«. Rr. 2 GareiS. an - 4 ferner sowie lastenden zur Aufführung kommen. ?) Hg- als Termin zu Verkündung des VertheilungsplanS anberauwt worden. Die Realberechtigten werden aufgefordert, die auf dem Grundstück« spondent bei seinem optimistischen Urtheil den unber«chen« baren jeder einigermaßen geschickten Stimmungsmacherei zu gänglichen Charakter seiner Landsleute allzusehr außer Acht gelassen.) Der Stadtrat h I. V.: Geitner. I. B. vr. von Stieglitz. Eine friedliche Kuudgebuug. In der letzten Zeit haben die Erörterungen über die Mög lichkeit eines baldigen Krieges wieder einmal — zum hundertsten Male vielleicht seit dem deutsch-französischen Kriege — eine bedeutende Rolle gespielt und vielfach ein Gefühl der Un sicherheit hervorgerufen, das durch die thatsächlichen Verhält nisse keineswegs gerechtfertigt erscheint Zu denjenigen Mo menten, welche für eine schärfer zugespitzte Situation in'S Feld geführt werden konnten, gehörte in erster Linie das durch Lie Kronstädter Festtage erheblich gesteigerte Selbstver trauen der Franzosen; und man muß allerdings zugeben, daß nach den früheren Erfahrungen der Geschichte dieser Umstand bei der Unberechenbarkeit der Franzosen nicht ohne Bedenken erschien. Nun erhält die offiziöse „Politische Correspondenz" in Wien von ihrem Pariser Mitarbeiter, einem Politiker, der durchaus im französischen Sinne zu berichten pflegt und als ein genauer Kenner der Ansichten in den leitenden Kreisen Frankreichs wie der herrschenden BolkSströmungen gelten kann, eine Zuschrift, welche dieses Thema berührt und so verständig die obwaltenden Verhältnisse bespricht, daß dieser Beitrag zur Stimmung in Frankreich nur beruhigend auf die nervöse Gereiztheit der öffentlichen Meinung wirken kann. AnknÜpfend an di« Rede FrryctnetS führt der Korre spondent au«: „In d«r europäischen Presse ist in der letzten Zett viel fach von der Steigerung des französischen Selbstgefühl» die Red» gewesen, und man hat die Frage aufgeworfen, ob nach der glänzenden Aufnahme der französischen Flotte in Kronstadt und Portsmouth und nach den jüngsten großen Manöver« dieses erhöhte Machtbewußtsetn die Franzosen nicht neurrding» zu drm Glauben an ihre militärische Prä- Hovderanz und an ein« bth«rrsch«nde Stillung in Europa verl«it«n könnte. Allein nicht» wär» irrig«», al» d«m fran zösisch«« Volk« zuzumuthrn, daß «» in j«n«, au« der Zeit De» „Glotl«"-Rausch«s überkommenen Fehler zarückverfall«» sei. Gewiß, «» fühlt sich heut« wiedir stark, und von ein zelnen Mängeln abgesehrn, di« bei vem Schnrllf«u«r d«r Nrtill«rt« und bei den Kavallnii-Attake« zu Tage getreten Tagesgeschichte. Deutschland. Berlin, 14. S«pt. Die Niederlage, von welcher die kaiserliche Schutztruppe in Deutsch Ostafrika in der Ex pedition des Premierlieutenants v. ZelewSki betroffen worden, erscheint nach den vorliegenden Berichten als der schwerste Schlag, welchen unsere kriegerisch rn Unternehmungen in jenen Landschaften jemals erlitten. Das Zelewskische Expedition-- corps scheint leiser nahezu aufgerirbrn zu sein und oie Rück wirkung einer solchen Niederlage auf weite Strecken Afrika» ist nicht unbedenklich. Indessen soll man sich auch durch solche bedauerliche Vorkommnisse nicht entmuthigen lassen. Sie sind mit einer activen Lolonialpolitik in einem ganz oder halbwilden Lande unvermeidlich verbunden und man muß sie stet» in seine Brrechnungen mit aufnehmin. Unter schätzung des Gegners und allzu kühne» Vorgehen haben sich eben einmal gerächt. Kein« andere Lolonialmacht, am we nigsten di« Engländer und Franzosen, find davon verschont geblieben, ohne daß die» ihren Unternehmungsgeist im min desten gelähmt hätte. Im Segentheil, «r zog daraus nur n«u« Nahrung und Anfeueruug. Aüch wir werden den Miß erfolg wieder gutzuwachen wissen. Der Reichstag hat vor kurzem ein Gesetz angenommen, durch welche» die Trupp« de» R«tch»commiflar» in Ostafrika in ein« kaiserlich« Schutz truppe verwandelt wird. Dadurch hat auch da» Reich di« Verpflichtung übernommen, Vie Scharte auszuwetzen, damit die Ruhe und Sicherheit unsere ostafrikantschen Besitz«* aufrechterhalten wird. Die Schutztrupp« wird wiederhergt stellt und vielleicht verstärkt, de« aufrührerische« Stamm ver WahehrS auf» ueu« Achtung vor der deutschen Herrschaft ein geflößt werde» müssen. , — lieber di« Expedition ZelewSki theilt Wut. a. D. Blümke, bekanntlich früher Offieier der Schutztrupp«, j«tzt strtttr «in»« Kolonialuntrrnrhm««», w«lch«r ditse Expedition ausgerüstet hat, de» „Hirschberger Lglb." Folgende» mitr , soll an hiesiger GerlchtSfiell« zwangsweis« verflrigert w«rd«n und ist der 19. October 1891, Vormittags 10 Uhr als Anmeldetermi«, Entsprechend den Testamentsbestimmungtu soll «in geringe» Eintrittsgeld genommen werden und zwar 40 4 'M Vorverkauf, 50 4 an der Kaffe, wofür der Gesammttext zum deutschen Requiem gegeben wird. Vorverkauf findet in den Buchhandlungen von Gotdsche und U«z«r sowie a« RathSmtldeftell« statt. All« Freund« kirchlicher Musik werden hierzu ergebenft eingeladeu. Schneeberg, den 16. September 1891. Rückstände an wiederkehrenden Leistungen, sowie Kostenforderungeu, spätestens im Anmeldt- Lermine anzumelden. Ein« Urbersicht d«r auf dem Grundstücke lastenden Ansprüche und ihres Rang- verhältnisseS kann nach dem Anmeldetermine in der Gerichtsschreiberei Les unterzeichneten Amtsgerichts eingesehen werden. Schneeberg, am 15. September 1891. Königliches Amtsgericht. Karing, Aff., H.-R. find, darf behauptet werden, daß die französische Arme« so wohl in Ansthung der Mannschaft als auch de» Materials sich in einem ausgezeichneten Zustande befindet. Allein die Zeit, wo selbst maßgebende Kreise über die militärische Or ganisation des Auslandes schlecht oder gar nicht unterrichtet waren, ist vorüber; man weiß heute, daß es in Luropr auch noch andere Armeen giebt, welche in jeder Hinsicht einen ersten Rang behaupten, und die Mehrheit der Bevölkerung ist sich darüber im Klaren, daß «in Krieg wahrscheinlich zu einer allgemeinen Verwicklung führen und angesichts der modernen ZrrstvrungSmittel die ganze Welt in Schrecken setzen und der Verwüstung preiSgrben würde. Auch unter den leidenschaftlichsten Revanchepolitikern giebt ,s kaum Jemanden, der für die Entfesselung solcher Greuel die Verantwortur g übernehmen wollte. Selbst ein nothwendiger, unvermeidlicher Krieg würde das Haupt sei nes Urhebers mit den Flüchen und Verwünschungen des LrdballeS beladen; nicht ungestraft mißachtet ein Staats mann in unseren Tagen die öffentliche Meinung der ganzen Welt. Die Franzosen wissen heut» s»hr wohl, daß im Kall» etnrS Krieges di» Chancen des Siege» höchst ungewiß find, und sie wünschen daher d«n Frieden nicht minder als die Deutschen. Die Wiedergewinnung Elsaß - Lothringens wäre kein genügender Grund, um dem Schlachtengott Hundert- laufende junger, blühender Leben zu opfern, und was die Revanche-Idee betrifft, so spukt dieselbe nur noch in wenigen überhitzten Köpfen. Auch für Waterloo hat man keine Re vanche genommen, warum sollte st« just für Sedan und Parts unerläßlich sein? Da» find die Anschauungen der groß«« Mehrheit de» französischen Volkes, und Frehcinet hat denselben in seinem Trinkspruche Ausdruck gegeben mit dem Bollgewtcht« jener Autorität, welch« d«m Träzrr d«r RrgE- rungSgewalt zukommt. Di« ungeheuer«« KrtegSrüstunM find allerdings «ine traurige Nothwendigkett und es ist be greiflich, daß der B«fi«gt« sich da» Recht und die Pflicht zuschreibt, sein« Arme« für den Fall eine» Angriffe» in den bestmöglichsten Verth«idiguug»justand zu setzen. Aber die Ueberzeuguog, daß auch die Tripp,lallianz nur friedliche Zwecke verfolge, durchdringt auch hier immer weiter« Kreise. (Da« klingt Alle« recht schön und gut; nur hat der Lorr»- Das Selectenschulgeld pro II. Quartal 1891/92 ist nunmehr spätesten» bi« zum 22. September 1891 die Schulkaff« abzuführ««. Schwarzenberg, am 16. September 1891. Nachdem Frau Sara Emilie Hänrl-Clau« geborene Fleischer in ihrem letzte« Willen der Stadtgeweinde Schneeberg außer anderen Vermächtnissen auch 10 000 mit der Auflage hinterlassen hat, von deren Zinsen am 22. September jeden Jahre» ei« Kirchen- concert zu veranstalten, die Stadtgemeinde auch dies Verwächtnitz angenommen, sprechen wir vorerst hiermit öffentlich der Erblasserin unseren Dank für diese« Akt hochherziger sowie kirchen- und kunstfreundlicher Gesinnung au«. Das 1. aus diesem Bermächtniß zu veranstaltende Kirchenconcert wird Dienstag, den 22. September 18S1, Nachmittags 4 Uhr in hiesiger St. WolfgavgSkirche stattfinden und hierbei das deutsche Requiem von Brahm» Zwangsversteigerung. Da« im Grundbuch« auf d«n Namen der Handelsfrau Amalie Auguste Blei in Aue eing«tragen« Grundstück, Wohnhaus mit Gartrn, Foltum 328 d«S Grundbuch«, Nr. LOO 0 de« Brandcatafters, Nr. 107 1 m des Flurbuchs für Au«, g«schätzt auf 10190 Di« in Gemäßhrit von Art. II 8 6 d«r All«rhöchsten Verordnung vom 21. Juni L887 — ReichSgesetzblatt S. 245 flgd. — nach dem Durchschnitte der höchsten Tages preise des Hauptmarktortes Zwickau im Monat August dss. Js. festgesetzte und um fünf vom Hundert erhöhte Vergütung für die von den Gemeinden resp. Quartierwirthen inner halb der unterzeichneten Amtshauptmannschaften im Monat September ds«. IS. an Militär- Pferde zur Verabreichung gelangende Marschfourage beträgt 9 19 4 für 50 Kilo Hafer, 3 - 94 - - 50 - Heu, 3 - 15 - - 50 - Stroh. Di« Königlichen Amtshauptmannschaften Zwickau und Schwarzenberg, am 12. September 1891. der 14. November 1891, Vormittag« 11 Uhr als Bersteigerungstermin, der 25. November 1891, Vormittags 11 Uhr Bekanntmachung- Nachdem wahrzunehmen gewesen ist, daß Mederum^ H u»d e in größerer Anzahl ohne da» vorgeschriebene Steuerzeichen auf den öffentlichen Wegen uud Plätzen hiesiger Stadt herumlaufen, machen wir hiermit bekannt, baß die-hiesig«» Schutzleute auf'-strtngst» angewiesen worden find, die Besitzer dieser Hunde unnachfichtkch ^Gr Anzeige zu bringe«. Den etwaigen Verlust eines Steuerzeichens hat der Besitzer des betreffende« Huvde» sofort an Rathsstell« anzuzeigen, hterselbst auch ein Ersatz-Zeichen zu lösen. - Für den Fall, daß der Ligenthümer eines ohne Steuerzeichen auf öffentliche« Räumen betroffen werdenden Hundes nicht sofort zu ermittel« ist, ist aus Gründe« der öffentlichen Wohlfahrt die Eiufauguug, nach Befinden auch Tödtuug de« Hunde» ange- ordnet worden. Schwarzenberg, am 15. September 1891. Gareis. Kircheneoneert. Nr. 217. Erscheint täglich mit Ausnahme der Sonn- und Festtage. Preis vierteljährlich 1 Mark 80 Pfennige. Freitag, 18. Septbr. 1891. JnserttonSgebühren: die gespaltene Zeile 10 Pfennige-, die zweispaltige Zeile amtlicher Inserate 2d Pfennige. —rr— Jahrgang.