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Ttoniglieh Sächstschev Stcrcrtscrnzeigev. Verordnungsblatt der Ministerien und der Ober- und Mittelbehörden. eitweis« Nebenblätter: LandtagSbetlag«. Synodalbeilage, Ziehungslisten der Verwaltung der K. S. Staatsschulden und der S. S. Land- und Landeskulturrentenbank-Verwaltung, Übersicht«» des S. Statistischen LandeSamt« über Ein- und Rückzahlungen bet den Sparkassen, Grundsätzliche Entscheidungen deS K. S. Landesversicherungsamts, Jahresbericht und Rechnungsabschluß der Landes- Brandversicherungsanstalt, Verkaufsliste von Holzpflanzen auf den A. S. Staatsforstrevieren. Sir. 295. l> Beauftragt mit der verantwortlichen Leitung: Hofrat Doenge« in Dresden. < Sonnabend, 20. Dezember 1913. Bezugspreis: Beim Bezüge durch die Expedition, Grohe Zwingerstrahe 16, sowie durch die der tschen Postanstalten 3 Mark vierteljährlich. Einzelne Nummern 10 Pf. Erscheint: Werktags nachmittags. — Fernsprecher: Expedition Nr.21295, Redaktion Nr. 14574. Ankündigungen: Die Ispaltige Grundzeile oder deren Naum im AnkündigungSteile 30 Pf, die 2spaltige Grundzeile oder deren Raum im amtlichen Teile 75 Pf., unter dem Redaktionsstrich (Eingesandt) 150 Pf. PreiSermähigg. aus Geschäftsanzeigen. — Schluß der Annahme vorm. 11 Uhr. Auf dem Kaditzer Flugplätze soll ein Fesselballon dauernd stationiert werden. * Der BundeSrat hielt gestern eine Sitzung ab. * Delrassü tritt nach einer anscheinend offiziösen Mel dung des „Matin" demnächst auf eigenen Wunsch von seinem St. Petersburger Botschafterposten zurück. Auch die euglische Regierung hält au ihrem Beschlusse der Nichtbeteiligung an der Weltausstellung in San Franrisro fest. * Der türkische Finanzminister ist nach Paris abgereist. Der Senat der Vereinigten Staaten hat der WührungSreformvorlage zugestimmt. Nach Meldungen deS in Sidney eingeirofiene» Dampfer» „Paeifir" solle» durch eine» vulkanischen Aus bruch aus ven Neuen Hebriden 4VV bi» 5VV Eingeborene umgekomme» sein. Amtlicher Teil. Finanzministerium. Se. Majestät der König haben Allergnädigst zu ge- nehmigen geruht, daß der Postmeister a. D. Rechnungs- rat Franke in Penig den ihm von Sr. Majestät dem Kaiser, König von Preußen verliehenen Roten Adler- Orden 4. Klasse anlege. Ministerium des Innern. Se. Majestät der König haben Allergnädigst geruht, dem Hosknnsthändler Hermann Holst in Dresden den Titel und Rang als Hosrat zu verleihen. Se. Majestät der König haben Allergnädigst zu ge nehmigen geruht, daß der Hauptmann d. Res. a. D., Ober- lehrer an der Luisenstädtischen Oberrealschule in Berlin, Prof. Dr. Hendreich in Charlottenburg, den ihm von Sr. Majestät dem Kaiser, König von Preußen verliehenen Roten Adlerorden 4. Klasse anlege. Ministerium der auswärtige» Angelegenheiten. Se. Majestät der König hvben Allergnädigst zu gc- nehmigen geruht, daß Allerhöchstihr außerordentlicher Gesandter und bevollmächtigter Minister an den Thü ringischen Höfen v. Stieglitz, das von Sr. Durchlaucht dem Fürsten von Schwarzburg-Rudolstadt und Sonders hausen ihm verliehene Ehrcnkreuz 1. Klasse mit der Krone annehme und trage. Unter dem 1. Januar 1914 wird die Landgemeinde Scharre mit der Landgemeinde Hirschfelde vereinigt. Dresden, den 15. Dezember 1913. 1069116 Ministerium des Innern. 9836 Bei der am 1. Dezember 1913 stattgefundenen Wahl ist Herr Hofrat Dr. Haenel in Dresden zum außerordentlichen Mitgliede der I. Abteilung deS Königlichen Landesgesundheitsamtes und Herr Sanitätsrat I>r. Weber in Freiberg zum Stellvertreter des Vorgenannten ans die Zeit von 1914 bis mit 1918 gewählt worden. Die Gewählten haben sich zur Annahme dieser Wahl bereit erklärt. 532i VII Dresden, am 11. Dezember 1913. 9392 Königliche Kreishauptmannschaft. (Fortsetzung de« amtlichen Teile« 1n der 3. Beilage.) Nichtamtlicher Teil. Vom Königlichen Hof«. Dresden, 20. Dezember. Se. Majestät der König hielt Heu:« oie J"gd im Moritzburger Tiergarten ob. Um A8 Uhr wird Allerhöchstderselbe da« Diner hei dem Staat-minister vr. Nagel, Exzellenz, einnehmen. Se. Majestät der König wird Sich am Monlag 9 Uhr 15 Min. vormittags ab Dresden mit Sonderzng nach Siegmar und von dort mit Hoswagen zur Einweihung des Bezirkskrankenhanses nach Nabenstein begeben. Nach einem dargebotenen Frühstück in der Pelzmnhle erfolgt nachmittags 2 Uhr 20 Min. ab Siegmar die Rückreise nach Dresden. Dresden, 20. Dezember. Ihre König!. Hoheit die Frau Prinzessin Johann Georg, H. z. S:, wohnte heute um 4 Uhr in Begleitung der Hojdame Frl. v. Schönberg der Christbescherung in der Katholischen Kinderbewahranstalt — Lößnitzstraße — bei. Dresden, 20. Dezember. Ihre Königs. Hoheit die Prinzessin Mathilde wolmte heute nachmittag 4 Uhr der vom Johaunesverein (1V. Abteiluug) veranstalteten Weihnachtsbescherung in der Kinderbewahranstalt zu Briesnitz bei. Deutsches Reich. Bundesratsbeschlüsse. Berlin, 19. Dezember. In der heutigen Sitzung des Bundesrats wurde ven Vorlagen betreffend die Jnlandhöchstpreise für die einzelnen Kalisalzsorten, be treffend Ergänzung der Ausfnhrungsbestimmungen zum Kaligesetz uud betreffend die Deutsche Arzneilaxe 1914 Zustimmung erteilt. Ebenso wurde dein Entwurf von Bestimmungen über die Prodnktionsstatistik der Kohlen-, Eisen- und Hüttenindustrie, der Vorlage betreffend eine Denkschrift über Lie Rücklagen bei den BerufSgenossen- schäften und den Übergangsbestimmungen zur Durch führung der hausgewerblichen Krankenversicherung zu- gestimmt. Aus deutschen Kammern. Darmstadt, 19. Dezember. Die Erste Kammer hat den Gesetzentwurf über Hingabe eines Dariehns von 1 Mill. M. an die landwirtschaftlichen Genossen schaften des GroßherzogrumS entsprechend dem Be schlusse der Zweiten Kammer angenommen. Beide Kammern habe» sich bis Mitte Januar vertagt. Oldenburg, 19. Dezember. Ter. Landtag nahm heute mit knapper Mehrheit eisten Antrag des liberalen Vizepräsidenten Tantzen an, wonach die Negierung ersucht wird, dem nächstjährigen Landtag ein Gesetz über die Pflichtf 0 rtbitduugsschule vorzu legen. Deutsch srauzösisch-türkifche Verhandlungen. Cöln, 20. Dezember. Der Korrespondent der „Köln. Ztg." berichtet seinem Blatte aus Berlin, 19. Dezember: Ans Erkundigung wird mir bestätigt, daß die in den Berliner Verhandlungen, sowohl den deutsch-türkischen wie den deutsch-französischen, jetzt eintrelende Unter- brechnng durch eine Weihuachtspanse veranlaßt ist. Ernste Schwierigkeiten sachlicher Natur bestehen in den deutsch-türkischen Verhandlungen nicht, nnd auch für den Fortgang nnd für ein günstiges Ergebnis der deutsch- französischen Verhandlungen haben sich die Aussichten nicht verschlechtert. Ärzte und Krankenkassen. Berlin, 20. Dezember. Gestern nachmittag fand in Leipzig unter Teilnahme von Mitgliedern des Ge« schäftsauSschnsseS deS Ärztevereinsbunds und des Abg. Mugdan eine Vorstandssitzung des Leipziger Ärzteverbands statt. Gemäß der stet-betonten Bereil- ivast z» Einigungsverhandlungen sind auch jetzt der Arztevereinsbund und der Leipziger Verband bereit, den iynen durch die Fakultät-Vertreter in Aussicht gestellten Einladungen zu Einigung-Verhandlungen Folge zu leisten. Man verhehlt sich aber nicht, daß die Verhandlungen kaum einige» Ersolg versprechen, wenn sie unter den von der Regierung vorgeschlagenen Gesichtspunkten stati- finden sollen; denn die>e sind säst wörtlich Forderungen oer Krankenkassen, während die wichtigsten Forderungen der Ärzte nach auch gestern wieder kundgegebenen Auj- fassungen unberücksichtigt gelassen werden. Die Be- hauplung der Krankenkasse, daß sie genügend der Organi sation abtrünnige Ärzte hätte, soll nicht den Tatsachen entsprechen. Berlin, 19. Dezember. Wie den« „Tag" au- Hannover zu dem Kampf der Ärzte mit den dor tigen Ortskrankenkassen gemeldet wird, hat heute nach einer Verfügung der Könial. Regierung da» Ooer- versicherung-aml den Krankenkassen die Ermächtigung auf Grund des 8 370, an Stelle der Ärzte uno der Arznei eine Erhöhung de» Krankengeldes bi« zu zwei Tritte! treten zu lassen, erteilt. Die Verhandlungen zwischen den dortigen Ärzten und Krankenkassen, die bis her trgebni-lo- verlaufen sind, werden Montag wieder ausgenommen. Kleine politische Nachrichten. Stuttgart, 19. Dezember. Der König hat dem Staats ekretär des Auswärtigen Amtes v. Jagow das Großkreuz de» Friedrichsordens verliehen. Karlsruhe, 19. Dezember. Der Großherzog hat der „Staatszeitung" zufolge dem Staatssekretär v. Jagow daS Großkreuz vom Zähringer Löwen verliehen. Karlsruhe, 20. Dezember. Der Staatssekretär v. Jagow ist heute morgen 9 Uhr nach Darmstadt abgereist. Koloniales. Lstafrikanische Ttävteorvnung. Daressalam, 19. Dezember. Eine Büraerversamm- lung in Tanga erklärte sich mit der Inkraftsetzung der ostafrikanischen Städte ordnung unter der Voran-- setzung einverstanden, daß die Kosten des vom Gouverne ment ansgearbeitete» Planes zur Sanierung TangaS nicht der Stadt aufgebürdet würden. Ter Gouverneur sagte zu, daß er die Einstellung von Mitteln für dieses Projekt, das die Entwässerung der Moskilosümpfe und Niederungen bei Tanga bezweckt, in den Etat deS Schutz« gcbiels für 1915 beantragen werde. Ausland, österreichische Delegation. Annahme des Heeresbudgets. Wie», 19. Dezember. Die österreichische Dele gation hat das Heeresbudget angenommen. Im Laufe der Debatte gedachte der Kriegsminister in Worten des allerwärmsten Dankes der wertvollen Unlerstütznng und des wohlwollenden Verhaltens der Bevölkerung während der letzten Krise sowie der vollwertigen Leistungen der einberufenen Reserveoffiziere. Der Kriegs minister betonie, die Beziehungen zivischeu der Armee und der Bevölkeruug seien überall ohne Ausnahme die besten gewesen. Die letzte Krise habe den Beweis des festen Zusammenwirkens von Zivil- und Militär behörden erbracht, was das gute Funktioniere» der Friedensvorbereitungen im Ernstfälle sicher erwarten ließe. Bezüglich der Behandlung der Mannschaften sprach sich der Kriegsminister gegen jeden Drill ans. Er stehe auf dem Standpuukte wohlwollender Erziehung. Er halte das Verhältnis zwischen Lfs-zier und Mann schaft für ein vorzügliches nnd vertrauensvolles, das gewiß von keiner Armee des Auslandes übertroffen werde. Der Minister betonte nachdrücklich, eS gehöre zn den schönsten Überlieferungen des Heeres, daß eS alle Nationen mit gleicher Liebe und Achtung nmfasse. (Leb- hajter Beifall.) Die Delegation wird morgen ihre Arbeiten abschließen. österreichisches Abgeordnetenhaus. Das Ministerium und der Fall Stapinski. Wien, 19. Dezember. Abgeordnetenhaus. Zn Beginn der heutigen Sitzung beantivortete Minister präsident Gras Stürgkh die Anfragen betreffend eine angebliche Zuwendung einer NegierungSsnbvention an den Abg. Stapinski. Der Ministerpräsident erklärte, so wenig er hier etivaS z» verschweigen habe, müsse er doch bedauern, daß in einer politischen Parteivcrsammlung Mitteilungen gemacht worden seien, die mindestens zum Teil durch amtlich gebotene Diskretion vor einer öffent lichen Erörterung hätten bewahrt sein sollen. Auf An regung von angesehener, politisch befrenndeter polnischer Seite habe er aus den, Dispositionsfonds einen zum Ankauf eines gegen den P ölen kl ub opponierenden Blattes erforderlichen Betrag bereitgestellt, damit dieses Blatt unter der Führung StapinsklS eine der be stehenden Mehrheit deS Polenklubs und deren über liefertem freundlichen Verhältnis zur Regierung ent sprechende Richtung einhalte. Mit Stapinski sei er wegen irgendeiner Regierungssubvention nie in Berührung gekommen. Es sei ihm nicht be kannt, ob Stapinski etwa- davon gewußt habe, daß der Betrag sür den Ankauf deS Blaite- aus dein Dis positionsfonds der Regierung stammte. Der Minister präsident verwie» darauf, daß in Osterreich-Ungarn ebenso wie in vielen anderen Staaten der Dispositionssond« der Regierung nicht etwa zu Repräsentationszwecken oder ausschließlich Humanitären Zwecken, sondern zu poli tischen Zwecken zur Verfügung gestellt werde und daß e» sich im vorliegenden Falle um eine vollkommen erlaubte und den natürlichen Zwecken des Dispositions sond« angrpaßte Presseaklion handelte. Der Minister präsident verwahrte sich nachdrück.ichst gegen die au« diesem Anlaß gegen seine Person und die Regierung ge richteten Angriffe. (Zwischenrufe.) Auf Antrag de- pol-