Volltext Seite (XML)
2. Beilage zu Nr. 258 des AssssssssslA Donnerstag, 6. November 1913 lErst der Tod de» Herzkranken Mädchen- führt die Der Brt s. Ä. gen und Blumen überschüttet Groß ist die Menge ihrer Lothar Mehnert der an diesem Abend für Dresden neu. Programm verhießen, so traf da» in Wirklichkeit nicht einen Abbruch, da sie noch immer so frisch und Tänzelt eine so auffassung, daß ». s. s. «. auch und gestern Berta Mangel an Geldmitteln seine Borstellun stellt und seine Pforten geschlossen. » G. zu nm die vr. von »6 Mrva Pereinshause einen musikalisch-literarischen Abend, für den das schon im Auslande bekannte St. Petersburger Gesangs- quartett KedroffS, bestehend aus den Mitgliedern der Kaiserl. TanzabenV. Wie immer, so wurden die beiden tanzfrendigen Schwestern Elsa Wiesenthal im Vcreinshaus mit Beisall echte Lebensfreude, eine sonnige Lebens- wir immer davon gefangen genommen das Komitee des hiesigen russischen Hilfsvereins, der unter dem Protektorate Ihrer Kaiserl. Hoheit Großfürstin Maria Pawlowna von Ruhland steht und dessen Vorsitz Baronin M. v. Knorring den Mitteilungen des vr. Müller, daß es sich hier eine Sache von großer Bedeutung handelt — wenn physikalische und praktische Nachprüfung die Theorie Chr. Müllers bestätigt. — Aus London wird uns berichtet: Wie das Mit- Literatur. Aus Je na wirdberichtete DaS thüringische LbcrverwaltungSgericht hat gestern das vom Weimarer Staatsministerium au-gesprochene Verbot der Auffüh rung der Weiserschen JesuS-Tetralogie in Eisenach bestätigt. DaS Verbot war veranlaßt worden durch den Widerspruch weiter christlicher Kreise und Kirchen- behörden gegen die Dichtung, in der man eine Prosa nierung der Person Jesu erblickte. Die Anfechtungsklage der Witwe de- Oberregisseurs Weiser in Weimar gegen das Staatsministerinm, Departement des Innern, wurde abgcwiesen. Als Vertreter der Erben Weiser- war der Schriftsteller Eugen Wolf-dorf-Nürnberg erschienen. — „Der Überwinder", Georg Hirschfeld» vier aktige» Drama, da» bei seiner gestrigen Uraufführung im Nürnberger Stadttheater freundliche Aufnahme sand und dem Verfasser zahlreiche Hervorrufe eintrug, ist eine tiefe, poetische Problemdichtung, in der da» Ringen zweier Künstlerseelen nach Vereinigung dargestellt wird. * Morgen, Freitag, >/,8 Uhr im Neustädter Kasino Klavier abend Aurelio Giorni. (Karten bei H. Bock, Prager Str. S, und an der Abendkasse.) * Eine für Dresden interessante musikalische Novität bringt s. 7S.0S «7« u»,oo io».w ns« »-s» 144 7, t4SÄ r847> 119.« trz.7i IUI 4)4.» m.<v i4r.ro iruos uns» lss.es 144 71 lrr.es MO» 197 07 c»o> ss.ee rrs.os U7« lU.es l«.i> lilS» lllil >17 .or lvsoa ur.b» l»».7» s».7r moa nrvo »94.07 ur.?L »4« usao isr.oo »7.» «1.7» >».or o». «. «. der letztere mit Recht nochmals verlangt ivurde. In der Begleitung bewährte sich wie gewöhnlich das Orchester unter Feiereis. Brt weiteren Bearbeitung des Entwurfs aus der so ge-17" Nirnberg Kaplan wonnenen Grundlage einverstanden. Der Entwurf und ursprünglich wirken wie einst. Vielleicht ist e» überhaupt -u bedauern, daß die beiden Damen mehr und mehr ihr kj igentlichcS Gebiet, da» de» Wiener Walzer», verlassen sd werden. Ihre heitere und lebeu-bejahcude Kunst ver- russischen Hofoper, da- hauptsächlich russisch- Nationallieder zum treibt auf Zeit und Stunden die Sorgen des Daseins, Bortrag bringt, verpflichtet worden ist. Auch Hr. Hosschauspiskr und selbst der eingefleischte Grie-gram wird überwunden Lothar Mehnert, der an diesem Abend für Dresden neu. werden. Wenn auch die Ankündigungen ein Völlig neues russische Werke vortragen wird, hat seine Mitwirkung zugesagt. * Se. Königs. Hoheit der Prinz Johann Georg, H. z. S., besuchte gestern die Galerie Ernst Arnold und besichtigte mit lebhaftem Interesse die Kollektiv- Ausstellungen der Dresdner Künstler Ferdinand Dorsch und Prof. A. Schreitmüller. * Se. Königl. Hoheit Prinz Eugen von Schweden und Carl Graf Bernadotte von Wisborg zeichneten die Galerie Ernst Arnold durch einen Besuch au-, besichtigten dort daS Graphische Kabinett und interessierten sich ganz besonders für die Handzeichnungen von Hans v. Marses. * Zu der in der gestrigen Nummer unseres Blatte milgeteilten Besucherzahl der Vorstellungen im neuen Königl. Schauspielhause im Monat Oktober sind nur die Nicht abonnentcn einbezogen gewesen. Mit den Abonnenten haben im Monat Oktober d. I. ingesamt 36522 Personen (auf den Tag berechnet 1178) die Vorstellungen im neuen Königl. Schauspielhaus be sucht; davon waren (wie gestern mitgeleilt wurde) 20674 Nichtabonnenten und 15848 Abonnenten. * Der Dresdner Kunstgewerbeverein veranstaltet für seine Mitglieder am Sonnabend, den 8. November, nachmittags 5 Uhr eine Besichtigung des neuen Landesmuseums für Sächsische Volkskunst. Hr. Hofrat Prof. Seyffert hat sich bereit erklärt, die Füh rung zu übernehmen. An den Besuch schließt sich ein geselliges Beisammensein im Hotel Kronprinz in Dresden-Neustadt an. Wie im Vorjahre, so wird auch diesmal wieder der Kunstgewerbeverciu in den Räumen des alten Ständehauses, König Johann-Straße, eine Weihnachtsmesse veranstalten. Als Ausstellungs leiter wurde wiederum Hr. Prof. Max Frey gewählt. Als besonderer Anziehungspunkt werden im Hauptsaale die Ergebnisse einer größeren Anzahl von Wettbewerben gezeigt werden; es steht zu erwarten, daß diesmal eine reiche Auswahl schütter kunstgewerblicher Handarbeiten zum Weihnachtseinkauf dem Publikum zur Verfügung ist. haben. Strauß kam nur noch zweimal zu Worte, oder besser gesagt, zu Tanze, obwohl der rauschende Beifall die Schwestern belehren müßte, daß in dieser Richtung ihre Fähigkeiten sich am reichsten und reinsten entwickeln. Das rhythmische Spiel, das Fliehen und Sichnähern, der Einschlag einer leichten Sinnlichkeit im edeln Sinne ist ihre Domäne; das Ausbeuten von Stimmungen, das Stellen von Posen liegt ihnen weil weniger. Während noch in den alten Weisen O-kar Bies das rhythmische Spiel der gelösten Glieder überwog, trat es in den Tänzen nach Bizet zurück, die daher einen weniger empfundenen als erdachten, um nicht zu sagen erquälten Eindruck hinterließen. Weitaus mehr boten sie in Charaktertänzen nach Beethoven und Debussy, von denen Programm verhießen, so traf da- in Wirklichkeit nicht Nach d,m Konzert findet ein Tee u. Wir erinnern un», mehrere der Tänze am gleiche» den >ebe^ Eintrittskarten find bei )rle gesehen zu haben. Doch da» tut ihrem Werte ' __ ^eh. Ratvr.Henry Thode, Pros, an der Universität Wissenschaft. Aus Berlin wird gemeldet: Die Errichtung eines Kaiser-Wilhelm-Jnstituts für Arbeitsphysiologie in Dahlem steht bevor. Es ist bestimmt, die wissenschaftliche Erforschung der Physiologie, Pathologie und Hygiene geistiger und körperlicher Arbeit zu fördern. Vorerst hat das Institut, da die Bauarbeiten dafür noch nicht beendet find, seine Tätigkeit erst in ge ringem Umfang ausgenommen. — über neue Erfolge der Röntgentherapie be richtet in der „Münchner Medizinischen Wochenschrift" der Immeustadter Arzt vr. Christoph Müller. Sein als „Vorläufige Mitteilungen" bezeichneter Aufsatz trägt den Titel: „Physikalische und biologische Grundlagen der Strahlenwirkung radioaktiDer Substanzen, besonders des Mesothoriums und der Ersatz derselben durch Röntgen strahlen." vr. Müllers Aufsatz scheint dem Problem des Ersatzes der Radium- bez. Mesothoriumsirahlung durch düs Röntgeuverfahren sehr nahe gekommen zu sein. Nach vr. Müllers Darstellung sind nicht die Gamma- strahlen, sondern die beim Durchtreten durch die Metalllapsel erzeugten Sekundärstrahlen (Betastrahlen) das Wirksame bei der Mesothoriumstrahlung. Diese Ceknudärstrahlttng entsteht aber auch, wenn harte Röntgenstrahlen ein Metallfilter von hohem Atomgewicht Passieren. Läßt man also harte, stark abfiltrierte Röntgen strahlen auf ein derartiges, ain Orte der gewollten Wirkung angebrachtes Metallfilter wirken, so ivird dort dieselbe Sekundärstrahlung wie bei Anbringung einer Mesothoriumkapsel entstehen. „Es ist klar", bemerkt die Redaktion der „Münchner Medizinischen Wochenschrift" Wissenschaft un- Kunst. Klavierabend. (O-car Springfeld.) Der Konzert geber ist schon zu wiederholten Malen in Dresden gewesen und hat sich bereit» da» Ansehen eine» tüchtigen Pianisten errungen. Einen höheren Titel ihm »uzuerkennen, ver mag man freilich nicht, dazu entbehrt sein Spiel stärkerer Gefühlswerte. Von den Stücken, die wir hörten, sprach uns der Bortrag der selten gehörten „Abegg-Variationen" Schumanns am meisten an, bei denen ja auch ein „tieferes in die Saiten Greifen" nicht eben erforderlich ist. Dann zeigte auch die Wiedergabe der v-rnoll-Sonate von Rach maninow die pianistische Tüchtigkeit des Konzertgebers, vor allem seine gut entwickelte Technik. In dieser Sonate erschien der langsame Mitlelsatz al- der wertvollste Teil, insofern er den Lyriker in Rachmaninow am reinsten er- keunett ließ. Die Ecksätze nehmen einen Aufschwung zu dramatischer Leidenschaftlichkeit, der sich nicht in starke Gefühlswerte umwertet. Die thematische Erfindung steht am wenigsten im Einklang mit der Ausdehnung dieser Teile im Finalsatz. O. S. Heidelberg, wird nächsten Mittwoch, den 12 November, abend» 8 Uhr im großen Verein-hauSsaale aus Veranlassung derG «s«llschaft für llhristenstum und Wissenschaft über .Luther und die »rutsche Kultur"' sprechen. Zu diesem öffentlichen Bortra-S- aufgewärmter Frosch aus der Fledermaus und einer an deren Figur bieten komische und lustige Momente, können aber nicht über die Längen, besonders des ersten Aktes, hinwegtäuschen oder gar den Mangel an Spannung und Handlung ersetzen. Die Musik Linckes steht bedeutend über der zu „Grigri" und erhebt sich stellenweise zur überschüttet. Groß ist die Menge ihrer Bewunderer, . " und mit Recht. Die Wienerinnen verkörpern in ihren ^"'28 . November vtranst^ mittag um 11 Uhr hat Se. Majestät der Kaiser im Berliner Schlosse die Hoffmannschen Skizzen für den Opernhausneubau besichtigt. Hierbei waren anwesend: srvtkjksSk, -VVStsKUk. Geh. Baurat Hoffmann, der Chef deS Zivilkabinetts Wirkt. * Mitteilung aus der Kanzlei des Albert-Theaters Geh. Rat v. Valentini, die preußischen Minister v. Breiten- -Die letzten Tinge" — (Das Testament. — Tod und bach und Lentze, der Generalintendant der König!. Schau- ^^^n) Zwei Dorskomödien von Ludwig Ganghofer spiele Graf Hülsen-Haeseler, Wirkt. Geh. Oberbaurat vr. am nächsten Sonnabend zum erstenmal in Szene Gang- Tbür und Geb Oberbaurat Saran Geb Nat Gassmann schildert m diesen beiden Komödien in seiner bekannten ^.yur uno Gey. ^oervaural Gey. Nat poNmanu humorvolle und gemütstiefen Art die kernigen Menschen der die von ihm IM ständigen Einvernehmen Mlt der oberbayrischen Vorberge. Wie bereits erwähnt, wird der Dichter staatlichen Bauverwaltung ausgearbklteten Vorschläge für der Erstaufführung beiwohnen. Tie Spielleitung liegt in den die Gestaltung der äußeren Erscheinung und der wichtigsten Händen des Direktors M. Rene. Tie Besetzung der Haupt- Jnnenräume des neuen Hauses vor. Der Kaiser «ahn, rollen ist folgende: „Tas Testament": Sebastian Vurnegger— von den Vorschlägen Kenntnis und erklärte sich mit der Julius Donat, Der Notar — Willy Porth, Braneißl, Bader — - - - .... " ' "i Schmittmayer — Otto id, Ludwig Sonnrainer — »°s..n°°,ch,°g m.-dm s° g-i-'d«.. d°b li- d°m Mil dem '--tat, der die erste Aaurate für den Neubau — Tod und Leben": Schwaighofer — Wilhelm Stassar, Die enthalten soll, vorgelegt werden können. Die Audienz alte Schwaighoferin - Stella David, Koblechner - Hans dauerte 1^ Stunde. Sturm, Pfarrer — Willy Porth, Der Ochsenwirt — Anton — Am morgigen Freitag findet vor dem Oberlandes- Menzinger, Burgl — Ida Drexler, Schweinberger — Emil gerichte in Frankfurt a. M. Termin in Sachen des Nvrk, Kapfer — Siegmund Nunberg, Wastl Freislederer — Intendanten Holländer gegen die neue Theater- W'UZ Klcinoschegg, Grundhuber - Julius Donat.- aktienaesellsckait statt Vor Eintritt in die Verband- T" Komödien gehen m vollständiger Neuausstattung m die neuen Dekorationen sind nach Entwürfen und unter n , 5 !' vergleich augcstrebt werden. Hollander ver- der Leitung des künstlerischen Beirats Ed. Sturm in den Werk« pflichtete sich, eine noch zu bestimmende Summe an die satten des Albert-Theaters angefertigt worden. Penstonskasfe der städtischen Theater zu zahlen, woraus * Mitteilung aus der Kanzlei des Residenztheaters, die Beschlagnahme seines Verdienste» bei der Firma Tie mit großem Beifall aufgenommene Operettenneuheit „Ball Ullstein L Co. aufgehoben wird. bei Hof" geht morgen, Freitag, abends >^8 Uhr, und am — Aus Paris ivird berichtet: Das von Gabriel Sonnabend, abends 8Uhr, in Szene. Zu ermäßigtenPreisen Astruc mit einem Kostenaufwand von ungefähr 3 Mill, wird am Sonntag, nachmittags ^4 Uhr, die erfolgreiche begründete ThöLtre des Champs Elysöes hat aus Hoheit tanzt Walz^ —" -- . abend um 8 uyr gelangt der Poyenfcylager „Püppchen zur ""ge- Aufführung. * Kunstausstellung Emil Richter, Prager „„ „ .... ... . „ Straße. Die Ausstellung der Futuristen Umberto reinen Oper. Sehr fein empfunden und klangvoll ist u. a.lBoccioni, Carlo D. Carra, Luigi Nussolo, Gino der Casanova-Walzer „Nur den Frauen gilt mein Leben", Severini und des Malers John Recknagel dauert ferner „Schöne Unbekannte" und vor allem die Barcarole nur noch wenige Tage. In Vorbereitung ist eine große „Auf der Lagune beim Dufte der Rosen". Im zweiten Ausstellung von Werken Dresdner Künstler, an Akt „Die oder keine", der Casanova-Marsch und das der sich die Herren Gotthardt Kuehl, Otto Guß- große Liebesduett zwischen Casanova und Leonore. Ter mann, Emanuel Hegenbarth, Wilhelm Claudius, dritte Akt bringt den ansprechenden Schlußgesang „Nur Ferdinand Dorsch nnd Fritz Beckert beteiligen den Frauen gilt mein Leben"' k. werden. Diese Ausstellung soll nächsten Sonntag, vor- Theater. Aus Berlin ivird berichtet: Gestern vor- """"3s 11 Uhr, feierlich eröffnet werden. bindung herbei. — „Die von Wildtberg", ein Drama in vier Akten von Fritz v. Brieseu, erlebte gestern im Ham burg-Altonaer Schiller-Theater seine Uraufführung. Die Aufführung war ein großer, wohlverdienter Erfolg. Der anwesende Dichter wurde vom zweiten Akte an wiederholt vor die Rampe gerufen. — Die auch von unS wiedergegebene Meldung, daß auf Schloß Tambach in Oberfranke» zwei bisher unbekannte Gedichte von Friedrich Rückert ge funden worden seien, bestätigt sich nicht. Bildende Kunst. Aus Berlin berichtet man: DaS bekannte Mitglied der hiesigen Sezession der Landschafts maler, Ulrich Hübner, ist zum Vorsteher des seit längerer Zeit unbesetzten Meisterateliers für Land- schaftSmalerei an der hiesigen Königl. Akademie der Künste ernannt worden. Ulrich Hübner, dessen Wohnsitz bisher Lübeck war, wird schon in nächster Zeit nach Berlin übersiedeln. — Aus Düsseldorf meldet mau: Aus Anlaß der Düsseldorfer Kunstausstellung ist den Professoren Heinrich Hermann und Eugen Kampf die Große Medaille für Kunst und Wissenschaft verliehen worden. — Aus Berlin wird gemeldet: In einem hiesigen Privathause wurde ein unbekanntes Bild, daS Porträt eines blondlockigen jungen Mannes, von Alfred Gold als ein Rembrandt erkannt nno von Generaldirektor Bode als Werk des Meisters bestätigt. ES ist in den Besitz eines großen deutschen Sammlers übergegangen. — Bei der Renovation, der das altehrwürdige Gotteshaus zu Sömmerda zurzeit unterzogen wird, sind an den Emporenbrüstnngen, bisher durch Kalkanstrich verdeckt, Malereien aus dem 17. Jahrhundert bloßgelegt worden, die sich als figürliche Darstellungen biblischer Erzählungen namentlich aus dem alten Testa ment ergeben haben. Musik. Aus Chemnitz wird uns geschrieben: Gestern fand im hiesigen alten Stadttheater die Uraufführung von Paul Linckes neuester Operette „Casanova" statt. Paul Lincke, der erfolgreiche Komponist von „Grigri", hat eine Operette schreiben wollen, aber es ist mehr eine Oper daraus geworden. Schuld daran ist in erster Linie daS Textbuch (von Jaques Glück, Ge sangstexte von Will Steinberg), das alles andere ist als lustig oder gar humoristisch; die Handlung ist von gar zu großer Dürftigkeit. Das Buch bietet viel zu wenig Spannung und zu wenig Humor. Einzig die Nebenrolle eines Gefangenenwärters, eine Art wieder- alied der Königl. Geographischen Gesellschaft I. Foster Stackhouse setzt bekannt gibt, ist die Aussendung einer neuen britischen antarktischen Expedition die im Anschluß an Scotts Forschungen daS bisher noc nicht untersuchte König Eduard VII.-Land erforschen wird, nunmehr endgültig gesichert worden; der Plan der Expedition steht fest, und die Vorbereitungen haben bereits begonnen. Stackhouse übernimmt selbst die Führung. Da das ganze Gebiet noch nie von einem Menschenfuß betreten wurde, sind wertvolle Feststellungen zu erhoffen. Die Expedition wird weder Hunde nocl Ponnys mitnehmen, alle Schlitten sollen von Mensche gezogen werden. Der Stamm der Teilnehmer wird durch Reisegefährten Scotts gebildet. f Geh. Medizinalrat Prof. vv. Ponfick, der in Breslau im 69. Lebensjahre gestorben ist, gehörte zu ven bedeutendsten pathologischen Anatomen, und die Wissenschaft verdankt ihm eine große Reihe hervorragen der Arbeiten, die zum Teil zum Aufbau der modernen Therapie in bedeutendem Maße beiger ragen haben. Ponfick war geborener Frankfurter; er studierte in Tübingen Freiburg und Heidelberg. Der pathologischen Anatomie wandte er sich unter v. Recklinghausens Führung zu. Schon aus dieser Zeit stammen eine Reihe selbständiger bedeutungsvoller Untersuchungen und Studien. Er war dann fünf Jahre lang Assistent und Schüler Virchows, um als ordentlicher Professor der pathologischen Ana tomie nach Rostock zu gehen. Während seiner Rostocker Zeit begleitete er den Erbgroßherzog von Mecklenburg auf einer in erster Linie wissenschaftlichen Studien ge widmeten Reise nach Ägypten, Nubien und Kleinasien. P. übernahm dann die Leitung des pathologischen In stituts iu Göttingen, um von dort aus in gleicher Eigen schaft nach Breslau überzusiedeln. Ein unermüdlicher Forscher, stets bestrebt, der praktischen Wissenschaft neue Wege auf Grund pathologischer Funde zu weisen, hat rr sich auch mit Fragen befaßt, die nicht speziell der pathologischen Anatomie zuzurechnen sind. f AuS Bern meldet man: Der Ordinarius der Mineralogie und Geologie an der hiesigen Universität, Prof. Vr. Armin Baltzer, ist, 71 Jahre alt, ge storben.