Suche löschen...
Dresdner Journal : 06.11.1913
- Erscheinungsdatum
- 1913-11-06
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-191311060
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-19131106
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-19131106
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Journal
-
Jahr
1913
-
Monat
1913-11
- Tag 1913-11-06
-
Monat
1913-11
-
Jahr
1913
- Titel
- Dresdner Journal : 06.11.1913
- Autor
- Links
- Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
Ministerpräsident vr. Frhr. v. Hertling dem Präsi denten der Kammer ei« Schriftstück mit dem Ersuchen, e» sofort zur Kenntni» de» Hause» zu bringen. (Das Hau» hat sich erhoben. E» herrschte lautlose Stille.) Der Präsident vr. v. Orterer verliest dann folgende- Allerhöchste» Schreiben: Se. Majestät König Otto waren schon bei Anfall der Krone durch schweres Leiden gehindert, di« Regierung d«S Lande» zu übernehmen. Während der nun 27 jährigen Regentschaft ist eine Besserung de» Leidens nicht eingetreten. Es besteht auch keinerlei Aussicht, daß Se. Majestät jemals regierungsfähig werd«. Gemäß Litel 2 8 21 der VerfassungSurkunde deS Königreichs Bayern vom 26. Mai 1818 in der Fassung deS Gesetzes vom 4. November 1913 erklären wir hiermit die Regentschaft für beendet und den Thron als erledigt. Wir beauftragen unser Gesamt-StaatS- Ministerin»,, dem gegenwärtig versammelten Landtage die Grunde, aus denen sich die dauernde Regierungsnnsähigkeit Sr. Majestät des König» ergibt, zur Zustimmung anzuzeigen. Gegeben München, den ü. November 1913. Ludwig, Prinz von Bayern, des König reichs Bayern Verweser. Es folgen die Gegenzeichnungen der sämtlichen Staatsminister. Der Präsident führte hierzu aus: Es ist mir auch noch eine weitere'Kundgebung zugegangen, die dem Lande sofort mngeleilt werden soll. Der Präsident verliest hieraus den Wortlaut der bereu» mitgeleilten Prokla mation des Königs Ludwig III., die auf einer Extra ausgabe der „Bayerischen Staatszeitung", in blauem Letterndruck her. estellt, im Saale an die Abgeordneten verteilt wird. Weiter teilte der Präsident mit, dasz an das Kammerpräsidium unterm 5. November folgende Vorlage des Gesamtministeriums gerichtet wurde: Se. Majestät der König haben geruht, das Gesamt-StaatS- Ministerin», zu beauftragen, dem Landtage die Gründe, aus denen sich die dauernde Regierungsunfähigkeit Sr. Majestät des Königs -ergibt, zur Zustimmung anzuzeigen. Wir beehren uns daher, dem Landtage, und zwar zunächst der Kammer der Abgeordneten, drei ärztliche Gutachten, vom 25. Oktober 1886 und vom 25. Oktober und 1. November 1913, und zwar in Urschrift mitzuteilen und den Antrag zu stellen, der Landtag wolle anerkennen, daß am 4. November die verfassungsniäßigen Voraussetzungen für die Be endigung der Regentschaft bestanden haben. Präsident vr. v. Orterer wandte sich dann mit fol genden persönlichen Worten an die Abgeordneten: M. H.! Sie haben die außerordentlich bedeutsamen Mit teilungen der König!. Etaatsregierung und die Proklamation Sr. Majestät unseres allergnädigsten Königs Ludwig III. ver- nommen. üabemus rexem! Es trifft sich gut und glücklich, daß der Versammlung der Abgeordneten des bayerischen Volkes zuerst die Gelegenheit zur Huldigung gegenüber dem Landesherrn ge boten wird. Sie sei kurz in treu bayerischer Art dargebracht, indem ich Sie bitte, m H., zum Ausdruck unserer unwandelbaren Treue und der ehrerbietigsten Ergebenheit und unserer innigen Liebe und Anhänglichkeit an unseren Allergnädigsten Herrn und König mit mir aus vollem Herzen, daß es in allen Gauen unseres geliebten bayerischen Landes laut und allseitig widerhallt, einzustimmen in den Ruf: Se. Majestät, unser vielgeliebter König Ludwig III., er lebe hoch! liaut und getragen von freudiger Begeisterung er scholl das brausende Hoch durch den Saal. Präsident vr. v. Orterer fügte dann noch hinzn: Es entspricht dem denkwürdigen Moment, in dem wir stehen, daß wir die Sitzung aufheben. Ich bitte aber die Herren, noch einen Augenblick zu verweilen, um die ärztlichen Gutachten und die Unterlagen entgegen zunehmen. Die Beratungen darüber schlage ich Ihnen vor, morgen, Donnerstag, nachmittags vorzunehmen. Tas Haus ist damit einverstanden. Es folgte darauf eine kurze geheime Sitzung. Die Landeshuldigung im Thronsaale der Residenz findet am Mittwoch, den» 12. November, statt. Notifikation der Thronbesteigung — Amnestie — Erlaß betr. König Otto. München, 5. November. König Ludwig HI. hat kurz nach 9 Uhr sämtlichen Bundesfürsten telegraphisch die Annahme der neuen Würde bekanntgegeben, ebenso Hal die bayerische Staatsregierung sämtlichen auswärtigen Regierungen die Thronbesteigung des Königs noti fiziert. Vor dem Wittelsbacher Palais hatte sich, nachdem die große Königsflagge aufgezogen worden war, schon in den Morgenstunden ein zahlreiches Publikum angesammelt. Auch die Palais der Prinzen, der Gesandten und die staatlichen und städtischen Gebäude hatten geflaggt. AuS Anlaß der Thronbesteigung hat König Ludwig III. eine umfassende Amnestie sowohl für Zivil-wie für Mili tärpersonen erlassen. Das Gesetz- und Verordnungsblatt für das König reich Bayern veröffentlicht einen Königlichen Erlaß, in dem es heißt: Wir tun kund und zu wissen, daß durch unsere Erklärung von heute, wodurch wir die Regentschaft für beendigt erklärt und die Regierung als König angetreten haben, der Titel und die Ehren rechte Seiner Majestät des Königs Otto nicht berührt worden sind. Gegeben in unserer Haupt- und Residenzstadt am 5. Novem ber 1913. Ludwig. Gegengezeichnet vom gesamten Staatsministerium. Beglückwünschungen und Huldigungen. München, 5. November. Ter König und die Königin empfingen heute nachmitlag ^3 Uhr den Kronprinzen und die Prinzen und Prinzessinnen des Königlichen Hauses zur Gratulation. Um 3 Uhr wurden sämtliche Staatsminister und um ^4 Uhr die Hofchargen, der Ehef de» Zivilkabinetts, die Generale und Flügel adjutanten, sowie der Generalkapitän und die Offiziere der Leibgarde der Hartfchiere zur Gratulation empfangen. — Der Kronprinz empfing nachmittags 4 Uhr das gesamte Staatsministerium in Audienz. Noch im Lause des Vor mittags fuhren der preußische, sächsische und österreichische Gesandte beim Ministerium des Äußern vor, um ihre Glückwünsche au» Anlaß der Thronbesteigung zu über- bringen. In den Listen, die nachträglich in der Residenz und in dem Wittel»bacher PalaiS aufgelegt wurden, zeich neten sich die fremden Gesandten, sowie zahlreiche Bürger au- allen Ständen ein. Die beiden städtischen Kollegien huldigten heute abend in einer Festsitzung König Ludwig. Die Festrede, die stehend angehört wurde, hielt Oberbürger meister vr. v. Borscht, der da» Sehnen de» BolkeS nach Änderung de» bisherigen unhaltbaren RechtSzustandes hervorhob. Sr gedachte de» Prinz-Regenten Luitpold, der sich gegen eine Änderung ablehnend verhielt. Die Stellung und da» Ansehen Bayern», des zweitgrößten Bunde-staateS, werde dadurch gehoben, daß es nun wirk lich da» Reich eine» die Regierung kraftvoll führenden König» sei. Mit dem Gelöbnis der Treue und einem dreifachen Hoch schloß der Redner. München, 5. November. Die „Bayerische Staats zeitung" bringt in ihrer heutigen Nummer zur Thron besteigung folgenden Artikel: Unserem König! Mit herzlicher Freude und jubelnder Begeisterung wird im ganzen Bayernlande die Allerhöchste Kundgebung auf- genommen werden, die heute Se. Majestät König Ludwig III. an das bayerische Volk gerichtet hat. Einen voll rauschenden Vorakkord der Festesfreude, die in diesen Tagen Bayern erfüllen wird, hat die machtvolle Huldigung gegeben, die vormittags iin Landtag stattgefunden hat. Die markigen und schlichten Worte, mit denen Kammerpräsident Iw. v. Orterer nach Verlesung der Kundgebung Sr. Majestät die Mitglieder deS Hauses aufforderte, sich mit ihm zum ersten Ruf der Treue für den geliebten Herrscher zu vereinigen, weckten zündenden Widerhall. Inzwischen hat der Telegraph die frohe Botschaft inS Land hinansgetragcn, freudig bewegte Herzen werden sie entgegennehmen. Der Schatz an Liebe und Vertrauen im Volke, den nufer König von seinen Vorfahren übernommen und im Laufe eines dem Wohle des Landes ge- widmeten arbeitsreichen und gesegneten Lebens für seine Person in so hohem Maße gemehrt hat, wird der Herrschaft Ludwigs III. ihr Gepräge geben. Seine Sprache wird allüberall und allezeit in Bayern ver- standen werden. Denn es ist die Sprache jener Liebe und Sorge, die vom ersten Tage an, da der erhabene Herrscher die Lenkung der Geschicke Bayerns übernahm, durch alle seine Kundgebungen klang. Mit bewegter Freude sieht Bayem auch zu der teuren Frau empor, die von Gott berufen ist, als Königin dem ge- liebten Herrscher in der Erfüllung der schweren und verant- wortungSvollen Pflichten beizutreten, die mit dem Glanz der Krone verbunden sind. In inniger Liebe gedenkt das Land auch des erlauchten Kronprinzen Rupprecht und des ganzen Königlichen Hauses, mit dem Bayern sich für alle Zukunft in inniger und herzlicher Gemeinschaft und Treue verbunden weiß. Und alle treuen Bayernherzen werde» sich heute zu dem innigen Wunsche vereinigen: Gott segne, Gott schütze, Gott erhalte den König und die Königin. Gott schenke Ihren Majestäten ein langes und glückliches Wirken zum Wohle des geliebten Vaterlandes. Berlin, 5. November. Die „Norddeutsche All gemeine Zeitung" schreibt in einem Artikel über die Thronbesteigung König Ludwigs III. von Bayern: In ganz Deutschland nimmt man an den jüngsten Ereignissen in Bayern herzlichen Anteil. Umschlingt doch alle deutschen Stämme, unbeschadet ihrer Besonderheiten, das Gemeingefühl enger Zusammengehörigkeit, durch das für Freude und Leid, die einzelnen Teilen widerfahren, im Bolksganzen lebhafter Widerhall geweckt wird. Bei der Thronbesteigung König Ludwigs III. steht unserem Volke abermals vor Augen, wie lebhaftes und ver ständnisvolles Interesse für die der Nation am Herzen liegenden Fragen er von jeher durch Wort und Tat bewiesen hat. Kunst und Wissenschaft, nicht minder aber wirtschaftliche Bestrebungen, die sür Bayem oder für das Reich von Bedeutung sind, fanden in diesem Sprossen des erlauchten Hauses der Wittelsbacher jeder zeit einen warmherzigen Förderer. Aus zahlreichen Kund gebungen deS Regenten sprach ein fester deutscher Sinn und ein echt monarchisches Pflichtgefühl, ein unver- brüchliches Festhalten am Neichsgedanken und die Ent schlossenheit, an der Entfaltung der nationalen Kräfte zu wachsender Geltung in bewährter Treue mitzuwirken. Das erprobte freundschaftliche Verhältnis zwischen Hohenzoller» und Wittelsbachern befindet sich bei König Ludwig III. in sicherer Hut und wird in Zukunst, wie in der Vergangenheit, zu den Gütern gehören, welche die Grundlage deS nationalen Gedeihens bilden. Schon als Prinz-Regent hat Se. Majestät inmitten der Bundessürsten eine hochangesehene Stellung gewonnen, in der das Gewicht seiner charaktervollen Persönlichkeit zum Ausdruck ge langte. Zu gleicher Zeit wuchs in weiten Kreisen des deutschen Volkes das Gefühl der Verehmng für diesen F'>-» in dem Maße, in dein ihnen seine Eigenart mehr und mehr vertraut wurde. Wir sind überzeugt, in ihre»!» Sinne zu sprechen, indem wir das bayerische Volk zur Über ) der persönlichen Regie- rung durch Se. Majestät König Ludwig III. von Herzen be glückwünschen. * München, 5. November. König Ludwig III. hat aus Anlaß seiner Thronbesteigung dem 10. Infanterie regiment und dem I. Jägerbataillon den Namen „König" verliehen und ferner bestimmt, daß die Offiziere und Mannschaften des 1. Infanterieregiments auf den Epauletten bez. den Achselklappen den NamenSzug des Königs tragen. Kronprinz Rupprecht von Bayern wird von der Jnhaberschast des 20. Infanterieregiments ent hoben und Prinz Franz zum Inhaber des Regiments ernannt, das nunmehr seinen Rainen führt. Der König der Belgier in Deutschland. In Lüneburg. Lüneburg, 5. November. Der König der Belgier ist heute morgen eine Stunde früher als angesetzt, bald nach 8 Uhr, auf dem prächtig geschmückten Bahnhofe angekommen, wo großer Empfang stattfaud. Nach Abschreiten der Front der aus Celle hierher beorderten Ehrenkompanie deS 2. Hannoverschen Infanterie regiments Nr. 77 fuhr der König, der die Uniform seiner Lüneburger Dragoner trug, in einem aus Berlin hierher gesandten Königlichen Zweispänner mit Spitzen reitern, von einer Eskadron Dragoner eskortiert, nach den Lüner Kasernen. Hier besichtigte er das Regiment, nahm den Vorbeimarsch ab und wohnte dann einem Geländereiten auf der Lüner Rennbahn bei. Hierauf wiederholte das Regiment einige seiner Reiter- spiele von der Jahrhundertfeier; endlich wurde eine Anzahl alter und neuer Remonten vorgeführt. Der König sprach seine Anerkennung für alles Gesehene aus und fuhr dann durch die reichbeslaggte Stadt nach der St. Johanniskirche, die er eingehend, besichtigte. Nach dem alten Gotteshause besuchte der König das NathauS; daran schloß sich ein Frühstück im Kasino der Schloß- kaserne. Bald nach 1 Uhr reiste der König nach Berlin ab. Der König in Berlin. Neues PalaiS bei Potsdam, 5. November. Der König der Belgier ist heute nachmittag kurz vor 6 Uhr zum Besuch Ihrer Majestäten des Kaisers und der Kaiserin mit Gefolge auf Station Wildpark ein getroffen. Der Kaiser empfing den König auf der Station und geleitete ihn im Automobil nach dem Neuen PalaiS, wo der König in den Noten Kammern Wohnung nahm. Alsbald nach der Ankunft nahmen der Kaiser und der König den Tee bei der Kaiserin in deren Gemächern. Abends nm 8 Uhr war im Apollosaal eine Tafel bet Ihren Majestäten im kleineren Kreise. Die „Norddeutsche Allgemeine Zeitung" schreibt: Se. Majestät der König der Belgier trifft nach «inem Besuch bei seinem Dragoner-Regiment in Lüneburg heute nach mittag zu kurzen« Aufenthalt als Gast Sr. Majestät de» Kaisers und König» in Potsdam ein. Von den freund schaftlichen Beziehungen der beiden Herrscher gibt dieser Besuch ein neues Zeugnis. Mit politischen Zwecken und Gründen steht er nicht in Verbindung, auch ohne solche Zusammenhänge aber wird das Erscheine« Sr. Majestät des Königs Albert auf deutschem Boden und sein Verweilen am deutschen Kaiserhofe in unserer Öffentlichkeit mit der Sympathie begrüßt, die dem Monarchen des benachbarten und befreundeten Belgien in Deutschland ent gegengebracht wird. Kleine politische Nachrichten. Berlin, 5. November. Die „Norddeutsche Allgemeine Zeitung" schreibt: Nach Meldungen deutscher Blätter auS St. Petersburg will die „Nowoje Wremja" wissen, Kaiser Wilhelm habe einem sehr angesehenen Russen gesagt, er glaube an solche rituellen Verbrechen, wie das Kiewer. Auch in Deutschland habe cs einen Fall von solch fanatischem Verbrechen gegeben, aber aus politischen Gründen sei die Sache vertuscht worden. Diese Erzählung des russischen Blattes ist in der deutschen Presse sofort zurückgewiesen worden. Wir wollen noch ausdrücklich feststellen, daß die angeblichen Kaiserlichen Äußerungen erfunden sind. Am Balkan. Albanische Kragen. Die Antwort Griechenlands auf Österreichs und Italiens Note. Athen, 5. November. (Meldung der Agenzia Ste fani.) Die Antwortnote der griechischen Re gierung auf die Note Italiens nnd Österreich- Ungarns erhebt in Erwiderung auf den Vorwurf, Griechenland schüchtere die Bevölkerung der besetzten Ge biete ein und intrigiere gegen die Arbeit der Inter nationalen Grenzkommission für Südalbanien, die An klage parteiischen und inkorrekten Vorgehens gegen einige Mitglieder dieser Kommission und ihre Be gleitung. Zum Schlüsse lehnt die griechische Negierung jede Verantwortlichkeit ab sür den Fall, daß die Ar beiten der Kommission nicht bis zum 30. November be endigt sein sollten. Wien, 5. November. Wie in den hiesigen diplo matischen Kreisen verlautet, wird dieAntwort Griechen lands auf den Schritt Österreich-Ungarns und Italiens als nicht befriedigend bezeichnet, und es heißt, daß die beiden Kabinette es für notwendig erachte», weitere Schritte in dieser Angelegenheit zu unter nehmen, um die internationale Kommission in den Stand zu setzen, die Abgrenzungsarbeiteu in Albanien mit aller Beschleunigung und ohne jede Störung durchführen zu können. Unter keinen Umständen würde man eine weitere Behinderung der Tätigkeit der internationalen Kom mission zulassen, und es ist sicher, daß auch die übrigen Mächte den gleichen Standpunkt vertreten. Eine Verwahrung der „Tribuna". Nom, 5. November. Bei Besprechung der Frage der Grenzen Südalbaniens betont die „Tribuna", daß die Sprache der französischen Presse sehr feind selig gegen Österreich-Ungarn und besonders gegen Italien sei, trotzdem die Beziehungen der französischen Regierung zu den beiden Ländern sehr herzlich sind. Nichts gestattet, zu glauben, daß die französische Ne- gierung die Versuche der Griechen und der Philhellenen unterstützt, die Ausführung der Beschlüsse der Londoner Konferenz bis zu dem festgesetzten Zeitpunkt zu verhindern. Man kann sogar glaube», daß die Mächte der Tripel entente in der Frag: der Ausführung der Londoner Be schlüsse mit den Dreibundmächten einig sind. Es sei nicht opportun, die Botschastervereinigung von neuem zu berufen, weil dies in Griechenland die falsche und gefährliche Illusion unterstützen würde, daß der Beschluß der Konferenz abgeäudert werden könnte. Diese Hoffnung Griechenlands und eines Teiles der französischen Presse wird niemals ver wirklicht werden. Der Präzedenzfall mit Adrianopel könne nicht angewandt werden, da keine Großmacht ein Interesse daran hatte, betreffs Adrianopels den Londoner Vertrag eingehalten zu sehen, während das Lebensinleresse Italiens und Osterreich-Ungarns es erfordert, daß die beiden Ufer der Meereuge von Korfu nicht derselben Macht augehören, und daß Albanien Grenzen erhält, die seine Unabhängigkeit und Lebensfähigkeit sichern. Italien und Österreich wollten auch keine Gesamtakliou Europas ersetzen, wenn diese sie selbst ausführen wollen. Öster reich und Italien wollen nicht die Ausführung von Be schlüssen erstreben, die Europa noch nicht gefaßt habe, aber über Cap Stylos und Coritza sei Europa schon seit August einig. Beide hätten ein Interesse an der Adriamündung und an der Lebensfähigkeit A Iba niens. Die Türkei und Griechenland. Konstantinopel, 5. November. In den Pforte- kreisen verlautet, daß, wenn die griechische Negie rung die Forderungen der Türkei nicht erfülle» würde, der Abbruch der Verhandlungen erfolge» müßte, uud eine Verständigung erst dann möglich wäre, wenn die Jnselfrage durch die Mächte zugunsten der Türkei gelöst werden würde. Mau hofft jedoch, daß die Verhandlungen in Athen fortgesetzt werden können, um zu dem baldigen Friedensschlüsse zu gelangen. Ein Druck Frankreichs und Rußlands auf die Türkei. Paris, 6. November. Nach einer offiziösen Mit teilung haben die Regierungen Rußlands und Frank reich» auf Ersuchen Griechenlands in Konstantinopel nachdrücklich Schritte unternommen, um die Türkei zu veranlassen, sich gegenüber Griechenland versöhn licher zu zeigen, damit die vom Abbruche bedrohten Ver handlungen in normaler Weise weitergeführt werden könnten. Die französische Regierung wird sich jeder finanziellen Unterstützung der Türkei widersetzen, solange diese nicht durch eine ehrliche und friedliche Politik be wiesen habe, daß sie den Frieden «nf dem Balkan nicht gefährden wolle. i r d u s' ci fr be ba ko tri B« Vv! sch. un! aut lvä Kri geh ist sein dru setzt Rt setzte fort, ei'nee galiz "isch setzte Hause struk Regie mit i linie linie nnd l morge Berit W in inis Budget Ergeb Unter nörgele besitzt, Ämeric die fino macht, der Auf Kronen 4 650 Ol Kronen, der Hai Mehrhei festigt mit der träge de wegen»
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)