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Dresdner Journal : 06.11.1913
- Erscheinungsdatum
- 1913-11-06
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-191311060
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-19131106
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-19131106
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Journal
-
Jahr
1913
-
Monat
1913-11
- Tag 1913-11-06
-
Monat
1913-11
-
Jahr
1913
- Titel
- Dresdner Journal : 06.11.1913
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Bi» zum Abend sind ans den Trümmern der Eisenbahn noch weitere sieben Leichen hervorgezogen worden, sodaß im ganzen bis jetzt 40 Leichen geborgen sind. Bis 5 Uhr nachmittags hat man etwa zehn Personen gezählt, die bei dem Eisenbahn unglück verwundet worden sind, darunter zwei schwer. Um 7 Uhr dauerten die Bergungsarbeiten unter dem Scheine von Azelylenlampen noch an. Vermittels eines Kranes gelang es, den Lolomotivtender zu heben, unter dem mehrere Leichen lagen. Mit unendlicher Mühe gelang es den Soldaten, alle Opfer des Eisenbahn unglücks aus den Trümmern zu befreien. Bei der Maschine des verunglückten Schnellzugs wurde» noch vier Leichen geborgen, die so verkohlt sind, daß sie fast unkenntlich sind. Die Untersuchung ist im Gange. Es wurde festgesiellt, daß die Weichen und Signalscheiben vollkommen funktionierten. Der verhaftete Zugführer erklärte, ihm habe geschienen, als ob er freie Fahrt habe; er habe den Zug erst gesehen, als das Unglück un vermeidlich gewesen sei. Unter den Trümmern liegen noch 20 Leichen. Die Verletzten haben außer andern Verletzungen alle schwere Brandwunden erlitten. Die unter dem Tender eingeklemmte Frau starb um 5 Uhr früh, nachdem sie acht Stunden in ihrer schrecklichen Lage, ohne daS Bewußtsein zu verlieren, zugebracht hatte. Unter den Geretteten befindet sich auch ein Hr. Oberdörfer aus Bamberg, der unverletzt geblieben ist und sich an dein Rettungswerk beteiligt hat. Präsident Poincarä besuchte heute im Hospital in Begleitung des Handelsministers die bei der Eisenbahn katastrophe verletzten Personen. Unter ihnen besindet sich ein Hamburger, Max Aberback, dessen linkes Bein gebrochen ist. Bei keinem der Verletzten besteht Lebens gefahr. Aus Melun wird gemeldet: Als der Pariser Postzug gestern abend an der Unglücksstätte vorbeifuhr, stellten sich die Postbeamten an den Fenstern ihrer Wagen auf, verneigten sich vor den Trümmern des verunglückten Zuges, wo so viele ihrer Kameraden ums Leben gekommen sind, und riefen: „Adieu Kameraden!" Unter den Ver- mißlen wird auch der Schwiegervater der verletzten Hamburger Aberbach aufgejührt. * Nom, 5. November. In der Sixtinischen Kapelle fanden heute feierliche Obsequien zum Gedächtnis des Papstes Leo XIII. unter Teilnahine des Papstes Pius X. statt. Es Ivar das erste Mal, daß der Papst seit seiner Erkrankung einer offiziellen Feier beiwohnte. Kardinal Vanutelli zelebrierte die Messe, der 17 Kardinale, das diplomatische Korps, der Malteserorden, der römische Adel und zahlreiche Eingeladenc beiwohnten. Nach der Feier kehrte der Papst in seine Gemächer zurück. Innsbruck, 5. November. Für das Projekt einer schm a l j p u r i ge n Zah n radba h n mit elektrischem Betriebe von Ehrwald, entweder nach den Ehrwald-Koppen oder zur Luther-Gruppe, welche die erste Teilstrecke der auf österreichischem Gebiete projektierten Bahn von Ehrwald auf die Zugspitze darstellt, wurde die Straßenrevision für den 12. November anberaumt. Wien, 5. November. Eine Korrespondenz aus Krakau meldet, daß der ehemalige Reichsratsabgeordnete Szponder wegen Beihilfe zn ungesetzlicher Aus wanderung verhaftet worden ist. Bei seinem Verhör wollte er sich mit einem Messer die Kehle durchschneiden, konnte aber noch rechtzeitig daran gehindert werden. Triest, 6. November. Ter Verlader des Dampfers der Austro-Amerika-Linie „Sophie Hohenberg", Johann Plaspelic, ist heute nach viertägiger Krankeit gestorben. Ter Obduktionsbefund ergab Beulenpest. Der Dampfer wurde sofort desinfiziert. Nancy, 5. November. Die Agence Haves meldet: 00 Soldaten des 130. Infanterie-Regiments zu Metz, die von einem Leutnant und einem Feldwebel geführt wurden, überschritten heute früh 7 Uhr 30 Min. aus Versehen die Grenze bei Arnaville, und marschierten bis zur Zollstatiou. Als sie von einem Brigadier der Zollstation unterrichtet worden waren, daß sie auf fran zösischem Gebiete seien, marschierten sie wieder auf deut schen Boden zurück. Von zuständiger deutscher Seite wird hierzu gemeldet: Es handelt sich lediglich um einen Zug Reserviste», die dort vollkommen fremd waren und von einem jungen Offizier geführt wurden, der ebenfalls dort vollkommen fremd war,und die heutefrüh in derDunkcl- heit hinter Novvant das Grenzzeichen nicht gesehen hatten und einige hunderd Meter weit auf französisches Gebiet gekommen waren. Sobald sie bei der französischen Zoll statiou Arueville bemerkten, daß sie sich auf französischem Boden befanden, sind sie sofort wieder auf deutschen Boden zurückgekehrt. Moskau, 5. November. Auf der Bahnlinie Mos kau-Kasan entgleiste heule nacht ein von Nischny- Nowgorod nach Pensa fahrender Personen zu g. 14 Personen wurden getötet und 15 schwer ver letzt. Es liegt der Verdacht vor, daß das Unglück in böswilliger Absicht herbeigesührt wurde. Kiew, 5. November. Ritualmordprozeß. Der Staatsanwalt erklärte in der heutigen Verhandlung, das Judentum befürchte, daß eS, wenn Beilis verurteilt werde, möglicherweise zu Ausschreitungen kommen werde. Die Regierung beschütze alle ihre Untertanen. Daher bestehe kein Grund, Progrome zu befürchten. Ter Staatsanwalt gab der llberzeugung Ausdruck, daß Krassowski die wahren Schuldigen kenne, aber ihre Namen dem Gerichte nicht mitteilen wolle. Der Versuch, Wera Tscheberjak zn ver dächtigen, sei völlig mißlungen. Der Staatsanwalt er klärte weiter, daß die Regierung nicht- verheimlichen wolle. Hätte sie SinjajewSki und seine Spießgesellen für schuldig gehalten, so hätte sie diese auch auf die Anklage bank gebracht. Ter Staatsanwalt gab eine eingehende Kritik der Zeugenaussagen und zog den Schluß, Beilis habe den JustschinSki in die spätere Wohnung der Frau BriliS geschleppt. Dort sei der Mord begangen worden. Wer außer BeiliS daran beteiligt gewesen sei, bleibe unbekannt. Diejenigen Sachverständigen, die miteinander übereinstimmten, hätten bewiesen, daß man JustschinSki gemartert habe, um sein Blut zu gewinnen. Die Frage, was für eine Judensekte Blut brauche und zu welchen Zwecken, sei nicht zu entscheiden. Er wolle nicht die jüdische Religion als solche, die in vielem mit der christ lichen übereinstimme, beschuldigen, eS handle sich vielmehr um einzelne Fanatiker oder um eine Sekte, die noch nicht näher bekannt sei. Die Geschworenen sollten aus Just- schinSkiS Martern den Mut schöpfen, ihr Urteil gemäß ihrem Gewissen abzugebcn. Der Jude Beilis solle den Russen JustschinSki vor ihren Augen nicht in den Hinter grund treten lassen. Jnstschinskis Grab werde in lange Zeit eine Stätte der Wallsahrt und des Gebetes jein. Bukarest, 5. November. Heute abend ist in der Tischlerei des Armeearsenals ein Brand aus gebrochen. Arbeiterbewegung. Kopenhagen, 5. November. Wegen Niederlegen der Arbeit in verschiedenen Gewerben hat der dänische Arbeitgeberverein die Aussperrung von etwa 30OVO Arbeitern beschlossen, die nach etwa 14 Tagen in Kraft treten soll. Wellington, 5. November Da im Zusammenhang mit dem Ausstand die Unruhen und daS Bombardement mit Steinen anhalten, sind außer der regulären Polizei 800 Berittene ein gestellt worden, um die Ordnung ausrechtzuerhalten. Dreißig Personen, unter ihnen 15 Polizeibeamte, wurden verwundet. Eine große Anzahl von Verhaftungen ist vorgenommen worden. Sport und Jagd. Pferdesport. Dresdner Nennstatistik. Tie Ergebnisse der diesjährigen Dresdner Rennsaison sind nach den vorliegenden statistischen Unterlagen wiederum recht erfreulich; sie übertreffen das Vorjahr 1912 in mancher Beziehung. Zuerst muß Anerkennung finden, daß der Vorstand des Vereins eine Reihe von Verbesserungen geschaffen hat, die in der Haupt sache den Zugang vom Bahnhof Reick her erleichtert haben. Tann ist für den Zutritt zum 1. Platz ein neues Eingangstor errichtet worden, das der Anlage nur zur Zierde gereicht. Ter Vorsitzende des Vereins, Hr. v. Hoesch, der für die Verschönerung der gärtnerischen Anlage unablässig bemüht ist, hat ferner ein prächtiges Blumenbeet hinter dem Totalisatorgebäude anlegen lassen. Hoffentlich liegt nun auch die Zeit des Neubaus der häß lichen, unzulänglichen Tribüne nicht mehr allzufern. Tas Wetter war dem Nennverein im allgemeinen wohlgesinnt. Völlig ver regnete nur der Eröffnungstag ain 24. März. In 78 Nennen, die insgesamt in diesem Jahre gelaufen wurden, gingen 538 Pferde gegen 520 im Vorjahr an den Start, die meisten Pferde wurden am 30. März (56) gesattelt. 32 Rennen wurden von Herren, 46 von Jockeis bestritten. Teil nahmen daran 187 Herren und 351 Jockeis Zur Auszahlung gelangten 315333 M. Geldpreise gegen 307 960 Mark im Vorjahre. In die ersten Preise teilten sich 49 Nennstall besitzer. Tie meisten Siege errangen Major Graf Wuthenau mit 9, Karl Hartmann und A. E. Gütschow mit je 4, E. v. Arnim, Lt. Martins, B. Wolff, Gras Bernstorff-Gyldensteen, Lt v. Roeder, M. Lücke mit je 3 rc. Ferner wurden 42 Ebrenpreise verteilt. Aus den Verkaussrennen flossen der Rennkasse mehrfach willkommene Einnahmen durch Ubergebote zu. Am Totalisator gingen die Einzahlungen in die Höhe, es wurden insgesamt 2 952 135 M. gegen 2 878 545 M. an die Maschine gebracht. Die höchsten Siegesquotcn fielen mit 344: 10 und 203:10 aus den Preis von Borua und das Dobritzer Handicap am 1. Juni und mit 262:10 auf den Preis von Sedlitz am 31. August. Von den Hauptrennen gewann das Dresdner Armee-Jagdrennen Nittm. v. Lübbecke, das Ehrenpreis-Handicap Major Graf Wuthenau, den Sächs. Staatspreis Hr. tz. Schlöske, das Große Dresdner Handicap Hr. v. Hoesch, das Erinnerungs-Rennen Lt. v. Boxberg, das Dresdner Jugend- Rennen Graf Seidlitz-Sandreczki, das Große Dresdner Jagd- Rennen Hr. G. Nette, das Herbst-Jagd-Rennen Hr. A. Wagner. Von den 32 Herrenreitern hatten die meisten Erfolge Oblt. Stresemann 7, Graf Strachwitz, Lt. v. Stammer, Oblt. Martins, Lt. Krüger je 3, Lt. v. Mosch, Lt. Frhr. v. Wangenheim, Oblt v. Lütcken je 2 rc. Die Gesamtergebnisse des Dresdner Rennvcreins vom 7. Mai 1891 bis 2. November 1913 sind folgende: an 216 Renntagen liefen in 1333 Rennen 8567 Pferde. Höhe der zur Auszahlung gelangten Geldpreise 4 376 018 M., der Ehren preise 608. Rennen des Dresdner Neitvereins. Für die am Sonntag, den 9. November, ^2 Uhr auf der Rennbahn in Dresden-Seidnitz stattfindenden Rennen des Dresdner Neitvereins macht sich allseitig großes Interesse bemerlbar. Auch herrscht bereits rege Nachfrage nach Programmen und Eintrittskarten, deren Preis zu dem Sport, der zu erwarten ist, als niedrig bezeichnet werden muß. Eintrittskarten zum 1. Platz zu 1 M., sowie Programme 20 Pf. sind in den durch Plakate kenntlichen Verkaufsstellen, sowie am Renntage selbst an den Kassenstellen erhältlich. Numerierte Logenplätze zu 3 M. sind im Vorverkauf nur im Sekretariat des Dresdner Rennvcreins, Prager Straße 6, während der Geschäftszeit von 9 bis 4 Uhr zu haben. Für die vier Rennen sind bis jetzt 44 Nennungen abgegeben worden, außerdem sind im Königspreis-Jagdrennen noch Nachnennungen zulässig. Da eine Anzahl der bekanntesten sächsischen Herrenreiter ihr Erscheinen in Aussicht gestellt haben, ist guter Sport zu erwarten. Fußball. Dresdner Sport-Klub e. B. Auf dem Sportplatz Schützenhof Trachau treffen sich am kommenden Sonntag, nachmittag- 2 Uhr, die ersten Mannschaften deS Dresdner Sport-Klubs und deS Fußballklubs Habs, bürg im fälligen Verbandsspiel. Beide Vereine stellen ihre beste Mannschaft ins Feld und der Dresdner Sport-Klub wird außerdem durch Lenzen vom Hamburger Fußballklub 1888 ver stärkt sein. — Auf obigem Sportplatz begegnen sich vormittag« 1l Uhr Dresdner Sport-Klub 4 und Fußballklub Copitz 1. Aus den Plätzen der Gegner spielen: Dresdner Sport-Klub 3 gegen Alemannia 1 (2 Uhr), Dresdner Sport-Klub 5 gegen Fußballklub Großenhain (2 Uhr) Dresdner Sport-Klub alte Herren gegen Ball- spielklub Sportlust alte Herren (11 Uhr) und Dresdner Sport- Klub Jugendabteilung gegen Jugendmannschast Spielvereinigung (11 Uhr.) Lawn-renni». Hallenmeisterschaft. Stockholm, 5. November. Di« Hallen-Lawn-TenniS- WeltmeisterschaftSwettkämpe brachten den Deutschen am heutigen vierten Spieltage einen schönen Erfolg. Im Herren doppelspiel schlugen tz. Kleinschroth-Bergmann das beste schwedische Paar Setterwall-Kemp« leicht 6—1, 6—S, 9—7. L«ftfahr1. Flugplatz Reichenberg.Boxdorf. Man schr«tbt un»: D«r Flieger Kant- stattete, wi« wir nach träglich erfahren, auf Einladung einiger tzerren mit seinem Union- Pseil-Doppcldecker am Sonnabend d«m R«tch«nb«ra«r G«- länd« einen Besuch ab. DI« Landung «rfolgt« ganz alatt, ohne duh auf dem Platz di« geringst«» «ordrrettnugeu getroffen war««. Hr. Kanitz, der durch sein« vielen Flüge über Dresden und seine Umgebung wohl über die größte Erfahrung in becug auf di«, metereologischeu Verhältnisse versügt, äußerte sich dahin, daß die gleichmäßigen Windströmnngen auf der Höhe und über dem Reichenberger Platz für Flieger und Flugschüler keine Gefahr be deuteten, während die böigen Winde im Elbtal und besonders am Wasser manchem verhängnisvoll werden würden; zur Herrichtung als Flugplatz und zum Flugschulbetrieb wäre nur die Entfernung einiger kleiner Hindernisse und die Einebnung einiger Hügel not wendig. Außerdem böte die Boxdorfer Wiudmühle einen vorzüglichen Richtpunkt für die Flieger besonder- be« Uberlandflügen, und durch ste könnte auch der Platz zu Zeiten, wo das Elbtal wegen unsichtiger Luft oder Nebels schwer zu sehen wäre, gesunden werden. Hr. Kanitz ist daher derselben Ansicht, wie sämtliche Flieger, welche Dresden besucht haben, daß unter allen Umständen auch eine Landungsgelegenheit auf der Höhe ge- schaffen werden muß. Es wird dadurch aus praktischen Erfahrungen heraus bestätigt, was Gutachter schon vor Jahren über die Anlage eines Flugplatzes bei Dresden ausgesprochen haben. Luftfahrt. Vom Leipziger Flugplatz. sk. Leipzig. Tas Hauptrestaurant des Luftschiff hafens und Flugplatzes Leipzig —Mockau ist vor wenigen Tagen vollendet und seiner Bestimmung übergeben worden. Es enthält auch Übernachtungsräume für Flieger-Offiziere und Zivil - Flugsührer, sodaß der Leipziger Platz somit das erste Fliegerhotel besitzt. Auch aus dem Platze selbst sind in letzter Zeit größere Bauten ihrer Vollendung entgegengeführt worden. Die erste Flugzeughalle, ein langgestreckter in Eisenbeton aus- ' geführter Bau von 196 m Länge und 16 m Tiefe, ist ihrer Be stimmung übergeben und bietet Raum für 20 Flugzeuge. Alle Schuppen sind mit elektrischem Licht und Dampfheizung versehen. Eine eigene Wasserstoffgas-Fabrik wird voraussichtlich im Frühjahr in Angriff genommen; jetzt wird das Wasserstoffgas zur Füllung der Luftschiffe ständig in 600 Eisenflaschcn vorrätig gehalten, die 1400 cbm Wasserstoff fassen. Tie Zusuhr geschieht durch eigenes Anschlußgleis. Die Benzinabgabe erfolgt aus einem riesigen, in der Luftschiffhalle unterirdisch eingebauten Kessel, der mehr als 20000 I Benzin faßt und nach dem System Martini L Hünecke gegen Explosionsgefahr gesichert ist. Der Einbau eines elek trischen Scheinwerfers in einen der mächtigen Türme der Lustschisshalle wird schon in allernächster Zeit zur Ausführung kommen, um landenden Flugfahrzeugen nach eintretender Dunkel heit Sicherheit zu bieten und ihnen den Weg zum Hafen zu weisen. Tie Einrichtung drahtloser Telegraphie, die eine ständige Verbindung zwischen den Flugplätzen und den Luftschiffen gewährleistet, wird demnächst aus dem Stadium der Vorarbeiten in die Wirklichkeit übergefiihrt werden, und damit dürfte der Leipziger Platz hinsichtlich seiner Einrichtungen mit an die Spitze aller deutschen Flugplätze trete«. Seine Grüße, 1700 -l- 1500 m, und seine günstige freie Lage macht ihn für Schülerausbildung ganz besonders geeignet. Taucourts Kairoflug. Bukarest, 5. November. Ter Flieger Daucourt ist hier eingetrofsen. Tie „Sachsen" in Liegnitz. Dresden, 5. November. Aus Liegnitz wird gemeldet: Das Luftschiff „Sachsen" ist kurz nach 12 Uhr vor der hiesigen Luftschiffhalle glatt gelandet. Für morgen vormittag ist eine Fahrt nach Frankenstein und zurück mit Landung in Frankenstein vorgesehen. Wissenschaftliche Ballonaufstiege. Am Mittwoch, den 5., Donnerstag, den 6. und Freitag, den 7. November finden in den Morgenstunden internationale wijsenfchaftliche Ballonaufstiege statt. Es steigen Drachen, bemannte oder unbemannte Ballone in den meisten Hauptstädten Europas auf Ter Finder eines jeden unbemannten Ballons er hält eine Belohnung, wenn er der jedem Ballon beigegebenen Instruktion gemäß den Ballon und die Instrumente sorgfältig birgt und an die angegebene Adresse sofort telegraphisch Nachricht sendet. Jagd und Hundesport. Vortrag. Im Verein zur Prüfung von Gebrauchshundcn zur Jagd (Dresden) sprach gestern der bekannte Zoologe und Heimat schützler Prof. Or. Braeß über „Tierbilder aus dem Hoch gebirge". Ter Redner ist wie kaum ein zweiter berufen, uns das Leben der Tiere nahezubringen, er hängt mit der Liebe des wahren Naturfreundes an allen Geschöpfen unserer Erde und keine Mühe scheut er, um seine vierbeinigen und gefiederten Lieblinge in ihren Schlupfwinkeln zu belauschen. Eine reiche Ausbeute präch tiger Lichtbllderaufnahmen des verschiedensten Getiers hat Prof, vr. Braeß im Lause der Zeit zusammengetragen. An der Hand dieses Materials wirkt er in warmen herzlichen Worten für den Schutz unserer Tierwelt, besonders unserer heimischen Arten. Gestern führte er uns in die Hochgebirgswelt, er ließ uns die königlichen Vögel, Adler und Geier, bei der Mahlzeit schauen, den Raben, Habicht, Sperber und die Eule zeigte er uns in ihren Revieren, hinauf in das Reich der Gemsen und Steinböcke, zu den Bären und Wisenten und unter die munteren Murmeltiere geleitet er uns, seine anschaulichen Schilderungen von dem Leben und Weben alle dieser Tiere immer durch wohlgelungene Lichtbilder unterstützend. Ter besondere Freund des Redners ist der possier liche Kauz, dem leider der völlige Untergang in Deutschland droht. Tie Ausführungen Prof. Braeß', der sich im besonderen auch an die Jäger wendete und sie zu Mithelfern des Heimat schutzes zu gewinnen suchte, fanden den verdienten lebhaften Beifall. Land- rmd Forstwirtschaftliches. *Saatenstandsbericht im Königreich Sachsen Anfang November. (Mitgeteilt vom Königl. Statistischen Landesamte.) Begutachtungsziffern: 1 -- sehr gut, 2 --- gut, 3 mittel (durch schnittlich), 4 — gering, 5 --- sehr gering. Winterweizen 2,3, Winter roggen 2,l, Wintergerste 2,0, Klee (auch mit Beimischung von Gräsern) 2,1, Luzerne 2,1. Bemerkungen: Die anhaltend milde und trockene Witterung im Oktober kam der Kartoffel- und Rübenernte sehr zu statten, es ist dadurch alles bis aus einige Reste Rüben trocken und frostfrei in Keller und Mieten gebracht worden. Leider ist die Haltbarkeit einiger Kartoffelsorten eine wenig gute, sodaß größere Verluste in Keller und Mieten befürchtet werden. Die Bestellungsarbeiten sind bei der Trockenheit sehr gefördert worden und haben keine Unterbrechung erfahren, überhaupt sind die Rück stände in der Feldarbeit, welche die diesjährige ver spätete Ernte mit sich brachte, alle nachgeholt worden. Ter Stand der Saaten ist sehr verschieden, während die früh be stellten dicht aufgegangen sind und mitunter zu üppig stehen und ein Überwachsen befürchten lassen, fehlt den späten Saaten zur Entwicklung die nötige Feuchtigkeit; entweder sind sie noch gar nicht aufgeganaen, oder sie sind sehr ungleich und dünn bestanden, besonders der Winterweizen, dessen Körner durch die nasse und rauhe Witterung im Sommer nicht gleichmäßig auSgereist sind und denen dadurch die rechte Keimkraft fehlt. Die Ausnutzung von Stoppelklee und anderem Herbstfutter war «ine gute, ebenso haben Wiesen vielfach noch einen dritten Schnitt ergeben, und wo dies nicht der Fall war, häufig noch eine gute W«ide geliefert. Ni«d«r- schlüge sind nun sehr nötig, nicht allein für die Entwicklung der späten Saaten, sondern vor allem, weil in einigen Bezirken da- Wasser schon r«cht knapp wird. Mäuse, Hamster und Ackersckmecken haben sich wieder recht vermehrt, auch über Echäde« durch Draht- Würmer und Krähen wird hier und da Klag« geführt.
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