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Tageblatt für Schneeberg und Umgegend. Uint^blntt für die königliche« ««d städtische« Behörde« in Ane, Grünhai«, HartenM«, Joha««george»stadt, Lößnitz, Stenstädtel, Schneeberg, Schwarzenberg «nd Wildenfels. Expedition, Verlag und Druck von L M. Gärtner in Schnieber-. Nr. 248. " I Knnnnbonk 2L 18M -M" Preis vierteljährlich 1 Mart 80 Pfennige. > Inserate W Pfennige. JayrgSUg. die vr. von Woydt. Arnold. 2 zu beseitigen. Hartenstein, am 21. October 1891. Di« kürzlich hier erfolgte Revision der Feuerstätten u. s. w. hat in zahlreichen Hüllen die Benutzung desecter Oefen, Ofenrohre und Aschekästen, das gehlen der Bleche vor den Einfeueruugeu, der Aschebehälter, Feuerhaken, Leitern, Laternen und andere Ord nung-Widrigkeiten ergeben, insbesondere find auch Holz, Stroh und Heu um die Schorn- Peine herum lagernd vorgefunden worden. bis zum 4. November 18S1 «ine Declaration über ihr Einkommen bei der unterzeichneten Behörde einzureichen, von -welcher Declarationsformulare auf Verlangen unentgeltlich verabfolgt werden. Gleichzeitig werden alle Vormünder, ingleichrn alle Vertreter von Stiftungen, Anstalten, Personrnver einen, liegenden Erbschaften und anderen mit dem Rechte des Ber- Mögenserwerbes auSgestatteten BermögenSmassen aufgefordert, für di« von ihnen bevor- Mundeten Personen auch wenn dieselben nicht am hiesigen Orte wohnen, bez. für die von ihnen vertretenen Stiftungen, Anstalten rc soweit dieselben «in steu«rpflichtig«S Linkomm«n Gaben, Dlciarationen bei der Gemeindebehörde auch dann einzüreichen, wenn ihnen deshalb besonder« Aufforderungen nicht zugehen sollten. Lößnitz, am 22. Oktober 1V91. gegen sofortige Bezahlung und unter den vorher bekannt zu machenden Bedingungen öffent lich versteigert werden. Schneeberg, am 23. Oktober 1891. Der Bürgermeister. Herrfahrt. Der Rath der Stadt. Zieger, «. Einkommendeclaration in Lößnitz betr. Mit Beginn der Austragung der Declaration-aufforderungen bringen wir hier durch zur Kenntniß, daß auch Denjenigen, welchen ein« solch« Aufford«runz nicht zuge- zanger ist, frristeht, .In Anb«tracht des Umstandes, daß dtr Erfurter'Par teitag das Bestreben zeigt, Genoffen wegen taktischer und persönlicher Differenzen aus der Partei auszuschließen, erklärt die am 20. Oktober in der Ressource tagende Bersamwtuag: Der Sozialismus ist eins geistige Bewegung und Gemeinschaft, aus welcher Niemand durch «in Dekret ausgeschlossen wer den kau«, und «in AuSschlußvekret auf Grund taktischer und persönlicher Differenzen hat die Tendenz, die Betroffenen munvtodt und einflußlos zu machen. Dieser Tendenz wollen wir nach Kräften entgegenarbeiten und zuvörderst di« auS- geschloffenen wie ausgeschieoenen revolutionairen Sozialisten nach wie vor als Genoffen betrachten. »Genosse* Liefländer beantragte, eine Kommission von 7 Personen zur Vorbereitung eines Vereins zu wählen, der die in der Opposition stehenden Sozialdemokraten umfassen solle. Der Antrag wurde angenommen und wurden in di« Kommission gewählt: Werner, Auerbach, Rich. BaqinSkh, Or. Bruno Wille, Schwabe, Paul Ernst und Kampffmeyer. Damit haben also di« »Jungen* die in Erfurt noch streitig gebliebene .Organisation* sich gegeben. Auf Antrag de» Genossen Schweitzer beschloß vi« Versammlung, den 5 aus getretenen Delegirten ein Vertrauensvotum zu geben und sich mit ihnen solidarisch zu erklären. Ferner gelangte noch folgende Resolution zur Annahme: „Das diktatorische Auf treten de« ParteivorstanveS und die Stellung, welch« der Parteitag in Erfurt zu den Reden Vollwor's eingenommen, hat uns zu der Ueberzeugung gebracht, daß die bisherig« Taktik ein Schaden für sie sozialdemokratische Partei sei, die in ihren weiteren Konsequenzen die alte revolutionaire Be wegung zu einer Reform- und Possibilistenbewegung machen muß. Die heute versammelten revolutionairen Sozialdemo kraten erklären, daß sie von heute an unabhängig von der von der Parteileitung geübten Disziplin für die Befreiung de« Proletariats propagiren und agltiren werden. Sie ver sprechen, mit allen ihnen zu Gebote stehenden Mitteln das arbeitende Volk für die reine uno revolutionaire Sozialdemo kratie zu gewinnen/' Stuttgart, 22. October. Die Ständeversammlung ist heute Mittag 11^ Uhr durch den König mit folgender Thronrede eröffnet worden: „Nach 27jährig«r segensreicher Regierung ist Mein vielgeliebter Herr Oheim, des König» Karl Majestät, von Mir und dem dankbaren Volk tief be trauert, au« dem Leben geschieden. Zur Nachfolge in der Regierung berufen, trete Ich in die Mitte Meiner getreuen Stände und entbiete Ihnen Meinen Königlichen Gruß. Ich habe bereit« ausgesprochen, wie Ich darauf zähle, daß Meta geliebtes Volk Mir in Liebe und Vertrauen rntgegenkommt, auch bei den Ständen de» Lande« hoffe Ich zuversichtlich auf eine verständnisvolle Unterstützung für ein ersprießliche» Wirken zum Wohle de« Ganzen. Wenn Ich di« Lage de» gesammten Vaterlandes zu der Zett, in welcher der verechtgte König die Zügel der Regierung ergriff, mit den jetzigen Verhältnissen vergleiche, so bin Ich glücklich, in dem Ich heut« an dieser Stell« vor Allem d«r festgefügten und machtvollen Eini gung gedenke, welche dem deutschen Volke al« Frucht «ine« langen, schweren Ringen» in dem erstandenen Deutschen Reich« für alle Zetten gewonnen ist. Di« in der Zugehörigkeit zu demselben begründeten Pflichten in unwandelbarer Treue zu er füllen, soll Mi rein hohe« Anliegen sein. Innerhalb de« engeren Vaterland»» wird die Pfleg« «ine» stutzen und besonnenen Fortschritt« auf allen Gebieten de» Ablehuen oder Annehmen, Vorbemerkungen über den deutsch-österreichischen Handelsvertrag nebst einer einleitenden Beurtheilung der politischen Lag« von Borussen (Gotha, Karl Schwalbe), so lautet der Titel einer Anscheinend au«, dem Fürsten Bismarck nahestehenden Kreisen stammenden Broschüre, die den Zweck derfolgt, den deutsch-österreichischen Handelsvertrag zu be kämpfen. In der Einleitung, welche sich mit ver allgemeinen politischen Lage beschäftigt, findet sich u. a. folgend« Stelle: .... In Wahrbeit schadet nichts d«m Ansehen de« Kaiser« in solchem Maße, wie die Erregung des Anschein«, als sichere man sich die allerhöchste Guave, wenn man sich zum Haß gegen Bismarck bekenne. Aus diesem Grunde ist da« Vorkommniß, da» den derzeitigen Kaiserlichen Botschaf ter in Poris, Grafen Münster, betrifft, tief beklagenSwerth. ES hieß im vorigen Frühjahr, Graf Münster werde seinen Posten vnlassen, um einem besonders befähigten Liebling de« Kaisers, dem Grafen Wedell, Platz zu machen. Als die Nachricht sich behauptete, erschien in der „Times" die Mit- theilung über «ine Aeußerung des Grafen Münster gegen über Lem Pariser „Tim«s"-Konespondenten, durch welche Fürst Bismarck in seinem Verhalten gegenüber dem Kaiser Wilhelm I. auf da« Schwerste kompromittirt erschien. Die ungezwungene Auslegung dieses Vorkommnisses konnte nur Dahin gehen, Graf Münster wolle durch Bekundung hoch gradiger Feindschaft gegen Bismarck sich das Vertrauen des -Kaisers Wilhelm II. und damit den Verbleib auf seinem Posten sichern. In der That find seither di« Gerüchte von der anderweitigen Besetzung de« Pariser Postens verstummt. Da «irgeweihte Kreise längst wußten, daß der Fürst, wie der Graf Herbert, ihr« intimsten, wenn auch nicht gerade ritterlichsten Feind« in der Pariser Botschaft halten, so fand di« Meinung weite Verbreitung, Münster habe geopfert wer den sollen, weil er — allerdings fälschlich — für einen Verehrer Bismarcks gegolten, und er habe seine Stellung gereitet durch eine wehr als vollgiltige Beurkundung des Gegentheils. Nachdem die Rückkehr des Fürsten Bismarck in sein Amt als wünschrnswenh und möglich bezeichnet worden ist, heißt r« in der Schrift weiter: Ob Fürst Bismarcks Widerrathen gegen die zweite Reise des Kaisers an das russische Hvstager der Anstoß zur Entlassung Bismarcks war, wie von glaubhafter Seile be- Häuptel wurde, läßt sich heute noch nicht feststellen. Nicht mehr zu bezweifeln ist aber, daß diese Reise, wie die Pariser Reise der Kaiserin Friedrich, zu ihren Folgen die russisch- französische Allianz hatte, die an demselben Tage aktiv werden soll, an welchem zwischen Deutschland und Oester- reich der Casus kosäsris einträt«. An und für sich hat di« russisch - französische Allianz für die nächst« Zeil keine neue Beunruhigung in die europäischen Verhältnisse gebracht. Wie diese zur Z«it liegen, wäre bet kriegerischen Verwick lungen diese Allianz die natürliche Folge der obwaltenden Konstellation gewesen. Nur hat di« formell« V«r«lnbarung — wenn «« auch nur rin« mündliche ist, so ist sie doch in» Blut der beidtrstitigen Bevölkerung eingedruugen und darum fester geworden, al» manche verbritfl« — für die Zukunft bi« deutsch« Politik schwieriger grstaltet, al« st« vordem war. Darum wäre nach der politischen Seite die zweit« russisch« Rils« Keffer unterblieb««, d«nn fi« wurde vom National- rustenthum al» Eingestäadntß der Schwäche au-gelegt und beschleunigte da« Bündntß mit Frankreich, wenn st« e» nicht überhaupt verursacht«. Ob di« offen« Bekundung d«« deutsch- Tagesgefchichte. Deutschland. Berlin, 22. Okl. Der 33. Geburtstag I. Maj. der Kaiserin wurve bet Hof in festlicher Weise begangen. Zur Feier de« Tage« hatten vie kaiserlichen Schlösser und die prinzltchen Palais, sowie überaus zahlreiche Privatg«- bäuve Klaggenschmuck ang«legt. Bon Kern und Nah, von befreundeten und verwandten Höfen waren zahlreiche Glück wunschschreiben und Gratulationstelegramme im N«u«n PalaiS tingelaufen. — Di« in Erfurt aus der sozialdemokratischen Partei au«gescht«deven Delegirten der Berliner »Jungen* Hatter» Dienstag Ab««d in Berlin eine Versammlung etnbrrufen, deren Anfang sehr stürmisch verlief. Nachdem jedoch di« Auhäng«r d«s Parteivorstanv««, welche anfangs da» Zustan dekommen der Versammlung stören zu wollen schiene«, sich entfernt hatten, blieb noch «in r«cht ans«hnltch«» Kontingent der Anhänger von Werner, Wildberger, Auerbach rc. übrig und nahm einstimmig folgend« von Dr. Bruno Wille «tng«- bracht« Resolution au: englischen Einvernehmens nur di« Folge d«r unbefriedigten russischen Eindrücke war, ist ungewiß; jedenfalls aber wurde sie in Rußland in diesem Sinne aufgefaßt und trug zur vollständigen und offenen Abkehr Rußland« von Deutschland bei. Wenn Fürst Bismarck vor vier Jahren im Wider- spruch zu anderen großen Kennern der Verhältnisse sein« ganz« StratSkunst aufbot, um d«m drohenden Aritg« aus zuweichen, statt ihn zu suchen, so verhehtte er sich Labe! nicht, daß in wenig Jahren di« SiegrSauSsichten für Deutschland unsicherer sein könnten, als damals. Er hegt« nun die Zuversicht, daß es ihm gelingen werde, unter der Deckung Deutschlands durch vaS Bündniß mit Oesterreich, zu Rußland wieder in da« frühere Verhält niß gelangen und eine Verständigung Oesterreichs und Ruß lands zu Wege bringen zu können, wodurch die Stellung Deutschlands gegenüber Frankreich derartig gestärkt worden wäre, daß Frankreich nur die Wahl hatte, mit Deutschland sich auszvsöhven over auf den Bestand einer Macht zweiten Ranges, etwa Spaniens, reduzirr zu werden. Kürst Bis marck mußte bei seinem Alter damals schon mit der Mög lichkeit rechnen, vor Erreichung dieses Zieles au« dem Amte zu scheiden; das aber konnte er nicht annehmen, daß schon ein Jahr nach seinem Ausscheiden das Drrstäwniß für seine Politik ooer der Wille, sie durchzuftthren. abhanden gelangen konnten. Die Anschauung, daß Deutschland die Rolle eines Garanten nicht nur des österreichischen, sondern auch des englischen Besitzes gegen Rußland auf sich genommen habe, herrscht allgemein und ist nicht ohne Begründung. Sie hat Rußland naturgemäß an dir Seit« Frankreichs getrieben und wird es dort so lange sesthalten, bis diese Anschauung beseitigt ist. Der einzige Lebende, der di« Arbeit der Be- sriligung dieser Anschauung mit Aussicht auf Gelingen voll führen könnte, ist Kürst Bismarck; denn diese Arbeit wäre die Fortsetzung ver Politik, Lie er zeitlebens vertrat. Ist das Zurücklenken in diese Politik nicht mehr möglich, so müssen wir mit dem Kriege rechnen und dann — wohl ge merkt nur dann — kommt der Krieg für Deutschland je eher, je bester, und wenn ec kommt, weniger erschreckend, wenn dann Fürst Bismarck wieder Reichskanzler ist und Herr v. Caprivi ein Korps führt, als wenn Herr v. Caprivi die diplomatischen Noten absaßt und Aeldmarschall Fürst Bis marck ein Küstenkommando erhält. E« werden daher di« betreffenden Hausbesitzer hierdurch aufgefordert, di« thn«u b«t der Revision witgetheilten Mängel bezw. Ordnung«Widrigkeiten zu Vermeidung tiner Geldstrafe bi« zu 60 oder entsprechender Haft sofort und längstens bi« zum 2. November d. I. St-ckh-Iz-AuMim. Im Drechöler'schen Gasthofe zu Auerhammer sollen Montag, den 26. Oktober 1891, von Vormittag« 10 Uhr a«, im Neudörfler Wald ausbrreitrten 186 Raummeter weiche Stöcke